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Archiv "Reduzierte Bioverfügbarkeit von Ranitidin durch Antazida" (06.05.1983)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Neugeborenen-Sepsis

im allgemeinen als nicht sehr hilf- reich angesehen, da die Besied- lung der Mutter mit B-Streptokok- ken keinesfalls allein eine Defini- tion des Risikos einer Neugebo- reneninfektion zuläßt (5) bzw. da der Befund für die Einleitung einer Antibiotikaprophylaxe beim Neu- geborenen oft zu spät kommt (10 der 22 Early-Onset-Erkrankungen in unserem Material traten inner- halb von 24 Stunden post partum auf). Eher sollten Vaginal- und Rektalabstriche rechtzeitig wäh- rend der Schwangerschaft ent- nommen werden, wenn zusätzli- che Risikofaktoren wie z. B. Zer- vixinsuffizienz mit Erfordernis zu einer Cerclage dies ratsam er- scheinen lassen.

Bei vorzeitigem Blasensprung sollte in jedem Falle ein Scheiden- abstrich bakteriologisch unter- sucht werden. Im positiven Fall kann dann noch vor der Entbin- dung eine antibiotische Sanierung der Keimträgerin mit Penicillin G (oder Ampicillin, parenteral) ein- geleitet werden, eventuell auch ei- ne kurzdauernde Penicillinpro- phylaxe zu Beginn der Geburt er- wogen werden (8). Nicht immer, wenn bei einem Kind post partum eine B-Streptokokken-Sepsis auf- tritt, sind pränatale Risikofaktoren erkennbar.

Wünschenswert wäre es, bei einer mit B-Streptokokken besiedelten Schwangeren den Antikörpersta- tus zu erkennen, das heißt, ob sie über — gegenüber dem nach- gewiesenen B-Streptokokken- Stamm — protektives Immunglobu- lin G verfügt. Leider lassen die bis- her in der Literatur beschriebenen Verfahren zum Antikörpernach- weis (indirekte Immunfluoreszens,

Radioimmunassay, Enzymimmun- assay) keine sichere Aussage über eine schützende Wirkung der passiv übertragenen Antikörper für das Neugeborene zu.

Einer Immunprophylaxe durch Impfung mit einer Polysaccharid- vakzine (die aus dem Typenpoly- saccharid III bereits entwickelt wurde) stehen noch einige Hinder-

nisse im Wege, die hier nicht nä- her diskutiert werden sollen.

Um so wichtiger erscheint uns für eine Verhütung der B-Streptokok- ken-Infektionen der Neugebore- nen und Säuglinge die sorgfältige Überwachung der Schwanger- schaft, die im Falle jeglicher ein- tretender Risiken (siehe Tabelle 4) auch das mikrobiologische Scree- ning umfassen muß.

Bei dem geringsten Verdacht auf eine Neugeborenensepsis müssen die beschriebene Frühdiagnostik sowie die Chemotherapie rasch einsetzen, um die Letalität sowie die Spätschäden zu reduzieren.

(Wir danken den Kollegen aus den übrigen Kölner Frauen- und Kin- derkliniken, die uns Daten zu ihren Patienten freundlicherweise zur Auswertung überließen.)

Literatur

Anthony, B. F.; Okada, D. M.; Hobel, C. J.:

Epidemiology of the Group B Streptococcus Maternal and Nosocomial Sources for Infant Acquisitions, J. Pediatr. 95 (1979) 431-436 — Baker, C. J.; Barrett, F. F.: Group B Strep- tococcal Infections in Infants, J. Amer. Med.

Assoc. 230 (1974) 1158-1160 — Baker, C. J.;

Kasper, D. L.: Correlation of Maternal Antibody Deficiency With Susceptibility to Neonatal Group B Streptococcal lnfection, New Engl. J.

Med. 294 (1976) 753-756 — Baker, C. J.: Sum- mary of the Workshop an Perinatal Infections Due to Group B Streptococcus, J. Infect. Dis.

136 (1977) 137-152—Christensen, K. K.; Christ- ensen, P.; Dahlander, K.; Faxelius, G.; Jacob- sen, B.; Svenningsen, N.: Quantition of Serum Antibodies to Surface Antigens of Group B Streptococci Types la, Ib, and III: Low Antibody Levels in Mothers of Neonatally Infected In- fants, Scand. J. Infect. Dis. 12 (1980) 105-110 — Editorial: Neonatal Infection with Group B Streptococci, Lancet II (1981) 181-182 — How- ard, J. B.; McCracken jr., G. H.: The Spectrum of Group B Streptococcal Infections in Infancy, Am. J. Dis. Child. 128 (1974) 815-818 — Lüt- ticken, R.: Rapid Diagnosis of Sepsis and Meningitis with Special Reference to Group B Streptococcal Disease in the Newborn, Zbl.

Bakt. Hyg., I. Abt. Orig. A 251 (1982) 460-461 — Schröder, H.; Paust, H.: B-Streptokokken als häufigste Erreger der Neugeborenensepsis, Monatsschr. Kinderheilkd. 127 (1979) 720-723

— Staudt, F.; Pringsheim, W.: Neugeborenen- sepsis durch Streptokokken. Möglichkeiten einer Frühdiagnose, Der Kinderarzt 10 (1979) 1417-1418

Anschrift für die Verfasser:

Privatdozent

Dr. med. Rudolf Lütticken Hygiene-Institut der Universität Goldenfelsstraße 21

5000 Köln 41

FÜR SIE GELESEN

Reduzierte

Bioverfügbarkeit von Ranitidin durch Antazida

Aluminiumhydroxid-haltige Ant- azida adsorbieren eine Reihe von Pharmaka und bewirken dadurch eine verminderte Resorption. Da in der Ulkustherapie Antazida nicht selten mit anderen Thera- peutika, z. B. H 2-Blockern, kombi- niert werden, nimmt es nicht Wun- der, daß hier bei gleichzeitiger Einnahme mit Interaktionen zu rechnen ist. Vom Cimetidin konnte gezeigt werden, daß die Serum- spiegel durch Aluminiumhydro- xidabsorption um ein Drittel er- niedrigt werden. Die Autoren über- prüften bei sechs Probanden die Plasmaranitidinkonzentration, wenn einmal 150 mg Ranitidin in 60 ml Wasser, ein anderes Mal 150 mg Ranitidin mit 30 ml eines Aluminium-Magnesiumhydroxid -Gemisches verabreicht wurden.

Durch simultane Gabe des Antazi- dums kam es zu einer Reduktion der Plasmaspiegel um ein Drittel, die Elimination der Substanz blieb jedoch unverändert. Diese Interak- tionen lassen sich offenbar ver- meiden, wenn zwischen der Ein- nahme des H 2-Blockers und der Antazidagabe ein Intervall von ei- ner Stunde liegt.

Mihaly, G. W.; Marino, A. T.; Webster, L. K.;

Jones, D. B.; Louis, W. J.; Smallwood, R. A.:

High dose of antacid (Mylanta II) reduces bioavailability of ranitidine, Br. med. J. 285 (1982) 998-999, Austin Hospital, Heidelberg, 3084, Melbourne, Victoria, Australien —Gugler, R.; Brand, M.; Somogyi, A.: Impaired cimetidine absorption due to antacids and metoclopramide, Eur. J. Clin. Pharmacol. 20 (1981) 225-228

Berichtigung

Die Arteriosklerose

Im Editorial „Die Arteriosklerose"

von R. Gross, Heft 15/1983, ist ein sinnentstellender Druckfehler ent- halten. In der ersten Spalte muß es in der Aufreihung Kreislaufkrank- heiten heißen „davon: zerebrovas- kuläre Krankheiten". Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. DÄ 40 Heft 18 vom 6. Mai 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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