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Immer wieder Ester

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Academic year: 2022

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2012 | www.pta-aktuell.de 83

© Spiderstock / iStockphoto.com

PRAXIS WISSEN SIE ES NOCH?

Mit dieser Serie möch- ten wir Sie erinnern.

Und zwar an Dinge, die Sie damals in der

PTA-Schule

gelernt, aber inzwischen vielleicht nicht mehr parat haben. Jenes Wissen, das man nicht unbedingt täglich braucht, das jedoch die beratungsstarke PTA ausmacht.

S

ie wissen sicher noch, dass Ester Verbindun- gen sind, die aus Alko- holen und Carbonsäu- ren unter Wasserabspaltung ent- stehen. Da sehr viele Arznei- stoffe alkoholische oder phe- nolische, also an einen aroma- tischen Ring gebundene, Hydro- xylgruppen besitzen, kann man sie recht einfach mit einer Säure verestern. Umgekehrt kann man natürlich auch Säuren mit Alko- holen zum Ester reagieren las- sen. Doch zu welchem Zweck?

Die Lipophilie macht’sDer bekannteste Ester in der Phar- mazie ist wahrscheinlich die Acetylsalicylsäure. Hier wurde die Salicylsäure, die ja nicht nur eine Säure ist, sondern auch eine phenolische Hydroxylgruppe besitzt, mit Essigsäure verestert.

In diesem Fall konnte man

damit die schleimhautreizende Wirkung verringern und gleich- zeitig die analgetische und die antiphlogistische Wirkung ver- bessern. In den meisten anderen Fällen ist es aber die Lipophilie, die durch die Veresterung er- höht werden soll. Hydroxyl- gruppen sind polar und damit hydrophil und hydrophile Mo- leküle sind zwar gut in Wasser löslich, können aber nur schwer Membranen überwinden. Das wirkt sich ungünstig auf ihre Resorption und damit bei oraler Applikation auch auf die Bio- verfügbarkeit aus. Und genau das ist der Grund: Durch die Reaktion der hydrophilen Hy- droxylgruppe zu einem weniger hydrophilen Ester, wird der Arz- neistoff lipophil genug, um in größeren Mengen über die Darmschleimhaut oder die Haut aufgenommen zu werden. Im

Darm angekommen wird der Ester schnell wieder durch Es- terasen gespalten und in die Wirkform überführt.

Bessere Resorption – höhe- re WirksamkeitBei den Glu- kokortikoiden macht man sich dies zu Nutze, indem man die Hydroxylgruppe in Position 17 oder 21 verestert. Bei kutaner Anwendung führt die höhere Lipophilie zu einer besseren Pe- netration und Anreicherung des Wirkstoffs in den Zellen der Haut. So zählt beispielsweise Hydrokortison zu den schwa- chen, Hydrokortison-17-buty- rat hingegen zu den starken Glukokortikoiden. Ähnliche Ef- fekte sind bei Dexamethason und Dexamethason-21-acetat sowie bei Betamethason und Betamethason-17-valerat be- schrieben.

Das Antibiotikum Ampicillin kann wegen seiner geringen Re- sorptionsrate nur parenteral ap- pliziert werden. Um die orale Bioverfügbarkeit von Ampicil- lin zu erhöhen, wurden Ampi- cillin-Ester, wie das Pivampicil- lin, entwickelt. Hier ist der ursprüngliche Wirkstoff eine Säure, die mit einem Alkohol verestert wurde. Die Reihe der Beispiele ließe sich noch lange weiter führen, denken Sie nur an Vitamin C als Ascorbylpal- mitat oder an Vitamin E, eben- falls mit Palmitinsäure verestert – auch hier wieder zur Erhö- hung der Lipophilie und damit der Resorptionsfähigkeit.

p

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

Immer wieder Ester

Die Wirkung eines Arzneistoffs ist an seine chemische Struktur gebunden –

das ist klar. Ist Ihnen aber schon mal aufgefallen, dass viele Arzneistoffe Ester

sind beziehungsweise in Form von Estern eingesetzt werden?

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