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Archiv "Frankfurter Buchmesse, 10. bis 14.Oktober 2007: Stoff für die Lese-Community" (05.10.2007)

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A2722 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 40⏐⏐5. Oktober 2007

M E D I E N

B

ereits am Ausgang des Mittel- alters, Ende des 15. Jahrhun- derts, ist in Frankfurt am Main eine

„Büchermeß“ urkundlich erwähnt.

Für den einfachen Bürger war da- mals ein Buch unerschwinglich, da- her blieb das Ereignis auf die geisti- ge Elite – Professoren, Gelehrte, Ar- chivare und Geistliche – beschränkt.

Heutzutage ist die Messe wochentags zwar ausschließlich Fachbesuchern vorbehalten, doch am Wochenende kommt auch das allgemeine Lesepu- blikum zum Zuge. Dann wird die Buchmesse zum – erstmals rauch- freien – Kulturspektakel für alle.

Bekannte Autoren wie Feridun Zai- moglu, Zeruya Shalev, Katharina Hacker und Fay Weldon werden zu Gast sein sowie Prominenz aus TV, Politik und Wissenschaft, wie Ben Becker, Andrea Sawatzki, Eduard Schewardnadse, Joschka Fischer und Richard Dawkins. 2007 erwar- ten die Veranstalter rund 280 000 Besucher in Frankfurt (www.buch messe.de). Mehr als 7 000 Verlage aus mehr als 100 Ländern

präsentieren rund 380 000 Titel. Ehrengast ist die

„Katalanische Kultur“ (sie- he dazu auch den Beitrag

„Im Zeichen des Esels“, Rubrik Kultur in dieser Ausgabe).

Von der CD bis zum Web 2.0

Mehr denn je stehen Aspekte der Digitalisie- rung in der Buch- und Me- dienbranche im Mittel- punkt: Von CD-ROMs, E-Books und Open Access

über die Online-Plattformen Google und Amazon bis hin zur Urheber- rechtsdebatte und dem Web 2.0 reicht dabei das Themenspektrum.

30 Prozent der auf der Buch- messe ausgestellten Produkte sind inzwischen digital. Dennoch: „Die Angst, elektronische Medien könn-

ten das Buch verdrängen, sitzt den Verlegern längst nicht mehr so tief in den Knochen“, erklärte Jürgen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, im Vorfeld der Veranstaltung. „Bei nüchterner Betrachtung fällt sogar auf: Elektronische Medien erhöhen den Umsatz, auch den mit Büchern.“

2006 stieg der Umsatz mit Bü- chern laut Börsenverein um 1,1 Pro- zent. Online wuchs der Umsatz um elf Prozent. Gekauft wird zunehmend häufiger im Internet, gelesen wird je- doch weiterhin offline – der E-Book- Hype mit speziellen Lesegeräten lässt bislang auf sich warten. Dennoch kommt das Geschäft mit E-Books all-

mählich in Fahrt: Vor allem Text- dateien aus Fachbüchern und Fach- zeitschriften werden zunehmend aus dem Internet heruntergeladen. Daher gelten die Fachverlage auch als Vor- reiter bei der Vermarktung von Inhal- ten über neue Medien, denn ihre Le- ser sind zunehmend bereit, für diese für sie relevanten Textpassagen auch zu bezahlen. So erscheinen in den USA inzwischen manche Journale aus Sparten wie Wirtschaftsrecht und Medizin nur noch online.

Inwiefern sich der Weg der Infor- mationsvermittlung vom Verlag zum Leser nach dem Prinzip „one to many“ durch die Kommunikations- strukturen des Web 2.0 verändern wird, muss sich noch zeigen. Mit den neuen Technologien entstehen Ge- meinschaftsnetzwerke und Foren, die wesentlich auf der Mitarbeit der Nutzer beruhen – teilweise werden die Blogger selbst zu Autoren. Sol- che Communitys sind möglicherwei- se der Anfang eines tiefgreifenden kulturellen und sozialen Wandels, der sich auch auf die klassische Ver- lagswelt auswirken wird, vermuten Experten. Welche Möglichkeiten das Web 2.0 bietet, können Besucher der Messe im „Web 2.0 Wohnzimmer“

(Halle 4.2, Stand Q 411) live erleben, wo sie Blogger und Podcaster bei ih- rer Arbeit während der Buchmesse beobachten können.

Ungebremster Boom bei Hörbüchern

Ein weiterer Schwerpunkt der Mes- se liegt auf dem Hörbuch. Auf dem deutschen Markt ist der Boom mit zweistelligen Steigerungsraten in diesem Segment seit Jahren unge- brochen. 2 000 neue Titel erscheinen 2007; insgesamt sind zurzeit etwa 20 000 Hörbücher von rund 500 Ver- lagen erhältlich. Hörbuch-Portale im Internet haben sich inzwischen als erfolgreiche Vertriebskanäle eta- bliert, die auch kleineren Verlagen eine Präsentationschance bieten, denn Buchhandlungen sind mit der Produktflut schlicht überfordert (siehe www.hoerbuch-downloads.de).

Dass Hörbücher auch etwas für das Auge sein können, demonstriert die begleitende Ausstellung „Illustration covers audio“ mit Hörbuchcovern. I Heike E. Krüger-Brand

FRANKFURTER BUCHMESSE, 10. BIS 14.OKTOBER 2007

Stoff für die Lese-Community

Fortschreitende Digitalisierung; Hörbücher liegen im Trend.

Ausstellungen/Veranstaltungstipps

> Nonbook 4.0 (Halle 4.0, G 1347) und Spiele/n im Buchhandel (Halle 3.0, K 351)

> Frankfurter Antiquariatsmesse (Halle 4.0, C 1200).

Nahezu 100 Aussteller aus Europa und den USA präsentie- ren Handschriften, alte Drucke wissenschaftlicher Werke, Kinderbücher, bibliophile Editionen, Autografen und

Grafiken. Katalog:

www.abooks.de. Der Verkauf von Büchern ist hier an allen Messetagen erlaubt

> Der Platz der Buchkunst (Halle 4.1, Q 101) ist ein eige- nes Forum für Anbieter von Pressendrucken, Maler- und Künstlerbüchern sowie Buch- objekten.

> Filu: Im Zentrum für Illus- tration und Fotografie (Halle 4.1, Q 134) zeigen mehr als 500 Zeichner und Fotografen ihre Arbeiten.

> LitCam-Konferenz (9. Ok- tober, Congress Center) im Rah- men der internationalen Kampa- gne zur Grundbildung und Alphabetisierung. Unter ande- rem stellen sich Alphabetisierungsprojekte aus Uganda, Ägypten, Frankreich und Spanien vor (Infos unter www.buchmesse.de/bildung).

> Lernende Gesellschaft – der Bildungskongress der Frankfurter Buchmesse (13. Oktober, Congress Center)

Referenzen

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