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Die Bedeutung einer guten Ausbildung

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24. September 2014 | PFERDEWOCHE

«Equigarde», ein fundamentaler Lehrgang rund um das Pferd

Die Bedeutung

einer guten Ausbildung

Iris Bachmann

Zu viele Fragen werden nur unbefriedigend beantwor- tet und der verzweifelt Su- chende findet immer noch keine Lösung für sein Pro- blem. Zudem sind leider viele der neusten Erkennt- nisse schlicht aufgrund marktwirtschaftlicher Inter- essen entstanden. Potenti- elle Kunden wer den einge- hend und geschickt darüber aufgeklärt, warum sie unbe- dingt ihrem Pferde zuliebe genau jenes Produkt «X»

kaufen oder die Methode

«Y» anwenden müssen.

Ein guter Pferdehalter ist offen, aber kritisch Ein Beispiel ist die zuneh- mende Verbreitung diver- ser «Sparraufen» und

«Fress bremsen» im Fütte-

rungsmanagement von Pfer den. Auf dem Markt

wer den diese Neuheiten als bahnbrechend für die Lö- sung des Problems von zu di cken Pferden angeprie- sen. Tat sächlich ist die Be- schäftigung des Fressens wäh rend bis zu 16 Stunden pro Tag ein Grundbedürfnis von Pferden, und es ist da- her mehr als erfreulich, dass dieses Thema im Bewusst- sein der Pferdehaltenden an Bedeutung gewinnt. Ent- sprechend erfolgt im Be- reich Fütterungseinrichtun- gen zur Zeit viel For- schungs- und Ent wick lungs - tä tig keit. Es wäre aber naiv zu glauben, dass mit einem etwas engmaschigeren Heu netz oder der Vertei- lung der Futterrationen auf sieben Mal pro Tag sämtli- che Pro ble me auf einen

Schlag gelöst sind, ohne dass gleichzeitig andere Pro ble me geschaffen wer- den. Maulkörbe wer den nicht von allen Pferden to- leriert oder ertragen und kön nen diverse Verhaltens- weisen beeinträchtigen.

Engmaschige Netze brin- gen gewisse Pferde in Rage und werden teilweise ent- sprechend schnell zerstört.

Ständige un physiologische Körperhaltung beim Fres- sen, zum Beispiel mit ver- drehtem Kopf, kann mögli- cherweise negative Auswir- kungen auf die Wirbelsäule und den gesamten Bewe- gungsapparat haben. Com- putergesteuerte Abrufsta- tionen in Gruppenhaltun- gen können zu vermehrten

Aggressionen der Pferde im Wartebereich oder zu stun- denlangem «Parkieren» im Futterstand führen. Der gut ausgebildete Pferdehalter ist zwar offen für Neues, aber kritisch und fä hig, Vor- und Nachteile zu erkennen und solche Neuheiten kor- rekt und individuell ange- passt einzusetzen.

Vermeidbare Probleme Der Wissensdurst unter Pferdehaltenden und -nut- zenden entwickelt sich pa - ral lel zum anhaltenden Wachstum des Pferdebe- standes in der Schweiz. Es ist wichtig, dass dieses Be- dürfnis nach Kenntniser- weiterung erfüllt werden kann. Durch neu erworbe- nes oder vertieftes Wissen und Verständnis von Zu- sammenhängen gewinnen die Praktiker eine erhöhte persönliche Sicherheit und Entscheidungsfähigkeit.

Mit den erworbenen Kenntnissen können Tier- haltende die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden ihrer Pferde steigern. Sie können ihre individuellen Pferde- projekte weiterentwickeln und erfolgreicher umset- zen. Wie viele Träu me der eigenen kleinen Pferdehal- tung scheitern zum Beispiel regelmässig, nur weil die fri- schen Besitzer einer kleinen Bauernliegenschaft erst nach Einreichen eines Bau- gesuches erfahren, welche gesetzlichen Hürden ihre Pläne verunmöglichen?

Wo informieren sich Reiter, Pferdebesitzer und Pferdehaltende? Natürlich in Fach- zeitschriften und -büchern, in Gesprächen unter Reiterstübli-Kollegen, im Internet oder bei Sozialen Medien wie Facebook und Co. Noch nie zuvor war es so einfach wie heute, sich auszutauschen und Informationsquellen zu erschliessen.

Das ist eine tolle Zeiterscheinung, die aber auch gewisse Gefahren mit sich bringt:

auf Halbwissen zu stossen oder schlicht Unwahrheiten zu verfallen.

Verantwortungsvolle Pferdehaltende bilden sich weiter. Fotos: Agroscope - Schweizerisches Nationalgestüt

Bei «Equigarde» gibt es unter anderem lehrreiche Diskussionen rund um die Gruppenhaltung von Pferden.

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PFERDEWOCHE | 24. September 2014

Wie vie le erfolgreiche Pen- sionsställe in der Landwirt- schaftszone sehen sich plötzlich gezwungen, ihren Kunden zu kündigen, weil sie nicht wussten, dass mit der Aufgabe der Produkti- onszweige aus der Kern- landwirtschaft das Recht zur gewerblichen Pferde- haltung erlischt? Wie viele gravierende Erkrankungen und neu auftretende Pro- bleme im Umgang und bei der Nutzung ihrer Pfer de wären vermeidbar gewesen, wenn die Pferdebesitzer be- reits früher Bescheid über die Ursachen solcher Stö - run gen gewusst hätten?

Fehler in der Pferdehaltung beziehungsweise -nutzung werden selten aus bösem Willen begangen. Einzig fi- nanzielle Überlegungen führen vielleicht gelegent- lich zu Entscheiden, von de-

nen man sich sehr wohl be- wusst ist, dass sie nicht un- bedingt dem Pferd entge- genkommen. Aber auch hier: Wie oft täuscht sich der ungenügend informierte Praktiker ganz erheblich bezüglich der Fragen, wel- che Investitionen sich loh- nen, wie man Arbeitszeit einsparen kann und was für kostengünstige, aber gleich- sam funktionelle Alternati- ven es bezüglich eines ge- planten Vorhabens gäbe?

Wissen lohnt sich Um in einem Umfeld mit immer mehr Konkurrenz- druck, mit steigenden Er- wartungen von Kunden so- wie mit zahlreichen gesetz- lichen Anforderungen er- folgreich zu sein, tun Pfer- dehaltende also gut daran, in sämtlichen Bereichen auf dem aktuellen Stand des

Wissens zu sein und sich mit einem entsprechenden Zer- tifikat auch von anderen ab- zuheben. Den erforderli- chen umfassenden Über - blick können sie sich kaum in einem Schnellkurs aneig- nen, auch wenn von der Tierschutzgesetzgebung für die gewerbliche Pferdehal- tung bereits ein fünftägiger Kurs und ein Praktikum ausreichen würden. Eben so fraglich sind Kurse von Aus- bildnern oder Institutionen, die selber zu wenig oder zu einseitigen Bezug zur Praxis oder zur Forschung und Entwicklung haben.

«Equigarde»

nun noch breiter

Der Lehrgang «Equigar de»

des Schweizerischen Natio- nalgestüts in Avenches hat sich mittlerweile während über zehn Jahren bewährt und eine Gemeinschaft von mehr als 500 gut ausgebilde- ten Absolventen (ohne die Teilnehmenden der kürze- ren Variante «Equigarde Compact» mitzuzählen) hervorgebracht. Viele dieser Teilnehmer bleiben weiter- hin eng vernetzt und bilden die grosse «Equigarde-Ge- meinschaft». «Equi gar de»

ist der schweizweit einzige Kurs, welcher in sämtlichen Bereichen nur über hoch spezialisiertes, erfahrenes Lehrpersonal verfügt. Alle Referenten haben einen di- rekten Bezug sowohl zur Pferdepraxis als auch zur Forschung. Der be währ te Lehrgang wird nun neu in

Partnerschaft mit der Hoch- schule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, Zollikofen (HAFL) angebo- ten. Er wur de aufgefrischt, modernisiert und aktuali- siert. Weiterhin ist er aner- kannt als Ausbildung für ge- werbliche Pferdehaltung von über elf Pferden gemäss Tierschutzverordnung, wenn er mit einem Praktikum er- gänzt wird. Die Zusammen- arbeit mit dem Team der Pferdewissenschaften der HAFL führt zu einer noch breiteren und weiterhin qualitativ hochstehenden Ausrichtung der Inhalte. Ein Teil der 19 Kurstage wird in Avenches, ein Teil in Zolli- kofen und ein Teil im Natio- nalen Pferdezentrum Bern durchgeführt. Angeboten wird der Lehrgang sowohl in deutscher als auch in franzö- sischer Sprache.

Nach Abschluss des Kurses kennt ein Absolvent – nebst vielem anderen – sämtliche Rechte und Pflich ten als Pensionsge- ber, kann die Funktiona- lität, Tiergerechtheit und das Kosten-Nutzen-Ver- hältnis einer Stall - einrichtung beurteilen und ist fähig, die Qualität eines guten Pferdeheus (und gleichzeitig auch des Pfer- des, das dieses Heu fressen soll) zu erkennen. Zudem kann er auf viele interes- sante Stunden in angeneh- mem Ambiente zurück- schauen und sein Berufs- und Freizeitnetzwerk nachhaltig erweitern.

Beratungsstelle Pferd, Agroscope – Schweizerisches Nationalgestüt SNG, Avenches www.harasnational.ch www.hafl.bfh.ch Gute wie auch schlechte Futterpflanzen sollten von einem Pferdehalter erkannt werden.

Der Lehrgang «Equigarde» gibt wichtige Einblicke in die Anatomie von Pferden.

…oder verschiedene Wege im Umgang mit dem Pferd.

Auch Bestandteil des Lehrgangs «Equigarde»: Praktische Übungen am Pferdehuf…

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