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Die Elite-Universität vor der Haustür

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Academic year: 2022

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Liebäugeln mit der geistigen Elite

Eliten und unsere Ängste

Was ist überhaupt eine Elite? Der Du- den erklärt uns das Wort Elite als "Ausle- se der Besten". Wikipedia erweitert diese Begriffserklärung als die Zusammenfas- sung überdurchschnittlich qualifizierter Per onen, die ihre besonderen Qualifi- kationen zumeist durch eine besondere Ausbildung erreichen. In Anbetracht der vielen Österreicher ohne akademische Ausbildung werden wir Studierenden auch einmal zu einer Elite gehören. Un- sere Ausbildung erhalten wir an unserer Universität. Ich bezeichne uns hier be- wusst als Elite, das ist zwar eher unüb- lich, aber zutreffend.

Und was hat es dann mit dem Begriff einer Elite-Universität aufsich? Eine Eli- teuniversität kennzeichnen zwei Merk- male, sie ist einerseits eine Universität zur Ausbildung einer Elite und/oder an- dererseits eine Universität, zu der nur die Elite einer Gesellschaft Zugang hat.

Diese beiden Merkmale werden meist als untrennbar angesehen, was aber nicht der Realität entsprechen muss. Wir alle wol- len bestimmt keine Universität, an der man nur studieren kann und darf, wenn die Eltern eine große Geldbörse oder ge- nügend Vitamin B haben. Wie steht es aber um eine Universität, an der Interes- sierte mehr Möglichkeit haben ihren wis- senschaftlichen Drang zu stillen und zu

"Spitzenfor ehern" werden können? Mit einer derartigen Universität würde ich liebäugeln.

Aber, da ist noch die Angst vor der Eli- te. Das Wort Elite ruft in uns meist eine Vielzahl an Ängsten hervor. Wenn man bedenkt, da wir als angehende Uni- ver ität absolventen auch zu einer Elite gehören werden er cheint mir dies als unangebracht. Großartige Wis enschaf- ter wurden selten ,einfach genial gebo- ren' und chrieben dann Ge chichte. Die mei ten die er haben ich ihr Wi en und ihre Fähigkeiten durch harte Arbeit, le- ben lange Lernen und großen Energie- aufwand erarbeitet. Be timmt nicht jeder von un will die e ,Inve titionen' tätigen

- aber man muss jenen die es wollen, die Gelegenheit dazu bieten und ihre Leiden- schaft fördern.

Die Elite-Universität vor der Haustür

Hat die Eliteuniversität neben den beste- henden Problemen an den Universitäten überhaupt eine Existenzberechtigung?

Zugangsbeschränkungen und Studienge- bühren sind ernsthafte Probleme. Aber auch die regelmäßig stattfindende "Ab- wanderung" von jungen und großartigen Doktoranden, die an der Universität keine Möglichkeit sehen sich zu verwirklichen oder in der Privatwirtschaft wesentlich attraktivere Angebote erhalten, ist eine Entwicklung, der man entgegen steuern sollte. Wir haben viele großartige Pro- fessoren hier in Graz, aber genauso auch einige, die man ohne viel nachzudenken vor die Tür setzen sollte. Durch attraktive Angebote an der Universität muss daher versucht werden, die guten Leute bei uns zu halten und somit das gesamte iveau unserer Ausbildung zu verbessern.

Die Idee klingt gut, aber man hört immer nur von Gugging? Gugging ist wohl ein gutes Beispiel dafür, wie man viel Geld und Energie in den Sand setzen kann.

Einerseits, kann man sich keine Eliteuni- versität bzw. ihren Standort kaufen - der Standort muss ein geeignetes intellek- tuelles und kulturelles Flair bieten (vgl.

Irrenanstalt). Andererseit entsteht eine Eliteuniversität nicht über acht ondern durch einen langen Prozess und den Auf- bau eines großen etzwerks. Um das Ziel der Eliteuniversität zu verwirklichen, hätte man einen be tehenden Standort, entweder Graz oder Wien au wählen und in die bestehenden Strukturen investieren sollen. Für den fiktiven Fall, dass ich die Vergabe der finanziellen Mittel, die nach Gugging gehen ollen, inne hätte, würde ich folgenden Vorschlag präsentieren: In- vestition des Geldes in den Standort Graz und Umsetzung folgender Punkte:

• Frühzeitige Einbindung von Studie- renden in For chungs- und Lehr-Akti- vitäten - in besondere entgeltlich. Auf

Sebastian Tschiatschek

diese Weise fällt der Druck, arbeiten gehen zu müssen, weg und die Studie- renden erhalten eine bessere wissen- schaftliche Grundausbi ldung.

• Mentoring für Studierende durch Pro- fessoren und Assistenten um erfolg- reicher zu studieren und bestehende Möglichkeiten be er nutzen zu kön- nen.

• Mehr bezahlte DoktorandensteIlen. So käme jeder, der wahrhaft wissenschaft- lich arbeiten will, zum Zug - ohne ich in die Warteschlange an der Elite-Uni- ver ität einzureihen.

• Attraktivere Angebote für Profe so- ren - mehr Assistenten und finanzielle Möglichkeiten. So könnte man viel- leicht einige der guten Leute an der Universität halten.

Unsere "Eliteuniversität" hier in Graz.

Die Elite ist hier bei uns in Graz steckt in 8.000 Studierenden, die auf ent prechen- den Möglichkeiten warten. "Frau Bil- dungsministerin - etwas für die Bildung tun zu wollen ist eine hervorragende Sa- che. Investieren Sie Ihr Geld doch inn- voll z.B. in uns in Graz und chicken Sie nicht hunderte Millionen in die Einöde! '

cba ·tian T:chiatschck t 'chia11 bo. ,lugra/.at

0212006 Tulnfo

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