Die
Information:
Bericht und Meinung
Der neugewählte Bundeskanzler hat in die Ressorts, deren Wirken die Ärzteschaft besonders angeht, zwei neue Minister berufen, nachdem Frau Dr. Katharina Focke unmittel- bar nach der Bundestagswahl und Walter Arendt unmittelbar nach der Bundeskanzlerwahl erklärt hatten, daß sie der neuen Bundesregierung nicht zur Verfügung stehen wollten.
Neuer Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung wurde Dr. Her- bert Ehrenberg, Diplomvolkswirt aus Wilhelmshaven, der im niedersäch-
Herbert Ehrenberg
sischen Wahlkreis 21 (Wilhelmsha- ven) für die SPD kandidiert hatte.
Über den Lebenslauf des neuen Mi- nisters unterrichtet der nachfolgend wiedergegebene Text aus dem Handbuch des Deutschen Bundes- tages:
Geboren am 21. Dezember 1926 in Collnischken, Kreis Goldap (Ost- preußen); verheiratet. Nach Wehr- dienst und Kriegsgefangenschaft Landarbeiter in Niedersachsen, von 1947 bis 1951 Polizeibeamter in Bre- men. 1949 Eintritt in die Gewerk- schaft ÖTV. Mitglied der SPD seit 1955. 1952 Hochschulreife-Begab- tenprüfung, Studium der Sozialwis- senschaften an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft in Wil- helmshaven-Rüstersiel, 1953 Fort- setzung des Studiums in Göttingen;
dort Examen als Diplomvolkswirt so- wie Promotion zum Doctor rer. pol.
Leitende Tätigkeit in der Wirtschaft.
Dozent für Sozialwissenschaften an der Höheren Fachschule für Sozial- arbeit der Arbeiterwohlfahrt in Düs- seldorf; von 1964 bis 1968 volkswirt- schaftliche Abteilung beim Haupt- vorstand der Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden; seit dieser Zeit Mitglied des Ausschusses für Wirt- schaftspolitik beim SPD-Parteivor- stand und Mitglied des erweiterten Vorstandes der Gesellschaft für So- zialen Fortschritt.
Von Mai 1968 bis Oktober 1969 Lei- ter der Unterabteilung Strukturpoli- tik im Bundesministerium für Wirt- schaft; ab Oktober 1969 Ministerial- direktor und Leiter der Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpoli- tik im Bundeskanzleramt. Mai 1971 bis Dezember 1972 Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Arbeitnehmer- vertreter im Aufsichtsrat der Braun- schweigischen Kohlen-Bergwerke AG, Helmstedt.
Antje Huber Fotos (2): Bundesbildstelle
Neuer Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit wurde Frau Antje Huber, Studienleiterin in Es- sen-Werden, die in Nordrhein-West- falen im Wahlkreis 89 (Essen III) für die Sozialdemokratische Partei kan- didiert hatte. Über ihren Lebenslauf gibt das Handbuch des Deutschen Bundestages wie folgt Auskunft:
Geboren am 23. Mai 1924 in Stettin;
verheiratet seit 1950 mit einem Re- dakteur in Essen. Oberschule, 1942 Abitur in Berlin. Journalistische Aus- bildung, sieben Jahre Redakteurtä- tigkeit. 1961 bis 1962 Studium an der Sozialakademie Dortmund (Hauptfä- cher: Volkswirtschaft, Betriebswirt- schaft, Soziologie, Arbeitsrecht, Ar- beitswissenschaft, Sozialpolitik). Bis zum Eintritt in den Bundestag Tätig- keit als Studienleiterin (Tutorin) an der Sozialakademie. 1948 Eintritt in die SPD. Ausübung verschiedener Funktionen, darunter Mitglied des Unterbezirks-, Bezirks- und Landes- vorstandes. — Mitglied des Bundes- tages seit 1969.
Letzten Zeitungsberichten zufolge soll die Bezeichnung des „Bundes- ministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit" beibehalten wer- den, obgleich alle Referate, „die für die Finanzentwicklung der gesetzli- chen Krankenversicherung von Be- deutung sind (FAZ)", aus dem Ge- sundheitsministerium aus- und dem Ministerium für Arbeit und Sozial- ordnung unter Dr. Ehrenberg ange- gliedert werden sollen (Kranken- hausfragen, Gebührenordnungsfra- gen, Referat „Gesundheitsökono- mie" u. a.). WZ/DÄ