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Amtliche Gebühren- ordnung für Ärzte (GOÄ) – Liquidati- onsverzicht und Spende?

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Mitteilungen der Geschäftsstelle

Ärzteblatt Sachsen 12 / 2014 509

Amtliche Gebühren- ordnung für Ärzte (GOÄ) – Liquidati- onsverzicht und Spende?

Wiederholt hatten Mitglieder der Sächsischen Landesärztekammer, die mit einer Liquidationsprüfung kon- frontiert wurden, in den zurücklie- genden Monaten vorgeschlagen, der Einreicher der jeweiligen Rechnung möge einen entsprechenden Betrag an eine wohltätige Einrichtung spen- den. Gelegentlich wurde bereits durch den Arzt eine spezielle Organi- sation oder Einrichtung benannt.

Gleichzeitig werde der Arzt auf die Begleichung der Rechnung verzichten.

Diese Verknüpfung ist jedoch nicht zulässig und widerspricht § 12 Abs. 1 der Berufsordnung der Sächsischen Landesärztekammer (Berufsordnung).

Danach muss die Honorarforderung angemessen sein. Für die Bemessung ist die Amtliche Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) die Grundlage, soweit nicht andere gesetzliche Ver- gütungsregelungen gelten. Der Arzt darf die Sätze nach der GOÄ nicht in

unlauterer Weise unter- oder über- schreiten. Bei Abschluss einer Hono- rarvereinbarung hat der Arzt auf die Einkommens- und Vermögensver- hältnisse des Zahlungspflichtigen Rücksicht zu nehmen.

Das Arzt-Patient-Verhältnis einerseits und die Spende andererseits können nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis gebracht werden. Die Spende als einseitiges Rechtsgeschäft ist stets eine freiwillige Zuwendung und nicht von einer – wie auch immer gearteten – Gegenleistung abhängig.

Im Rahmen des Arzt-Patient-Verhält- nisses kann der Patient keine freiwil- lige Entscheidung treffen. Vielmehr wird dieser durch das oben genannte Anliegen des Arztes in hohem Maße beeinflusst – also drittbestimmt.

Unbeschadet dessen hat der Arzt allerdings die Möglichkeit, den vom Patienten erhaltenen Rechnungsbe- trag ganz oder teilweise selbst zu spenden.

Auch der Liquidationsverzicht wird als problematisch erachtet. Ent- spricht die privatärztliche Liquidation den Grundsätzen der GOÄ, ist hierin der legitime Gegenwert zu den Leis- tungen des Arztes zu sehen. Dass der Patient die Rechnungslegung

prüfen lässt, ist nicht als „Angriff“

auf die ärztliche Kompetenz zu ver- stehen, sondern verwirklicht das ihm gemäß § 12 Abs. 3 der Berufsord- nung zustehende Recht, wonach die Ärztekammer auf Antrag eines Betei- ligten verpflichtet ist, eine gutachter- liche Äußerung über die Angemes- senheit der Honorarforderung eines Arztes abzugeben.

Die hierzu regelmäßig erbetene Erläuterung der Rechnungslegung verwirklicht den verwaltungsrechtli- chen Grundsatz des rechtlichen Gehörs und sollte kein Anlass sein, auf die dem Arzt zustehende Gegen- leistung zu verzichten. Zugleich ver- mittelt dies dem Patienten unter Umständen das falsche Signal, das er, wenn er sich um Rechnungsprüfung bemüht, die vergütungspflichtige ärztliche Leistung ggf. auch kosten- los erhält.

Diese Überlegungen sollten vor Erklärung eines Verzichts auf den Liquidationsbetrag berücksichtigt werden – auch wenn der Verzicht eine freie und selbstbestimmte Ent- scheidung des Arztes bleibt.

Ass. jur. Michael Kratz Rechtsreferent

Alte Betäubungsmit- telrezeptformulare verlieren ihre Gültig-

keit

Durch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft erhielt die Sächsische Landesärztekammer fol- gende Informationen der Bundes- opiumstelle beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur Verwendung von Betäu- bungsmittelrezeptformularen:

„Seit März 2013 gibt die im BfArM angesiedelte Bundesopiumstelle neue Betäubungsmittelrezeptformu- lare (BtM-Rezepte) heraus. Diese tra- gen eine deutlich sichtbare, fortlau- fende 9-stellige Rezeptnummer. Ab

dem 01.01.2015 dürfen ausschließ- lich nur noch diese BtM-Rezepte zur Verschreibung von Betäubungsmit- teln verwendet werden.

Die vor März 2013 herausgegebenen BtM-Rezepte tragen eine deutlich längere Zahlenfolge. Diese alten BtM-Rezepte dürfen nur noch bis zum 31.12.2014 ausgestellt und bis zum 07.01.2015 durch die Apotheke beliefert werden. Das ergibt sich aus den Regelungen der Betäubungsmit- telverschreibungsverordnung, nach der ein Betäubungsmittel nur maxi- mal sieben Tage nach Ausstellungs- datum auf dem BtM-Rezept von der Apotheke abgegeben werden darf.

Die alten BtM-Rezepte sollen nicht an die Bundesopiumstelle zurückge- schickt werden, sondern müssen

vom verschreibenden Arzt mit den Durchschriften der ausgestellten BtM-Rezepte drei Jahre aufbewahrt werden. Das Verfahren für die Nach- bestellung von BtM-Rezepten ändert sich grundsätzlich nicht. Mit jeder Lieferung erhalten Ärztinnen und Ärzte – wie bisher – eine Folge- Anforderungskarte für neue BtM- Rezepte. Es sollte unbedingt diese Anforderungskarte für die Bestellung von Rezepten verwendet werden.

Die Folge-Anforderungskarte wird in Zukunft mit einem Barcode versehen sein, der die Bearbeitung in der Bun- desopiumstelle erleichtert und die Auslieferung der BtM-Rezepte erheb- lich beschleunigt.“

Ass. jur. Michael Kratz Rechtsreferent

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