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Sternrusstau, Rost, Echter Mehltau und Graufäule auf Rosen

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Academic year: 2022

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Sternrusstau, Rost, Echter

Mehltau und Graufäule auf Rosen

Autoren:

Rosenblätter, die durch Sternrusstau befallen sind werden vorzeitig gelb und fallen schon im Sommer ab.

Mikroskopische Aufnahme der Wintersporen (Teleutosporen) des Rosenrostes, bei 360-facher Vergrösserung.

Sternrusstau, Rost, Echter Mehltau und Graufäule gehören zu den wichtigsten Krankheiten der Rosen. Das Auftreten dieser pilzlichen Krankheiten ist ausgesprochen abhängig von der Sorte, der Witterung, dem Standort und der Pflege der Rosen.

Sternrusstau (Diplocarpon rosae)

Sternrusstau tritt sehr häufig auf, wobei nicht alle Rosensorten gleich anfällig sind. Starker Befall und entsprechender Blattfall führt schon im Sommer zu sehr unansehnlichen Rosenbeeten und zur Schwächung der Rosenstöcke. Bei gewissen empfindlichen Sorten tritt der Befall sehr früh und heftig auf. Ohne Gegenmassnahmen kann die Krankheit solche Rosenstöcke zum Absterben bringen.

Schadbild

Ab Frühjahr, besonders aber im Sommer, bilden sich auf den Blättern violettbraune bis schwarze Flecken unterschiedlicher Grösse. Diese Flecken sehen mit ihren in kleinen Strahlen auslaufenden Rändern wie Sterne aus, was der Krankheit ihren Namen verliehen hat. Sowohl Blätter mit einzelnen wie auch vielen Blattflecken vergilben und fallen vorzeitig schon im Sommer ab. Durch starken und wiederholten Befall werden die Rosenstöcke geschwächt, was sich in einer verminderter Blüten- und Triebbildung äussert.

Biologie

Der Pilz überwintert mit Fadengeflecht (Myzel) oder

Fruchtkörpen (Acervuli, Apothezien) auf abgefallenen Blättern im Boden sowie auf infizierten Trieben und Knospen der Rosenstöcke. Im Frühjahr werden Sporen (Konidien oder Ascosporen) aus Fruchtkörpern bei feuchter Witterung freigesetzt, die die 3 jungen grünen Triebe erneut infizieren.

In den Infektionsstellen setzt sich der Pilz mit seinem Myzel fest und bildet in der Folge Fruchtkörper aus, die laufend neue infektionstüchtige Konidien bilden und freisetzen. Der Pilz kann somit vom Frühling bis in den Herbst zahlreiche Infektionen auslösen. Schattig feuchte Standorte sowie kühlfeuchte Witterung fördern die Krankheit.

Rost (Phragmidium spp.)

(2)

Durch Graufäule (Botrytis) verwelkte Rosenköpfe.

Bei 25-facher Vergrösserung sind die Konidien sichtbar.

Graufäule (Botrytis) an Rosenstengel und Rosenkopf.

Rosenrost tritt je nach Witterung und Rosensorte nur sporadisch auf. Auf abgestorbenen Pflanzenteilen kann er lange unbeachtet überleben, dann aber bei günstigen Bedingungen wieder mit starkem Befall und Schäden überraschend auftreten.

Schadbild

Auf der Unterseite der Blätter entstehen zuerst gelblich- orange Pusteln, die beim Berühren pudrig zerstäuben. Auf der Blattoberseite zeigen sich in der Folge orange-braune Flecken. Befallene Blätter fallen vorzeitig ab. Bei starkem Blattfall werden die Rosenstöcke geschwächt. Ab

Spätsommer erscheinen auf der Unterseite befallener Blätter schwarze Pusteln mit russähnlichen Sporen.

Biologie

Im Frühjahr bildet der Rostpilz auf der Rinde rötliche Sporen (Aecidlosporen), die die ersten Infektionen auf der Unterseite der Blätter hervorrufen. In der Folge entstehen gelb- orange Pusteln, die grosse Mengen an Sommersporen

(Uredosporen) freisetzen. Bei günstigen Bedingungen reifen kontinuierlich Sommersporen heran und führen zu

fortgesetzten Neuinfektionen. Ab Spätsommer bildet der Pilz auf der Blattunterseite in schwarzen Pusteln grosse Mengen von Wintersporen (Teleutosporen). Aus diesen bilden sich im folgenden Frühjahr die sogenannten Basidiosporen, die den Kreislauf von neuem beginnen.

Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa)

Der Echte Mehltau tritt bei warmer Witterung auf und befällt vor allem junge Blätter, Stängel und Blütenknospen der Rosen.

Schadbild

Junge Blätter, Stengel und Blütenknospen werden

oberflächlich von einem weissen Belag überzogen, sodass die Pflanzen wie mit weissem Mehl bestäubt aussehen. Die befallenen Triebe und Blüten können deformiert werden und schliesslich gänzlich verkümmern und absterben. Das Wachstum des Rosenstockes wird dadurch beträchtlich gehemmt.

Biologie

Der Pilz überwintert vorwiegend mit seinem Fadengeflecht in infizierten Knospen, Stengeln und Blättern. Ausgehend von diesem überwinternden Myzel beginnt der Pilz im Frühling mit den ersten neuen Infektionen auf den frisch gewachsenen Trieben. In der Folge werden grosse Mengen von

Sommersporen (Konidien) gebildet. Diese werden wie an PerIketten einzeln abgeschnürt und mit dem Wind

weiterverbreitet, was zu fortgesetzten NeuInfektionen führt.

Das Fadengeflecht und die Konidien des Pilzes bilden den erwähnten weissen Belag auf den befallenen

Pflanzenorganen.

Graufäule (Botrytis cinerea)

Botrytis cinerea ist ein Fäulnis erregender Pilz, der auf sehr vielen verschiedenen Pflanzen vorkommt (Rebe, Beeren, Gemüse, diverse Zierpflanzen etc.). Bei Rosen tritt der Pilz vor allem bei feucht- kühler Witterung auf Blüten und Blütenstielen auf.

Schadbild

Junge Blütenknospen öffnen sich nicht sondern werden braungrau und schlaff. Sie werden von der Fäulnis zerstört und fallen manchmal ab. Bei älteren und bereits offenen Blüten werden die Blütenblätter durch braun- gräuliche

(3)

Sternrusstau auf Rosenblättern und vorzeigiger Befall verursacht durch Sternrusstau, links die wenig anfällige Sorte Friesia, rechts die empfindliche Sorte

Schweizergruss

Der Echte Mehltau befällt vorwiegend junge Rosentriebe, worauf diese wie mit einem weissen pudrigen Belag überzogen sind.

Sommersporen (gelb) und Wintersporen (schwarz) des Rosenrostes auf der Blattunterseite, bei 20-facher Vergrösserung.

Flecken unansehnlich und fallen teilweise ab. Die befallenen Organe werden von einem gräulichen Pilzrasen überzogen.

Bekämpfung

Die vier beschriebenen Krankheiten sowie auch andere hier nicht erwähnte Rosenkrankheiten werden indirekt bekämpft, wenn den Rosen gute Wachstumsbedingungen geboten werden. Günstig sind sonnige und luftige Standorte, an denen die Rosen nach Regen oder nächtlichem Tau schnell

abtrocknen. Beim Anlegen neuer Rosenbeete sollten die Abstände von Pflanze zu Pflanze gut bemessen werden, sodass später ein gut durchlüfteter Bestand erreicht wird.

Damit Rosen gut gedeihen, sind sie auf eine Bodenschicht von etwa einem halben Meter Tiefe angewiesen (keine Bauschuttunterlage!). Während der Hauptwachstumszeit ist eine ausgewogene, aber nicht übermässige Düngung empfehlenswert. Bei der Sortenwahl sollte nicht nur der Zierwert sondern auch die Widerstandskraft gegenüber Krankheiten berücksichtigt werden. Schliesslich ist beim Rückschnitt der Rosen im Herbst und einem allfälligen Nachschneiden im Frühjahr darauf zu achten, dass alle kranken oder infizierten Holzteile entfernt werden. Diese Massnahmen helfen insbesondere, den Echten Mehltau und die Holzkrankheiten zu bekämpfen. Zur Überwinterung der geschnittenen Rosenstöcke empfiehlt es sich, diese mit reifem Kompost oder Stallmist abzudecken.

Trotz dieser vorbeugenden Massnahmen können die beschriebenen Krankheiten so stark auftreten, dass eine direkte Bekämpfung mit organischen Fungiziden

(Pilzebekämpfungsmittel) angezeigt ist. Es sind einige

Produkte im Handel, mit denen Sternrusstau, Rost und Echter Mehltau gleichzeitig gut bekämpft werden können.

Bearbeitet von Agroscope FAW Wädenswil und RAC Changins.

© Copyright: Weiterverwendung dieses Dokuments, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung durch Amtra, FAW oder RAC und mit vollständiger Quellenangabe gestattet.

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