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Schokoriegel- Aber nachhaltig?

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Nachhaltiges Wirtschaften aus politischer Sicht Pol W FHR 12

Schokoriegel- Aber nachhaltig?

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Quelle: https://www.regenwald-schuetzen.org/unsere-projekte/bildungs-projekte/woher-die-schokolade-kommt/unterrichtsmaterial- schokolade/ (letzte Einsicht: 21.02.2020, 11.10 Uhr).

Kinderarbeit

Eine der wichtigsten Ursachen von Kinderar- beit ist Armut. Internationale Vergleiche zei- gen, dass Kinderarbeit in den Ländern am stärksten auftritt, in denen das Durchschnitts- einkommen am geringsten ist. Armut ist je- doch nicht die einzige Ursache für Kinderar- beit, denn auch starke Schwankungen des Ein- kommens und strukturelle Bedingungen im Land erhöhen das Risiko. Mangelt es an guten Arbeitsmarktbedingungen für Erwachsene -

etwa an Arbeitsplätzen oder an angemessener Bezahlung, kann Kinderarbeit für Familien notwendig werden, um ihre Grundbedürfnisse, wie Essen und ein Dach über dem Kopf, zu erfüllen. Wenn die Qualität der Bildung und die Zugangschancen zu schulischer Bildung nicht ausreichend sind, kann dies das Risiko für Kinderarbeit weiter erhöhen. Eine weitere Ursache sind gesellschaftliche Krisen (wie z.B. Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen) oder persönliche Krisen (wie z.B. Krankheits- und Todesfälle, Behinderungen oder Unfälle). Wenn es keine Ab- sicherungen in Form von Kranken-, Unfall-, Lebens-, Arbeitslosen- und Sozialversicherungen gibt, kann eine solche Krise von armen Familien nur schwer bewältigt werden. Auch der fehlende Zugang zu Kredit- und Spar- möglichkeiten unter angemessenen Konditionen (z.B. keine Wucherzinsen) erhöht das Risiko der Verschuldung und damit auch der Kinderarbeit. Sind Grundversorgungen der Gesellschaft, wie Stromversorgung oder fließen- des sauberes (Trink-)Wasser am Haus, nicht gewährleistet, müssen oft die Kinder bei der Versorgung der Familie mithelfen und können die Schule nicht regelmäßig besuchen. Ebenso wichtig ist, ob die Familien über die Vor- teile der Schulbildung und die Gefahren und Nachteile der Kinderarbeit, z. B. für die Gesundheit des Kindes, informiert sind. Schlussendlich hat auch die Gesetzeslage einen wichtigen Einfluss, z.B. ob es ein Verbot aus-

beuterischer Kinderarbeit gibt und ob bei Missachtung Sanktionen drohen. Aber natürlich nur, wenn diese Aufla- gen auch durchgesetzt und kontrolliert werden.

Einige Ursachen für die Armut der Kakaobauern und die Kinderarbeit in Westafrika:

1. Die Kakaobauern produzieren nur die fermentierten, ge- trockneten Kakaobohnen, die Verarbeitung zu Schokolade (die viel höhere Preise erzielt) erfolgt in Europa.

2. Der Weltmarkpreis für die Kakaobohnen schwankt stark Abb. Kinderarbeit im Kakaosektor – Zahlen (2009)

(2009)

Abb. Kinderarbeit auf Plantagen ist weit verbreitet (© Daniel Rosenthal)

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Quelle: https://www.regenwald-schuetzen.org/unsere-projekte/bildungs-projekte/woher-die-schokolade-kommt/unterrichtsmaterial- schokolade/ (letzte Einsicht: 21.02.2020, 11.10 Uhr).

und hat sich seit den 1980er Jahren etwa halbiert. Die Ausgaben der Bauern bleiben gleich hoch.

3. Etwa 5,5 Millionen Kleinbauern weltweit produzieren auf ihren kleinen Feldern Kakao. Der Kakaohandel, die Produktion und der Verkauf von Schokolade sind dominiert von ca. 10 Unternehmen, die den Markt beherrschen. Diese richten sich zwar nach dem ak- tuellen Weltmarktpreis, jedoch verhandeln Zwischenhändler für diese wenigen Firmen und versuchen, den besten Preis zu erhalten.

4. Wo die Bauern keine Kooperativen gegründet haben, können Zwischenhändler oft sehr viel niedrigere Preise als den Weltmarkt- preis durchsetzen, da die meisten Bauern keine Wahl haben, wann

sie ihre Ernte an wen verkaufen können. Ohne eigene Transportfahrzeuge müssen sie warten, bis ein Händler zu ihnen kommt, und sind auf dessen Angebot angewiesen.

5. Aufgrund der niedrigen Preise für ihre Ernte können die Bauern nicht in den Erhalt der Plantagen investieren:

Die Bäume sind alt und die Erträge sinken, wodurch das Einkommen der Bauern weiter abnimmt.

6. Um das Jahr 2000 waren die Preise besonders niedrig.

Politische Probleme in der El- fenbeinküste und keine staat- lichen Fixpreise spielten hier eine enorme Rolle. Genau zu

dieser Zeit stieg der Anteil der Kinderarbeit im Kakaoanbau stark an. Die Bauern konnten keine erwachsenen Erntehelfer mehr bezahlen und mussten daher ihre eigenen oder fremde Kinder arbeiten lassen.

7. Auch Kinder aus den Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso arbeiten bei den Kakaobauern in Ghana und in der Elfenbeinküste. Manche kommen „freiwillig“, weil sie gehört haben, dass man im Kakaoanbau gut Geld verdienen kann, andere werden jedoch von Schleusern verschleppt und zur Arbeit auf den Feldern gezwungen.

Sie verdienen nur etwa halb so viel wie Erwachsene und manchmal wird ihnen der Lohn sogar vorenthalten.

Aufgaben:

1. Lies den Text und markiere die Ursachen für Kinderarbeit.

2. Halte die Ursachen für Kinderarbeit schriftlich fest.

3. Erarbeite schriftlich Möglichkeiten, um die konkreten Ursachen von Armut bzw. Kinderarbeit zu vermin- dern bzw. zu verhindern. Bezieht euch dabei auch auf die Ursachen für die Armut der Kakaobauern und die Kinderarbeit in Westafrika.

4. Nennt Gefahren, die Kinderarbeit für die Betroffenen mit sich bringen.

Abb. Inflationsbereinigt auf Basis des Jahres 2010/11 sagt aus, was der Kakao tatsächlich kostete und was das Geld wert ist bzw. war – abzüglich der Inflationsrate.

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