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Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

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Academic year: 2022

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Grußwort von

Ministerialdirigent Franz Wölfl

Fachtag "Freiwilligendienste aller Generationen in Bayern Ingolstadt, den 2. Dezember 2009

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich darf Sie alle zu unserem Fachtag „Freiwilligendienste aller Generationen in Bayern“ hier in Ingolstadt sehr herzlich begrüßen.

Mein ganz besonderer Gruß gilt Frau Kornelia Folk aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die anschließend in das Thema des heutigen Tages einführen wird.

Namentlich begrüßen darf ich auch Frau Olivia Hahn vom Mobilen Kompetenzteam Bayern, die diesen Fachtag organisiert hat; hierfür schon jetzt herzlichen Dank.

Ich darf Ihnen die Grüße der bayerischen Sozialministerin, Frau Christine Haderthauer, und die Grüße des bayerischen Sozialstaatssekretärs, Herrn Markus Sackmann, überbringen. Sie wünschen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des heutigen Fachtages viele neue Erkenntnisse und der Veranstaltung insgesamt einen guten Verlauf. Beide nehmen heute an der Kabinettssitzung teil, die kurzfristig von Dienstag auf Mittwoch verschoben werden musste und weswegen Herr Staatssekretär mich gebeten hat, ihn heute hier in Ingolstadt zu vertreten.

Meine Damen und Herren,

über 8 Millionen Bundesbürger und -bürgerinnen sollen derzeit ehrenamtlich tätig sein. Monat für Monat werden in Deutschland ungefähr 240 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. 15 % der Frauen und 20 % der Männer engagieren sich nach Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes in Vereinen, Verbänden oder öffentlichen Ämtern. Ohne die vielen Frauen und Männer, so hat es unser früherer Bundeskanzler Helmut Kohl einmal formuliert, die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben, wäre unser Land um vieles ärmer und unser Gemeinwesen so nicht denkbar.

Bürgerschaftliches Engagement, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist in Bayern größer als anderswo: mehr als ein Drittel der Menschen in Bayern sind freiwillig tätig. Schätzungen gehen davon aus, dass Ehrenamtliche in Bayern jeden Monat 75 Mio. Stunden für die Allgemeinheit leisten. Dieses enorme Potential könnte der Staat nie und nimmer ausgleichen.

Alle diese Bürgerinnen und Bürger, ob sie nun in Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, bei der Freiwilligen Feuerwehr, den Rettungsdiensten, im Sport oder in der Nachbarschaftshilfe engagiert sind, haben eines gemeinsam: sie haben erkannt, dass Engagement vor allem bedeutet, das eigene Lebensumfeld aktiv und verantwortlich mit zu gestalten. Das ist gelebte Demokratie.

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Ehrenamtliches Engagement ist das Rückgrat unserer Gesellschaft:

- Ehrenamtliches Engagement spannt ein stabiles Netz über alle gesellschaftlichen Bereiche und verbindet Jung und Alt.

- Es stärkt die Schwachen und Hilfsbedürftigen und gibt unserer Gesellschaft ein sozialeres und menschlicheres Antlitz.

- Ehrenamtliches Engagement vor Ort sorgt für Zusammenhalt und Heimatbewusstsein.

- Ehrenamtliches Engagement ist auch Teil der sozialen Sicherheit. Sozialstaat und Engagement, Staat und Bürger, Sozialsystem und Mensch – das zusammen gibt Vertrauen, Sicherheit und Halt.

Aufgabe der Politik ist es, dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen für eine gedeihliche Entwicklung des Ehrenamts stimmen. Insoweit sind wir in Bayern, so glaube ich, auf einem guten Weg:

- Das Bayerische Sozialministerium fördert zahlreiche Modellprojekte und Initiativen, um z.B. Neue Einsatzfelder für ehrenamtliches Handeln in unserer sich wandelnden Gesellschaft zu erproben.

- Das durch das Bayerische Sozialministerium geförderte Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement initiiert und begleitet viele dieser Modellprojekte.

- Zum Landesnetzwerk gehören die sog. Knoten „Bayerische Mütterzentren“, die Selbsthilfekoordination Bayern“ und die „Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen“. All diese Anlaufstellen sind wichtig für die Bürgerinnen und Bürger, die sich gerne engagieren wollen, aber ihr ganz persönliches Engagementfeld noch nicht gefunden haben.

- Unsere bayerische Ehrenamtsversicherung bietet den ehrenamtlich Tätigen einen Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz, wenn in einem Scha densfall kein anderer Versicherungsanspruch greift.

- Am Montag dieser Woche haben wir den Bayerischen Ehrenamtsnachweis vorgestellt: damit soll nicht nur Engagement anerkannt werden, sondern der Einsatz für andere Menschen soll auch bei der Suche nach einem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz helfen. Und ich hoffe sehr, dass potentielle Arbeitgeber sich des Wertes eines engagierten Auszubildenden oder Mitarbeiters bewusst sind. Denn wer in seinem Ehrenamt Verantwortung und Eigeninitiative zeigt, wird diese Fähigkeiten auch am Arbeitsplatz einbringen.

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- Ehrenamtscard.

- Koordinierungsstellen.

Mit Blick auf die demographische Entwicklung und die damit verbundenen gesellschaftlichen bzw. gesellschaftspolitischen Herausforderungen ist es notwendig, neue Formen der Nachbarschaftshilfe und des bürgerschaftlichen Engagements aufzubauen.

Die Freiwilligendienste aller Generationen sind eine solche neue Form bürgerschaftlichen Engagements. Dieser Freiwilligendienst grenzt sich zu ehrenamtlichem Engagement im herkömmlichen Sinne insbesondere dadurch ab, dass eine

- hohe zeitliche Bindung,

- vertragliche Festlegung des Dienstes und

- verbindliche Qualifizierung durch Fort- und Weiterbildung

erfolgt. Die Dienstleistung als solche wird aber, wie auch bürgerschaftliches Engagement überhaupt, unentgeltlich erbracht.

Den FDaG's kommt insbesondere im Hinblick auf die demographische Entwicklung eine besondere Bedeutung zu: Es werden nicht nur immer weniger Kinder geboren, sondern die Menschen werden glücklicherweise auch immer älter. Wenn wir von einem durchschnittlichen Renteneintrittsalter von 60 bis 65 Jahren und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 75 bis 80 Jahren ausgehen, dann bedeutet dies ein „Rentnerdasein“ von durchschnittlich 15 Jahren. Dieser erfreulich lange Zeitraum bedeutet einerseits ein Glücksgefühl, andererseits macht er auch nachdenklich:

Körperlich und geistig fit bleiben wir Menschen nur, wenn wir gefordert sind. Seelisch gesund bleiben wir nur, wenn wir in eine Gemeinschaft eingebunden sind. Deshalb bieten die Freiwilligendienste aller Generationen – nicht nur – aber gerade für ältere Menschen eine Möglichkeit, sich über das Berufsleben hinaus sinnvoll einzubringen.

Die Freiwilligen können zusammen mit ihrer Einsatzstelle den inhaltlichen Rahmen für ihre Tätigkeit selbst stecken. So ergibt sich eine passgenaue Form, in der die persönlichen Fähigkeiten am besten zum Tragen kommen.

Die Freiwilligendienste aller Generationen haben nichts zu tun mit Jeremy Rifkin's Bürgergesellschaft. Er geht davon aus, dass uns auf Grund immer währender Produktivitätssteigerungen die Arbeit in absehbarer Zeit schlicht und einfach ausgeht

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und es daher aus gesellschaftspolitischen Gründen notwendig wird, die Arbeitsmöglichkeiten im Non-Profit-Sektor dramatisch auszubauen. Die Freiwilligendienste aller Generationen verfolgen ein ganz anders Ziel: sie wollen keine regulären Arbeitsplätze ersetzen, sondern die Tätigkeit der professionell Beschäftigten lediglich ergänzen. Freiwillige wollen keine Pflegekräfte oder Lehrkräfte ersetzen, aber sie können sich zuverlässig Zeit nehmen für die Alten, die Kranken und die Kinder. Zeit, die fest angestellte Arbeitskräfte nicht haben. Sie bieten damit ungeahnte Chancen für eine Vielzahl von Einrichtungen, Institutionen, die Wohlfahrt und die Kommunen.

Meine Damen und Herren,

lassen Sie mich zum Schluss kommen: Ich danke den Vertreterinnen und Vertretern - der Leuchttürme,

- des Qualifizierungsteams und - des mobilen Kompetenzteams.

Sie alle haben in den vergangenen Monaten intensiv und mit großem Einsatz daran gearbeitet, die Freiwilligendienste aller Generationen in Bayern voranzubringen.

Herzlichen Dank für die geleistete Arbeit und das gezeigte Engagement.

Uns allen wünsche ich für den heutigen Tag - viel Erfahrungsaustausch,

- gute Gespräche und - gutes Gelingen.

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