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Archiv "Rudolf Hellmann †" (20.12.1980)

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Aufsätze • Notizen PERSONALIA

verfügt über einen zeitgemäß ausge- statteten Operationstrakt.

Schwerpunkt der wissenschaftli- chen Arbeit von Schiefer war die Entwicklung und Anwendung neuer Methoden zur frühzeitigen Erken- nung und Artdiagnose von krankhaf- ten Prozessen im Gehirn. Er hat sich damit sehr intensiv und erfolgreich beschäftigt. Davon legen — neben weit über 100 wissenschaftlichen Veröffentlichungen — eine Reihe von Monographien und Handbuchbei- trägen über zerebrale Angiographie, Echo-Enzephalographie und Com- putertomographie Zeugnis ab. In harter Selbstdisziplin hatte er sich schon früh große operative Ge- schicklichkeit erworben, die er ebenso präzise an seine Schüler weiterzugeben verstand. Bis zum äußersten persönlichen Einsatz reichte sein Engagement für den Pa- tienten. Er war aus ganzem Herzen Arzt. Die in der Neurochirurgie oft- mals so schwierige Entscheidung zur Operation erleichterte er den Pa- tienten durch ausführliche Informa- tion und großes menschliches Ver- ständnis. Bei zahlreichen Studenten verstand er mit seinen didaktisch hervorragenden Vorlesungen das In- teresse für das Fachgebiet Neuro- chirurgie zu wecken. G. Homann

Prof. Dr. med. Walter Sandritter, Di- rektor des Pathologischen Instituts an der Freiburger Universitätsklinik, verstarb am 12. November im Alter von 60 Jahren. Prof. Sandritter, ein auch über die Grenzen Deutsch- lands hinaus bekannter Pathologe, wurde 1975 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopol- dina. 1974 hatte er das Amt des Prä- sidenten des Weltkongresses der In- ternational Academy of Pathology in Hamburg inne. Ferner war Prof.

Sandritter Mitarbeiter zahlreicher Fachzeitschriften und Herausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift

„Pathology research and practice".

In Anerkennung seiner Verdienste erhielt Prof. Sandritter in diesem Jahr die Maurice-Goldblatt-Award der Internationalen Gesellschaft für Zytologie und den E.-K.-Frey-Preis der Firma Bayer AG. EB

Rudolf Hellmann

Am 15. September starb — nach län- gerer Krankheit — in Hamburg Dr.

med. Rudolf Hellmann. In seiner letzten auf Teneriffa konzipierten Ar- beit: Zur Entwicklung der „Ars ob- stetricia psychologica" setzte er sich mit der Geburtsschmerz-Linde- rung durch psychologische und pharmakologische Methoden aus- einander. Seine Ausführungen sind zugleich ein Beitrag zur Geschichte der neueren Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Durch seine Übertra- gung des Buches „Childbirth" von Grantley Dick-Read „Mutter werden ohne Schmerzen, die natürliche Ge- burt" hat Hellmann seit 1950 dazu beigetragen, daß psychologische Momente in der Frauenheilkunde an Bedeutung gewannen.

Am 25. Dezember 1905 wurde Hell- mann in Köln geboren. Das Medizin- studium in Bonn und Köln führte ihn vor allem nach Rostock; dort Staats- examen, Promotion, Assistenten- Tätigkeit an der Universitätsfrauen- klinik unter Geheimrat Professor Sarwey, der ihm bereits zeitweilig die Leitung der geburtshilflich-gynä- kologischen Abteilung allein anver- traute. 1934 bis 1937 in Kanton (Süd- china) als Leiter der geburtshilflich- gynäkologischen Abteilung des deutschen Krankenhauses. Die sich dort aus der chinesischen Mentalität ergebende Beschränkung aktiven ärztlichen Eingreifens „hat den jun- gen, tatenfrohen Gynäkologen wohl davon abgehalten, sich für Jahr- zehnte dem Fernen Osten zu ver- schreiben". 1937 kam er als Ober- arzt an die Mannheimer Frauenkli- nik. Zum Generalsekretär der „Aka- demie der ärztlichen Fortbildung im Schiffs- und Tropendienst" berufen, übernahm Dr. Hellmann in Hamburg die Betreuung einer Frauenklinik.

Bei Kriegsausbruch — als Reserve- Sanitätsoffizier der Luftwaffe einbe- rufen — zog er den Fronteinsatz bei der Sanitätsstaffel in Afrika der Ham- burger Etappe 1940/42 vor. Am 18.

Februar 1942 endete der Front- einsatz, als die JU 52 auf dem Rück- weg von Afrika abstürzte. Hellmann

überlebte — weil angeschnallt — den Absturz. Als „Schwerbeschädigter"

wurde Hellmann im März 1943 lei- tender Arzt des Wöchnerinnenhei- mes am Mittelweg in Hamburg bis 1945. Das Kriegsende brachte zu- nächst ein Praxisverbot.

1958 konnte Hellmann eine eigene kleine Privatklinik errichten, die En- de 1960 mit 55 Betten alle Opera- tionsmöglichkeiten bot. Angeglie- dert war das „Dick-Read Institut" für Antenataltraining werdender Mütter.

„Kinderkriegen muß man lernen, dann geht es leichter, schneller und schöner", war seine Devise. Zur Ver- tiefung des Geburtserlebnisses wur- de am Fußende des Entbindungs- bettes ein Spiegel angebracht. Die werdende Mutter konnte so das Her- austreten des kindlichen Köpfchens beobachten.

Zwei im Widerstreit miteinander ste- hende Methoden beschäftigten Hell- mann in den 70er Jahren: die chir- urgische Empfängnisverhütung im Zusammenhang mit den relativ häu- fig von Frauenärzten in Kliniken vor- genommenen Uterusexstirpationen und die freiwillige Sterilisierung von Frauen wie Männern und anderer- seits die heterologe Insemination als therapeutische Maßnahme bei an- drogen unfruchtbaren Ehen. Hell- mann hatte bei steigenden gesund- heitlichen Beschwerden 1976 seine Praxis- und Kliniktätigkeit in Ham- burg aufgegeben. Er hatte aber noch die Freude, einer Patientin mit Retroflexio uteri und Regelstörun- gen mit einer nur einmaligen Insemi- nation zu einem Kind verhelfen zu können. Die Frauenheilkunde ver- dankt Hellmann neue Wege der psy- chologisch orientierten Behandlung

— Frauen erleichterte er das Gebä- ren. Im Vordergrund soll nicht mehr der Geburtsschmerz stehen, viel- mehr „Mühe und Arbeit". Kinderlo- sen Ehepaaren aber verhalf er zu glücklicher Elternschaft. Sie beson- ders werden das Andenken an die- sen immer einsatzbereiten Arzt be- wahren. Hellmanns Forderung: „das Arzten den Ärzten zu überlassen"

sollte unüberhörbar bleiben!

Hans Harmsen, Hamburg

3040 Heft 51/52 vom 20. Dezember 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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