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Der Golden Retriever im Einsatz als Therapiehund an Volksschulen - Sozialisation, Erziehung und Ausbildung. Hausarbeit

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Academic year: 2022

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Der Golden Retriever im Einsatz als Therapiehund an Volksschulen - Sozialisation, Erziehung und Ausbildung“

Hausarbeit

zur Erlangung der Qualifikation

„Akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen“

der Veterinärmedizinischen Universität Wien

vorgelegt von

Mag.

a

Nicole Hartinger

Matrikelnummer: 0011396

Begutachterin: Mag.a Isabelle Tissen-Baumgartner

Übersbach, 29.10.2013

(2)

Ehrenwörtliche Erklärung

Ich, Mag.a Nicole Hartinger, versichere,

dass ich diese Hausarbeit selbständig verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und mich keiner unerlaubten Hilfe bedient habe,

dass ich dieses Hausarbeitsthema bisher weder im In- noch im Ausland in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe und

dass diese Arbeit mit der von der Begutachterin beurteilten Arbeit übereinstimmt.

Übersbach, 29.10.2013

Ort, Datum Unterschrift

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I EINLEITUNG ... 1

II HAUPTTEIL ... 5

1 Die Geschichte des Golden Retriever ... 5

2 Typische Rassemerkmale ... 7

2.1 Körperbau ... 7

2.2 Gesundheit ... 7

2.3 Wesen / Charakter ... 8

3 Positive Wirkung von Hunden auf Volksschulkinder ... 9

3.1 Förderung der Empathiefähigkeit... 10

3.2 Förderung des Sozialverhaltens ... 11

3.3 Gesundheitsförderung / Stressreduktion ... 13

3.4 Möglichkeiten für den therapeutischen Einsatz: Einzel- und Kleingruppenförderung... 15

3.4.1 Wahrnehmung ... 16

3.4.2 Motorische Fertigkeiten ... 17

3.4.3 Emotionale Entwicklung ... 18

3.4.4 Soziale Entwicklung ... 18

3.4.5 Logopädie ... 19

3.4.6 Diagnostik ... 20

3.4.7 Reduktion von Angst ... 20

4 Der Golden Retriever im Einsatz als Therapiehund... 22

4.1 Erziehung – Ausbildung zum Therapiehund ... 23

(4)

4.2 Sozialisation ... 26

4.3 Worauf man besonders achten sollte ... 28

4.4 Positive / negative Eigenschaften für den therapeutischen Einsatz ... 32

4.5 Jagdersatz: Dummy-Arbeit ... 33

5 ExpertInneninterviews ... 35

5.1 Interviewleitfaden zur Eignung von Golden Retrievern als Therapiehunde an Volksschulen ... 36

5.2 Tabellarische Zusammenfassung der Interviews ... 38

5.3 Auswertung der Interviews ... 41

III DISKUSSION / SCHLUSSBETRACHTUNG ... 43

IV LITERATURVERZEICHNIS ... 45

V AD PERSONAM ... 48

VI ANHANG ... 51

(5)

Tabelle 2: Darstellung der Ergebnisse aus den Interviews ... 40

(6)

I EINLEITUNG

„Ein Tier kann dem Kind dabei helfen, die Aufgaben des Großwerdens zu meistern.“

Boris M. Levinson

Lany

Seit meiner Kindheit bereichern Tiere mein Leben.

Meine erste Katze bekam ich im Alter von vier Jahren. Sie war eine „graue Tigerkatze“, mit welcher ich mich viel beschäftigt bzw. gespielt hatte. Ein Jahr später bekamen wir in der Familie weiteren tierischen Nachwuchs. Eine deutsche Schäferhündin, namens Bessy wurde im Alter von fünf Monaten in unseren Familienverband aufgenommen. Obwohl ich selbst erst fünf Jahre alt war, erinnere ich mich noch relativ gut an die ersten Tage bei uns zuhause.

Bessy rannte voller Freude im Garten und begrüßte nach und nach die neuen Gesichter. Ich hatte das große Glück, mit einer Hündin aufwachsen zu dürfen. Diese frühen

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Kindheitserfahrungen mit Haustieren waren für meine zukünftige Beziehung zu Tieren in meinem Leben sehr prägend.

Mein Vater war stets um eine gute Hundeerziehung bemüht und fuhr lange Zeit mit ihr in die Hundeschule. Als ich ein wenig älter war, durfte ich auch schon alleine mit Bessy spazieren gehen. Zu gut erinnere ich mich daran zurück, als die Hündin anfangs die Führungsrolle von uns beiden innehatte. Einige Zeit später wurden die Rollen zwischen Bessy und mir jedoch getauscht. Die Spaziergänge wurden gemütlicher, da die Leine nicht mehr spannte. Sie hatte nach der Schule und den Hausaufgaben immer eine sehr entspannende Wirkung auf mich. An den Nachmittagen und Wochenenden konnte ich es kaum erwarten, mit ihr zu toben. Nach vielen schönen gemeinsamen Jahren erkrankte unser geliebtes Familienmitglied jedoch plötzlich und das Laufen und Gehen wurde für sie zunehmend erschwert. Immer wieder versuchte meine Familie alles Menschenmögliche – ständige Tierarztbesuche folgten sowie die Hoffnung, sie könne wieder gesund werden. 1997, als ich siebzehn Jahre alt war, war der Tag gekommen, an welchem sie nicht mehr aufstehen konnte. Wir befürchteten das Schlimmste und hatten Recht. Sich nach zwölf wunderschönen gemeinsamen Jahren zu trennen war für die gesamte Familie ein großer Verlust. Aus diesem Grund wollten meine Eltern die nächsten Jahre ohne Haustiere verbringen.

Einige Zeit später kamen jedoch immer wieder streunende Katzen bei meinem Elternhaus vorbei, welche nach kurzer Zeit das Herz der Familie erobert hatten. Zwei Meerschweinchen und zwei Kaninchen gehörten auch schon bald unserem „Familienrudel“ an.

Mittlerweile bereichern zwei wundervolle Katzen, sowie meine Golden Retriever-Hündin Lany mein Leben.

Die große Freude, mich seit Kindheitstagen mit Tieren und Menschen auseinander zu setzen, veranlasste mich, den Universitätslehrgang von TAT zu besuchen.

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Warum ich dieses Thema gewählt habe:

Der Golden Retriever hat sich vor einiger Zeit zu einer sehr beliebten Hunderasse entwickelt.

Er wird als familienfreundlich, kinderlieb, gutmütig, etc. bezeichnet. Da seit November 2011 die mittlerweile fast zwei Jahre alte Golden Retriever- und angehende Therapiehündin Lany mein Leben bereichert, ist es für mich von besonderem Interesse, mich mit dieser Rasse auseinanderzusetzen.

Ich bin ausgebildete Kindergartenpädagogin und Erziehungswissenschafterin. Das Arbeiten mit Kleinkindern, aber auch das Arbeiten mit Jugendlichen ist für mich seit jeher immer sehr spannend gewesen. Im Zuge einiger Praktika an Volksschulen habe ich zunehmendes Interesse an tiergestütztem Arbeiten mit Kindern an der Grundschule entwickelt, da mich das gemeinsame Miteinander und die Kommunikation zwischen Therapiehunden und Volksschulkindern sehr beeindruckt.

Ich beabsichtige, Lany in naher Zukunft als geprüfte Therapiehündin an Volksschulen einzusetzen.

Im darauffolgenden Kapitel werden Studien aufgezeigt, welch positive Wirkung Hunde auf das Verhalten, die Persönlichkeit und die Gesundheit von Volksschulkindern haben können.

Angebote und Möglichkeiten für den therapeutischen Einsatz werden erläutert.

Kotrschal und Ortbauer (2003) haben in einer Studie die Kurzzeiteinflüsse von Hunden auf das Sozialverhalten von GrundschülerInnen untersucht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Hunde den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Klasse verbessert, die Aufmerksamkeit in Richtung der Lehrerin fokussiert haben, und sich Lärm, sowie auffälliges und aggressives Verhalten verringert hat. Die Untersuchung hat einerseits auch gezeigt, welch größtenteils ungenütztes pädagogisches Potential Hunde haben können und andererseits, welche Möglichkeiten ein guter Wille und eine Zusammenarbeit ermöglichen. Ruhige und zurückhaltende SchülerInnen haben sich zunehmend am Klassengeschehen beteiligt. Die Kinder haben in Anwesenheit des Hundes mehr positive Sozialkontakte gezeigt und sich weniger alleine beschäftigt.

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Aggressive Auseinandersetzungen wurden deutlich reduziert, da „laute“ Kinder Rücksicht auf den Hund genommen haben und sich ruhiger verhielten. Weiters hat eine verstärkte Aufmerksamkeit der Klasse auf die Lehrerin das Schlichten von Streitigkeiten bewirkt (vgl.

Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft, www.mensch-heimtier.de).

Vernooij und Schneider (2008) haben in einer Studie herausgefunden, dass Hunde bei SchülerInnen eine Stärkung des Selbstbewusstseins, das Erlernen von Rücksichtnahme, sozialer Sensibilität und Konsequenz ermöglichen können (vgl. Vernooji, M.A. / Schneider, S. 2008, S. 20-21).

Worauf sollte man in der Sozialisation und Erziehung bei einem angehenden Therapiehund achten, welche positiven und negativen Eigenschaften sollten in der Ausbildung berücksichtigt werden?

Was ist bei einem Golden Retriever zu beachten, wenn er als Therapiebegleithund an Schulen eingesetzt werden soll? Welche Aspekte sind im Training für die Arbeit an Schulen zu berücksichtigen? Muss ein Therapiehund, welcher an Schulen eingesetzt wird, andere Voraussetzungen mitbringen, als ein Therapiehund in anderen Einrichtungen? Diese spannenden Fragestellungen hinsichtlich Erziehung, Sozialisation und Ausbildung werden im Rahmen der ExpertInneninterviews behandelt.

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II HAUPTTEIL

1 Die Geschichte des Golden Retriever

Über den Ursprung des Golden Retriever gibt es viele Geschichten – vergleicht man die Literatur, so ist es heutzutage schwierig, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Schon bevor es die Rasse des Golden Retriever gab, wurde der Name Retriever für Hunde mit einer bestimmten Eigenschaft verwendet. Er ist seit jeher ein Hund, der geschossenes Wild, sprich Federvieh aufstöberte und apportierte. Das Aussehen und die Rasse selbst waren anfangs nicht von Bedeutung, sondern das „Auffinden, Herbringen“, welches im Englischen

„to retrieve“ bezeichnet wird. Dies war zur damaligen Zeit einzig und allein essentiell.

England war für die Züchtung von verschiedenen Jagdhunden ausschlaggebend. Es wird vermutet, dass für die Züchtung des Golden Retriever der Neufundländer oder Labrador verwendet wurde, welcher auch einen guten Wasserhund für das Apportieren von Wasserflugwild darstellte (vgl. Natur-Lexikon,

http://www.naturlexikon.com/Hunde/UB/001/00001H-Golden-Retriever/UB00001H-Golden- Retriever.html).

Die Rasse des Golden Retriever gibt es in England seit 1864, dem späten 19. Jahrhundert.

Lord Tweedmouth verpaarte seinen gelben wellhaarigen „Wavy-Coatet Retriever“ „Nous“

mit einer „Tweed-Waterspaniel-Hündin“, namens „Belle“. Aus dieser Kreuzung entstammen vier gelbe Welpen. Laut Literatur entstammt der heutige Golden Retriever dieser Zuchtlinie.

In den darauffolgenden zwanzig Jahren wurden die Nachkommen von „Belle“ und „Nous“

abermals mit Wavy-Coated-Retrievern und Wasserspaniels verpaart. Weiters findet man in der Literatur auch Kreuzungen mit Irish-Settern und einem sandfarbenen Bluthund. Es entwickelte sich immer mehr ein Retriever, mit speziellen für die Arbeit nach dem Schuss erforderlichen Eigenschaften, sowie einem sehr gefälligem Äußeren (vgl. Verband für das deutsche Hundewesen, http://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/golden-retriever).

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Seit dem Jahre 1913 wird diese Rasse vom 1873 gegründeten Kennel Club als eigenständige Rasse anerkannt. Recht bald avanciert der Golden Retriever zu einer beliebten Hunderasse.

In der heutigen Zeit wird der Retriever nicht ausschließlich zur Jagd eingesetzt, sondern erbringt auch sehr gute Leistungen als Therapiebegleithund, Assistenzhund, Lawinenhund, Rettungshund, Spürhund, etc.

Der Golden Retriever ist auch als Familienhund sehr beliebt.

Bei dieser Rasse spricht man von „will to please“ – damit ist gemeint, dass der Hund den Wunsch hat, es seinem/r HundeführerIn recht zu machen.

Der Golden Retriever gehört nach dem FCI - Rassestandard (Fédération Cynologique Internationale – internationaler Dachverband der Hundezüchter) in der FCI-Gruppe VIII zu den Apportier-, Stöber- und Wasserhunden und wurde laut FCI als Apportierhund für die Flintenjagd verwendet (vgl. Natur-Lexikon, http://www.naturlexikon.com/Hunde/UB/001/00001H-Golden-Retriever/UB00001H-Golden- Retriever.html).

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2 Typische Rassemerkmale

2.1 Körperbau

Das äußere Erscheinungsbild wird nach dem FCI - Rassestandard als symmetrisch, harmonisch, kraftvoll und lebhaft bezeichnet. Eine ausgeglichene Bewegung, sowie ein freundlicher Ausdruck sind weitere Merkmale dieser Rasse.

Der Golden Retriever hat einen wohlgeformten, proportionierten Kopf und einen harmonischen Körper. Der Gang wird als kräftig, mit gutem Schub bezeichnet. Das Haarkleid ist kurz oder wellig, hat eine gute Befederung, sowie eine dichte, wasserabstoßende Unterwolle. Rüden haben eine Widerristhöhe von 56 – 61 cm, Hündinnen von 51 – 56 cm.

Das Haarkleid des Golden Retriever reicht von gold- bis cremefarben. Eine Ausnahme bilden wenige weiße Haare, allerdings nur an der Brust (vgl. Deutscher Retrieverclub, http://www.drc.de/rassen/gr_s.html).

2.2 Gesundheit

Golden Retriever erreichen ein durchschnittliches Lebensalter von etwa zwölf bis vierzehn Jahren. Des Öfteren wird in diversen Clubzeitungen jedoch auch von rüstigen „Veteranen“ im Alter von fünfzehn Jahren und älter berichtet. Bedenkt man hier das Vorurteil hinsichtlich der Überzüchtung, so ist dies eine erfreuliche Entwicklung.

Der deutsche Retrieverclub bezeichnet diese Rasse als „hart im Nehmen“ und als sehr robust.

Da es immer wieder zum Auftreten von verschiedenen Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED), Hereditärer Katarakt (HC), Progressive Retina Atrophy (PRA), etc. kommen kann, wird dieses Risiko durch eine gezielte Zuchtauslese und strenge Zuchtzulassungsvoraussetzungen stark reduziert (vgl. Deutscher Retrieverclub, http://www.drc.de/rassen/gr_b.html).

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2.3 Wesen / Charakter

Der Golden Retriever hat ein ausgeglichenes Temperament. Er ist nicht hektisch oder nervös, aber auch nicht zu ruhig oder gar lethargisch, sondern lebhaft und fröhlich und passt sich allen Alltagssituationen mit viel Gelassenheit und Unerschrockenheit an. Er geht mit Begeisterung auf viele "Beschäftigungen" ein, ist sehr bewegungsfreudig und oft auch noch als alter Hund verspielt. Der Golden Retriever hat einen ausgeprägten Willen zum Gehorsam ("will to please") und wird als leichtführig bezeichnet. Er ist sehr anhänglich und liebt es, an allen Aktivitäten seines "Menschenrudels" teilzuhaben. Je stärker er in das Familienleben integriert wird, umso mehr schließt er sich "seinen" Menschen an und ordnet sich gern ein und unter (vgl. Deutscher Retrieverclub e.V., http://www.drc.de/rassen/gr_b.html).

Weiters wird sein Charakter als freundlich und intelligent, sozial und gefühlvoll bezeichnet.

Der Golden Retriever besitzt ein gutes Anpassungsvermögen. Zu den Wesensmerkmalen zählt auch eine Fixierung auf den Menschen. Zu bedenken gilt, dass diese Rasse viel Bewegung benötigt. Der Golden Retriever ist kein Wachhund, da Gäste und BesucherInnen zumeist freundlich begrüßt werden (vgl. Naturlexikon, http://www.natur- lexikon.com/Hunde/UB/001/00001H-Golden-Retriever/UB00001H-Golden-Retriever.html).

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3 Positive Wirkung von Hunden auf Volksschulkinder

Das Ziel einer tiergestützten Erziehung ist es, positive Effekte aufgrund der Anwesenheit von Tieren im Schulalltag zu gewinnen (vgl. ITB, www.itb.at)

Der Psychotherapeut Boris Levinson setzte Ende der 1960er Jahre seinen Hund „Jingles“ in der Psychotherapie mit Kindern ein. Ausschlaggebend hierfür war, dass „Jingles“ die Kommunikation mit einem Jungen ermöglichte, der zuvor nicht mit Levinson gesprochen hatte. Der Hund fungierte als „Eisbrecher“ und war „Brückenbauer“ zwischen Therapeut und Klient. Levinson erkannte das Potential von Tieren, vor allem von Hunden, im Rahmen von psychotherapeutischen Interventionen. Er war Vorreiter bei der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Artikeln und Büchern zu diesem Thema. Ein wichtiger Grundstein für eine erfolgreiche Therapie wurde gelegt (vgl. Beetz 2012, S. 12).

Tissen et al. untersuchten im Jahr 2007 die Effekte von sozialem Training mit und ohne Hunden an Schulen. Die Anwesenheit der Tiere im Unterricht bewirkte positive Effekte in Bezug auf das Sozialverhalten und die Empathie der Kinder (vgl. ITB, www.itb.at).

Im Alter von sechs bis zehn oder zwölf Jahren müssen Kinder verschiedene Aufgaben erfüllen, sowie Krisen bewältigen.

Die kindliche Psyche muss die Integration in die Klassengemeinschaft, neue LehrerInnen und HausmeisterInnen, die Leistungserwartungen der Eltern und LehrerInnen, Prüfungen und Versagenserfahrungen bewältigen.

Tiere können eine helfende, ausgleichende, stabilisierende und beruhigende Funktion einnehmen, da sie ablenken und auch traurige Kinder zum Lachen ermuntern. Eine schlechte Laune der Eltern oder LehrerInnen aufgrund von schlechten Schulleistungen kann für das Kind eine positive Wirkung haben, da Tiere liebesbedürftig und zärtlich sind.

Das Tier bleibt liebevoll und zärtlich, auch wenn Eltern und LehrerInnen, aufgrund von schlechten Schulleistungen des Kindes schlechte Laune zeigen.

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Ein Tier kann dem Kind bei Hausaufgaben zusehen und zu besseren Leistungen motivieren.

Der spanische Psychologe José A.M. Teixera bezeichnete auf dem internationalen Symposium für Mensch-Tier-Beziehung in Monaco 1989 „das Tier als Mittel gegen Schulversagen“. Seine Studie wurde Jahre später von Reinhold Bergler und Tanja Hoff im Blick auf Hunde eindrucksvoll bestätigt. Eine enge Beziehung zum Hund bewirkt bei Kindern eine hohe soziale Sensibilität, kommunikative Kompetenzen und Kontaktfähigkeit, welche sich positiv auf den Schulerfolg auswirken.

Bei den schulrelevanten sozialen Kompetenzen werden eine zunehmende Verantwortungsbereitschaft, eine gute Kooperation zwischen SchülerInnen und LehrerInnen, die Fähigkeit zur Entwicklung von Freundschaft, die Fähigkeit zu einer verständlichen Weitergabe von Wissen und Fähigkeiten an Gleichaltrige, ein problembezogenes Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit zur Entspannung und Konfliktlösung, eine ausgeprägte Fürsorglichkeit und Toleranz genannt.

Zu den schulrelevanten Leistungskompetenzen zählen eine verstärkte Motivation für schulische Leistungen, eine Verbesserung des Arbeits- und Aufgabenverhaltens, bessere schulische Leistungen, eine angemessene Bewältigung von Erfolgen und Misserfolgen in der Schule, eine erhöhte Lernbereitschaft, sowie Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit.

Dem Hund kommt in diesem Zusammenhang eine Katalysatorenfunktion bei der Entwicklung der genannten Kompetenzen hinzu (vgl. Greifenhagen / Buck-Werner 2009, S. 77-78).

3.1 Förderung der Empathiefähigkeit

Empathievermögen ist für das soziale Miteinander unter SchülerInnen von besonderer Bedeutung, da es die Grundlage für eine positive Lernatmosphäre darstellt. Kinder benötigen ein Verständnis für emotionale Konsequenzen ihres Handelns in Bezug auf andere Menschen.

Erhard Olbrich bezeichnet das Lernen mit Tieren als „besondere Form des sozialen Lernens“, da Hunde beispielsweise unmittelbar und ehrlich reagieren. Sie weichen zurück oder wenden

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sich von einer Person ab, wenn sie unsanft behandelt werden. Werden ihre Bedürfnisse jedoch geachtet und man gibt ihnen zu verstehen, dass man ein/e zuverlässige/r PartnerIn ist, so zeigen sie eine positive Körpersprache, indem sie mit dem Schwanz wedeln oder ihre Zuneigung in einer anderen Form zum Ausdruck bringen. Diese nonverbale Kommunikation bewirkt beim Menschen positive Gefühle und man freut sich, dem Hund etwas Gutes getan zu haben und seine Zuneigung als Dank zu bekommen. Kinder lernen im Umgang mit Hunden, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Sie fühlen sich als kompetente und mündig handelnde Wesen. Der Kontakt zu Hunden ermöglicht Kindern, verdrängte Bedürfnisse nach Kontakt und Nähe zu reaktivieren. Aufgrund der Kommunikation mit dem Hund können soziale Ängste, welche das Miteinander mit anderen Menschen erschweren oder verhindern, leichter abgebaut werden als in der Kommunikation mit Menschen. Weiters bewirkt die Anwesenheit eines Hundes an Schulen, dass Kinder vom Tier gemocht, gebraucht und akzeptiert werden. Dies wiederum bewirkt eine Stärkung des Selbstbewusstseins und trägt dazu bei, dass Verhaltensweisen, die mit Hilfe des Tieres erlernt wurden, auf soziale Situationen mit Menschen übertragen werden können. Hunde ermöglichen das Erlernen von Rücksichtnahme, sozialer Sensibilität und Konsequenz bei SchülerInnen (vgl. Vernooij / Schneider 2008, S. 20-21).

3.2 Förderung des Sozialverhaltens

Das Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung (IEMT) führte im Jahr 2000 an der Europa-Volksschule in Wien eine bedeutsame Studie durch. Es wurde die Wirkung von Hunden auf die Klassengemeinschaft von Kindern unterschiedlicher Herkunft an einer ersten Klasse Volksschule untersucht. Die Datenerhebung erfolgte in dieser Schulklasse und auch in einer vergleichbaren Klasse dieser Schule. Die Therapiehunde der Klassenlehrerin wurden in den Unterricht mitgenommen.

Das Verhalten der SchülerInnen wurde drei Mal in der Woche zu jeweils einer Stunde mittels

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Videoaufzeichnungen festgehalten. Am Ende des Semesters wurde in der Untersuchungsklasse sowie in der Kontrollklasse die zweite Datenerhebung durchgeführt. Mit Hilfe von psychologischen Testverfahren wurden die Kinder befragt.

Univ.-Prof. Dr. Giselher Guttmann, der Leiter des Instituts für Psychologie führte diese Erhebung mit seiner Forschungsgruppe durch. Das Videomaterial wurde im Anschluss von Mag.a Brita Ortbauer (damals Diplomandin am Institut für Zoologie der Universität Wien, von ao.Univ.-Prof. Dr. Kurt Kotrschal betreut) ausgewertet.

Selbst anfangs skeptische Wissenschafter waren vom äußerst positiven Ergebnis überrascht.

Das zentrale Ergebnis dieser Studie war, dass Hunde in der Klasse einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Sozialverhaltens haben und zur sozialen Integration von Gruppen beitragen.

Bei den Ergebnissen wurde auch ersichtlich, dass die Kinder die Scheu am Anfang verlieren und vermehrtes Interesse an Hunden und Tieren zeigen, das Klassenklima sich verbessert, sowie die Kinder mehr Freude an der Schule zeigen, seit die Hunde immer wieder anwesend sind. Die Kinder waren aufmerksamer, das Aggressionspotential ist gesunken. Einerseits zeigten sich lebhafte SchülerInnen ausgeglichener und ruhiger, andererseits wurden ruhige Kinder offener und konnten sich mehr und mehr sozial in die Klasse integrieren.

Kinder entwickelten im Rahmen des Forschungsprojektes auch die Fähigkeit zur Empathie, die den Schlüsselfaktor für soziale Integration darstellt. Die selbständige Urteilsfähigkeit wurde ebenfalls im Zuge des Einsatzes von Therapiehunden gefördert (vgl. Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung, http://www.iemt.at/?i_ca_id=388).

Tiere ermöglichen einen positiven sozialen Austausch zwischen SchülerInnen, aber auch zwischen LehrerInnen und SchülerInnen. Studien zufolge schenken SchülerInnen LehrerInnen mehr Aufmerksamkeit und arbeiteten verstärkt miteinander.

Tiere können zum Aufbau einer guten LehrerIn-SchülerIn-Beziehung beitragen. Dies wiederum ist die bedeutendste Grundvoraussetzung für erfolgreiches Unterrichten (vgl. Beetz 2012, S. 63).

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3.3 Gesundheitsförderung / Stressreduktion

Tiere können eine gesundheitsfördernde Wirkung auf alle Altersstufen haben.

Frank Nestmann (1994) entwickelte ein bio-psycho-soziales Wirkungsgefüge (vgl. Lenz / Nestmann 2009, S. 361 – 364):

Physische Wirkfaktoren:

• Senkung des Blutdrucks und der Atemfrequenz

• Regulierung der Herzfrequenz

• Stabilisierung des Kreislaufs (z.B. durch Kommunikation oder Streicheln

• Verbesserung der Motorik (allgemein durch Bewegung an der frischen Luft wie beispielsweise Laufen mit dem Tier)

• Verbesserung der Verdauung

• Verbesserung des Gleichgewichtes (durch gemeinsames Spielen mit dem Tier, Spazierengehen, Versorgen, Pflegen)

• Linderung von Schmerzen

• Beruhigende Wirkung und euphorische Effekte durch Freisetzung von Betaendorphinen, sowie Erhöhung des Dopaminspiegels

• Stärkung des Immunsystems (aufgrund von vertrauter Interaktion, erregungsregulierendes Spiel, Spannung und Gelassenheit, etc.)

• Entspannung der Muskeln (im Zuge der Entspannung von Mimik, Gestik und Stimme, Reduktion von Medikamenten mit Hilfe des Tier-Körper-Kontaktes)

• Motivation für bessere Selbstverpflegung und mehr Körperpflege, Gewichtsreduktion.

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Psychologische Wirkfaktoren:

• Förderung des Wohlbefindens

• Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls und eines positiven Selbstbildes

• Förderung der Selbstkontrolle

• Entwicklung von Sicherheit

• Reduktion von Stress

• Förderung sozialer Integration

• Entlastungsmöglichkeit

• Antidepressive Wirkung

• Ermöglichen von mentalen Leistungen

Soziale Wirkfaktoren:

• Förderung von Sozialkontakten

• Förderung von Körperkontakt, Intimität

• Reduktion von Aggressionen

• Entwicklung von Vertrauen und Empathie

• Förderung von Sympathie und Offenheit aufgrund der Assoziation mit dem Tier

• Verbesserung der Interaktion

Beetz et al. führten im Jahr 2011 eine Untersuchung an Jungen im Alter von sieben bis zwölf Jahren durch. Die Zielgruppe besuchte die Grundschule, sowie Schulen für Kinder mit Lernproblemen, emotionalen Störungen und Verhaltensstörungen. Die Kinder hatten nun die Aufgabe, zwei unbekannten Erwachsenen eine Geschichte möglichst spannend zu erzählen.

Als Vorbereitungszeit dienten lediglich fünf Minuten. Nach dem Erzählen mussten die Kinder zusätzlich unter Zeitdruck eine Mathematikaufgabe lösen. Dieser „Trier-Sozial-Stress-Test“

führt zu einer Erhöhung des Kortisolspiegels. Während der Testung bekam eine Gruppe von

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SchülerInnen einen Stoffhund zur Seite, die zweite Gruppe einen echten Hund und die dritte Gruppe eine freundliche Studentin. Vor, während und in der halben Stunde nach der Aufgabe durften die Kinder mit ihren sozialen UnterstützerInnen frei kommunizieren. Anhand der Untersuchungsergebnisse wurde ersichtlich, dass die Kinder, die einen echten Hund zur Seite hatten, deutlich weniger Stress zeigten als die Gruppe mit dem Stoffhund und der Studentin.

Sie erholten sich nach dem Test auch rascher. Gemessen wurde diese Reaktion über Speichelkortisol fünf Mal während der Testung. Die physiologische Stressreaktion war umso geringer, je mehr die Kinder den Hund gestreichelt hatten. Für diese Studie wurden Kinder mit einer unsicher-vermeidenden oder desorganisierten Bindung zu den Eltern ausgewählt (vgl. Beetz 2012, S. 69).

Einige Studien belegen, dass Stress und Ängste allein durch die Anwesenheit deutlich reduziert werden können. Die Herzfrequenz und der Blutdruck werden gesenkt. Es kommt zu biochemischen Veränderungen. Das Hormon Oxytocin, welches ein Wohlgefühl und Handlungsbereitschaft bewirkt, wird ausgeschüttet (vgl. Agsten 2009, S. 119).

3.4 Möglichkeiten für den therapeutischen Einsatz: Einzel- und Kleingruppenförderung

Vor allem in der Volkschule ist die Vorbereitung der Klasse auf das Projekt von großer Bedeutung. Dazu zählen verbindliche Regeln und auch die Vermittlung eines Grundlagenwissens über Hunde, ihre Sinne und ihr Verhalten. Die Eignung des Hundes ist für diese Zielgruppe sehr wichtig, da Eigenheiten, die ältere SchülerInnen ausgleichen können, für VolksschülerInnen mit einem höheren Risiko verbunden sind, wie beispielsweise ein freudiges Anspringen durch den Hund. Ein ausgeglichenes Wesen des Hundes und eine Sympathie für Kinder sind Grundvoraussetzung, um in diesem Bereich tiergestützt tätig zu sein. Vor allem junge Kinder sollten nie und auch nicht für einen kurzen Zeitraum mit dem Hund alleine gelassen werden (vgl. Beetz 2012, S. 119).

In der Einzel- und Kleingruppe können Probleme der SchülerInnen genauer diagnostiziert werden. Ein Hund kann helfen, diese ohne schulischen Stress aufzuarbeiten. Hierzu zählen

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mangelnde Motivation und Aufmerksamkeit, unsystematisches Arbeiten, ein geringes Selbstwertgefühl, eine mangelnde Kontaktaufnahme seitens der SchülerInnen, etc.

Voraussetzung für eine Einzelarbeit ist die Zustimmung des Kindes. Gute Ergebnisse können aufgrund einer intensiven Interaktion zwischen Kind und Hund relativ schnell erzielt werden, da ein konzentrierteres und gezielteres Arbeiten im Gegensatz zur Gesamtgruppe möglich ist.

In diesem Zusammenhang spielt auch die oftmals schon bewiesene allgemeine Entspannung durch den Hund eine große Rolle. Dadurch, dass der Hund die Aufmerksamkeit auf sich richtet, ist der/die SchülerIn entlastet. Für den Hund erhöht dies allerdings den Stressfaktor und bringt Ermüdungserscheinungen mit sich. Allgemein ist hier eine Förderung in vielen Bereichen möglich. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Bereiche der Wahrnehmung, Motorik, sozialen Entwicklung, Sprache, Einzeldiagnostik und des Angstabbaus, etc. genannt (vgl. Agsten 2009, S. 138-140).

3.4.1 Wahrnehmung

Defizite in der Wahrnehmung werden oft als Ursache für Schwierigkeiten in der Schule genannt. Eine gezielte Aufarbeitung im Unterricht ist nicht selbstverständlich. Defizite zu erkennen und diese aufzuarbeiten kann ein Ziel tiergestützter Interventionen sein, indem der Hund beispielsweise hilft, die Körperwahrnehmung zu trainieren. Da Kinder vom Fell und den vielen Körperteilen des Hundes fasziniert sind, kann darüber die Wahrnehmung des eigenen Körpers geschult werden. Weiters kann hier auch die taktile Wahrnehmung gefördert werden, indem verschiedene Spiel- und Pflegegegenstände sowie Futter erfühlt und auf vielfältige Art und Weise erfahren werden (vgl. ebd.).

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Praxisbeispiele:

• Dem Hund unter Anleitung Halsband und Geschirr anlegen.

• Trockenfutter oder Leckerlis fühlen, riechen, vergleichen, aus unterschiedlichen Futterbeuteln nehmen.

• Den Hund mit geschlossenen Augen hören und seine Position erraten (verschiedene Geschirre, Halsbänder, Hundemarken).

• Erfühlen des Hundes, Unterscheidung der Fellbeschaffenheit, Ballen, Krallen, etc.

• Einen bekannten Gegenstand aus einer bestimmten Anzahl entfernen und Kinder erraten lassen, welcher fehlt.

• Nonverbale Kommunikation.

• Für den Hund einen Parcours aufbauen, die Kinder bewältigen ihn anfangs alleine, danach gemeinsam mit dem Hund.

• Clickertraining mit Kindern.

3.4.2 Motorische Fertigkeiten

Immer geringer werdende Bewegungsmöglichkeiten führen bei SchülerInnen zu Defiziten, die sich auf das Lernen in der Schule auswirken. Ein Hund kann dazu beitragen, SchülerInnen für Bewegung zu motivieren und eine Adipositasprophylaxe sein. Hunde, die bewegungsfreudig sind, fördern die Aktivität der Kinder und erhöhen die Freude an Lauf-, Bewegungs- und Ballspielen. Das Bewältigen eines eigens aufgebauten Parcours bereitet Zwei- und Vierbeinern Freude und ruft Stärken und Schwächen hervor, die gezielt aufgearbeitet werden können. Eine entscheidende Rolle bei einem Einsatz im Turnsaal spielen dessen Akustik und Bodenbelag. Hunde haben auf einem glatten Boden kaum Halt – Verletzungen des Bewegungsapparates können auftreten. Geräusche auf einem Hallenboden werden vom Hund ebenfalls viel intensiver als vom Menschen wahrgenommen. Einzelne Übungen in der Klasse durchzuführen, kann hier von Vorteil sein (vgl. Agsten 2009, S. 140).

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3.4.3 Emotionale Entwicklung

Eine adäquate emotionale Entwicklung wird im schulischen Kontext voraus gesetzt. Defizite in diesem Bereich beeinträchtigen jedoch den normalen Schulalltag und werden sowohl in Förderschulen als auch in Regelschulen verstärkt festgestellt. Der Hund kann eine Hilfe sein, Fähigkeiten im emotionalen und sozialen Bereich auf zu arbeiten.

Vernooij / Schneider (2008) betonen, dass emotionale Kontrolle, emotionale Selbststeuerung, Frustrationstoleranz, Ich-Stärke und ein stabiler Selbstwert eine entscheidende Funktion im Bereich von Emotionalität haben.

Hunde ermöglichen es, den Entwicklungsstand der Kinder zu verdeutlichen.

Förderschwerpunkte können aufgezeigt und gezielt bearbeitet werden.

Hierfür müssen keine großen Aktionen mit dem Hund geplant werden. Der normale Umgang des Kindes mit dem Hund, sowohl in der Einzelarbeit, als auch in der Kleingruppe verdeutlicht die Emotionalität des Kindes. Eine positive Bestärkung erfahren SchülerInnen über die individuelle Zuwendung des Hundes. Kleine Einheiten ermöglichen Fortschritte in der emotionalen Entwicklung, welche sich positiv auf das allgemeine Leben und den Schulalltag auswirken (vgl. Agsten 2009, S. 140-143).

3.4.4 Soziale Entwicklung

Ein Sozialtraining in der Kleingruppe macht recht schnell soziale Strukturen einzelner SchülerInnen ersichtlich und ermöglicht es, Stärken aufzuzeigen und Schwächen zu bewältigen. Das gegenseitige Beobachten der Kinder im Umgang mit dem Hund macht ihnen deutlich, wie sie mit dem Hund agieren und wie der Hund auf sie reagiert. Die Möglichkeit der Förderung ist in diesem Bereich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

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Agsten nennt folgende Schwerpunkte (vgl. Agsten 2009, S. 145):

- Gemeinsames Erarbeiten von Regeln.

- Durchführen einfacher Spiele gemeinsam mit dem Hund.

- Sicht- und oder Hörzeichen in der Kommandoarbeit mit dem Hund und Menschen einsetzen.

- Nonverbale Kommunikation mit Mensch und Hund.

3.4.5 Logopädie

Über den Hund als Medium ist es möglich, ein Sprachtraining durchzuführen. Da er eine entspannende Funktion hat, können Begriffe, die Spaß machen, gemeinsam mit ihm erarbeitet werden. In der Praxis können Hunde beispielsweise Gegenstände suchen, die Kinder zuvor verstecken. Vor der Übung werden die Gegenstände jedoch von den SchülerInnen beschrieben. Befehle müssen klar und deutlich ausgesprochen werden, damit der Hund sie befolgt. Auch im Rahmen der Sprachförderung kann ein Parcours, welcher für den Hund aufgebaut wird, ein geeignetes Hilfsmittel darstellen. Die Gegenstände und Aktivitäten müssen vorab von den Kindern beschrieben werden, danach wird der Parcours gemeinsam mit dem Hund bewältigt.

Eine Sprachförderung innerhalb einer Gruppe ermöglicht ein gegenseitiges Beobachten. Die Kinder können sich gut entspannen und Selbstbewusstsein entwickeln, da der Hund der Rangniedrigste ist. Im Zuge der Artikulation, dem aktiven Einsatz der Sprache, sowie der nonverbalen Kommunikation hat der Hund somit einen hohen Trainingspart für die SchülerInnen. Filiatre (1983) kam zum Ergebnis, dass ein älterer Hund besser zur Kommunikation aktiviert als ein junger Hund (vgl. Agsten 2009, S. 146).

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3.4.6 Diagnostik

Einfache Übungen in Kooperation mit dem Hund ermöglichen es, motorische Stärken und Schwächen der SchülerInnen, Selbstvertrauen, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen aufzuzeigen. Anke Prothman (2007) schreibt, dass das Kind mit einem Tier freier und ungezwungener interagieren kann als in einer verbal-explorativen Testung. Anhand des Spiels werden diagnostisch relevante Verhaltensaspekte ersichtlich. Hunde sind in diesem Zusammenhang besonders geeignet, da sie im Zuge der gemeinsamen Evolution mit dem Menschen ein sehr hohes Maß an Verständnis für die menschliche Gestik und Mimik entwickelt haben. Agsten ist der Ansicht, dass schon das Spazierengehen des/der SchülerIn mit dem Hund über den Schulhof Aufschluss über den/die SchülerIn und dessen/deren Beziehung zum Hund gibt. Eine Flexileine bietet sich für diese Übung gut an, da bei einem Bewegungsradius von etwa acht Metern schnell deutlich wird, ob sich der Hund in der Nähe des/der SchülerIn aufhält, er auf ein Rufen reagiert, der/die SchülerIn sich durchsetzen kann, etc. Voraussetzung für diese Übung ist eine absolute Leinenführigkeit des Hundes.

Für die Diagnostik von Relevanz ist beispielsweise auch die Übung „Spiel mit dem Hund mit dem Ball“. Die Person fühlt sich auch hier nicht unter Druck gesetzt. Vordergründig geht es hier um Ausdauer, Konsequenz, Entscheidungsfreudigkeit, Kommunikation, Kontaktaufnahme, Selbstvertrauen, etc. neben der Technik des Werfens.

Anke Prothmann (2007) analysierte in einer Studie von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen, dass der Therapiehund das Krankheitsbild der PatientInnen widerspiegelte und die Verhaltensdaten zu 75% eine Klassifikation zum Krankheitsbild ermöglichten (vgl.

Agsten 2009, S. 147-148).

3.4.7 Reduktion von Angst

Eine Angst vor einem Hund kann eine allgemeine Ängstlichkeit von Kindern widerspiegeln.

Im Laufe der Entwicklung kann es allgemein zum Auftreten von verschiedenen Ängsten wie

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beispielsweise der Angst vor Fremden, Tieren, sowie der Dunkelheit kommen. Im Schulalter haben Kinder normalerweise schon gelernt, diese Ängste abzubauen. Ist das nicht der Fall, so ist häufig, wie bereits erwähnt, eine allgemeine Ängstlichkeit zu beobachten.

Es gibt zahlreiche Studien, welche belegen, dass das Berühren eines weichen, warmen Tierfelles angst- und stressreduzierend wirkt. Im Zuge der Einzelförderung kann die Angst vor einem Hund gezielt abgebaut werden, indem SchülerInnen gleichzeitig stabilisiert werden und das Selbstbewusstsein aufgebaut wird. Es ist bedeutsam, die Angst des Kindes zu respektieren und es das Tempo, sprich die Annäherung an den Hund, selbst bestimmen zu lassen.

In diesem Zusammenhang muss der Hund sensibel und gut trainiert sein, damit das Problem nicht vergrößert wird. Zu Beginn ist für ängstliche Kinder das Berühren und Geben von Futter nicht möglich. Bei dieser Übung darf sich der Hund daher nur bis zu einer gewissen Grenze dem Kind nähern. Um das Geben von Leckerlis zu erleichtern, ist es sinnvoll, diese Schwierigkeit langsam abzubauen:

- Das Leckerli auf den Schuh legen, damit der Fuß geschützt ist - Auf das Knie (Schutz durch eine lange Hose)

- Auf den Oberschenkel

- Auf den Unterarm (Pullover dient als Schutz) - Auf die Hand (Pullover wird darüber gegeben) - Auf die nackte Handfläche

SchülerInnen erkennen ihre persönlichen Fortschritte recht gut selbst. Diese führen zu einer positiveren Selbsteinschätzung, mehr Selbstbewusstsein und einem gesteigerten Leistungsvermögen. Im Zuge des Angstabbaus werden viele Strukturen der SchülerInnen ersichtlich, welche für den Lernprozess entscheidend sind. Mit Hilfe von tiergestützter Pädagogik können sie in lockerer Umgebung ermittelt und gestärkt werden (vgl. Agsten 2009, S. 148-150).

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4 Der Golden Retriever im Einsatz als Therapiehund

„Therapiehunde tragen keinen weißen Kittel, stellen keine Anforderungen und haben keine Erwartungshaltung. Sie nähern sich unvoreingenommen und akzeptieren jeden Menschen ohne Vorurteile. Sie schenken Vertrauen und sind auch vertrauenswürdig.

Sie vermitteln Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. Sie reagieren sensibel auf Stimmungen und Gefühle. Sie motivieren zum Leben“

(Röger-Lakenbrink 2010, S. 9)

Ein Therapiehund ist kein therapeutisches Allheilmittel. Seine Aufgabe erfüllt er optimal in Zusammenarbeit mit seinem Menschen. Er begleitet ihn als tierische Unterstützung. Im deutschsprachigen Raum verwendet man nicht ausschließlich den Begriff „Therapiehunde- Team“, sondern auch die Bezeichnung „Therapiebegleithunde-Team“ (vgl. Röger-Lakenbrink 2010, S. 25).

Röger-Lakenbrink (2010) ist der Meinung, dass es für den therapeutischen Einsatz nicht unbedingt ein Golden Retriever oder Labrador Retriever sein muss. Fast die Hälfte der BewerberInnen tritt zu den Ausbildungen mit Mischlingen an (vgl. ebd.).

Marlene Zähner (2009) geht davon aus, dass es in jeder Rasse Hunde gibt, die sich sehr gut als Therapiehunde eignen und andere wiederum nicht (vgl. Agsten 2009, S. 57).

In ihrem Aufsatz „Kann man Therapiehunde züchten?“ schreibt sie, dass sich im Laufe der Jahrhunderte Hundetypen (Jagdhunde, Hofhunde, Windhunde, etc.) entwickelten und etwas später „Rassen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften“.

Bei Jagdhunden, Schafhütehunden, Schäferhunden, etc. wurden beispielsweise Eigenschaften gefördert, die eine enge Kooperation mit seinem Menschen voraussetzt. Laufhunde, Terrier und Herdenschutzhunde sollten eine größtenteils selbständige Arbeit verrichten. Der Vorstehhund und Retriever arbeitet sehr eng mit dem „Jäger“ zusammen. Sind notwendige Charaktermerkmale rassespezifisch, so „kann erwartet werden, dass Vertreter gewisser Rassen diese Eigenschaften eher mitbringen als andere“ – siehe Kapitel 2.3. (vgl. ebd., S. 57).

(28)

4.1 Erziehung – Ausbildung zum Therapiehund

Hinsichtlich der allgemeinen Erziehung ist ein abwechslungsreiches Training, wie beispielsweise ein Gehorsamkeits- oder Bewegungskurs für den Golden-Retriever unerlässlich, um seiner Intelligenz zu entsprechen. Ist diese Rasse unterfordert, kann es zum Auftreten von unerwünschten Verhaltensweisen kommen.

Nasse Wetterverhältnisse machen dem Golden Retriever nichts aus. Da er sehr wasserverträglich ist, ist er auch gut für die Jagd, für die er ursprünglich gezüchtet wurde, geeignet. Zu große Hitze mag er nicht besonders gern. Eine mangelnde Erziehung verleitet zum Streunen und Wildern. Daher ist für den Golden Retriever eine Erziehung mit viel Einfühlungsvermögen und nötiger Konsequenz unabdingbar (vgl. Naturlexikon, http://www.natur-lexikon.com/Hunde/UB/001/00001H-Golden-Retriever/UB00001H-

Golden-Retriever.html).

Ein angehender Therapiehund jeder Rasse muss einen guten Grundgehorsam, eine hundegerechte Sozialisierung und ein altersgerechtes, differenziertes Milieutraining erfahren haben (vgl. Röger-Lakenbrink 2010, S. 35).

Die „Bindung zu seinem Menschen“ ist die wichtigste Voraussetzung für den späteren Einsatz als Therapiehund. Jeder Mensch und jeder Hund sind ein Individuum. Jedes Team bildet eine individuelle Einheit. Das perfekte Therapiehundeteam gibt es nicht, da jede/r von beiden bestimmte Stärken und Schwächen besitzt.

Die Anforderungen sind sowohl für den Hund, als auch den/die HundeführerIn gleich hoch.

Zukünftige TherapiehundeführerInnen müssen eine enorme Verantwortung übernehmen, um folgenschwere Zwischenfälle im späteren Einsatz zu vermeiden (vgl. ebd., S. 34-37).

Für Hunde, die therapeutisch in der Schule eingesetzt werden, ist die Belastung ziemlich hoch.

Im Schweizer Tierschutzgesetz findet sich auf Seite 6 zum Thema „Tiere im Unterricht“

folgender Text: „Auch Hunde sollten nicht einfach so in die Schule mitgebracht werden. Nur ein entsprechend ausgebildeter Hund mit einer erfahrenen Begleitperson reagiert gelassen auf eine plötzliche Masse lauter, sich schnell bewegender Kinder, die das Tier anfassen und

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streicheln wollen. Bei nicht entsprechend angewöhnten Hunden leidet das Tier oder es kann zu gefährlichen Situationen für die Kinder kommen“ (vgl. Agsten 2009, S. 66).

Neben einem guten Grundgehorsam, welcher immer wieder genannt wird, ist es im Zuge der Ausbildung unerlässlich, den Hund für den Einsatz an einer Schule an ungewohnte Umgebungen und Situationen zu gewöhnen (vgl. ebd., S. 67-68):

• Lärmende Kinder

• Kinder, die am Boden kriechen

• Personen, die laufen und humpeln

• Massive Gesten

• Personengruppen unterschiedlicher Anzahl

• Stiegen, Aufzüge

• Rollstühle, Rollatoren, Krücken

• Tücher, Mäntel, Regenschirme, Kopfbedeckungen

• Klatschen, Lärm, Knallen

• Personen, die ängstlich sind

• Stühle, die umfallen

• Verschiedene Bodenbelege und Gerüche

Für den Einsatz an Schulen ist für den Hund auch ein passiver Kontakt zu Menschen notwendig:

• Sitzen- und Stehenbleiben während des Streichelns

• Berührungen an unterschiedlichen Körperstellen zulassen

• Streicheln in der Nähe der Augen und der Schnauze

• Körperarbeit auf einer Decke

• Erdulden von ungeschickten Berührungen und Umarmungen

• Blickkontakt ertragen

• Gelassen bei einer fremden Person verweilen

• Rückzug bei enormer Bedrängung

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Aktiver Kontakt wird trainiert in Form von:

• Auf Zeichen oder selbständig Kontakt aufnehmen, Kopf hinauflegen

• Keine Personen anspringen oder bedrängen

• Auf Kommando sich neben eine unbekannte Person legen

• Bewegung neben dem Rollator, Rollstuhl, Krücken, etc.

• Im Beisein des/der HundeführerIn Grundgehorsam bei fremden Personen

• Mit fremden Personen einen Parcours gehen

• Lockeres Laufen an der Leine bei fremden Personen

• Spielen mit unterschiedlichen Gegenständen mit unbekannten Personen.

Im Zuge der Aus- und Weiterbildung ist die Lernbereitschaft des/der HundeführerIn, sowie die Offenheit gegenüber Neuem immer gefragt, da sich häufig neue Erkenntnisse über das Verhalten und das Wesen der Hunde ergeben. Aufgrund der intensiven Ausbildungsphasen, sowie deren unterschiedlichen Anforderungen lernen sich Hund und HundeführerIn besser kennen und die Bindung wird intensiviert.

In Deutschland bieten zurzeit Canisland, ColeCanido und DogMentor eine Ausbildung an, die speziell auf die Schule zugeschnitten ist. Andrea Vanek-Gullner beschäftigt sich in Österreich mit dieser Thematik.

Für die Ausbildung der Hunde an Schulen sollten HundespezialistInnen und PädagogInnen beteiligt sein, um die Schwerpunkte an den Schulen abzudecken. Ein/e HundetrainerIn, welche/r nicht das entsprechende schulische Knowhow mitbringt, würde viele Bereiche nicht ausreichend erfassen und keine umfassende Schulung für Hunde und HundeführerInnen leisten (vgl. Agsten 2009, S. 69).

(31)

4.2 Sozialisation

Die Sozialisierungsphase erstreckt sich bei jeder Hunderasse in etwa von der 3. bis zur 12.

Lebenswoche. In dieser sehr bedeutsamen Phase setzt sich der Welpe mit seiner Umwelt auseinander, lernt ihre Regeln kennen und geht Bindungen ein. Die Sozialisierungsphase ist vor allem in den ersten Lebensmonaten sehr intensiv. Beim Hund findet nun die Sozialisierung mit den Artgenossen (er lernt mit ihnen zu kommunizieren), mit anderen Tierarten und mit Menschen statt. Der Hund gewöhnt sich an Umweltreize, wie etwa an unterschiedliche Geräusche, Schüsse, Menschenansammlungen, etc.

Die Entwicklung motorischer Fähigkeiten, sowie die Ausreifung der Sinnesorgane bilden die Grundlage. Von der 5. bis zur 12. Lebenswoche findet die Sozialisation mit dem Menschen statt. Die Sozialisation mit Artgenossen findet etwas früher von der 3. bis zur 8. Lebenswoche statt. Die Welpen lernen nun die arteigene Körpersprache, bellen und „beißen“ spielerisch, erlernen die Beißhemmung, sowie menschliche Körpersprache zu lesen. Sie entwickeln auch typische Verhaltensweisen für erwachsene Hunde. In dieser Phase steht auch das Nahrungsaufnahme-, Kot- und Harnabsatzverhalten im Vordergrund. Der Erwerb sozialer Fertigkeiten ist mit Beendigung der Sozialisierungsphase nicht abgeschlossen – soziale Interaktionen müssen ein Leben lang stattfinden.

Ein aufgeschlossenes und friedliches Wesen fremden Personen, Kindern und anderen Haustieren gegenüber sind Kennzeichen eines gut sozialisierten Hundes.

Schlecht sozialisierten Hunden fällt es schwer, sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden. Ein ängstliches, aggressives Verhalten, sowie Verhaltensstörungen können die Folge sein.

In welchem Maße daraus Verhaltensstörungen resultieren, hängt von der weiteren Entwicklung des Hundes ab und ist individuell sehr verschieden.

Sozialisationsprozesse, die in den ersten vierzehn Lebenswochen verabsäumt wurden, können nicht mehr vollständig nachgeholt werden (vgl. Seksel 2010, S. 7-12).

Eine gute Sozialisation ist für einen angehenden Therapiehund daher sehr wichtig.

(32)

Röger-Lakenbrink (2010) ist der Ansicht, dass ein Therapiehund jeglicher Rasse folgende Charaktereigenschaften mitbringen bzw. wie folgt sozialisiert sein sollte (vgl. Röger- Lakenbrink 2010, S. 35):

• Freundlich gegenüber Menschen, Hunden und anderen Tieren

• Sucht die Nähe von Menschen

• Wünscht Berühren und Streicheln

• Jagdtrieb kontrollierbar

• Bellt nicht ständig

• Zeigt kaum Schutzverhalten

• Mit anderen Hunden sozial verträglich

• Gepflegtes Erscheinungsbild

• Geimpft und vital

• Mindestalter von 18 Monaten.

Agsten (2009) nennt eine absolute Verträglichkeit mit Kindern als Grundvoraussetzung für den Einsatz an Schulen. Der Hund sollte auch nicht besonders geräuschempfindlich sein (vgl.

Agsten 2009, S. 55).

Heyer / Kloke (2011) nennen folgende Leistungs- und Wesensmerkmale ohne jegliche Ausbildung und Erziehung an einer Schule als Grundvoraussetzung (vgl. Heyer / Kloke 2011, S. 27):

• Enorme Sicherheit

• An Menschen interessiert

• Kaum territoriales Verhalten

• Geringes Aggressionspotential sowie defensives Verhalten bei Angriff

• Sensibel gegenüber Stimmungen

• Führigkeit

• Hohe Stressresistenz gegenüber der Umwelt.

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Diese nicht ausbildbaren Charakter- und Wesensmerkmale muss der Hund mitbringen.

Auf diesen gilt es, die Grundausbildung aufzubauen.

Der/die HundeführeIn hat nun die Aufgabe, den Hund langsam und einfühlsam an neue Situationen zu gewöhnen sowie dessen Charaktereigenschaften zu erkennen.

4.3 Worauf man besonders achten sollte

Vereinbaren von Regeln

Vor allem in der Grundschule müssen die Kinder vor dem Einsatz des Hundes an der Schule ein entsprechendes Grundlagenwissen über Hunde erfahren. Einerseits ist es wichtig, über die Sinne, sowie deren Verhalten Bescheid zu wissen, andererseits müssen bei den Kindern auch verbindliche Regeln eingeführt und erläutert werden (vgl. Beetz 2012, S. 119).

Zu Beginn des Einsatzes ist es sinnvoll, den Kontakt zu den Kindern zu begrenzen, wenngleich optimale Grundbedingungen für die hundegestützte Pädagogik auch seitens der Schule bestehen. Hunde üben eine magische Anziehungskraft vor allem auf SchülerInnen aus, die selten einen direkten Kontakt zu einem Hund haben. Den Hund ständig zu berühren, ihn anzusprechen oder mit ihm zu spielen, kann möglicherweise einen enormen Stress für ihn bewirken. Bei einem regelmäßigen Einsatz in der Schule ist es unerlässlich, alle SchülerInnen über den richtigen Umgang zu informieren, bevor sie mit dem Hund in Kontakt treten.

Kinder, die bereits gut mit Hunden umgehen und entsprechend geschult sind, eignen sich sehr gut als MultiplikatorInnen für unerfahrene SchülerInnen. Plakate, die von Kindern erstellt wurden, können ebenfalls als Unterstützung dienen, um Verhaltensregeln zu veranschaulichen. Auf diese Art und Weise lernen alle SchülerInnen auf dieses Lebewesen Rücksicht zu nehmen und können ihr theoretisches und praktisches Wissen möglicherweise auch im Umgang mit anderen Hunden anwenden (vgl. Agsten 2009, S. 107).

(34)

Die vereinbarten Verhaltensregeln gelten für alle LehrerInnen an der Schule. Es wird häufig beobachtet, dass es den Kindern wesentlich leichter fällt, sich an diese Vereinbarungen zu halten:

• Den Hund auf seinem Platz nicht stören

• Kein Laufen

• Ruhig sein

• Den Hund von der Seite begrüßen

• Kein Schreien

• Butterbrote wegräumen

• Kein Füttern

• Waschen der Hände

Um die Gesundheit aller zu erhalten, ist es wichtig, diese Regeln zu beachten (vgl. Agsten 2009, S. 108).

Aufbau von Vertrauen / Gesundheitsprävention

Eine positive Beziehung zum Tier bildet die Grundvoraussetzung für positive Zusammenhänge in Bezug auf das schulische Leistungs- und Sozialverhalten.

Lediglich der Besitz eines Haustieres wird nicht automatisch mit einer besseren Schulleistung sowie besseren Noten in Verbindung gebracht (vgl. Hoff / Bergler 2006, S. 111).

Vanek-Gullner (2003) schreibt in ihrem Konzept zur tiergestützten Heilpädagogik, dass es sich als sinnvoll erweist, mit dem Hund und dem/der SchülerIn fünf Einzelsitzungen abzuhalten, um eine enge Bindung zwischen Kind und Hund aufzubauen. Der Mut des Kindes wird dadurch gestärkt und vermittelt das Gefühl, als Mensch vollkommen angenommen zu sein. Eine effektive Förderung unter Einbeziehung des Hundes wird möglich (vgl. Vanek- Gullner 2003, S. 36).

(35)

Für den therapeutischen Einsatz des Hundes spielt Gesundheitsprävention beim Menschen als auch beim Tier eine entscheidende Rolle. Hierzu zählen Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Zoonosen, die Einhaltung von Regeln, sowie eine qualifizierte Ausbildung und Training, um den Anforderungen des Schulalltags als Team gewachsen zu sein (vgl. Vanek-Gullner 2003, S. 114).

Stresssituationen vermeiden – Ruhephasen ermöglichen

Sowohl in der Ausbildungsphase des angehenden Therapiehundes, als auch im späteren Einsatz sollten Zeichen der Überforderung beim Hund beobachtet, erkannt und richtig interpretiert werden. Es kann zu vermehrten Stressreaktionen, zu einer Verweigerung oder, im ungünstigsten Fall, zu einem Angriff des Hundes während des Einsatzes führen, wenn Augenblicke übersehen werden, in denen der Hund Stresssymptome gezeigt hat. Hunde kommunizieren in Form von Lautäußerungen, Ausscheidungen, Blicken und mit ihrer Körpersprache. Diese Laute, sowie die nonverbale Kommunikation wirken oft gemeinsam auf ihr Gegenüber, sprich einen Artgenossen oder Menschen. Um die Stimmung des Hundes interpretieren zu können, ist es notwendig, den Hund „lesen“ zu können (vgl. Röger- Lakenbrink 2010, S. 48).

Verunsicherungs- und Beschwichtigungssignale im Zuge der Überforderung können sein (vgl.

ebd., S. 49):

• Mehrmaliges Gähnen hintereinander

• Hund leckt sich über die Schnauze

• Blinzeln

• Kratzen

• Schütteln

• Sich beißen

• Langsames Wedeln mit dem Schwanz

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• Hecheln

• Hektisches Ablecken des Gegenübers

• Erhöhter, beschleunigter Puls

• Wegschauen, Blick abwenden

• Zittern

• Teilnahmslosigkeit

• Schuppen

• Unangenehmes Riechen des Körpers bzw. aus dem Maul.

Ein Hund zeigt in einer Stresssituation häufig mehrere der aufgelisteten Signale gleichzeitig.

Daher ist es notwendig, das gesamte Erscheinungsbild des Hundes zu betrachten – den Blick, die Bewegung der Ohren, die Stellung der Rute, sowie die Form der Lefzen. Ein genaues Beobachten des Hundes, sowie Einfühlungsvermögen sind Voraussetzung, um den Hund

„verstehen“ zu lernen. Bei Nichtbeachtung der ständigen „Hilferufe“ werden die besten Anlagen für einen angehenden Therapiehund zunichte gemacht.

Aufgabe des/der HundeführerIn ist es, sofort zu reagieren, das Verhalten des Hundes zu analysieren, sowie die Stressfaktoren zu ermitteln - die Übung oder Handlung wird sofort beendet. In weiterer Folge wird die stressauslösende Situation durch positive Verstärkung nochmals trainiert oder vermieden.

Manche Therapiehunde bevorzugen es, sich mit Kindern zu beschäftigen, jedoch nicht mit älteren Menschen. Andere wiederum arbeiten gerne mit verhaltensauffälligen Menschen, mögen es jedoch nicht, auf dem Schoß zu sitzen.

Der Schlüssel zum Erfolg wird ermöglicht, wenn die Bedürfnisse des Hundes und der betreffenden Person erkannt und verantwortungsvoll darauf eingegangen wird (vgl. Röger- Lakenbrink 2010, S. 51).

Hunde, die in der Schule eingesetzt werden, benötigen einen Ruheplatz oder eine Rückzugsmöglichkeit. Dieser Platz schafft ihnen absolute Sicherheit vor Kindern und LehrerInnen und muss für Fremde verboten sein (vgl. Agsten 2009, S. 104).

Eine gute Rückzugsmöglichkeit in einer Klasse stellen auch Transportboxen dar, da sie dem Hund räumlich noch mehr das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Von Vorteil ist es, wenn der

(37)

Hund sich selbständig auf diesen Platz oder in die Box zurückzieht. Ist das nicht der Fall, so muss ihm eine Auszeit verordnet werden. Nicht jeder Hund sucht selbständig den Rückzugsort auf. Um eine stressfreie Eingliederung in die Schule zu ermöglichen, ist es sinnvoll, die Hunde ständig genau zu beobachten, da sie wie wir Menschen Vorlieben und Wünsche haben.

Da ein Hund andere kognitive Strukturen als der Mensch besitzt, kann er viele Geschehnisse nicht wie wir erfassen, einordnen und verarbeiten. Hierbei geht es nicht nur um den Lärmpegel, den der Hund fünfzehn Mal stärker wahrnimmt, sondern auch um Gefühle der Menschen in der Schule, für die er sehr sensibel ist, und die wir für die tiergestützte Arbeit nutzen. Ein begrenzter Einsatz des Tieres in der Schule, sowie ein gutes Zeitmanagement sind erforderlich (vgl. Agsten 2009, S. 105).

4.4 Positive / negative Eigenschaften für den therapeutischen Einsatz

Wie bereits in Kapitel 2.3. erwähnt zeichnet sich der Golden Retriever durch sein „will to please“ = es seinem/r BesitzerIn rechtmachen zu wollen, aus. Diese Rasse kennzeichnet eine hohe „Gehorsams- und Ausbildungsintelligenz“. Golden Retriever zählen zu den leichtführigen Hunden. Befehle werden binnen kürzester Zeit gelernt. Eine enge Bindung zwischen HundeführeIn und Hund wird im Zuge einer intensiven Arbeit ermöglicht. Dies führt beim Hund dazu, seinem Menschen gefallen zu wollen. Der Golden Retriever ist sehr anhänglich und sensibel und benötigt einen engen Kontakt zu seiner Familie.

Eine Zwingerhaltung ist für diese Rasse völlig unpassend, da die Familie sein Rudel ist, von dem er nicht getrennt werden möchte. Aufgrund seiner Führigkeit ist er kinderfreundlich, besitzt ein freundliches Wesen und wird als idealer Familienhund bezeichnet. Es ist die Aufgabe des/der HundeführerIn, den Retriever in seinen natürlichen Anlagen zu fördern und seinen Anlagen zu entsprechen, indem er/sie ihn intensiv beschäftigt, sowie seinen Jagdtrieb befriedigt.

(38)

Sein ausgeglichenes, lebhaftes, anpassungsfähiges und freundliches Wesen sind weitere positive Eigenschaften dieser Rasse.

Ein Golden Retriever aus einer guten Zuchtstätte ist wesensfest und zeigt einen starken Such-, Finde- und Bringwillen. Ruhe und Ausdauer ermöglichen einen Einsatz als beispielsweise Rettungs- und Drogensuchhund. Weiters ist diese Rasse besonders für den Einsatz als Blinden-, Rettungs- und Lawinensuchhund geeignet (vgl. Österreichischer Retrieverclub – ÖRC, http://www.retrieverclub.at/cms/index.php?page=726).

Die bereits genannten Wesensmerkmale bieten daher auch optimale Voraussetzungen für den Einsatz als Therapiehund.

Trotz intensiver Literaturrecherche ist es mir nicht gelungen, negative Eigenschaften dieser Rasse zu finden.

4.5 Jagdersatz: Dummy-Arbeit

Golden Retriever und Labrador Retriever sind „in“. Viele unwissende neue stolze HundebesitzerInnen sind von der Schönheit ihres Hundes geblendet und vergessen leider, dass diese Rasse hochspezialisiert für die Jagd ist.

Ein Retriever möchte und muss arbeiten, um ein glückliches Leben führen zu können. Sehr wenige HundeführerInnen sind allerdings Jäger. Golden Retriever müssen körperlich und geistig gefordert werden, um den über Jahrhunderte angezüchteten Anlagen zu entsprechen.

Der Name - vom englischen Verb „retrieve“ = apportieren, wiederbringen“ abgeleitet - gibt Hinweise auf mögliche Aufgaben dieser Hunderasse.

Wird der Golden Retriever nicht jagdlich geführt, so ist es umso wichtiger, seinen natürlichen Anlagen, beispielsweise in Form der Dummy-Arbeit nachzukommen. Retriever-Clubs und auch diverse Hundeschulen bieten die Möglichkeit, dies zu lernen. Die Dummy-Arbeit ist die retrievertypische Ausbildung schlechthin. Jagdliche Aufgaben werden ohne den Einsatz von Wild simuliert. Der Hund hat die Aufgabe, das geworfene Dummy zu finden und seinem/r HundeführerIn zu apportieren. In fortgeschrittenem Stadium können verschiedene Dummys

(39)

unterschieden und auf Kommando zurückgebracht werden. Dummys werden auch in das Wasser, dickes Gebüsch, Wiesen, Felder, oder auch im Garten geworfen. Dummy-Arbeit bedeutet für den Golden Retriever Arbeitsspiel, trainiert seinen Körper und Geist, sorgt für allgemeines Wohlbefinden und verringert das Risiko, zu wildern. Dummys sind ein guter Ersatz für echte Beute.

Ein Dummy – Ersatzbeute, ist ein Säckchen, welches mit Kunststoff-Granulat oder Sägemehl gefüllt ist. Unterschiedliche Varianten, wie ein Junior-Dummy, schwimmfähiges Dummy, Wasser-Dummy, sowie ein mit Kaninchen- oder Fuchsfell überzogenes Dummy stehen zur Auswahl. Beginnen sollte der/die HundeführerIn bereits im Welpenalter mit dem Training, damit der Hund lernt, Spaß zu haben und es zu apportieren. In dieser unsicheren Lebensphase hält sich der Welpe sehr in der Nähe seines Menschen auf. Er bringt das Dummy daher gerne zurück und verknüpft dies mit positiven Erfahrungen (vgl. Andreas Düster, http://www.partner-hund.de/info-rat/sport-spiel/hundesport-von-a-bis-z/dummy-arbeit.html).

(40)

5 ExpertInneninterviews

Hinsichtlich der Eignung von Golden Retrievern als Therapiehunde an Volksschulen führte ich im Zuge meiner Hausarbeit Interviews durch. Als Methode diente als spezielle Anwendungsform des Leitfadeninterviews das ExpertInneninterview. Der Interviewleitfaden diente dazu, die in dieser Hausarbeit relevanten Forschungsfragen zu ermitteln. Die zwölf Fragen dienten vor allem dazu, herauszufinden, inwieweit Golden Retriever im Einsatz als Therapiehunde an Volksschulen geeignet sind. Die Interviews wurden im Zeitraum zwischen Mai und Juni 2013 durchgeführt.

Im Zuge der Recherche für diese Arbeit und bei der Suche nach ExpertInnen musste ich feststellen, dass die ProbandInnen, die einerseits mit einem Golden Retriever als Therapiehund und andererseits mit diesem an Volksschulen arbeiten, relativ gering ist. Trotz der geringen Stichprobe sind die InterviewpartnerInnen repräsentative VertreterInnen ihrer Zielgruppe.

Für die Zielgruppe waren zwei Golden Retriever-ZüchterInnen, sowie vier erfahrene Therapiehundeführerinnen, welche mit ihrem Golden Retriever in unterschiedlichen Institutionen arbeiten, vorgesehen. Die Datenerhebungen wurden bei den ExpertInnen vor Ort durchgeführt. Die zwölf Fragen wurden von allen InterviewpartnerInnen beantwortet. Die ProbandInnen wurden von mir bewusst gewählt, insofern dass sie erfahrene Goldenretriever- ZüchterInnen sind, wobei eine Expertin mit ihrem Therapiehund auch im Kindergarten und im Altersheim tätig ist. Die weiteren vier ProbandInnen stellen jeweils Therapiehundeführerinnen dar, die mit ihren Hunden an Volksschulen und weiteren sozialen Einrichtungen arbeiten.

Die Personendaten zu den InterviewparterInnen wurden anonymisiert, die ZüchterInnen als Z1 und Z2 und die Therapiehundeführerinnen als T1-T4 dargestellt. Die ExpertInnen setzten sich wie folgt zusammen:

(41)

ZüchterIn / Therapiehunde- führerinnen

Geschlecht Erfahrungen Einsatzgebiete Interview- dauer Z1 weiblich seit 17 Jahren Golden

Retrieverzüchterin, seit 10 Jahren

Therapiehundeführerin

Kindergarten, Altersheim

45‘

Z2 männlich seit 12 Jahren Golden Retrieverzüchter

56‘

T1 weiblich seit 12 Jahren

Therapiehundeführerin

Volksschule, Seniorenheim

62‘

T2 weiblich seit 8 Jahren

Therapiehundeführerin

Kindergarten, Volksschule

63‘

T3 weiblich seit 4 Jahren

Therapiehundeführerin

Volkschule 68‘

T4 weiblich seit 2 Jahren

Therapiehundeführerin

Volksschule, Mittelschule

52‘

Tabelle 1: Übersicht InterviewpartnerInnen

5.1 Interviewleitfaden zur Eignung von Golden Retrievern als Therapiehunde an Volksschulen

1. Welche Wesenszüge bzw. welches Verhalten sollte ein angehender Therapiehund im allgemeinen im Einsatz an Volksschulen mit sich bringen?

2. Welche Charaktereigenschaften sprechen allgemein gegen eine Eignung als Therapiehund?

3. Inwieweit ist im speziellen der Golden Retriever für den Einsatz als Therapiehund an Volksschulen geeignet?

4. Welche positiven Rassemerkmale besitzt der Golden Retriever hinsichtlich seiner Eignung als Therapiehund an Volksschulen?

(42)

5. Gibt es Charaktereigenschaften, die gegen eine Eignung als Therapiehund dieser Rasse sprechen? Wenn ja welche?

6. Der Golden Retriever ist ein Jagdhund. Kann dies eventuell negative Auswirkungen für den therapeutischen Einsatz haben? Wenn ja, welche?

7. Worauf sollte man in der Sozialisierungsphase eines Golden Retriever achten?

8. Worauf sollte man in der Erziehung eines Golden Retriever als angehenden Therapiehund, welcher an Volksschulen eingesetzt wird, achten?

9. Welche Aspekte sind für einen Golden Retriever als angehenden Therapiehund im Training / in der Ausbildung für den Einsatz an Volksschulen notwendig?

10. Sollte ein Golden Retriever, welcher an Volksschulen eingesetzt wird, andere Voraussetzungen mitbringen als ein Therapiehund in anderen Einrichtungen? Was sollte man hier berücksichtigen?

11. Wieviele Tage pro Woche ist es sinnvoll, einen Golden Retriever als Therapiehund an Volksschulen einzusetzen? In welchem Stundenausmaß?

12. Diese Rasse hat heutzutage des Öfteren mit Vorurteilen hinsichtlich ihrer Überzüchtung zu kämpfen, sprich: „sei anfälliger für Gelenkserkrankungen, das Wesen entspräche nicht mehr seinem ursprünglichen Naturell etc.?“ Wie sehen Sie das?

(43)

5.2 Tabellarische Zusammenfassung der Interviews

Frage Ergebnisse Anzahl der

Nennungen 1) Welche Wesenszüge sollte ein

angehender Therapiehund mitbringen?

Freundlichkeit gegenüber

Menschen und v.a. Kindern 3

Stressresistenz 2

Gelassenheit und

Ausgeglichenheit 3

Arbeitsfreudiges Wesen 3 Lärmunempfindlichkeit 1 2) Welche Charaktereigenschaften

sprechen allgemein gegen eine Eignung als Therapiehund?

Aggressivität

3 Ängstlichkeit und

Nervosität 3

Hektisches Wesen 3

Respektlosigkeit 1

Kein Spaß an der Arbeit 1 3) Inwieweit ist im speziellen der Golden

Retriever für den Einsatz als

Therapiehund an Volksschulen geeignet?

Besondere positive

Wesensmerkmale 5

Zucht 2

Kinderfreundlichkeit 2

4) Welche positiven Rassemerkmale besitzt der Golden Retriever hinsichtlich seiner Eignung als Therapiehund an Volksschulen?

Freundlichkeit

5

„will to please“ 3

Ausgeprägtes Näheverhalten zum Menschen(rudel)

3 5) Gibt es Charaktereigenschaften, die

gegen eine Eignung als Therapiehund dieser Rasse sprechen? Wenn ja welche?

Jagdliche temperamentvolle Ausprägungen aufgrund der Zuchtlinien

3

Verfressenheit 1

6) Der Golden Retriever ist ein Jagdhund.

Kann dies eventuell negative

Auswirkungen für den therapeutischen Einsatz haben? Wenn ja, welche?

Ja, wenn Jagdtrieb zu unkontrolliert ist

2 Nein, Jagdtrieb ist von

Vorteil bei Ball- und Apportierspielen

1

(44)

7) Worauf sollte man in der Sozialisierungsphase eines Golden Retriever achten?

Positive Erfahrungen mit der Umwelt der Umwelt

4 Umgang mit sämtlichen

Geräuschen und Situationen 3 Keine Überforderung des

Hundes 2

Erfahrungen mit Menschen unterschiedlichen Alters, v.a. aber mit Kindern

2 8) Worauf sollte man in der Erziehung

eines Golden Retriever als angehenden Therapiehund, welcher an Volksschulen eingesetzt wird, achten?

Positive Erfahrungen mit

Kindern 4

Gute Bindung zum/zur

RudelführerIn 3

Gewöhnen an laute Geräusche und hektische Bewegungen

2 9) Welche Aspekte sind für einen Golden

Retriever als angehenden Therapiehund im Training / in der Ausbildung für den Einsatz an Volksschulen notwendig?

Gewöhnen an Lärm und

hektische Situationen 3 Therapiehundeausbildung 2 Grundsätzliche Eignung für

die Arbeit mit Kindern 2 Sanftheit in Bezug auf

Leckerlies 1

Prinzipielles Interesse an

Aktivitäten 1

10) Sollte ein Golden Retriever, welcher an Volksschulen eingesetzt wird, andere Voraussetzungen mitbringen als ein Therapiehund in anderen Einrichtungen?

Was sollte man hier berücksichtigen?

Ja, Lärmresistenz gegenüber Schulglocke und lärmenden Kindern

4

Ja, Stressresistenz 3

Ja, keine Angst vor

Menschengruppen 3

Keine Scheu vor

Bedrängungssituationen 1

(45)

11) Wie viele Tage pro Woche ist es sinnvoll; einen Golden Retriever als Therapiehund an Volksschulen einzusetzen? In welchem Stundenausmaß?

1-2 Tage pro Woche

2

1 Tag pro Woche 1

2-3 Tage pro Woche 1

2 Tage pro Woche 1

Je nach Hund 1 Tag oder bis

zu 3 Tage pro Woche 1

Stundenausmaß: 35‘-50‘ pro

Tag 6

12) Diese Rasse hat heutzutage des Öfteren mit Vorurteilen hinsichtlich ihrer Überzüchtung zu kämpfen, sprich: „sei anfälliger für Gelenkserkrankungen, das Wesen entspräche nicht mehr seinem ursprünglichen Naturell etc.?“ Wie sehen Sie das?

Keine Schwierigkeiten bei

kontrollierter Zucht 6

Überzüchtung gibt es nicht 3

„Auch die Natur kann einen

Streich spielen“ 1

Tabelle 2: Darstellung der Ergebnisse aus den Interviews

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