Akademie für Sexualmedizin (14) als auch die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung (2) haben dem in- zwischen durch die Etablierung curri- cular fundierter Weiterbildungsange- bote Rechnung getragen.
Zukünftig werden somatische wie psychologische Medizin in der Pflicht stehen, zum Wohle der Patien- ten die Kräfte zu bündeln und ge- meinsam innovative Ansätze zu ent- wickeln und zu erproben.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 2000; 97: A-615–619 [Heft 10]
Literatur
1. Beier KM, Bosinski H, Hartmann H, Loe- wit K: Lehrbuch der Sexualmedizin. Mün- chen: Urban & Fischer (im Druck).
2. Deutsche Gesellschaft für Sexualfor- schung: Weiterbildung: Sexuelle Störun- gen und ihre Behandlung. Z Sexualforsch 1997; 10: 52–58.
3. Feldman HA, Goldstein I, Hatzichristou DG, Krane RJ, McKinlay JB: Impotence and its medical and psychosocial corre- lates: results of the Massachusetts Male Aging Study. J Urol 1994; 151: 54–61.
4. Hartmann U: Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion. Theoretische Grundlagen und Praxisempfehlungen aus einer multidisziplinären Spezialsprech- stunde. Frankfurt/M.: Lang, 1994.
5. Hartmann U: Die kombinierte psycho-so- matische Behandlung erektiler Dysfunk- tionen. Psycho 1995; 21: 651–657.
6. Hartmann U: Psychische Belastungsfakto- ren bei erektilen Dysfunktionen. Verursa- chungsmodelle und empirische Ergebnis- se. Urologe [A] 1998; 37: 487–494.
7. Kaplan HS: The new sex therapy, New York: Brunner/Mazel, 1974.
8. Langer D, Hartmann U: Psychosomatik der Impotenz, Stuttgart: Enke, 1992.
9. Laumann O, Paik A, Rosen RC: Sexual dysfunction in men and women: a popula- tion-based survey of U. S. adults. Int J Im- potence Res 1998; 10 Suppl. 3: 470.
10. Levine SB: Intrapsychic and interpersonal aspects of impotence: psychogenic erec- tile dysfunction. In: Rosen RC, Leiblum SR (eds): Erectile disorders. Assessment and Treatment. New York: Guilford, 1992.
11. Litwin MS, Nied RJ, Dhanani N: Health- related quality of life in men with erectile dysfunction. J Gen Int Med 1998; 13:
159–166.
12. Masters WH, Johnson VE: Human sexual inadequacy (Deutsch: Impotenz und An- orgasmie; Frankfurt: Goverts, Krüger, Stahlberg 1973), Boston: Little, Brown and Company, 1970.
13. Rosen RC, Goldstein I, Padma-Nathan H:
A process of care model. Evaluation and treatment of erectile dysfunction. The University of Medicine and Dentistry of New Jersey – Robert Wood Johnson Me- dical School, 1998.
14. Vogt HJ, Loewit K, Wille R, Beier KM, Bosinski HAG: Zusatzbezeichung „Se- xualmedizin“ – Bedarfsanalyse und Vor- schläge für einen Gegenstandskatalog. Se- xuologie 1995; 2: 65–89.
15. Wylie KR: Male erectile disorder: charac- teristics and treatment choice of a longitu- dinal cohort of men. Int J Impotence Res 1997; 9: 217.
Anschrift des Verfassers
Prof. Dr. rer. biol. hum. Uwe Hartmann Dipl.-Psych.
Arbeitsbereich Klinische Psychologie Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie
Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1
30623 Hannover
A-619
M E D I Z I N
ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT
Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 10, 10. März 2000 IInn ddeerr SSeerriiee „„SSeexxuueellllee FFuunnkkttiioonnssssttöörruunn--
g
geenn““ ssiinndd bbiisshheerr eerrsscchhiieenneenn::
((11))Editorial „Störungen der männli- chen Sexualfunktion“, Sökeland J, Tölle R: Dt Ärztebl 2000; 97:
A-309–310 [Heft 6]
((22))Schopohl J, Haen E, Ullrich T, Gärtner R: „Sildenafil (Viagra)“. Dt Ärztebl 2000; 97: A-311–315 [Heft 6]
((33))Stief C G, Truss, M C, Becker A J, Kuczyk M, Jonas U: „Pharmakolo- gische Therapiemöglichkeiten der Erektionsstörung“. Dt Ärztebl 2000; 97: A-457–460 [Heft 8]
Eine drei bis vier Wochen dau- ernde Kneipp-Kur zeigt möglicher- weise auch ein Jahr nach ihrem Ab- schluss positive Effekte im Hinblick auf Lebensqualität, Schmerz sowie auf einen reduzierten Medikamenten- verbrauch. Darauf weisen Erkennt- nisse aus einer Studie hin, die vier Ba- dearztpraxen in Bad Wörishofen zu- sammen mit mehreren Universitäts- kliniken, unter anderem der Univer- sität Jena, durchgeführt haben. Be- handelt wurden 363 Patienten, von denen die Mehrzahl an Erkrankungen des Bewegungs- und des Herz-Kreis- lauf-Systems litten. Ungefähr die Hälfte der Patienten war zwischen 40 und 60 Jahre alt, die andere Hälfte war älter. Ambulant oder sta- tionär erhielten die Patienten eine in- dividuell angepasste Hydro-, Bewe-
gungs- und Ernährungstherapie, die durchschnittlich zwischen 23,3 und 27,4 Tage dauerte. Die Änderungen des Be- findens wurden sechsmal während der Kur sowie drei, sechs und zwölf Mo- nate nach dem Aufenthalt mittels Fra- gebögen zur Selbsteinschätzung und halbstandardisierten Interviews er- fasst. Hierbei zeigte sich, dass sowohl die Intensität als auch die Häufig- keit des Schmerzes und der Medika- mentenverbrauch signifikant abnah- men. Nach Abschluss der Kur konn- ten 20 Prozent der in die Studie ein- geschlossenen Patienten ohne Medi- kamente nach Hause entlassen wer- den. Bei weiteren 20 Prozent konnte der Arzneimittelverbrauch reduziert werden. Auch nach zwölf Monaten war dieser Effekt noch nachweisbar, wobei häufiger Akutmedikamente als
Dauermedikamente eingespart wur- den. Zudem beschrieben die Betroffe- nen diverse Befindlichkeitsstörungen als deutlich gebessert. Um die Effekte dieser Komplextherapie aus dem klassischen Spektrum der Naturheil- verfahren jedoch reproduzierbar nachweisen zu können, müssten wis- senschaftliche Messinstrumente an die Praxis der Kurkliniken angepasst werden, so die Jenaer Autorengrup- pe. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass physikalische Therapiemaßnah- men, die aufgrund der Art ihrer An- wendung die Mitarbeit der Patienten erfordern, nicht in Doppelblindstudi- en untersucht werden könnten. silk Leuchtgens H, Albus T et al.: Auswir- kungen der Kneipp-Kur, einer standardi- sierten Komplextherapie, auf Schmerz, Lebensqualität und Medikamentenver- brauch: Kohortenstudie mit 1-Jahres- Follow-up, Forsch Komplementärmed 1999; 6: 206–211.
Priv.-Doz. Dr. med. Christine Uhlemann, Beutenberger Straße 12, 07745 Jena.