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Archiv "Idiopathische fibröse Mediastinitis" (01.08.1974)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

EKG-Repetitorium

Linkstyp. Hochvoltage in den Brustwandableitungen und in aVL und I. Sokolow-Index 9,2 mV (siehe Registrierung mit geringer Emp- findlichkeit 0,5 Zentimeter = 1 mV). Ausgeprägte diskordante Kammerendteile. QRS-Komplex re- lativ plump, Verspätung der endgültigen Negativitätsbewegung in V6 auf 0,08 sec, QRS-Breite 0,11 sec. EKG-Beurteilung: Links- typ, Linkshypertrophie mit Störung des Erregungsrückganges. Unvoll- ständiger Linksschenkelblock (gleichzeitig liegt eine Rhythmus- störung vor; statt P-Wellen sind un- regelmäßige Vorhofflimmerwellen zu erkennen).

Gesamtbeurteilung: Das Elektro- kardiogramm paßt gut zur klini- schen Diagnose einer Aorteninsuf- fizienz. Es handelt sich um ein hä- modynamisch sehr wirksames Vi- tium mit schwerer Linkshypertro- phie. Die Volumenbelastung der linken Herzkammer führt sehr häu- fig zur Ausbildung eines unvoll- ständigen Linksschenkelblocks.

Beispiel 11 (Darstellung 23): Tsch.

K., 55jähriger Patient. EKG-Ablei- tung im Rahmen einer Routine- untersuchung. Beschwerdefreiheit.

Normale körperliche Leistungsfä- higkeit (objektiviert durch Bela- stungsuntersuchung). Klinische Un- tersuchung ohne krankhaften Be- fund. Herzgröße röntgenologisch normal. EKG-Befund: Linkstyp, plumpe gesplitterte QRS-Komple- xe, Hauptausschlag positiv in aVL, I, -aVR, II und in VS und V6. Weit- gehend fehlende R-Zacken in Vi bis V3. Tiefe S-Zacken rechtsprä- kordial. Fehlendes S in aVL und I.

QRS-Breite 0,16 sec. Endgültige Negativitätsbewegung in V6 auf 0,11 sec verspätet. Kammerendtei- le diskordant zur Hauptschwan- kung des QRS-Komplexes verlau- fend. Beurteilung des EKG: Links- typ. Vollständiger Linksschenkel- block.

Aus diesem Elektrokardiogramm können weder eine Linkshypertro- phie noch ein alter Vorderwandin- farkt diagnostiziert werden.

Gesamtbeurteilung: Der vollständi- ge Linksschenkelblock dürfte bei diesem Patienten durch eine um- schriebene Unterbrechung des lin- ken Tawara-Schenkels hervorgeru- fen sein. Die unauffällige Anamne- se und der normale körperliche Untersuchungsbefund sprechen bei normaler Herzgröße und nor- maler Leistungsfähigkeit für ein gut erhaltenes Arbeitsmyokard, woraus eine gute Prognose abge- leitet werden kann.

Anschrift der Verfasser:

Dr. med. Gisbert Kober Dr. med. Hans-Jürgen Becker 6 Frankfurt am Main 70 Theodor-Stern-Kai 7

Für Sie gelesen

Idiopathische fibröse

Mediastinitis

Fallbericht über eine Patientin, die mit 13 Jahren auswärts wegen ei- nes Mediastinaltumors mit Kalkein- lagerungen nach umfangreicher Ausschlußdiagnostik unter der An- nahme einer verkalkenden Hilus- und Tracheallymphknotentuberkulo- se tuberkulostatisch behandelt wor- den war. Zwei Jahre später wurde sie mit gestauten Thoraxvenen er- neut eingewiesen. Klinisch bestand eine obere Einflußstauung. Die Blutsenkung war auf 26/70 Milli- meter beschleunigt, es bestand eine Hypergammaglobulinämie. Der Wert für Prothrombin war auf 29,7 Prozent erniedrigt, der des Serum- eisens lag unter 20 GammaprQ- zent.

Im Röntgenbild hatte gegen- über früher die Mediastinalverbrei- terung zugenommen, phlebogra- phisch bestand ein Verschluß der oberen Hohlvene, des zentralen Teils des rechtsseitigen Truncus

brachiocephalicus und der linken Vena subclavia mit ausgeprägtem Kollateralkreislauf über die Vena azygos, Venae mammariae, axillares und Thoraxwandvenen zur unteren Hohlvene. Bei der Thorakotomie wurde ein sehr derber, über- mannsfaustgroßer grauweißlicher Tumor freipräpariert, der beidseits in die Pleura und ins angrenzende Lungengewebe infiltriert und infol- gedessen inoperabel war.

Das Krankheitsbild tritt klinisch meist als oberes Vena-cava-Ver- schlußsyndrom in Erscheinung, kann aber auch unter dem Bild des rasch zum Tode führenden Cor pulmonale infolge Pulmonalarte- rienkompression auftreten. Durch den Pulmonalvenenverschluß kann es zu Hämoptysen und Lungen- ödem kommen. Auch Einbrüche in das Tracheobronchialsystem, Ösophaguskompressionen, Peri- kardinfiltrationen und weiter Tho- raxdeformierungen wurden beob- achtet.

Durch Röntgenuntersuchungen kann die idiopathische fibröse Mediastini- tis nur in die Differentialdiagnose eines raumfordernden Mediastinal- prozesses einbezogen werden;

durch Mediastinoskopie läßt sich nur selten die Diagnose sichern, da der Prozeß entweder dieser Unter- suchung unzugänglich ist oder in- folge bindegewebiger Begleitreak- tionen zur Fehldiagnose führen

kann.

Die Therapie besteht in der ope- rativen Entfernung des fibrösen Gewebes und der Beseitigung ei- nes vorhandenen Vena-cava-supe- rior-Verschlußsyndroms. Falls dies mißlingt, empfiehlt sich die Korti- koidlangzeittherapie. Da die Er- krankung meist erst nach Auftreten von Komplikationen seitens des großen und kleinen Kreislaufs kli- nisch manifest wird, ist die Progno-

se ungünstig. Pz

Schmidt, M.:

Idiopathische fibröse Mediastinitis Fortschr. Röntgenstr. 119 (1973) 723-727 (Dr. med. Manfred Schmidt, Zentrales Strahleninstitut der Städt. Krankenanstaf- ten, 8500 Nürnberg)

2328 Heft 31 vom 1. August 1974 DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT

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