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Archiv "Training für den „Ernstfall“" (26.10.2001)

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Der bisher einzige Wirkstoff zur Therapie der erektilen Dysfunktion (Sildenafil) er- hält nun mit Apomorphin Konkurrenz. Die ehemals als Antiemetikum eingesetzte Sub- stanz wird in niedriger Dosie- rung sublingual verabreicht, ist charakterisiert durch eine zentrale und schnelle Wir- kung, gewissermaßen fehlen- de Medikamenten-Interaktio- nen und Kontraindikationen.

Die Apomorphinhydrochlo- rid-Sublingualtabletten wur- den von einem Gemeinschafts- unternehmen der Abbott La- boratories und Takeda Chem- ical Industries entwickelt und kommen unter verschiedenen Namen (Uprima®, Abbott, Ixense®, Takeda) auf den deutschen Markt. Der Preis einer Einzeldosis wird nach Firmenangaben dem von Sil- denafil vergleichbar sein. An- geboten werden die Wirkstär- ken 2 mg und 3 mg.

In höheren Dosen geht die Selektivität zurück

Das Wirkprinzip erläuterte Prof. Christian Stief (Hanno- ver) bei einer Veranstaltung der Firma Abbott in Frank- furt/Main: In der angebotenen Dosierung wirkt Apomorphin als Dopamin-Rezeptor-Ago- nist überwiegend über die Subgruppe der D2-Rezepto- ren in Großhirnrinde, Nucleus paraventricularis und auf Rückenmarkniveau; mithin werden sexuelle Stimuli zen- tral verstärkt.

In höheren Dosen geht die „Selektivität“ zurück, weil dann auch Dopamin-D1-Re- zeptoren besetzt werden und unerwünschte Arzneimittel- wirkungen in Form von Kopf- schmerzen, Übelkeit, Schwin- del und Erbrechen auftreten können. Deshalb wird zum

„Einstieg“ die niedrigere Do- sierung empfohlen, eine zwei-

te Dosis sollte erst nach acht Stunden eingenommen wer- den. Anders als Sildenafil, das seine Wirkung in der Periphe- rie entfaltet, setzt Apomor- phin an den zentralen Mecha- nismen als „Verstärker“ der sexuellen Erregung an und verbessert darüber die Reiz- leitung für die Erektion in der Peripherie, solange die betei- ligten Nerven funktionell in- takt oder nur partiell geschä- digt sind. Rund 70 Prozent des Wirkstoffes sind – unabhängig von gleichzeitiger Nahrungs- aufnahme – nach 20 Minuten absorbiert, die Wirkung er- streckt sich über etwa zwei Stunden. Nach Angaben von Prof. Gerd Ludwig (Frank- furt/Main) liegt die Respon- derrate in einer vergleichba- ren Größenordnung wie bei Sildenafil. Es sei jedoch nicht vorauszusagen, bei welcher Gruppe von Patienten die er- hoffte Wirkung tatsächlich eintrete, so der Urologe bei ei- ner Veranstaltung der Takeda Pharma in Berlin.

Geprüft wurde Apomor- phin in Studien mit über 5 000 Patienten und mehr als 150 000 Einzeldosen. Bei Pa- tienten mit leichter und mo- derater erektiler Dysfunktion (ED) stieg dabei der Prozent- satz von Erektionen, die ei- nen Geschlechtsverkehr er- lauben, von einem Ausgangs- wert um 31 Prozent unter Pla- cebo auf 46 Prozent und unter Verum auf 60 Prozent. Bei schweren EDs sind stärkere Zunahmen dokumentiert.

Bei den Nebenwirkungen wurden in einer Studie mit 1 378 Patienten am häufigsten Übelkeit (6,8 Prozent), Kopf- schmerz (6,7 Prozent) und Schwindel (4,4 Prozent) fest- gestellt. Die Reaktionen wa- ren überwiegend leichterer und vorübergehender Art, wie Prof. Udo Jonas (Hannover) erklärte; sie führten nur in 4,3

Prozent zum Abbruch der Studie. Synkopen traten in zwei Promille der Fälle auf, waren aber nicht kardial be- dingt, sondern durch einen vasovagalen Reflex.

Die Substanz wirkt auch bei älteren Männern mit Dia- betes, Hypertonus, kardiovas- kulären Erkrankungen und benigner Prostatahyperplasie, wenn die vaskulären periphe- ren Störungen nicht zu stark sind. Ludwig nannte als einzige Kontraindikation die schwere Herzinsuffizienz im instabi-

len Stadium. Vorsicht sei an- gebracht bei Hypotonikern;

hier könne – speziell im Zu- sammenhang mit Alkohol – eine klinisch relevante Blut- drucksenkung eintreten. Auf- grund der unterschiedlichen Angriffspunkte der Wirksub- stanzen ist für die Experten die Kombination von Apo- morphin mit Sildenafil „denk- bar“, um unterschiedlichen Störungen Rechnung zu tra- gen. Ob Apomorphin auch bei Frauen wirkt, ist noch un- klar. Dr. Renate Leinmüller V A R I A

A

A2826 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 43½½½½26. Oktober 2001

Neuartige Gelenkmodelle für Schulter, Ellenbogen, Knie- und Handge- lenk, die im Rahmen der 50. Jahrestagung der Norddeutschen Orthopä- denvereinigung in Hamburg vorgestellt wurden, ermöglichen ein wirk- lichkeitsnahes Training der intraartikulären Injektionstechnik. Die Model- le zeichnen sich durch eine exakte Wiedergabe der anatomischen Gege- benheiten aus, bei denen die natürlichen Strukturen durch das umgeben- de „Gewebe“ hindurch gut tastbar sind. Die korrekte Platzierung der Kanüle wird angezeigt durch eine Flüssigkeit, die sich nur aus dem „Ge- lenkspalt“ punktieren lässt (beim Kniegelenk) beziehungsweise durch

Leuchtdioden. EB

Apomorphin

Vom Antiemetikum zur Potenztablette

Unternehmen

Training für den „Ernstfall“

Foto: Thiemann Arzneimittel

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