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ut 23 Jahre nach seiner Einführung stellt VW die vierte Generation des Golfs vor: 131 Millimeter länger und von vorne etwas runder als sein Vorgänger.Scheinwerfer, Blinker, Stand- und Nebelleuchten sind jetzt unter einem Scheinwerfer- glas zusammengefaßt. Das Heck wirkt bulliger, die Klap- pe ist weiter heruntergezogen und bietet damit eine niedri- gere Ladekante.
Den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit hat VW noch einmal verbessert. Federung und Fahrwerksabstimmung
sind ausgezeichnet; das Fahr- zeug reagiert äußerst gut- mütig und ist in allen Fahrsi- tuationen gut zu beherrschen.
Die Servolenkung arbeitet präzise und vermittelt stets einen guten Kontakt zur Fahrbahn.
Komfortabler Innenraum
Der Innenraum bietet auf allen Plätzen genug Bewe- gungsfreiheit für die Passa- giere. Dem Fahrer erleich- tern ein serienmäßig höhen- verstellbarer Sitz und eine ju-
stierbare Lenksäule das Ein- stellen der optimalen Fahrpo- sition. Das Cockpit ist über- sichtlich angeordnet und leuchtet nachts im futuristi- schen Blau. Der Warnblink- schalter wurde endlich von der Lenksäule entfernt und befindet sich jetzt leicht er- reichbar über dem Radio. Für die Sicherheit sorgen serien- mäßig ABS, Seitenaufprall- schutz, Fahrer- und Beifah-
rerairbags, Sidebags in den vorderen Sitzen sowie Gurt- straffer mit Kraftbegrenzung.
Die beiden Kopfstützen für die Fondplätze sind nun ebenfalls Serie. Besonderes Detail für alle Fahrer mit Kindern: die Isofix-Kinder- sitzbefestigung. Entsprechen- de Kindersitze werden ein- fach eingesteckt und sind so fest mit der Karosserie ver- bunden. Damit entfällt auch das lästige Einfädeln des Dreipunkt-Gurtes durch den Sitz.
Der Kofferraum faßt 330 Liter und läßt sich durch das Umklappen der Rücksitz- bank auf bis zu 1 184 Liter vergrößern.
Zur weiteren Serienaus- stattung gehören unter ande-
rem Einstiegs-/Warnleuchten in den vorderen Sitzen, Staub- und Pollenfilter, Um- luftschaltung, Wärmeschutz- verglasung, Dachantenne und ein Reserverad in Fahr- bereifung. Alle Golf verfügen jetzt über Scheibenbremsen rundum, vorne sind sie innen- belüftet.
Für den Antrieb stehen derzeit acht Aggregate zur Verfügung. Basisantrieb ist ein 1,4-Liter-Benzinmotor mit einer Leistung von 55 kW/75 PS (6,4 Liter Super pro 100 km nach EG-Norm).
Ferner bietet VW einen 1,6- Liter-Motor mit 74 kW/100 PS (7,6 Liter Super), ein 1,8- Liter-Fünfventil-Triebwerk mit 92 kW/125 PS (8,3 Liter
Super) oder – turboaufgela- den – 110 kW/150 PS (7,8 Li- ter Super). Hinzu kommt ein Fünfzylindermotor mit 2,3 Liter Hubraum und eben- falls 110 kW/150 PS (9,3 Liter Super). Außerdem stehen drei Dieseldirekteinspritzer mit je 1,9 Liter Hubraum zur Verfügung. Die Leistungs- spanne reicht hier von 50 kW/68 PS, über 66 kW/90 PS bei der turbogeladenen Ver- sion (TDI) bis hin zu 81 kW/110 PS. Die Verbrauchs- werte liegen bei 5,1 Litern (50 kW) und 4,9 Litern (66 kW und 81 kW).
Der große TDI besticht neben seinem geringen Ver- brauch durch seine extrem starke Durchzugskraft, die ei- ne schaltfaule Fahrweise er- A-1192 (72) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 19, 8. Mai 1998
V A R I A AUTO UND VERKEHR
Klassenprimus in der vierten Runde
Die Familienähnlichkeit ist nicht zu übersehen: der neue Golf ist lediglich etwas runder geworden. Augenfällige Neuerungen gibt es am bulliger wirkenden Heck – mit einer tiefer heruntergezogenen Klappe. Foto: Seidel
Golf IV
Der Bestseller von VW geht in die vierte Runde. Ein neues Blechkleid und weiterentwickelte Tech-
nik mit neuen Motoren sollen den Meistverkauften auf Platz eins der Verkaufshitparade halten.
möglicht. Zudem konnten Vibrationen und Geräusch- pegel gegenüber den TDI- Antrieben im Golf III redu- ziert werden. Der Grundpreis für den Golf IV beträgt 25 700 DM. Marc Seidel
Kurzgefaßt
Nothelfer –Prallt ein Au- tofahrer auf einer Land- straße auf einen parkenden Wagen auf, der die Warn- blinkanlage angestellt hatte, so steht ihm als „Nothelfer“
gegen den Gemeindeunfall- versicherungsverband Ersatz auch seines Sachschadens (hier: in Höhe von 11 000 DM) zu, wenn er glaubhaft macht, daß er anhalten woll- te, um Hilfe zu leisten, und sich sein Auffahren daraus erklärt, daß er durch ein wei- teres parkendes Fahrzeug abgelenkt war (Landesso- zialgericht Niedersachsen, Az.: 1, 6 U 100/96). WB
Führerscheinentzug – Ein Autofahrer kann nach einem Rotlichtverstoß nicht mit der Begründung dem Entzug sei- ner Fahrerlaubnis widerspre- chen, er habe durch die tief- stehende Sonne das Rotsi- gnal nicht wahrnehmen kön- nen; er muß in solchen Situa- tionen „besonders sorgfältig“
an die Kreuzung heranfahren (Oberlandesgericht Karlsru- he, Az.: 1 Ss 61/96). WB Vielfahrer – Die meisten Autokilometer werden von jungen Männern im Alter von 25 bis 34 Jahren zurück- gelegt. Dies geht aus einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen hervor.
Rund 17 800 Kilometer legen Personen dieser Altersgrup- pe im Jahr zurück. Gleich- altrige Frauen bringen es im Schnitt dagegen nur auf 12 800 Kilometer Fahrlei- stung. Im Rentenalter wird die Differenz zwischen den Geschlechtern kleiner: Die über 65 Jahre alten Männer legen jährlich noch rund 8 600 Kilometer zurück, die Frauen 7 000. MS
A-1193 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 19, 8. Mai 1998 (73)
V A R I A AUTO UND VERKEHR