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Archiv "Hausärzte: Beste Beratung durch den Primärarzt" (12.12.1997)

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A-3380 (8) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 50, 12. Dezember 1997

Gesundheitswesen

Zu den Statistiken unserer Leserum- frage „Die Meinung der Ärzte“ von Prof. Dr. med. Fritz Beske et al. in Heft 40/1997:

Verzerrtes Bild

Wie von Ihnen selbst be- richtet, enthält die gesamte Statistik Verzerrungen da- durch, daß weit überpropor- tional niedergelassene Kolle- gen gegenüber Kranken- hausärzten geantwortet ha- ben. Jede Berufsgruppe sieht die Einsparmöglichkeiten natürlich immer bei der ande- ren Berufsgruppe. Eine Ver- öffentlichung dieser Statisti- ken, ohne sie auf den tatsäch- lichen Anteil von Hausärzten gegenüber Krankenhausärz- ten hochzurechnen, verzerrt daher das Bild über die Mei- nung der deutschen Ärzte- schaft erheblich . . .

Ulrich Wolf, Hardtwaldkli- nik I, 34596 Bad Zwesten

Hausärzte

Zu dem Beitrag „Hausärzte genügen ihren Anforderungen nicht“ in Heft 44/1997:

Schädliche Propaganda

Die Propaganda, die – für die Gemeinschaft der fachärztlichen Verbände – deren Präsident Dr. med. Ge- org Holfelder vom Stapel läßt, ist schädlich. Sowohl bei den Fachärzten als auch bei den Allgemein- und Prakti- schen Ärzten gibt es enga- gierte Ärzte, die ihren Beruf als Berufung verstehen, und andere, die ihn zum Zweck der Gewinnmaximierung be- treiben. Die von Holfelder aufgezählten Fallbeispiele mieser hausärztlicher Dia- gnostik und Therapie lassen sich selbstverständlich von hausärztlicher Seite in vollem Umfang durch fachärztliche Gegenbeispiele erwidern, vielleicht noch etwas pikanter gewürzt im Überweisungs- ring; auf beiden Seiten gibt es

gute und schlechte Ärzte.

Das wissen wir, und daran sollten wir gemeinsam arbei- ten.

Geradezu zynisch werden Holfelders Einlassungen, wenn er sich über die fünf- jährige Weiterbildung der Allgemeinärzte ausläßt. Es war seit jeher die Forderung der Allgemeinärzte und Praktischen Ärzte nach einer umfassenden guten klini- schen und praktischen Wei- terbildung von mindestens vier bis fünf Weiterbildungs- jahren. Nicht zuletzt die fachärztlichen Berufsverbän- de haben es neben anderen zu verhindern gewußt, daß diese Regelung rechtzeitig schon vor Jahren verabschie- det worden ist.

So wie sich das Gesamt- bild heute darstellt, sind es insbesondere bestimmte Be- rufsverbände, die den Spalt- pilz in die Ärzteschaft hinein- tragen – sicher gegen den Wunsch und gegen den Wil- len der engagierten Ärzte, seien es Fachärzte oder Hausärzte. Zwischen diesen klappt die Zusammenarbeit an der sogenannten Basis hervorragend. Das scheinen jedoch so manche Vorstände von Berufsverbänden nicht wahrhaben zu wollen. Mit derartig falscher Propaganda wird der Sache der Ärzte- schaft nur geschadet. Wir alle wissen, wer die Dritten sind, die sich dann die Hände rei- ben.

Dr. med. Christian Göpfert, Kirchenstraße 5, 82327 Tut- zing

Auf den Boden zurück

Hausärzte aller Bundes- länder, vereinigt Euch!

Mit Erschrecken nahm ich den Artikel zur Kenntnis, wie hier die Konfrontation unter- halb der Gürtellinie stattfin- den soll. Wie man in den Wald . . . Ich fordere hiermit meine hausärztlichen Kolle- gen auf, entsprechende

„fachärztliche Beispiele“ zu sammeln. Ich bin gerne be- reit, sie zu archivieren. Meine Festplatte ist groß genug, ei-

ne entsprechende Enzyklo- pädie aufzunehmen. Ich kau- fe auch gern noch ein paar Gigabyte hinzu. Nach 15 Jah- ren Niederlassung bekomme ich selbst mehrere Seiten voll.

Ich bin mir sicher, es geht wie das Hornberger Schießen aus.

Fachärzte, wollt Ihr das?

Kommt lieber wieder auf den Boden zurück!

Christian Kupfermann, Kirch- straße 12, 27327 Schwarme

Treppenwitz

Es ist peinlich, wenn man mit ansehen muß, wie sich da ein an sich hochangesehener Berufsstand vor den Augen der Öffentlichkeit zuneh- mend selbst deklassiert. Statt auf Gemeinsamkeit und kon- struktives Miteinander zu set- zen, beschwört man Dishar- monie und Chaos herauf, wo es nur geht, und hinter allem steckt doch nur der Kampf um die scheinbar versiegen- den Geldquellen, auch wenn das keiner zugeben will.

Warum hackt man jetzt schon wieder auf den Hausärzten rum? In jedem Beruf gibt es solche und sol- che, Könner und Pfuscher, weniger und mehr Erfahrene, aber das ist doch nicht von den Diplomen bestimmter Fachgebiete abhängig, son- dern vom einzelnen selbst, egal in welcher Sparte des ärztlichen Berufs er tätig ist.

Das Los der Fachspezialisten ist es eben nun mal, auf ein Fachgebiet spezialisiert zu sein, das liegt halt in der Na- tur der Sache. Ein Allgemein- arzt kann und weiß dagegen von allem etwas, und wenn er damit vernünftig umgeht, dann ist er ein wertvoller und unersetzlicher Bestandteil unseres Gesundheitssystems, und er braucht sich in kein- ster Weise vor einem Fach- arzt zu verstecken, egal ob es sich dabei um einen Links- oder Rechtsventrikologen handelt.

In der Industrie sind den genialsten Wissenschaftlern zum Teil einfache Techniker als Koordinatoren vorge-

schaltet, und keiner käme auf die Idee, sich darüber zu be- klagen, weil dort nämlich der Gesamterfolg im Vorder- grund steht und nicht – wie bei uns – die egoistischen Be- dürfnisse einzelner Interes- sengruppen.

Hier geht es aber den Ärz- ten anscheinend wie den Poli- tikern. Es wird immer mehr und häufiger geredet, und heraus kommt kaum noch et- was Brauchbares.

Und was regen wir uns überhaupt so auf? Müssen wir nicht alle unter der Ober- herrschaft von Leuten arbei- ten, die zum Beispiel Be- triebswirtschaft studiert ha- ben, weil es mit dem Nume- rus clausus nicht geklappt hat, die die eindeutig schlech- teren Noten in der Schule hatten und jetzt trotzdem über unser Wohl und Weh entscheiden dürfen? Darüber sind wir anscheinend erha- ben. Ein Treppenwitz ist es, was die Ärzteschaft da mit sich selbst anstellt.

Hans-Dieter Kreis, Elisa- bethstraße 24, 57578 Elken- roth

Beste Beratung durch den Primärarzt

Hausärzten wird vorge- worfen, sie würden ihren An- forderungen nicht genügen.

Begründet wird das mit an den Haaren herbeigezogenen Beispielen. Wohin sonst, wenn nicht zum Kollegen Dermatologen, hätte der Hausarzt im vorgebrachten Fallbeispiel für angeblich schlechte Diagnostik einen seltenen entzündlichen Pro- zeß mit kreisrundem Haar- ausfall schicken sollen? Selte- ne Fälle sind die Fälle für den Spezialisten, sonst bräuchten wir Primärärzte ihn nicht.

Und daß nicht Hautarzt gleich Hautarzt ist (und das gilt für jede andere der 41 Spezialistengruppen genau- so), liegt daran, daß Interesse und Neigungen die Ausbil- dung mal mehr auf diesem und mal mehr auf einem an- deren Gebietsteil favorisie- ren ließen. Und das ist gut so.

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(2)

A-3382 (10) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 50 . . . Nicht jeder Internist

hat dieselben Fähigkeiten, nicht jeder Chirurg hat die gleiche Ausbildung. Interesse und Neigungen spielen bei der Tätigkeit auch der Spezia- listen eine große Rolle. Der eine ist lieber Gastroentero- loge, der andere Kardiologe, der eine operiert eben lieber Hüften, der andere Herzen.

Der Primärarzt kennt die Fähigkeiten dieser Speziali- sten-Kollegen und seine Pati- enten aus langjähriger Erfah- rung und kann damit seine Patienten am besten beraten und führen. Nur im Zusam- menspiel nützen wir unserer Bevölkerung.

Dr. med. Dieter Feldmann, Schulstraße 5, 37431 Bad Lauterberg

Schlechte Charaktere verderben die Politik

Wenn das DÄ von der Po- lemik der „Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbän- de“ gegen „Die Hausärzte“

berichtet, kann man nur trau- rig werden. Dabei geht es nicht nur um alberne und lächerliche „Fallbeispiele“, sondern um die Unterstel- lung, Allgemeinärzte seien Fachärzte für Fehldiagnosen.

Eine dümmere Argumentati- on gibt es kaum noch, denn sie zeigt eine mangelnde Selbstkritik derer, die sich da- zu hinreißen lassen. Ein er- fahrener und kluger Arzt weiß, daß eine Fehldiagnose im Wesen der Berufsaus- übung liegen kann. Es gibt keinen Arzt, der nicht schon eine Fehldiagnose gestellt hätte. In meine Sammlung von Fehldiagnosen anderer Ärzte (aus Praxis, Klinik und Universitätsklinik) gewähre ich keine Einblicke.

Und wer anderen Oh- renschmalz als Fehldiagnose

„aufs Brot streicht“, handelt nicht nur geschmacklos, son- dern hat nicht einmal verstan- den, was Diagnose bedeutet.

Wenn wir uns gegenseitig in- nerärztlich zerfleischen, ha- ben nur andere etwas davon.

Treibt Berufspolitik, aber mit vernünftigen Mitteln!

Nicht die schlechte Politik verdirbt die Charaktere – wie es einmal hieß –, sondern schlechte Charaktere verder- ben die Politik.

Prof. Dr. med. habil. Helmut Pillau, Wasserburger Land- straße 225, 81827 München

Videoendoskopie

Zu dem Varia-Beitrag „Falscher Bild- eindruck am Monitor: Effiziente Nut- zung der Videoendoskopie“ von Priv.- Doz. Dr. med. H. Jörg Wildgrube in Heft 38/1997:

Fortschritt in der Endoskopie

Der Vergleich zwischen Videoendoskopie (VE) und

„Fiebermessen mit bloßer Hand“ ist unangebracht. Die hoch auflösende VE ist der konventionellen flexiblen Endoskopie (FE) überlegen:

Dokumentation, Koordinati- on der Assistenz, Auflösung vergleichbar mit starren En- doskopen. Falsche Bildein- drücke sind auch bei der FE möglich: Typ der Bildfaser, eventuell Verfärbung durch Röntgen, Farbtemperatur der Lichtquelle und Raum.

Die Übertragungskette der VE ist voll farbtüchtig; die Kontrolle erfolgt durch Weißabgleich und Farbta- feln. Die Farbtüchtigkeit des Untersuchers wird nicht ge- prüft. Ein „falscher Bildein- druck am Monitor“ alleine ist für die VE irreführend, weil er für alle bildgebenden Ver- fahren ein potentielles Pro- blem darstellt. Der Standard des Untersuchers (Verant- wortungsbewußtsein, Erfah- rung, Gerätewartung) ist in hohem Maße mit qualitätsbe- stimmend. Die Einführung von verschiedenen bürokra- tischen Normenkontrollen – wie bei Röntgenverfahren – ist nur kostentreibend und in- effektiv. Die Entwicklung der VE ist ein Fortschritt im Hin- blick auf Qualität endoskopi- scher Diagnostik und Thera- pie.

Dr. med. Klaus Hartmann, Nürnberger Straße 18, 90513 Zirndorf

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Referenzen

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