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Ibn Ishäq ist bekanntlich der Verfasser der älteslen Biographie Moham¬ mad's , die wir besitzeo

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IbD IsMq ist kein redlicher Geschichtsschreiber.

Vod A. Sprenger.

Ibn Ishäq ist bekanntlich der Verfasser der älteslen Biographie Moham¬

mad's , die wir besitzeo. Sie isl mit grosser Sorgfalt und Sachkenntniss von Profc'sor Wiistenfeld herausgegeben. Spätere moslimische Geschichls- schreiber bulten sich in ibren Nachrichlen über das Leben des Propheten fast ausschliesslich an Ibn Ishäq , und isl was wir darüber wissen vorzüglich aus dieser Quelle geflossen. Sollle ihm die Arbeil des Herrn Prof. Wüslen¬

feld dieses Monopol nocb ferner sichern, so wäre dies zu bedauern und

gewiss den Absichten des gelebrlen Herausgebers zuwider. Die Geziertheit des Stiles, der .Mangel an den liefen wissenschafllichen Ernst seiner Zeit und die schalkhafte Erbuulichkeilskrämerei des Syral buben mir nie viel Vertrauen eingeflösst, und icb habe meine Ansicbt aucb in meinem Life of Mob. S. 69 ausgesprochen. Herr Muir glaubt , ich habe ihn zu scharf be¬

urlheill, Da der gelehrte Verfasser des Fihrist, welcber sonsl nichl lieblos ist, ein noch ungünstigeres l'rtheil über ihn ausspricht, habe ieb während meines jüngsten Aufenthaltes in Paris die Notiz über Ibn Ishäq aus dem Fihrisl (aocien fouds, no. 874 fol. 128; abgesehriebeo uad tbeile sie bier mil:

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Sprenger, Ibn Ishdq isi kein redlicher Geschichtsschreiber. 289

„Kotis über Ibn IsliAq.

Der Verfasser der Prophetenbiographie, Abu'Abd Alläb Mohanimad b. Tshäq h. Yasar, wird slark angeTacblen und sein Verfahren gemissbilligl. Es wurde, so erzähll man, dem Amyr von Madyna binterbraehl , dass Ibn Ishaq verlieb¬

ten Scherz mit fremden Weibern treibe. Darauf liess er ihn vor sich brin¬

gen , ihm, da er schönes Haar hatle, den Kopf kahl scbeeren (?) und Peil- schenbiehe geben, und verbot ibm, sich in den hintern Tbeil der Moscbee [gerade vor den Frauen, welche hinler den Männern beten] zu setzen; denn er war schön von Gesicht. Er erzählte Traditionen weicbe er von Fätima,

der Frau des Hischäm b. 'Orwa, gehörl zu baben vorgab. Da dies dem

Hischam zu Ohren kam, stellle dieser seine Angabe in Abrede und spracb:

„V\ann bal er Zulrill zu ibr gehabt, und wann hal er Traditionen von ibr ge¬

hörl?" Man macbte, wird ferner erzählt, Gedichte für ihn, die man dann zu ibm brachte und ihn bat, sie in sein Werk über die Propbetenbiographie

aufzunehmen, was er auch tbat. So braehle er Gedicbte in sein Buch,

durcb weicbe er sicb hei den Ueberlieferern aller Gedichte um allen Credit bracbte. Er machl Fehler in den Genealogien, weicbe er in seinem Buche aufführt. Er entlehnte Nachrichlen von den Juden und Christen, die er in seinen Schriften ,, die Besitzer der älteslen Wissenscbaft" nännt. Bei den Tradilionskundigen gellen seine Angaben für schwach begründet und ver¬

dächtig. Er slarb 150 (sie) und binterliess das Bucb der Cbalyfen, welches al-Omawy nach ibm lehrte, ferner das Buch der Prophetenbiographie, der allen Geschichte und der Feldzüge, welches Ibrübym b. Sa'd und Nofayly

nach ihm lehrten. Der Name Nofayly's ist Abü 'Abd Alläb Mohammad b.

'Abd Alläh b. Nomayr Nofayly. Er slarb zu Harran 234."

Wir wollen es nicbt genau nehmen, dass er den Frauen zu gefallen suchte; vielleicht war er wirklich mit Fä(ima vertrauter als ihrem Manne zu wissen lieb sein konnle; auch über das Zeugniss der Traditionisten wollen wir uns hinwegsetzen und die Febler in den Genealogien dem Umstände zu¬

schreiben , dass diese Fictiou zu seiner Zeit nocb nicht consolidirt war;

seine liberalen .Meinuagen über die Juden und Cbrislen endlich gereichen

ihm geradezu zur Ehre. Aber von der wichtigsten Anklage , dass er Ge¬

dichle, die für ibn gemacht wurden, seinen Helden in den Mund legt, könaen wir ihn nichl freisprechen ; denn die Beweise dafür finden sicb in seiner Praphetengesebichte. Zu den für Ibn Ishäq fabricirlen Gedichlen gehören ganz gewiss die, welche dem Ahü JitWh zugeschrieben werden und in der Pro- pheleobiographie ziemlich zahlreich sind, Ibn Ishäq blühte während der

Periode, in welcher die 'Abbäsiden die Cbalyfen aus dem Hause Omayya

verdrängten. Den Omayyaden lag viel daran, zu beweisen dass Abü T^lih, der Stammvater ihrer Widersacher, der Nachkommen des 'Alyy, eines Sohnes des Abu Tälib, wenigslens eben so tief io der Hölle brenne als ibr eigener.

Es ist eine Tradition erdichtet worden (vgl. Bochäry S. 548) welcber zu¬

folge er in einer Feuerlache slehl, die ihm bis an die Knöchel reicht und wovon ihm das Gehirn siedet. Wäre er oicbt dafür, dass er den Mohammad beschnlzle, begnadigt worden, so würde er io dem liefsteo Pfuhl der Hölle scbmaebten. Für die Wahrheit dieser Tradition , welehe man dem Propheteo

in den Mund gelegt bat, bürgten den Omayyaden zu Liebe die grösslen

Bd. XIV, 19

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290 Berichligung einer Slelle im 3. Bande der Annalen des Tabari Tlieülugeii seiner Zeil. Als die 'Abb:'isiden zur llcrrseliuft kamen, welche von einem Bruder des Ahü Talih ab.slamnileu , mussle ihnen ilaran liej;eu, ibn zu Ehren zu bringen. Die genannlen Tradiliunen konnlen nielit in \ er- gessenheil gebracht werden, denn die Bürgen dafür waren zahlreich (lioeliarj allein ?.)ihlt \ier Isnüde auf) und \oii grussein Ansehen. Man inaohte nun Verse, welche man verschiedenen VurfüHen anpasste und dem Aliü Tälib in den Mund legte, lu diesen Versen spricht er niehl nur die innigste l.iebe und die grüsste Bewunderung für .Miihauiiiuid , sondern aueh den festen lilau- ben au ihn aus, uud zwar lange uueh ehe dieser uls l'ruphel auflral. Ihn Isbäii , welcher seine l'roplieleuhiogruphie auf den W unseh des zweilen Cba¬

lyfen aus dein Hause Abbas schrieb, liess sicb dazu brauchen, diese Kül- schuiigen in Lmluuf zu setzen und zu M'rwerlhen. Diese Verse sind ganz gewiss nichl unter deu Uuiayyaden erdichlet wurden. Die Omayyaden aber hurten 19 Jahre vur deiu Tode des Ihn Ishäq auf zu regieren, die fabrika¬

lion nun alsu gerade in seine Blüthezeit. Abgesehen vun dem Zeugnisse des Fihrist müssen wir also annehmen, das.s Ihn l.shäq , indem er sie auf¬

nahm, ibre L'nüclilheit wubl kunnie.

Indem icb aber vur diesen Fälschungen warne, bin iob duch zugleich überzeiigl , dass dies W erk des Ihn Ishaq eines der wichtigsten in der arabi¬

schen Literatur isl. Was immer die Sünden des V erfassers seiu miigen , es gehörl einer grossen Zeit an, aus der wir «enig und aus.ser Ibn lshäi| nielits Zusaininenhäugendes besitzen. Lr ist iiumer eine der Ilaupti|uellen für die Hiugraphie Mohaiuiuad'.s. Aucb in sprachlicher Beziehung isl sein Werk

wicbtig. Prüf. Wüslenfeld bat daher eine gule Wahl getrulfen , und wir können ihm für seine Ausgabe nur dankbar sein.

Herichd'giing

einer Stelle itn driiten Bande der Annalen des Tabari.

In jenem Bande wird S. 63. des arabischen Te.xtes erzählt, d.i.ss wäh¬

rend der Schlacht bei Jarmük eine Anzahl Araber, unler denen Abu sufjän sich befand, auf einem Hügel in der Nahe standen, uhne die Muslemen im Kampfe gegen die (iriechen zu unlerslülzen , und durcb Ausrufungen ver¬

rietben , dass sie den (iriechen den .Sieg wünschten. In dieser Stelle heissl es, nach der sehr fehlerbaricn Berliner Handscbrift, unter andrem:

->ü- »O.-» ' , , >->.

k_jt ^;J>I>äJ ^^.U Vj-^j' (-i''i'=='j> u^*^**'' •^'j '^'^«^

=ü-UO'*r ' - , .-b-,■'

^.oJ l_j I^JLs ^Jp' c;*.JL,« til.s ja*3 >.j(

' ' . ' , *-oSo, - ' 6

Aber die Wurle ^Sofl und sind Schreibrehler für ^ft.^itj , zusam- ' üCc.« ..

mengezogen uus ji.to'iS d. i. die Sühne des Kalben, welcher Ausdruck die

-O'O' .0'O.o

griechischen Fürslen bezeichnet. (Vgl. ^»*«.lj aus ^ij , u.s.w.

I.lamäsa S. T Z. 1511.) leh fand nämlich diese Krzäblung, mit etwas anderen Wurlen Mirgelragen , auch im liiläb al-agäni, im Artikel über Abu sofjäa

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Bollensen, üb. die Aufheb. d. Sperrung vor Doppelconson. im Ind. 291

M.iehr heil hiirb , in der Petersburger llandschiifl S. 765. Dort steht ^J,) Kj\

^ao"3l und hernach j.SAö'^i . Es isl also im Tabari zu übersetzen:

Illi aulem humines, per Deum, c|uoliescuni|ue .Mosleini cedebant, Graeci- que impetu fai'tii eos premcbant, clamare coeperunt: ,,pergile, pergite , o filii lla\e,seenli.s ! " (luolieseunque vero Graeci cedebant, a .Moslemis pressi , illi liiuiiines elain.'ihanl : ..vae liliis llafescentis !"

Greifswald den fi. September 1859. J. G. L. Kosegarten.

Leber die Aiifliebiing der Sperrung (Posi(ion) vor Doppel¬

consonanten im Indischen.

Voa Dr. Fr. Bolleniieii.

Colebrooke berichtet Ess. II. S. 71 von der metrischen Freiheit, dass eine kurze Silhe durcb die Doppelconsonanten pr, br, br, kr nicht notbwen¬

dig verlängert werde. Diese Willkür Irilt nichl erst in den Dialecten auf, von wo sie Colebr. entlehnt wähnt. Die (genannten Lautverbindungen streiten vielmehr wider die eigenthümliehen Lautgesetze der Dialecte und lassen sich folglieh nicht aus ihnen ableiten. Wir hahen zu Vikr. S. 523. 528. 530 aus Pingala's Lehi.sülzen der Präkriinelrik das Nütliige angeführt, ura zu sehen, dass von den V erbindungen mit r allein die Gruppe hr in den Dialecten vor¬

kommt (sundarihrudahim Ping. 1, 7), dass ferner die Aufbebung der Sperrung sich aueh auf Ih (ulbusanta das. I, 7, parilhasa'i d.-is. I, 4) und nh (kanha das. 1, 9) erstrecke — ja dass sogar Fälle vorkommen, wo die Gruppe rah ohne Kinlluss auf die Währung der vorhergehenden Silbe hieibt (vgl. lumhum Ping. I, 7. cumbia Cäk. Sir. 4). Wenn die Dialecle den Grundsalz dieser Freiheit auch mit dein Sanskrit gemein baben, so entwickeln sie ibn doch gemäss den Eigenthümliehkeiten ihrer Lautung. Ausser dieser Andeulung bei Colebr. a. a. 0. tindei sich meines Wissens nirgends ein Nachweis dieser Erscheinung im Sanskrit. Es dürfte daher dem Leser nicbt unwillkoininen sein , etwas Näheres über dieselbe zu erfahren. Leider naltel dabei der schlimme l'msland ob, duss eine übelangebraehle Verhesserungssucht alle solche Fälle mit Stumpf und Stiel au.sgerollct und aus den Texten entfernt hat. Nichts desto weniger überliefern die .Meliiker diese Ausnahinsregeln und hätlen die Ijoiiinieiit ituren zur Erläuterung derselben niehl der Beispiele be¬

durft, SU müssten sie uns ewig räthselhaft bleiben, zuinal sie nur iu apho- risliselier Form erscheinen.

Ich setze zunächst diese Hegeln selhsl her. Vrllaialnävali S. 4 beisst es:

guror vihh'uno lagliur ckamätro | h r a p r ä dipürvo 'pi lagliur vikalpäl ||

d. h. die kurze Silhe, die Häll'te der langen, isl einmässig: vor br, pr u.s w. ist sie beliebig (vikalpäl) lang oder kurz.

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