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PROFIWISSEN BEAUTY-, FASHION- UND

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Academic year: 2022

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Sie möchten wie ein Profi Models fotografieren? Der international bekannte Fotograf Jens Brüggemann öffnet sein Studio für Sie und zeigt Ihnen anhand von unzähligen Beispielen und Aufbauskiz- zen, wie Sie Ihr Model ins rechte Licht rücken. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Hilfsmittel der Beleuchtung wie Lichtformer, Auf- heller, Abschatter, Studio- und mobile Blitzanlagen. Aber auch bei

»available light« sind sehr stimmungsvolle Fotos möglich. Wenn Sie zudem die vielen Praxistipps zur optimalen Zusammenarbeit von Fotograf und Model verinnerlichen, werden herausragende Fotos in Zukunft nicht mehr vom Zufall abhängen, sondern das Ergebnis Ihres systematischen Vorgehens sein. Dabei geht es auch darum, dem Model die eigene Bildidee zu vermitteln und es zu motivieren, damit es Sie voller Eifer unterstützt. Für gelungene Aufnahmen ist es außerdem wichtig, eine geeignete Location und wirkungsvolle Requisiten zu finden. In diesem Buch kom- men sogar die Models zu Wort und schildern, was ein Fotograf im Umgang mit ihnen tun sollte, damit es sich wohlfühlt und optimale Ergebnisse resultieren. Praxis-erprobte Posing-Tipps, Anregungen zur Findung von Bildideen und mehrere Muster- Modelverträge runden den Inhalt dieses umfassenden Buches zur Beauty-, Fashion- und Erotik-Fotografie ab.

Das kommentierte Filmmaterial auf der beiliegenden DVD gibt live Einblick in die Abläufe professioneller Beauty-, Fashion- und Erotik-Fotografie.

Aus dem Inhalt:

• Basiswissen Modelfotografie, um dem Leser zu helfen, eine eigene Arbeitsweise zu entwickeln

• Praxistipps und Belichtungseinstellungen bei der Arbeit mit Blitzanlagen und professionelle Lichtführung

• Beleuchtungstipps outdoor und indoor sowie Fotografieren bei available light

• Wertvolle Tipps zur Kameraausrüstung, Computertechnik und zum geeigneten Lichtequipment

• Die (Zusammen-)Arbeit mit dem Model:

Zeitbedarf, Posing, Motivieren durch richtige Kommunikation

• Profi-Tipps zu Bildgestaltung, Requisiten- Einsatz und Styling

• Suche nach geeigneten Indoor- und Outdoor-Locations sowie einfachen, aber effektvollen Hintergründen

• Entwicklung von Bildideen – und auch wie man vorgeht, wenn man ganz ohne Bildidee fotografiert

• Modelakquise, Bildrechte und Vertrags- muster

Die EDITION PROFIFOTO:

Die Experten der Redaktion PROFIFOTO und aus dem mitp-Verlag bündeln ihr Know-how und publizieren in Zusam- men-arbeit mit erfahrenen Autoren, die unmittelbar aus der Foto-Praxis kommen, eine einmalige Fachbuchreihe »made for professionals«: Ergänzend und flankierend zum Magazin PROFIFOTO bieten die mitp-Bücher der EDITION PROFIFOTO professionelles Wissen zum richtigen Umgang und zur effizienten Nutzung digitaler Fototechnik und Bildbearbeitung.

Über den Autor:

Jens Brüggemann ist seit 1998 als Werbefotograf selbstständig. Er hat sich auf die künstlerische Aktfotografie sowie auf die Bereiche Beauty, Fashion, People, Kids &

Stills spezialisiert. Seine freien, künstlerischen Arbeiten sind weltweit in Büchern, Zeitschriften und Kalendern erschie- nen.

Daneben hat er meh- rere Fotolehrbücher geschrieben und gibt seine Kenntnisse auch in Artikeln in Fotofachzeit- schriften und auf Work- shops im In- und Ausland weiter.

Inklusive DVD mit kommentierten Making-of-Videos

www.mitp.de

Einblick in die Arbeitsweise eines professionellen Model-Fotografen Genaue Lichtaufbauten und Beschreibungen der vielen Beispielbilder DVD mit Making-of-Videos von Shootings mit Models indoor und outdoor Außerdem in der Edition ProfiFoto:

Moderne Erotische Digital-Fotografie

In sechs Schritten zum professionellen Erotikfoto

Jens Brüggemann

In dieser aktualisierten Neuauflage offenbart Jens Brüggemann in sechs Schritten – von der Fotoausrüstung, der Suche nach dem geeigneten Modell über die Entwicklung der Bildidee, die ideale Location bis hin zum Fotoshoo- ting selbst und der Bildbearbeitung – das Handwerk des Erotikfotografen ISBN 978-3-8266-9037-2

www.mitp.de/9037

Fotografie und Recht

Die wichtigsten Rechtsfälle für die Fotopraxis

Daniel Kötz, Jens Brüggemann

In diesem Buch werden Problemfälle aus dem Fotografen-Alltag zunächst aus Fotografensicht beschrieben. Mit seiner konkreten Bewertung der Fälle schlägt der Rechtsanwalt Dr. Daniel Kötz dann den Bogen zur allgemeine- ren Fragestellung, so dass der Leser auf sein juristisches Problem gezielt Antworten findet.

ISBN 978-3-8266-5944-7 www.mitp.de/5944

Beruf Fotograf

Ein Leitfaden für angehende Berufsfotografen für einen erfolgreichen Start

Jens Brüggemann

Der Profi-Fotograf Jens Brüggemann zeigt die verschiedenen Wege in die Berufsfotografie und gibt unzählige Praxistipps zur Selbstständigkeit als Fotograf. Mit dem nötigen Wissen zur Ausrüstung, Werbung, zum Fotorecht und mit den Steuer-Infos sowie den Erfahrungsberichten anderer Fotogra- fen kommen Sie Ihrem Traum einen großen Schritt näher.

ISBN 978-3-8266-9126-3 www.mitp.de/9126

Brüggemann

MODELFOTOGRAFIE

Jens

Brüggemann

13 mm

MODELFOTOGRAFIE

PROFIWISSEN BEAUTY-, FASHION- UND EROTIK-FOTOGRAFIE

€ 39,95

ISBN 978-3-8266-9212-3 ISBN 978-3-8266-9212-3

Abbildung 3.86

Auch bei diesem Fashion-Foto setzte ich nur einen Blitzkopf ein. AlsLichtformer verwendete ich eine große quadratische Softbox (80 cm x 80cm). Zusätzlich schien allerdings auch noch diffuses Tageslicht von der Dachkuppel ins Studio, was zur Schattenaufhellung führte. Nikon D3X mit 1,4/85mm Nikkor. 1/125 Sekunde, Blende 5,0, ISO 200.

Abbildung 3.87

Um eine insgesamt weichere Beleuchtung zu bekommen, arbeite ich sehr gerne mit Mischlicht, weshalb ich froh bin, ein Tageslichtstudio zu haben.

Da es aber auch genügend Fotosessions gibt, bei denen man kein Tageslicht verwenden möchte, ist es von Vorteil, wenn man zusätzlich zum Tageslicht- bereich auch noch einen Teil des Studios hat, der

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KAPITEL 1

Einleitung

1.1 Wie Fotografie funktioniert. . . 8

1.2 Notwendige Bildbearbeitung . . . 11

1.3 Models fotografieren . . . 13

1.4 Konsequenzen Schlechter Fotos. . . 15

1.5 Fotografische Vorkenntnisse . . . 16

1.6 Eigene Arbeitsweise entwickeln. . . 17

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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1.1 WIE FOTOGRAFIE FUNKTIONIERT

Fotografie ist eigentlich ganz einfach! Man schaut durch den Sucher (oder auf das Display) der Kamera – und wenn das Bild gut aussieht, beugt man ein klein wenig den Zeigefinger der rech- ten Hand am Auslöser. Durch dieses Drücken des Auslösers ermittelt die Belichtungsautomatik dann in Sekundenbruchteilen die richtige Belichtung, der Autofokus stellt sagenhaft schnell scharf und schon ist das Foto »im Kasten« – oder, besser ausge- drückt, auf der eingelegten Speicherkarte abgespeichert.

Die heutige Technik erlaubt selbst fotografischen Anfängern das Erstellen von nicht verwackelten, richtig belichteten Fotos – ganz ohne Vorkenntnisse. Dabei muss man noch nicht einmal tief in die Tasche greifen: Für eine durchaus leistungsfähige Digitalkamera mit ausreichend vielen Funktionen für die meisten allgemein foto- grafisch interessanten Foto-Ereignisse (Kindergeburtstag, Urlaub, Betriebsfeier, Hochzeit des Bruders etc.) braucht man kaum mehr als 150 Euro Kreditkartenlimit. Und dann kann man sich fast schon als »engagierter Fotoamateur« bezeichnen, denn die reinen »Knipser« fotografieren heutzutage mit ihrem Smartphone, von dem aus sie die Fotos – ohne Verzögerung und vor allem bequem – ohne Zwischenspeicherung per E-Mail, WhatsApp oder auf andere Art weltweit an die, die es interessiert (und oft auch an die anderen), versenden können. LTE-Funkstandard macht’s möglich! Die Qualität ist dabei erschreckend gut, voraus- gesetzt man ist im Urlaub, wo es schön hell ist.

Oft genug habe ich in der Vergangenheit von Bekannten die Aus- sage vernommen, dass die – durchaus vorhandene – Digitalka- mera mittlerweile zu Hause bleibt, weil man das neueste Smart- phone ja sowieso dabei hat und die darin eingebaute Kamera ja fast genauso gut ist. (Bei der Aussage wird klar, dass meine Bekannten ausschließlich im Urlaub fotografieren, wo ausrei- chend Licht vorhanden ist ...)

Abbildung 1.1

Bei ausreichender Helligkeit, wie hier in Andalusien auf einem meiner Fotoworkshops, kann man auch mit dem Handy Fotos machen, die von der Auflösung und Qualität her fürs Internet geeignet sind und auch in klein gedruckter Form noch gut aussehen. Unbearbeitetes Handyfoto.

Apple iPhone 4. 1/1500 Sekunde, Blende 2,8, ISO 80.

Und auch ich selbst ertappe mich immer wieder, obwohl ich ca.

fünf bis sechs anspruchsvolle Kameras mein Eigen nennen kann, dass ich, weil es unbeschwerter, schneller, einfacher geht, eben mal mit dem Handy fotografiere, zum Beispiel um mir Bild-Noti- zen zu machen, als Erinnerung, Bild-Tagebuch, Location-Aus- wahl, making of beim Workshop, oder um jemanden schnell ein Foto zu übermitteln.

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Abbildung 1.2

Das Handy ist optimal dafür geeignet, einfach schnell zur Erinnerung ein paar Fotos zu schießen. So mache ich regelmäßig auf meinen Fotoreisen Locationfotos, damit ich später die betreffende Stelle wiederfinden kann. Hier zu sehen sind traumhafte Ecken auf Ibiza und in Andalusien, wo ich mehr- mals im Jahr im Rahmen der von mir veranstalteten Fotoworkshops für die Dauer von einer Woche hinfliege. Auch diese Handyfotos (alle Aufnahmen sind zwischen Mai 2011 und Oktober 2012 mit dem iPhone 4 entstanden) sind völlig unbearbeitet. Ein eindrucksvoller Beweis für die einzigartige Schönheit der spanischen Landschaft!

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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Doch zurück zur Beschreibung, wie Fotografie funktioniert. Nach- dem man also den Auslöser durchgedrückt und das erste Foto gemacht hat, hängt die weitere Vorgehensweise davon ab, ob man es – fotografisch betrachtet – zu etwas bringen wird oder nicht. Potenzial steckt in demjenigen, der sich sofort kritisch das gemachte Foto auf seinem Kameradisplay anschaut. Nur er (oder sie) ist bestrebt, nicht nur ein Foto zu machen und sich mit dem gemachten schon beim einmaligen Auslösen zufriedenzugeben, sondern zu versuchen, sich so lange zu bemühen, bis er (oder sie) mit dem Ergebnis – zumindest halbwegs – zufrieden ist. Der- jenige aber, der nach einmaligem Auslösen sofort die Kamera (oder das Handy) unkritisch wieder einpackt, wird niemals zu den Leuten gehören, die mehr als fünf »Likes« für ihre auf Facebook veröffentlichten Fotos bekommen werden.

Abbildung 1.3

Nur die regelmäßige Bildkontrolle garantiert, dass der Fotograf möglichst alle wesentlichen Fehler schon beim Shooting entdeckt – und nicht erst hinterher, wenn es zu spät ist, beim Betrachten der Fotos auf dem heimi- schen Monitor. Deshalb: Nutzen Sie die Funktion »Bildkontrolle«, um ver- zögerungsfrei das gemachte Ergebnis noch während des Fotoshootings kontrollieren zu können.

Derjenige also, der seine Fotoergebnisse umgehend betrachtet (die Möglichkeit, dies zu tun, ist übrigens meines Erachtens die größte Errungenschaft der Digitaltechnik), hat nun die Wahl, das gemachte Foto zu verwerfen (wenn es ihm nicht gefällt) oder aber es als »sehr gut«, »gut«, »zufriedenstellend« oder notfalls als

»ausreichend« zu bewerten und, je nach Anspruch, es gespei- chert zu lassen.

Fotografieren ist folglich ein sich ständig wiederholender Ent- scheidungsprozess. Schon der Ansporn, zur Kamera zu greifen, ist Folge einer Entscheidung, dies zu tun (beispielsweise weil die Freundin so schön ist – oder zumindest die Landschaft im Hinter- grund). Die Wahl eines als geeignet empfundenen Bildausschnitts ist ebenfalls eine Entscheidung, ebenso wie die Wahl der einge- stellten Brennweite, der Kamerastandpunkt, die Wahl zwischen Hoch- und Querformat etc.

Und nach der Entscheidung, das Foto zu machen, kommt die ebenfalls nicht unwesentliche Entscheidung, das Foto als geeig- net anzusehen oder unzufrieden mit der Verbesserung des gemachten Bildes fortzufahren. Um sich fotografisch verbessern zu können, bedarf es – mit dem Blick auf das Kameradisplay – der genauen Analyse, warum das zuerst gemachte Foto einem nicht gefällt. Und genau hier setzt der Lernprozess im Zeitalter der Digitaltechnik ein: Nur durch die Möglichkeit, das Foto unmit- telbar nach der Aufnahme betrachten zu können, ist ein Lernfort- schritt bereits während des Shootings gegeben. Jeder Fotograf, der sich mehr oder weniger kritisch seine Fotos zwischendurch während des Shootings betrachtet, wird sich – oftmals unwis- sentlich – in fotografischer Hinsicht verbessern! Und genau das ist der Grund, warum die Funktion »Bildkontrolle« (das kurze Anzeigen des gemachten Fotos unmittelbar nach der Aufnahme) so wichtig ist, um einen möglichst schnellen Lernfortschritt zu erzielen.

Nach der Fehleranalyse, warum das gemachte Bild nicht den Erwartungen entspricht, versucht der ehrgeizige Fotograf, mit verbesserten Einstellungen (oder verbesserter Wahl des Bildaus- schnitts) einen unmittelbaren Qualitätsschub zu erreichen.

Nahezu unbewusst rattern da im Kopf des Fotografen die Räd- chen bei der Lösung der Aufgabe, die bisher gemachten Fehler auszumerzen und ein besseres Ergebnis beim zweiten Abdrü- cken zu erzielen.

Nach zweitem Durchdrücken des Auslösers wird der Prozess der Fehleranalyse erneut gestartet: Ist der Bildausschnitt besser, der Horizont gerader, die störenden Elemente des Motivs außerhalb des gewählten Bildausschnitts, und viele weitere Details werden registriert und analysiert, abermals mit dem Ziel, es beim dritten Mal noch besser hinzukriegen. Und das geht so lange weiter, bis entweder unser Ehrgeiz befriedigt ist und wir zufrieden mit dem Ergebnis das Shooting beenden oder wir frustriert das Handtuch schmeißen und uns damit abfinden, es diesmal nicht besser hin- gekriegt zu haben.

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=

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ö=NN

Abbildung 1.4

Erst wenn – nach meinem Ermessen und Geschmack – »alles« (zum Bei- spiel Bildausschnitt, Ausdruck, Belichtung etc.) im Bild stimmt, bin ich zufrieden und beende das Fotografieren des entsprechenden Motivs.

Nikon D3X mit 2,8/105mm Nikkor. 1/125 Sekunde, Blende 3,5, ISO 200.

Das Model wurde von zwei Softboxen, die links und rechts neben mir standen, beleuchtet.

1.2 NOTWENDIGE

BILDBEARBEITUNG

Oftmals geben sich Fotografen und Fotografinnen auch mit einem Ergebnis zufrieden, das eigentlich (noch) nicht ihren Vor- stellungen entspricht. Dann heißt es, mittels Photoshop-Bildbear- beitung diejenigen Fehler auszumerzen, die während des Foto- grafierens nicht beseitigt werden konnten. Das ist zwar durchaus legitim, doch habe ich in meiner Laufbahn als Berufsfotograf gelernt, dass es wichtig ist, effizient zu arbeiten. Dies gilt insbe- sondere dann, wenn die Ergebnisse des Fotoshootings dem Auf- traggeber komplett übergeben werden und wo es unverhältnis- mäßig wäre, jedes gemachte Foto vor der Weitergabe an den Kunden digital nachzubearbeiten. Schließlich kommen an einem Shootingtag schon mal, je nach Aufgabenstellung und Arbeits- weise, locker zwischen 700 und 1.200 Fotos zusammen.

Abbildung 1.5

Wenn man alle Fotos einer Serie mit den gleichen Arbeitsschritten bear- beiten möchte (bei dieser Serie habe ich eine farbliche Verfremdung vor- genommen), kann man diese in Photoshop unter »Aktionen«

abspeichern. Mittels Stapelverarbeitung lassen sich dann schnell in einem Durchlauf effizient alle Fotos gleich bearbeiten. Canon Powershot G11. 1/1000 Sekunde, Blende 4, ISO 100.

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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Abbildung 1.6

Natürlich ist es durchaus legitim, Fotos nachträglich am Computer zu verändern. Doch meist ist es sinnvoller, die Fehler schon bei der Foto- grafie selbst zu vermeiden, anstatt sie aufwendig am Computer zu besei- tigen. Nikon D3S mit 1,4/85mm Nikkor. 1/100 Sekunde, Blende 5,6, ISO 200. Erst die nachträgliche Bildbearbeitung in Bezug auf die Farb- verfälschungen ließ den Nebel fast wie eine Feuersbrunst aussehen.

Was man vermeiden sollte, sind so Dinge wie, dass bei der Auf- nahme Müll herumliegt, der auf dem Foto erkennbar wäre, und der Fotograf oder die Fotografin diesen nicht beiseite tut mit dem Hinweis, es gibt doch Bildbearbeitung. Das ist dumm und ineffi-

zient. Auch wenn sich dieses Beispiel so beim Lesen lustig anhört – ich habe genau diese Situation und Aussage schon gehört. Auf einem meiner Ibiza-Workshops, wo einer der teilnehmenden Fotografen eine verrostete Coladose, die direkt dem Model zu Füßen lag, nicht beiseite räumte – weil es ja Photoshop gibt ...

Und Gleiches gilt für nicht korrekt sitzende Kleidung in der Fashion-Fotografie, Falten in der Taille bei manchen Posen in der Akt-Fotografie, verschmiertes Make-up in der Beauty-Fotografie etc. Es gibt genug Beispiele für Fehler, die leicht während der Aufnahme beseitigt werden konnten, die aber aufwendig am Computer nachträglich wegretuschiert wurden.

Ich bin der Ansicht, dass eine Bildbearbeitung, die sich kreativ mit dem Schaffen künstlicher Welten beschäftigt oder neue Sichtwei- sen schafft oder das Foto auf andere Art aufwertet, seine Exis- tenzberechtigung hat und eine Bereicherung der Fotografie dar- stellt. Nur sollte Bildbearbeitung eben dazu verwendet werden, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen – und nicht einfach nur Fehler auf eine umständliche Art ausbessern, die während der Aufnahme viel leichter hätten beseitigt werden können.

Abbildung 1.7

Ich bin ein Freund der dezenten Bildbearbeitung. Ich möchte, dass die abgebildete Person immer noch wie ein Mensch aussieht – und nicht wie eine Plastikpuppe. Deshalb stören mich auch kleine Fältchen nicht, denn diese gehören zum Menschsein dazu. Nikon D3S mit 1,4/85mm Nikkor.

1/80 Sekunde, Blende 7,1, ISO 200.

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=

=

ö=NP

Abbildung 1.8

Dieses Model hatte eine wirklich sehr breite Hüfte. Der Kunde, der beim Shooting dabei war, wollte sie schon nach Hause schicken mit dem Hin- weis, dass er die Fotos nicht veröffentlichen könne, so breit sei die Hüfte.

Ich bat ihn, die Fotos trotzdem machen zu dürfen, denn ich war von der Ausstrahlung des Models überzeugt. Durch geschickte Wahl der Pose und des Vordergrundes (Sessellehne verdeckt den größten Teil der Hüfte) konnte ich das Model ansprechend fotografieren. Andere Fotografen hät- ten sich in eine zeitraubende Bildbearbeitung geflüchtet. Nikon D3S mit 2,8/24-70mm Nikkor. 1/80 Sekunde, Blende 4, ISO 400.

1.3 MODELS FOTOGRAFIEREN

Mancher mag meine Vereinfachung zu Beginn dieses Kapitels nicht gelten lassen. Zumindest in der Modelfotografie, was ja Thema dieses Lehrbuches ist, ist es nicht mehr so einfach, ein außergewöhnlich gutes Foto zu machen, so die weitläufige Mei- nung. Hingucken allein reicht anscheinend nicht. Models zu foto- grafieren, so der Irrglaube, sei schwieriger als andere Bereiche der Fotografie.

Aber warum empfinden viele Fotografen die Modelfotografie als schwieriger? Grundsätzlich gilt ja das Gleiche wie das vorhin Ausgeführte. Man schaut durch den Sucher der Kamera, und wenn einem das, was man sieht, gefällt, drückt man ab. Wenn einem das Bild im Sucher nicht gefällt, analysiert man, was nicht so gelungen ist, ändert genau das gemäß seinen Vorstellungen ab und drückt dann erst ab, wenn alles, was im Sucher sichtbar ist, nahezu hundertprozentig »passt«.

Auch in der Modelfotografie!

Doch es gibt einen Unterschied zu anderen Bereichen in der Fotografie. Anders als bei Landschaftsfotos oder Stillleben arbei- ten wir in der Modelfotografie mit Menschen zusammen, die – im Rahmen des Fotoshootings – »geführt« werden müssen. Ich sage bei meinen Workshops immer, dass Models dirigiert werden wollen. Und genau diese »Modelansprache« fällt vielen Fotogra- fen (zumindest anfangs) schwer.

Doch warum ist das so?

Viele Fotografen, die neu in die Modelfotografie einsteigen, sind unsicher, wie man mit fremden Fotomodels redet. (Dass diese auch »nur« Menschen sind, sei hier nur am Rande erwähnt; eine Selbstverständlichkeit, die vielen Fotografen anscheinend nicht bewusst ist.) Wie man diese dazu bringt, vor der Kamera genau das zu machen, was einem im Kopf vorschwebt, um die Bildi- deen zu verwirklichen. Diese Berührungsängste sind umso grö- ßer, je gutaussehender (beziehungsweise »schöner« oder »attrak- tiver«) diese (meist jungen Frauen) sind.

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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Abbildung 1.9

Anfängern fällt es erfahrungsgemäß nicht leicht, einem schönen Model zu sagen, dass sie beispielsweise eine Brust entblößen soll. Doch wenn man vor dem Shooting sich darauf geeinigt hat, erotische Fotos zu machen, sollte sich der Fotograf auch nicht gehemmt fühlen, solche Bild- ideen zu äußern. Nikon D3X mit 2,8/105mm Nikkor. 1/125 Sekunde, Blende 10, ISO 200.

Außerdem wird die Hemmschwelle größer sein, wenn das Thema des Fotoshootings Akt- oder Erotik-Fotografie ist und das Model

Posen einnehmen soll, die zum Beispiel besonders sexy sind.

Oder wenn das Model »sexy gucken« soll oder sich teilweise ent- blößen, sich einfach nur provokant hinstellen oder sich selbst sinnlich berühren soll. Außerdem scheint es so zu sein, dass die Hemmschwelle, dem Model klare Anweisungen zu geben, umso größer wird, wenn der Altersunterschied von Model zu Fotograf besonders groß ist.

Abbildung 1.10

Keine oder nur eine sehr niedrige Hemmschwelle bei der Modelanspra- che haben Fotografen, die gleichgeschlechtliche Models fotografieren und wenn das Thema Fashion-Fotografie ist. Nikon D3X mit 1,4/85mm.

1/125 Sekunde, Blende 5,6, ISO 100.

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=

=

ö=NR

Vielleicht hilft es den immer noch zurückhaltenden Fotografen, dass sie sich vergegenwärtigen, dass bei einem Shooting, bei dem man vereinbart hat, erotische Fotos zu machen, letztendlich erwartet wird, dass der Fotograf genau diese Anweisungen dem Model gibt, damit das Ergebnis außergewöhnlich gut und dem Thema gerecht wird. Schließlich geht es allein darum, ein mög- lichst gutes Bild zu erzielen, ein außergewöhnliches Foto. Und jede fotografisch ins Konzept passende Anweisung, die ja letzt- endlich immer auch eine Hilfestellung für das Model darstellt, hilft dabei, dieses Ziel zu verwirklichen.

Abbildung 1.11

Modelfotografie funktioniert auch nicht wesentlich anders als andere Bereiche der Fotografie. Der einzige Unterschied ist, dass man hier mit Menschen arbeitet, die man gemäß seinen Vorstellungen und der Bildi- dee entsprechend »dirigieren« muss. Vereinfacht ausgedrückt: Man muss sich nur trauen, klare Anweisungen zu geben. Doch das gehört dazu, das erwarten die Models, und mit ein bisschen Übung geht das irgend- wann nach ein paar Fotoshootings wie selbstverständlich fast ganz von allein. Nikon D3 mit 2,8/105mm Makro. 1/160 Sekunde, Blende 32, ISO 200.

Vereinfachend betrachtet funktioniert auch hier wieder die Foto- grafie gleich und ist ganz simpel: Der Modelfotograf schaut durch den Sucher seiner Digitalkamera und prüft, ob alles so aussieht, wie er (oder sie) es sich vorstellt. Ist die Beleuchtung nicht gut, wird diese verändert, ist der Bildausschnitt zu groß, wird er ver- kleinert und wenn beispielsweise die Pose des Models nicht den Vorstellungen des Fotografen entspricht, gibt er (oder sie) dem Model Anweisungen, die Pose so zu ändern, dass sie seinem

(oder ihrem) Ideal entspricht. Dann, wenn beim Blick durch den Sucher endlich anscheinend »alles stimmt«, wird der Zeigefinger der rechten Hand gekrümmt, der Auslöser dadurch durchge- drückt und die Kamera macht das Foto.

1.4 KONSEQUENZEN SCHLECHTER FOTOS

Doch auch wenn die Vorgehensweise der Modelfotografie ähn- lich ist wie bei anderen Bereichen der Fotografie, so können die Folgen aufgrund eines misslungenen Resultats manchmal sogar fast dramatische Ausmaße einnehmen. Und genau das ist der Unterschied zu anderen Fotobereichen.

Wenn man ein langweiliges Landschaftsfoto macht, ist das der Landschaft egal. Auch ein Tier im Zoo, das schlecht porträtiert wurde, wird sich nicht darum scheren. Und wenn man Gegen- stände banal fotografiert, ist ebenfalls nicht mit Konsequenzen zu rechnen, es sei denn, das waren Auftragsarbeiten.

Doch wenn man einen Menschen unvorteilhaft porträtiert, kann, je nach Persönlichkeit der abgebildeten Person, dies zu Enttäu- schung, Wut, Selbstbewusstseinsverlust oder zu Schlimmeren führen. Anders ausgedrückt: Eine Landschaft oder ein Gegen- stand und auch Tiere nehmen es dem Fotografen nicht übel, wenn seine Ergebnisse unschön sind. Aber Menschen, die schlecht fotografiert oder ins unvorteilhafte Licht gerückt wurden, können recht schnell enttäuscht und/oder beleidigt sein.

Das Schlimme ist: Es müssen noch nicht einmal technisch schlecht gemachte Fotos sein, die Unzufriedenheit beim Model auslösen können; manchmal reicht auch, dass der Fotograf es nicht verstanden hat, die (ja durchaus vorhandenen) unvorteilhaf- ten Seiten des Models (zum Beispiel Doppelkinn, Cellulite, sträh- nige Haare, ...) entsprechend zu kaschieren.

Und bei Erotikfotos muss man ganz besonders aufpassen, denn wenn diese schlecht gemacht wurden, sieht das sehr schnell peinlich aus (und das ist der Ober-GAU!) – und wer möchte schon peinliche Fotos von sich haben?

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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Abbildung 1.12

Keinen Grund zur Beschwerde hatte dieses hübsche Model. Ihr haben meine Fotos allesamt sehr gut gefallen. Doch wenn die porträtierte Per- son unzufrieden mit den Fotos ist, kann es passieren, dass sie enttäuscht und wütend ist oder schlimmstenfalls sogar an Selbstbewusstsein verliert und in eine Depression verfällt. Wenn man sich dem Thema Erotik-Foto- grafie widmet und dabei die Fotos nicht gelingen, ist das immer beson- ders schlimm, denn schlecht gemachte erotische Fotos wirken schnell peinlich. Nikon D3S mit 2,8/105mm Nikkor. 1/100 Sekunde, Blende 11, ISO 1600.

1.5 FOTOGRAFISCHE VORKENNTNISSE

Mit dem Aufkommen der Digitalfotografie hat sich auch das Bild des »typischen« Fotografen gewandelt. Waren vor zehn Jahren noch diejenigen Fotografen in der Mehrheit, die über die techni- sche Faszination zur Fotografie gekommen sind, greifen – auf- grund der Möglichkeit, die Fotos sofort nach dem Auslösen auf dem Kameramonitor zu betrachten und so durch Herumprobie- ren zum einigermaßen guten Ergebnis zu gelangen – nunmehr immer häufiger kreative Menschen zur Kamera, die nicht den fotografisch-technischen Background haben, der eigentlich wün- schenswert wäre.

Anders ausgedrückt: Auch ohne die fotografischen Grundkennt- nisse lassen sich, der Digitalfotografie sei Dank, durch Herumpro- bieren halbwegs brauchbare Ergebnisse abliefern. Ein Umstand, der den etablierten Berufsfotografen nicht nur Kopfzerbrechen bereitet, sondern nicht selten für sie existenzgefährdend ist. Denn warum soll man heute noch einen teuren Berufsfotografen enga- gieren, wenn man im Bekanntenkreis jemanden mit einer Digital- kamera hat, der zumindest so weit brauchbare Fotos schießt, dass man diese durch kreative Bildbearbeitung irgendwie (!) schon verwenden kann?

Allerdings: Unzweifelhaft ist die professionelle Sicherheit, dass die Fotos immer (also auch unter widrigen Umständen) gelingen, ein ganz wesentlicher Punkt, der für die Beauftragung eines professi- onellen Fotografen (mit entsprechendem Kenntnisstand) spricht.

Effizienz, also in begrenzter Zeit ein Maximum an tollen Fotos her- auszubekommen, ist ein weiterer.

Man kann sagen, dass es heute vielen Fotografinnen und Foto- grafen an den notwendigen Grundkenntnissen mangelt. Die Zusammenhänge zu verstehen, wie ein Foto durch das Zusam- menspiel von Verschlusszeit, Blende und Lichtempfindlichkeit entsteht und welche Auswirkungen diese Parameter beim kon- kreten Foto haben respektive wie man deren Auswirkungen auf die Bildwirkung sich zunutze machen kann, sind daher das Thema des nächsten Kapitels.

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=

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=

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ö=NT

Abbildung 1.13

Wer nicht nur kreativ ist, sondern zudem noch die Zusammenhänge der Belichtungsparameter untereinander und ihre Auswirkung auf das Bilder- gebnis versteht, ist jederzeit in der Lage, Fotos gemäß seinen Vorstellun- gen zu realisieren. Nikon D3 mit 2,8/24-70mm Nikkor. 1/125 Sekunde, Blende 22, ISO 200.

1.6 EIGENE ARBEITSWEISE ENTWICKELN

Bei meinen Workshops erlebe ich es beinahe wöchentlich, dass Teilnehmer mich nach »Patent-Rezepten« für bestimmte Fotos fragen. Beispielsweise »Welches Licht verwende ich bei Beauty- Porträts?«, »Welche Blende nimmt man bei Fashion-Fotos?«

oder »Welche Brennweite stelle ich bei Akt-Fotos ein, wenn das Model sitzt/steht/liegt?«

Viele Anfänger in der Modelfotografie denken, dass es mit dem Auswendiglernen von ein paar solcher Expertentipps getan ist, um ein gutes Foto aus dem Bereich Beauty/Fashion/Erotik zu machen. Doch diese Denkweise ist falsch! Es wäre vollkommen verfehlt zu denken, dass eine bestimmte Art von Fotos immer und am besten mit einer bestimmten Zeit-Blenden-ISO-Lichtfor- mer-Brennweiten-Kombination fotografiert werden sollte. Glückli- cherweise ist Fotografie viel zu abwechslungsreich und viel- schichtig, als dass man alle Shooting-Situationen so über einen Kamm scheren könnte.

Abbildung 1.14

Jedes Model ist ein Individuum und deshalb wird es niemals eine festge- legte Vorgehensweise geben wie ein Kochrezept, das genau vorschreibt, wie man en détail Fotos macht. Es gibt empfehlenswerte Vorgehenswei- sen, aber zum Schluss muss dann doch der Fotograf entscheiden, wie die genaue Ausgestaltung aussehen soll. Gut, denn sonst wäre Fotogra- fie langweilig! Hier habe ich das Model stark im Gesicht angeschnitten.

Es gibt sicher Hunderte anderer Lehrbücher, die genau das verteufeln.

Trotzdem fand ich, dass dieses Foto so am wirkungsvollsten ist. Nikon D3S mit 2,8/105mm Nikkor. 1/200 Sekunde, Blende 5,0, ISO 640.

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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Ich bin der überzeugten Meinung, dass man zum Beispiel in der Beauty-Fotografie nicht für alle Models das gleiche »Beauty- Licht« nehmen kann, weil die Models unter anderem Unter- schiede in den Gesichtszügen aufweisen (zum Beispiel unter- schiedlich hohe Wangenknochen, verschieden große Augenab- stände, nicht einheitliche Nasenformen etc.). Deshalb muss für jedes Model separat die beste Licht-Lösung gefunden werden.

Gleiches gilt für Gesichtsausdruck, Körperhaltung in der Akt- Fotografie etc. Zu unterschiedlich sind (Gott sei Dank!) die Men- schen und auch die Models, als dass man alle gleich fotografie- ren sollte (und könnte).

Hinzu kommt, was viele Anfänger missverstehen, dass es zwar durchaus lehrreich ist, einem Profifotografen über seine Schulter zu blicken und sich den einen oder anderen Kniff abzuschauen, doch dass die komplette Übernahme der Arbeitsweise eines anderen Menschen selten zum gewünschten Ergebnis führt, weil wir Individuen – auch fotografisch – den eigenen Weg und Stil fin- den müssen. Einen, der zu uns und zu unserer Persönlichkeit passt.

Deshalb ist auch dieses Lehrbuch mehr als Richtschnur zu ver- stehen und nicht als eine Art »Kochrezept«, das 1:1 nachgestellt werden muss, um zu einem guten Kuchen (hier: herausragenden Modelfotos) zu kommen. Der wirklich gute Schüler beobachtet den Meister, zieht sich die Erkenntnisse heraus, die ihm nützen, und lässt sich inspirieren. Aber er (oder sie) versucht nicht, sei- nem Lehrer unkritisch genauso wie ein Klon nachzueifern, weil diese Vorgehensweise immer in Frustration endet.

Das Ziel der Leser dieses Buches sollte sein, mit Hilfe meiner langjährigen Erfahrungen in der Modelfotografie den eigenen fotografischen Weg zu finden. Ich hoffe, dass dieses Lehrbuch dabei inspiriert, motiviert und behilflich ist, die noch vorhandenen Wissenslücken zu schließen! »Gut Licht!«

Jens Brüggemann, im Januar 2013

Abbildung 1.15

Eines meiner älteren Fotos, entstanden 1998. Als ich damals einigen Leuten das Foto präsentierte, gab es Stimmen, die meinten, dass es ja eigentlich ganz schön wäre, aber der Kopf wäre ja zum Teil abgeschnit- ten. Und außerdem hätte das Model auf der Aufnahme zu viele Haare im Gesicht. Ich lachte nur und sagte: »Stellt Euch das gleiche Foto vor, wenn das Model die Haare ordentlich zurückgebunden hätte und der Kopf ganz drauf gewesen wäre.« Das Resultat wäre ein gänzlich anderes;

nicht so intensiv, vielleicht sogar langweilig. Fotos kann man nur spontan bewerten, aus dem Bauch heraus: Gefallen sie (so wie sie sind) – oder nicht?

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Abbildung 1.16

Hier eine Making-of-Ansicht eines Paar-Fotoshootings (November 2012).

Das nebenstehende Foto wurde von drei Studioblitzen beleuchtet, die allesamt an einem Generator (Scoro A2S von broncolor) angeschlossen waren. Am Generator regelt man unter anderem die Leistung der einzel- nen Leuchten, was bei diesem Topmodell, das momentan zu den besten gehört, die auf dem Markt erhältlich sind, vollkommen individuell gesche- hen kann. Als Lichtformer habe ich drei schmale Softboxen verwendet.

Mit ihnen lässt sich der Lichtverlauf sehr schön gezielt einsetzen.

Abbildung 1.17

Das Durcharbeiten dieses Fotolehrbuches sollte dazu dienen, das Verständnis für die Modelfotografie zu entwickeln, Wissenslücken zu schließen und Anregungen zu geben, seinen eigenen fotografischen Weg zu finden. Es dient als Inspirationsquelle, soll aber nicht dazu verleiten, Fotos 1:1 nachzustellen. Ziel sollte es sein, aufgrund des erworbenen Know-hows zukünftig selbst eigenständig und kreativ anspruchsvolle und ausdrucksstarke Aufnahmen zu fotografieren, von denen der Leser dann zu Recht behaupten kann, dass er sie ganz allein kreiert hat. Nikon D3X mit 2,8/105mm Nikkor. 1/125 Sekunde, Blende 7,1, ISO ISO 100.

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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Abbildung 1.18

Insbesondere Beauty-Porträts leben von dem besonderen Augenblick, in dem das Model nicht nur vor einer Kamera steht oder sitzt, sondern voll konzentriert, aber dennoch fast wie beiläufig den gewünschten Ausdruck hervorbringt, der das Foto geradezu unsterblich werden lässt.

Abbildung 1.19

Dass der verwendete Hintergrund oftmals höchst wirkungsvoll zum Ergebnis beiträgt, ist dann aber weniger großem Aufwand geschuldet als vielmehr der gelungenen Konzeption eines erfahrenen Fotografen.

Manchmal hingegen benötigt man keinen »besonderen« Hintergrund, wie zum Beispiel bei solchen Close-ups, wo das Gesicht des Models fast komplett die Bildfläche einnimmt. Im Hintergrund ist hier lediglich ein Teil eines Ledersofas zu sehen. Der große Schirm hat den Vorteil, dass der Fotograf sich direkt davorstellen kann und der Schirm um ihn herum blitzt. Befindet sich der Fotograf nah genug am Schirm, ist ein Schatten- wurf nicht zu befürchten.

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Abbildung 1.20

Glücklicherweise verändert sich die Arbeitsweise und der Geschmack im Laufe des Fotografendaseins. Zu Beginn meiner Laufbahn mochte ich nur Schwarzweiß-Fotos und habe hauptsächlich mit weichen Lichtformern gearbeitet. Zurzeit, 15 Jahre später, blitze ich am liebsten mit hartem Licht, gerne draußen, und fotografiere auch sehr gerne in Farbe. Nikon D3X mit 2,8/14-24mm Nikkor bei verwendeter Brennweite 14mm. 1/200 Sekunde, Blende 16, ISO 100.

© des Titels »Modelfotografie « (ISBN 978-3-8266-9212-3) 2013 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg.

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