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Bericht und Meinung AUS ALLER WELT
VEREINIGTE STAATEN
Sorgen um das Skateboard
Innerhalb von sechs Monaten mußten im Henry-Ford-Kranken- haus in Detroit 30 jugendliche Pa- tienten behandelt werden, die Knochenbrüche beim Fahren mit dem Rollbrett, dem Skateboard, erlitten hatten. Mehrere Ärzte die- ses Krankenhauses haben darauf- hin in der amerikanischen Zeit- schrift für Kinderheilkunde darauf hingewiesen, daß ungefähr 20 Mil- lionen Jungamerikaner zur Zeit mit den Rollbrettern herumfahren, und sie haben elf Regeln aufge- stellt, die dazu beitragen sollen, Unfälle zu verhüten. Die wichtigste Regel ist die, bei der Auswahl der Skateboards sorgfältig vorzuge- hen und nur Qualitätsgeräte zu verwenden, die dem Alter und der Größe des Benutzers angemessen sind. Das Skateboard muß regel- mäßig kontrolliert und repariert werden. Beim Fahren sollte geeig- nete Schutzkleidung getragen werden, insbesondere ein Helm, Tennisschuhe, Knieschützer und Handschuhe. Lange Hosen und langärmelige Hemden beugen Hautabschürfungen vor. Die Roll- bahn müsse dem Skateboarder gut vertraut sein, und er muß Stei- ne beiseite räumen und sich über Schlaglöcher, Fugen und andere Hindernisse im klaren sein. Lokale Verbote müßten sorgfältig beach-
tet werden; auf Stadtstraßen solle unter keinen Umständen gefahren werden. Auch beim Fahren mit dem Rollbrett müsse man mit den einfachsten Übungen beginnen und erst allmählich zu schwierige- ren Manövern übergehen. Die Ge- schwindigkeit müsse so eingerich- tet werden, daß man stets das Brett beherrscht. Abschleppen durch Fahrräder oder andere Fahrzeuge dürfe nicht erlaubt wer- den. Ohnehin sollten Kinder erst dann die Erlaubnis bekommen, ein Skateboard zu benutzen, wenn sie sicher in der Koordination ihrer Bewegungen und in der Balance seien wie beim Radfahren. Geübt werden müsse das Fallen und Ab- rollen, insbesondere der Fall auf den ausgestreckten Arm. Wer mit dem Rollbrett fahren wolle, müsse in gutem körperlichen Zustand sein und zuvor Aufwärmübungen betrieben haben; in ermüdetem Zustand solle man es lieber blei- benlassen. Die Norweger sind we- sentlich rigoroser: Die Benutzung von Skateboards in den Straßen der Städte ist durch Gesetz unter- sagt worden. Im übrigen sind Ein- fuhr und Verkauf von Skateboards sowie die Werbung dafür verbo- ten. Das zuständige Ministerium
hat das Gesetz mit dem Hinweis begründet, in den USA seien im vergangenen Jahr 28 Todesfälle bei Kindern und etwa 100 000 Ver- letzte beim Skateboardfahren ge- meldet worden. ama/gn
NIGERIA
Affen-Pocken
Mit besorgter Gründlichkeit ver- folgt die Weltgesundheitsorgani- sation die Behandlung, der sich im westafrikanischen Staat Benin ein
„Kräuterdoktor" unterziehen muß.
Der Mann war in den Nachbarstaat Nigeria gereist und erkrankte dort an einer pockenähnlichen Erkran- kung, die schließlich als „monkey- pox" diagnostiziert werden konn- te. Inzwischen ist er in seinen Hei- matort zurückgekehrt und wird dort weiterbehandelt. In dem nige- rianischen Ort, in dem er sich die Infektion zugezogen hatte, ist nach sorgfältiger Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation kein weiterer Fall aufgetreten, ob- wohl knapp die Hälfte der Dorfbe- völkerung bisher gar nicht gegen Pocken geimpft worden war. Man hofft, daraus den Schluß ziehen zu können, daß die Erkrankung kaum übertragbar ist und deswegen kein öffentliches Gesundheitsproblem darstellt. Insgesamt kennt man seit 1971 in Westafrika, vornehmlich in Zaire, 36 Fälle von „monkey-pox", so genannt, weil das Virus zuerst in Europa bei Affen gefunden wor- den ist. Man weiß aber noch nicht, welches das natürliche Reservoir dieses Virus ist und wie die Über- tragung erfolgt. Forschungen die- serhalb sind in Zaire im Gange. bt
Pt T O
2390 Heft 38 vom 20. September 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
