• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Nur Mut zur Zukunft!" (21.04.1988)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Nur Mut zur Zukunft!" (21.04.1988)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Fernsehen

Sendung „Veto"

in Schieflage

„Wir sind nicht Kulenkampff;

Information muß im Fernsehen pünktlich beendet sein". Das sagte der Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens, nachdem er das erste Teilthema der neuen ARD-Diskus- sionssendung „Veto" präsentiert hatte. Solange diese Live-Sendung nur im Dritten Programm gelaufen war, hatte sie den bairischen Serien- titel „Wie hammas denn?" geführt.

Seit ihrem Aufstieg ins Erste läßt sie Bürger „Einspruch erheben". Und gleich beim Start der nun auf 45 Mi- nuten verkürzten Sendung richtete sich der Einspruch gegen „Wochen- endschlamperei im Krankenhaus".

Der Hinweis des Moderators auf Kulenkampff und das Termin- diktat des Programms — was könnte einen stichhaltigeren Ansatz für er- neute Kritik an Struktur und Infor- mationschancen einer Fernsehsen- dung liefern, die bei den Konsumen- ten nur Ratlosigkeit und Orientie- rungsmangel, keineswegs aber die beabsichtigte Klärung und Aufklä- rung hinterlassen kann! Warum setz- te sich der Initiator dieser Senderei- he, der wiederum erkennbar um Ausgewogenheit bemüht war, dieser Kritik im Abstand von nur einem halben Jahr ein zweites Mal aus? Im September 1987 hatte er das gleiche Thema für das Dritte Programm noch viel weiter gefaßt als jetzt. Un- zulässig weit, indem er für seine Live-Diskussion das Stichwort

„Ärztliche Kunst — Ärztlicher Pfusch" wählte.

Damals war hier davor gewarnt worden, daß das Vertrauensverhält- nis Patient/Arzt Schaden nehmen muß, wenn die komplizierte Frage nach ärztlichem Fehlverhalten in der knappen Zeit einer Live-Sendung notgedrungen nur oberflächlich, schieflastig abgehandelt werden kann. Diese Warnung scheint beim Bayerischen Fernsehen nicht ver- standen worden zu sein. Jedenfalls wurde sie in einer Antwort aus Mün-

chen mit einem lapidaren Satz bei- seite geschoben: „Ihren Ansprü- chen gerecht zu werden, ist in einer 60-Minuten-Sendung kaum möglich, doch lassen sich die Zuschauer in größerer Zahl nicht länger für eine solche Thematik interessieren."

So saßen sich dann bei „Veto"

mit reduzierter Sendezeit wiederum Diskutanten gegenüber, die zwangs- läufig auf verschiedenen Ebenen denken und reden mußten: Bürger, die nicht wegen unzureichender Ge- setzte oder Regelungen, sondern wegen persönlichen Versagens von Ärzten oder Pflegekräften schmerz- liches Leid erfahren hatten; und Sprecher von Institutionen, die sich dazu nur unter allgemeinen Aspekten äußern, harrsträubende Versagensfälle aber ebenfalls nur scharf verurteilen konnten.

Im Halbdunkel muße bei dieser Diskussionsstruktur abermals blei- ben, um was es hier wirklich geht:

Mangel an personaler Verantwor- tung in Einzelfällen und niemals völ- lig auszuschließende individuelle Verstöße gegen klar geregelte Pflichten. Gibt es ein Fazit? Wenn ja, dann dieses: Allein der Umstand, daß ärztliches und pflegerisches

Nur Mut zur Zukunft!

1988 ist Berlin Kulturstadt Eu- ropas. Wir möchten Sie daher einla- den, einen faszinierenden Abend in der Berliner Philharmonie zu ver- bringen — einen Abend, den Sie so schnell nicht vergessen werden (dunkler Anzug).

Ernsthaft: Das ist der Einla- dungstext zu einer „Gala in der Phil- harmonie" beim 4. Deutschen Kom- munikationstag, der am 28./29.

April in Berlin unter dem Motto

„Mut zur Zukunft" („Zukunft ent- steht in den Köpfen der Menschen”) Fachleute aller Zweige von Kommu- nikation und Werbung vereint; Ver- anstalter: Deutscher Kommunika- tionsverband (Bund Deutscher Wer- beberater).

Das Programm der Gala sei eine einzige Hommage an die Kulturstadt

Für fünf Mark gemischte Tabletten, bitte."

Karikatur: Löffler in „Die Rheinpfalz"

Fehlverhalten denkbar ist, sollte für die Politik ein Stimulans sein, dessen mögliche organisatorische Ursachen zu beseitigen, wo immer sie erkenn- bar werden.

Für eine medienweite Diskus- sion ist das Thema, weil in Kurzform zu gefährlich, jedenfalls nicht zu brauchen. Denn eine ungestörte Pa- tient-Arzt-Beziehung darf auch in guter publizistischer Absicht nicht aufs Spiel gesetzt werden. KG

Berlin, so heißt es weiter. Und was für eine:

„Das Orchester des Schleswig- Holstein Musik Festivals zum ersten Mal in der alten Reichshauptstadt — Dirigent: Carlos Spierer.

Rolf Liebermann: Ferdinand der Stier (Berliner Erstaufführung)

— Erzähler: Justus Frantz.

Camille Saint-Saens: Der Kar- neval der Tiere — Text: Loriot — Soli- sten: Justus Frantz, Klavier — Mat- thias Weber, Klavier. Erzähler:

Norbert Blüm."

Norbert Blüm? Sollte es sich da um „unseren" Norbert Blüm han- deln? Dann hat der Veranstalter ei- nen guten Griff getan! Bundesmini- ster Dr. Norbert Blüm als Erzähler beim Karneval der Tiere. Er ist eben ein rechter Fachmann für Kommuni- kation und Werbung .. .

Programm-Zitat: „Was müssen wir heute tun, damit wir morgen er- folgreich bestehen werden?"

A-1088 (20) Dt. Ärztebl. 85, Heft 16, 21. April 1988

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

用动量流的语言来表述牛顿定律 传统的表述 用动量流图像来表述 牛顿第一定律 如果没有力作用在物体上,物 体将保持静止或作匀速直线运动。

用动量流的语言来表述牛顿定律 传统的表述 用动量流图像来表述 牛顿第一定律 如果没有力作用在物体上,物 体将保持静止或作匀速直线运动。

[r]

the Second Internati° nal Seminar on Misc° nceptions and Eduoational strategios in science and Mathematics。. July26△ 29.1987。 c° mell

Falk, Entropy, a resurrection of caloricˉ a look at the his- tory

[r]

[r]

[r]