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Archiv "RSA-Gutachten: Benachteiligung" (24.11.2000)

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RSA-Gutachten

Zu dem Beitrag „Viel Transfer, wenig Gerechtigkeit“ von Sabine Rieser in Heft 45/2000:

Benachteiligung

Mit einer gewissen Erbitte- rung habe ich die Steige- rungsrate für das Kranken- hausbudget 2001 zur Kennt- nis genommen: 1,65 Prozent alte Bundesländer, 1,1 Pro- zent neue Bundesländer, 1,63 Prozent gesamte Bundesre- publik.

Die Steigerung Ost (vermut- lich auch West) gleicht die Zunahme der Personal-, Ma- terial- und anderer (zum Bei- spiel Energie-)Betriebsko- sten nicht aus. Hinzu kommt, dass es in den neuen Bundes- ländern deutlich weniger pri- vat versicherte Patienten gibt. Gleiches gilt auch für den vertragsärztlichen (am- bulanten) Bereich. Zitat Flintrop: „Für die Höhe der Kopfpauschalen wurden die Leistungsausgaben der Ver- tragsärzte von 1991 (West) und dem zweiten Halbjahr 1992 (Ost) herangezogen.

Heute haben sich die Mitglie- derstrukturen der Kassen deutlich verändert – die Re- lationen der Kopfpauschalen aber nicht.“

Dass sich die Differenzen be- sonders zuungunsten unserer niedergelassenen Kollegen in den neuen Bundesländern auswirken, wird leider nicht explizit zum Ausdruck ge- bracht. Sie „dürfen“ im Ver- gleich 120 Prozent Leistun- gen für 77,8 Prozent Vergü- tung erbringen. Die Überal- terung der Bevölkerung ist stärker (durch Wegzug be- sonders der Jüngeren) und

die Morbidität erwiesener- maßen höher.

Ich bin nicht undankbar oder persönlich unzufrieden – aber die „Wende“ ist elf Jah- re her, die Einheit Deutsch- lands besteht zehn Jahre.

Dr. med. Johannes-Martin Kasper, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Mühlhäuser Straße 94-95, 99817 Eisenach

Vergangenheit

Zu dem Leserbrief „Keine Verbesse- rung“ von Wolf-Hermann Gründer in Heft 39/2000:

Diktatur verniedlicht

Herr Gründer passt sich sehr gut ein in die Strategie der

„neuen“ Ost-Philosophie.

Devise, es war ja überall schlimm, nur nicht (so sehr) in der – und man staune über die neue historische Qualität – „Antifaschistischen Deut- schen Demokratischen Re- publik“. Die Taktik ist ein- fach: Ein bisschen Diktat, ein bisschen Mord ist nicht so schlimm wie das, was da im Faschismus getan wurde.

Dem Einzelnen aber ist es in seiner Not völlig unwichtig, ob er als Individuum oder als Volksstamm gemordet wird.

Die Bevölkerung der DDR hatte das Glück, nicht im Kaukasus, sondern genau an der Nahtstelle der zwei Weltsysteme als sichtbares

„Aushängeschild“ zu leben.

Masseninternierung und Mord vor den Augen des Westens, das ging nicht.

Sonst aber gab es alles: Sip- penhaftung, Arbeitspflicht, Vernichtung von Biografien, reihenweise und im Namen der Arbeiterklasse politisch Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 47½½½½24. November 2000 AA3167

B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

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indizierte ärztliche Diagno- sen, Tod inklusive. Gewiss nicht in Millionenzahlen, wenn man vom Einsperren einer ganzen Bevölkerung und ihrer totalen Kontrolle einmal absieht. Diese Dikta- tur trug die Zähne nicht im Gesicht, aber sie war bereit, ganz Europa anzuzünden.

„Auf zum letzten Gefecht“, wenn nur der Befehl aus Moskau 1989 gekommen wä- re. Die Organisatoren und Handlanger gibt es noch, und nicht selten sind es die Initiatoren des nicht stattfin- denden Ost-Aufschwunges, denn nur solange dort Man- gel herrscht an Arbeit und Geld, können sie ihren Heimvorteil ausspielen und der Ost-Bevölkerung glaub- haft versichern, dass sie doch die besseren Führer waren, damals in der DDR.

Wer sich jetzt hinstellt und eine Diktatur verniedlicht, weil es die andere noch schlimmer treiben konnte, wird aus der Geschichte un- seres Landes nichts lernen, sondern die Verursacher, die heute noch sehr aktiv sind, gezielt oder unbewusst decken. Da stellt sich mir die Frage, wem nützt solches Verhalten? Gewiss nicht den Opfern der „Antifaschisti- schen Deutschen Demokrati- schen Republik“.

Christine Jecht, Am Blasiwald 36, 79183 Waldkirch

Einkommen

Zu dem Varia-Beitrag „Budgetierung drückt auf Jahresüberschuss“ von Dr.

Harald Clade in Heft 38/2000:

Fehlerhaft

In der aufschlussreichen Ta- belle mit der Auswertung der KV-Honorareinnahmen und dem Überschuss aus ver- tragsärztlicher Tätigkeit der verschiedenen Fachgruppen in den Jahren 1993/95 bis 1996/98 fehlen leider die Fachärzte für Psychothera- peutische Medizin sowie die anderen ärztlichen Psycho- therapeuten . . .

Wenn die Honorare der

Fachärzte für Psychothera- peutische Medizin mit aufge- führt worden wären, würde dies die Einseitigkeit der Darstellungsweise im „Mit- teilungsorgan für die Mitglie- der der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein“ ver- deutlichen und den anderen Fachgruppen vor Augen führen, zu wessen Lasten die augenblickliche Honorarver- teilung wirklich geht: Die psychotherapeutisch tätigen Ärzte und inzwischen auch die nichtärztlichen Kollegen bilden das absolute Schluss- licht der Einkommensskala!

Dr. med. Gabriele Friedrich-Meyer, Rheinaustraße 146, 53225 Bonn

Laboratoriums- medizin

Zu dem Beitrag „Kompetenzzentren braucht das Land“ von Prof. Dr. med.

Michael Krieg in Heft 30/2000:

Verzahnung und begrenzte

Weiterbildungszeit

. . . Das propagierte Konzept der Etablierung labormedizi- nischer „Kompetenzzentren“

ist unter dem Aspekt der Ausnutzung fachlicher, logi- stischer und apparativer Syn- ergien durchaus unterstüt- zenswert. Mehr oder weniger institutionalisierte Zentren dieser Art sind an einigen Unversitätskliniken bereits eingerichtet und verfügen über dementsprechend posi- tive Erfahrungen.

Problematisch hingegen scheint mir die von Krieg vertretene Auffassung zu sein, wonach der Facharzt für Laboratoriumsmedizin auf der Basis der derzeitigen Weiterbildungsinhalte die gesamte (!) Laboratoriums- medizin im Sinne eines „Ge- neralisten“ vertreten kann.

Die Laboratoriumsmedizin ist eines der am breitesten angelegten ärztlichen Quer- schnittfächer, welches seit Inaugurierung dieses Wei- terbildungsgebietes im Jahre 1956, also seit nahezu einem halben Jahrhundert, nur un- A

A3168 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 47½½½½24. November 2000 B R I E F E

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 47½½½½24. November 2000 AA3169 wesentlich veränderte Wei-

terbildungszeiten (derzeit fünf Jahre) und-inhalte (je ein Jahr Klinische Chemie, Medizinische Mikrobiologie, Immunologie, Innere/Kin- der, freie Zeit) hat, die der inzwischen erfolgten enor- men Wissenserweiterung und methodischen Vielfalt (zum Beispiel Molekular- und Immundiagnostik) nicht mehr angemessen sind.

Krieg selbst führt aus, „dass die potenzielle Wissensbasis eine Verdoppelungsrate von circa sechs Jahren aufweist“.

Diesem progredienten Kom- petenzverlust muss sich die einer sehr dynamischen Ent- wicklung unterliegende La- boratoriumsmedizin mit ei- ner dringend zu novellieren- den Weiterbildungsordnung stellen. Nun ist eine Ausdeh- nung der Weiterbildungszeit auf über fünf Jahre in der Regel wenig praktikabel, so dass sich als sinnvolle Alter- native eine fachliche Be- grenzung empfiehlt auf ein ärztliches Weiterbildungsge- biet „Klinische Chemie“, wie es auch in der ärztlichen Approbationsordnung be- nannt ist. Das Fachgebiet Klinische Chemie, aus den genannten Weiterbildungs- inhalten konsequenterweise definiert als das Gebiet der Laboratoriumsmedizin, aber ohne Mikrobiologie/Infekti- onsepidemiologie und Transfusionsmedizin, beide seit 1980 beziehungsweise 1995 durch eigenständige Fachärzte vertreten, verhält sich inhaltlich komple- mentär zu den bereits exi- stierenden labordiagnosti- schen Fachgebieten. Diese drei gleichrangigen Gebiete können (und sollten) in dem Kriegschen Modell eines Kompetenzzentrums, für das als (Dach-)Begriff die Be- zeichnung „Laboratoriums- medizin“ reserviert bleiben sollte, kooperativ arbeiten.

Ein aus Gründen der fachli- chen Optimierung und kla- rer definierbarer Aufgaben- beschreibung anzustreben- des Weiterbildungsgebiet Klinische Chemie, wie es in Skandinavien bereits seit

längerer Zeit existiert, wür- de der Qualität der Weiter- bildung in diesem labordia- gnostisch wichtigen Bereich ebenso förderlich sein, wie es seinerzeit die Einführung der Weiterbildungsgebiete Mikrobiologie und Transfu- sionsmedizin war. Es würde den qualitätsabträglichen anachronistischen Hiatus zwischen „omnipotentem“

Kompetenzanspruch der La- boratoriumsmedizin einer- seits und notgedrungen oberflächlicher (Mindest-) Weiterbildung (je ein Jahr pro Fach) andererseits auf- heben. Schließlich kann nur eine fachlich-wissenschaft- lich stichhaltige Strukturie- rung der ärztlichen Weiter- bildungsgebiete in der La- bordiagnostik den von Krieg mit Recht angeführten

„Konfliktstoff innerhalb der Ärzteschaft“ minimieren, der sich „aus der teilweisen Überschneidung der Tätig- keitsmerkmale von Ärzten für Laboratoriumsmedizin, für Mikrobiologie und In- fektionsepidemiologie sowie für Transfusionsmedizin“ er- gibt. Dies wiederum sehe ich als Prämisse für eine gedeih- liche Zusammenarbeit in ei- nem labormedizinischen

„Kompetenzzentrum“ an, in dem ein „Generalist“ weni- ger gefragt ist. Mit einer gut durchdachten Verzahnung und begrenzten Ausdehnung der Weiterbildungszeit um Teilaspekte der genannten drei Gebiete ließe sich auch eine praktikable Weiterbil- dungsoption zu einem fach- lich hervorragend qualifi- zierten laborärztlichen „Ge- neralisten“ (Krieg) finden, der dort seinen Einsatz fin- det, wo ein „Kompetenzzen- trum“ nicht zur Verfügung steht. Derart veränderte Strukturen wären der Be- deutung und vielseitigen Herausforderung der Labo- ratoriumsdiagnostik ange- messen.

Prof. Dr. med. A. M. Gressner, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, RWTH-Universitäts- klinikum, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen

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Referenzen

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