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Boulter et al., 2007)

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Kapitel 2: Emissionen und Konzentrationen strahlungswirksamer atmosphärischer Spurenstoffe

181 AAR14

reichischer Kraftstoff im Ausland verbraucht wird, gibt „Kraft- stoffexport in Kfz“ somit die Summe dieser beiden Mengen an.

Diese Summe war in den letzten Jahren immer deutlich positiv (mehr Export als Import), kann aber, wie in den 1990er Jahren, auch negativ (mehr Import als Export) sein.

Im Verkehrssektor ist CO2 das dominante THG. CH4 und N2O entstehen als unerwünschte Verbrennungsprodukte, allerdings in geringem Umfang. Bezogen auf alle Verkehrs- quellen betrug der Anteil von N2O etwa 1,5 % und von CH4 nur ca. 0,1 % an den österreichischen THG-Emissionen des Verkehrs im Jahr 2010 (Abbildung 2.2). Die N2O-Emissionen werden allerdings bei üblichen Messabläufen auf den Motor- und Fahrzeugprüfständen nicht erfasst und sind nur an einer kleinen Stichprobe mit gemessen (z. B. Boulter et al., 2007).

Dennoch erscheint die eher geringe Bedeutung von N2O aus motorischen Verbrennungsprozessen relativ sicher. Frühere, deutlich höhere Emissionsfaktoren, dürften auf Artefakte in der Messkette zurückzuführen sein, da sich N2O unter Bei- sein von NOx, SO2 und H2O in der Probe nachbildet (Zell- ner et al., 2011). Diese Komponenten sind im Fahrzeugabgas praktisch immer vorhanden. Derzeit werden N2O Bildungs- mechanismen in modernen Abgasnachbehandlungssystemen

diskutiert und auch messtechnisch untersucht. Die bisher spärlich vorliegenden Daten lassen aber auf keine erheblichen N2O Bildungen schließen. Neben den gasförmigen Emissio- nen ist der Verkehrsbereich auch für Aerosolemissionen (siehe Abschnitt 2.2.9) sowie die Emission von Vorläufersubstanzen sekundärer Partikel (NOx, siehe Abschnitt 2.3.2) verantwort- lich.

Von den CO2-Emissionen, die durch die in Österreich ver- kauften Kraftstoffe verursacht werden, werden fast 30 % dem Kraftstoffexport in Kfz zugeordnet. Davon entfallen etwa 2 / 3 auf den Straßengüterfernverkehr, der mit den großen Tankvo- lumina und langen Strecken ein hohes Potenzial besitzt Kraft- stoff im Ausland zu verbrauchen. Da die Kraftstoffpreise in Österreich seit 1999 unter denen der wesentlichsten Nachbar- länder (Deutschland, Italien) liegen, ist der Kraftstoffexport auch seit dieser Zeit auffällig steigend (Molitor et al., 2009).

Für die zukünftige Entwicklung von Energieverbrauch und THG-Emissionen (siehe dazu insbesondere Band 3, Kapitel 3) sind viele Randbedingungen relevant. Wichtige Einflussgrö- ßen sind:

t wirtschaftliche Entwicklung und Kraftstoffpreise im In- und Ausland;

t Emissionsgrenzwerte, speziell für CO2 (derzeit für PKW und leichte Nutzfahrzeuge definiert);

t Testverfahren zur Überprüfung der Emissionsgrenzwerte (Vermeidung von Optimierungen, die in der Typprüfung deutlich mehr Wirkung zeigen als im realen Verkehr);

t Tempo der technologischen Entwicklung von Antrieben und Kfz;

t weitere (politisch gesetzte) Maßnahmen.

Der hier verwendeten IPCC Systematik folgend sind die Emis- sionen des grenzüberschreitenden Flug- und Schiffsverkehrs nicht enthalten, da sie nicht eindeutig einem Land zugordnet werden können. Während letztere für Österreich unbedeu- tend sind, betragen die CO2 Emissionen, die sich aus den in Österreich für internationalen Verkehr abgegebenen Mengen an Kerosin („International bunkers“) ergeben, 2 050 kt CO2, also fast ein Zehntel der Emissionen des Straßenverkehrs, und haben sich seit 1990 von 886 kt mehr als verdoppelt (Umwelt- bundesamt, 2012c).

2.2.4 Emissionen aus industriellen Prozessen Eisen und Stahlproduktion: Die Herstellung von Eisen und Stahl aus Eisenerz ist in Österreich nicht nur von großer öko- nomischer Bedeutung, sondern auch eine relevante Quelle

Abbildung 2.2 THG-Emissionen von Straßenverkehr und mobilen Maschinen im Jahr 2010 (ohne Luftverkehr, nach Schwingshackl und Hausberger, 2011) in CO2-Äquivalenten

Figure 2.2 Greenhouse gas emissions of road traffic and mo- bile machinery in 2010 (without air traffic) as CO2-equivalents (Schwingshackl and Hausberger, 2011)

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