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» Viele Medikamente zur hormo- nellen Kinderwunschbehandlung finden sich auf der Dopingliste

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Einführung zum Thema

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Gynäkologische Endokrinologie 2021 · 19:177–178 https://doi.org/10.1007/s10304-021-00401-x Angenommen: 7. Juli 2021

Online publiziert: 6. August 2021

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021

Sport und Endokrinium

Thomas Strowitzki1· Birgit Friedmann-Bette2· Michael von Wolff3

1Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

2Innere Medizin VII, Sportmedizin, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

3Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Bern, Schweiz

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Liebe Leserinnen und liebe Leser, schon über 10 Jahre ist es her, dass wir uns des Themas „Sport und Endokrinium“

angenommen haben. Viele der damaligen Themen wie Fragen zur Knochengesund- heit bei Leistungssport, Hormoneinnahme einschließlich der hormonellen Stimulati- on und der Kontrazeption haben nichts an Aktualität verloren.

Denken wir an die öffentliche Diskussi- on zu Geschlechtsidentität und Leistungs- sport, die gerade bei den sportlichen Groß- veranstaltungen dieses Sommers zu Recht ausführlich geführt wurde, ist das ein ganz zentrales Thema, das wir natürlich auch in der vorliegenden Ausgabe vonGynäko- logische Endokrinologieansprechen.

Wie für unser Journal üblich, haben wir Expertinnen und Experten der unter- schiedlichsten Fachrichtungen gewinnen können. Und der Bedeutung angemessen, hat Prof. Birgit Friedmann-Bette, frühere bekannte Leichtathletin und seit Jahren Leiterin der Sportmedizin des Universitäts- klinikums Heidelberg, dieses Heft maßgeb- lich mitgestaltet.

Zunächst führt die Sportmedizinerin Dr. Christine Kopp aus Freiburg in das RED-S(relatives Energiedefizit im Sport)- Syndrom ein. Früher war uns dieser Sym- ptomkomplex als „female athlete’s triad“

bekannt, betrifft aber entgegen der frü- heren Formulierung eben nicht nur das weibliche Geschlecht.

Und die Geschlechterfrage im Sport ist dann auch Thema des Beitrags von Prof. Annette Richter-Unruh aus Bochum.

Transgender-Leistungssportler nehmen an Wettkämpfen teil, und die Diskussion um eine genaue Zuordnung ist noch lange nicht beendet. Insbesondere Grenzwerte von Testosteron, die eine Startberechti- gung für Transfrauen in Frauenwettbe- werben erlauben, spielen hier ebenso wie die unterschiedlichen Sportarten selbst eine wichtige Rolle.

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Besonders schwierig, aber für den Alltag wichtig wird es, wenn es um die Verord- nung von Hormonen im Rahmen der Kin-

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Einführung zum Thema

derwunschbehandlung geht. Dieser Frage widmet sich mit Dr. Anja Scheiff von der Na- tionalen Anti-Doping-Agentur (NADA) aus Köln eine der Expertinnen zu diesem The- ma. Viele Medikamente, die zur hormonel- len Kinderwunschbehandlung eingesetzt werden, finden sich auf der Dopingliste. Ist Ihnen z. B. geläufig, dass Antiöstrogene wie Clomifen und die heute zunehmend zur ovariellen Stimulation benutzten Aroma- tasehemmer auf der Verbotsliste stehen, und zwar jederzeit für Frauen und auch für Männer?

Lange Zeit wenig beachtet wurden endokrine Probleme durch Schädel-Hirn- Traumata mit Hypophysenschädigungen bei verschiedenen Kontaktsportarten. Das betrifft nicht nur Sportarten wie Boxen, sondern auch viele Ballsportarten wie Fußball oder die in ihren Auswirkungen noch riskanteren sog. Kollisionssportarten wie z. B. American Football, Rugby oder Eishockey. Für die vielfältige klinische Symptomatik und die teilweise schwer- wiegenden Langzeitfolgen sensibilisiert der Beitrag der Münchener Neuroendokri- nologen Dr. Kathrin Popp, Dr. Jan Grömer und Prof. Günter Stalla.

Hormonelle Kontrazeption ist im Un- terschied zu einigen Hormonpräparaten in der Kinderwunschbehandlung durchweg für Leistungssportlerinnen erlaubt. Leis- tungssportlerinnen verwenden hormona- le Kontrazeptiva auch vergleichbar häu- fig wie alle Frauen ihrer Altersgruppe. Ob und wie Kontrazeptiva Einfluss auf die po- tenzielle Leistungsfähigkeit von Leistungs- sportlerinnen haben, beleuchtet Dr. Maren Goeckenjan aus Dresden gemeinsam mit dem Sportmediziner Dr. Homayun Gharavi aus Lüneburg. In diesem Beitrag geht es auch um eine sorgfältige Risikoabwägung und um die Darstellung von für Leistungs- sportlerinnen geeigneter nicht hormonel- ler Kontrazeption.

Letztlich gehen Dr. Lisa-Maria Wallwie- ner, Dr. Barbara Kapfer und Prof. Vanadin Seifert-Klauss aus München aus gynäko- logisch-endokrinologischer Sicht auf die Zusammenhänge zwischen Knochendich- te und Sport ein. Sportarten haben zum Teil sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Knochendichte und machen ei- gentlich immer einen multidisziplinären Ansatz notwendig.

Wir sind sicher, dass wir sehr interessan- te und v. a. hoch aktuelle Themen aus der Welt nicht nur des Leistungssports und der Hormone ausgewählt haben, und hoffen, dass viele dieser Beiträge auch Hilfe in der täglichen Beratung sein können.

Ansonsten lässt sich dem Editorial- Statement von 2010 nicht viel hinzufü- gen: „Wir fanden die Fragen unglaublich interessant, als wir über die Beiträge nach- gedacht haben. Wir denken, Ihnen geht es da nicht anders, und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.“

Birgit Friedmann-Bette Michael von Wolff Thomas Strowitzki

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas Strowitzki Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Universitäts-Frauenklinik Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 440, 69120 Heidelberg, Deutschland

Thomas.Strowitzki@med.uni-heidelberg.de

Interessenkonflikt.T. Strowitzki, B. Friedmann-Bette und M. von Wolff geben an, dass kein Interessenkon- flikt besteht.

Fachnachrichten

Studienteilnehmerinnen gesucht: Hilfe bei schmerz- hafter Endometriose

Die Abteilung für Gynäkologische Endo- krinologie und Fertilitätsstörungen der Universitätsfrauenklinik Heidelberg nimmt an einer internationalen Studie teil, die ein neues Medikament gegen chronische Schmerzen bei Endometriose prüft.

Endometriose ist eine Ansiedlung von Gebärmutterschleimhautgewebe an un- terschiedlichen Stellen meist im kleinen Becken der betroffenen Frau. Es durchläuft ähnliche zyklische Veränderungen wie die eigentliche Gebärmutterschleimhaut und führt bei etwa zehn Prozent der Frauen zu schmerzhaften Entzündungsreaktio- nen, Narbenbildung und gegebenenfalls eingeschränkter Fruchtbarkeit.

Teilnahme

An der Studie teilnehmen können Frauen, die unter moderaten bis starken täglichen Endometrioseschmerzen leiden, aktuell keinen Kinderwunsch haben und bereit sind KEINE Hormone einzunehmen.

Das neue Medikament, ein P2X3 Antago- nist, wird im Vergleich mit einem bereits zugelassenen Schmerzmittel und einem Placebo getestet.

Die Teilnahme dauert ca. 23-41 Wochen (einschließlich einer Behandlungsphase von ca. 12 Wochen) und umfasst bis zu sieben Besuche beim Studienarzt.

Alle Teilnehmerinnen werden für ihre Zeit und Fahrten finanziell entschädigt.

Weitere Informationen und Kontakt Tel 06221-567921

E-Mail: Hormonsprechstun- de.FRAU@med.uni-heidelberg.de

Quelle: Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Universitätsklinikum Heidelberg (https://www.klinikum.uni- heidelberg.de)

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