Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung . . . 3
Spielweise der Boomwhackers . . . 4
Anordnung der Boomwhackers-Spieler . . . 5
2. Kleine Spiele . . . 6
3. Rhythmische Übungen . . . 13
4. Stationenlauf . . . 16
5. Rhythmicals . . . 26
6. Melodien spielen . . . 31
7. Lieder begleiten . . . 36
8. Boomwhackers-Stücke . . . 38
9. Aufführung . . . 42
10. Klanggeschichte . . . 44
11. Klanggedicht . . . 46
12. Anhang Regeln für das Spielen mit Boomwhackers . . . 47
Boomwhackers-Diplom . . . 48
Quiz . . . 49
Boomwhackers-Karten . . . 50
Karten für Dreiklänge . . . 51
Boomwhackers-Noten . . . 52
Rhythmuskarten . . . 53
Karten zur Gruppeneinteilung . . . 55
Literaturangaben . . . 56
zur Vollversion
VORSC
HAU
1. Einleitung
Einleitung
„Können wir nicht mal wieder mit den bunten Dingern spielen?“, fragte mich ein Schüler, der das Spielen mit den Boomwhackers besonders gerne mag. Die bunten Farben und das Material spre- chen Kinder und Erwachsene gleichermaßen an. Es sind einfache, erschwingliche Instrumente, die in keinem Musikraum fehlen sollten. Gerade diese Einfachheit macht sie so interessant. Sie sind vielseitig einsetzbar und bieten zahlreiche Möglichkeiten, mit ihnen zu arbeiten und mit ihnen Musik zu machen. Besonders geeignet sind sie zum Gruppenmusizieren. Beim gemeinsamen Musizieren wird durch das Spielen und das erarbeitete Ergebnis der Gemeinschaftssinn gestärkt.
In diesem Buch werden nur einige Einsatzmöglichkeiten mit diesen Instrumenten dargestellt. Es soll den Einsatz von Boomwhackers auf einen Blick bieten. Zum einen werden kleine Spielchen und rhythmische Übungen mit Boomwhackers vorgestellt. Zum anderen ein kleiner Stationenlauf zu den Boomwhackers. Rhythmicals und ein Boomwhackers-Lied, ihr Einsatz für das Spielen einer Melodie sowie als Begleitung sollen das Buch abrunden. Auch zum Einsatz von Boomwhackers in einer Klanggeschichte und in einem Klanggedicht lässt sich in diesem Buch etwas finden.
Spielweise der Boomwhackers
Die Boomwhackers wurden von dem Amerikaner Craig Ramsell erfunden, der sie nur zufällig ent- deckt hat, als er Pappröhren kürzen wollte. Er schlug sie zum Kürzen gegen sein Bein und ihm kam die Idee, daraus Musikinstrumente herzustellen.
Boomwhackers sind gestimmte Instrumente. Sie können ohne Weiteres mit anderen Instrumenten gespielt werden. Je länger die Röhre ist, desto tiefer ist der Ton. Je kürzer die Röhre, desto höher der Ton.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Boomwhackers zu spielen. Für die hier aufgezeigten Möglichkeiten ist es wichtig, dass die Boomwhackers im unteren Viertel der Röhre gehalten werden:
앬 einen Boomwhacker in die Handfläche schlagen,
앬 zwei Boomwhackers gegeneinander schlagen,
앬 einen Boomwhacker auf dem Boden aufschlagen,
앬 mit dem Boomwhacker auf die Oberschenkel schlagen,
앬 mit dem Boomwhacker auf eine Stuhllehne oder auf eine Tischkante schlagen (wobei dies nicht zu häufig und nicht zu fest geschehen sollte, da die Boomwhackers schnell kaputt gehen können),
앬 schnelle Bewegungen zwischen Oberschenkel und Hand.
Die beste Schlagtechnik ist das Schlagen in die Handfläche. Hierbei und durch das Schlagen auf die Oberschenkel wird ein guter Ton erzeugt.
Die Schüler können auch in die Röhren hinein pusten (doch aus hygienischen Gründen würde ich darauf verzichten) oder die Boomwhackers z. B. mit Perlen oder Murmeln befüllen, um den Klang zu variieren.
zur Vollversion
VORSC
HAU
1. Einleitung
Auf den Boomwhackers stehen die amerikanischen Bezeichnungen für die Töne. Es lässt sich also im diatonischen Satz ein b anstatt des deutschen h’s finden.
Es gibt die Boomwhackers in verschiedenen Sätzen zu kaufen. Zum einen gibt es den pentatoni- schen Satz, der aus c’, d’, e’, g’, a’, c” und zum anderen den diatonischen Satz, der aus c’, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c” besteht. Desweiteren gibt es auch den chromatischen Ergänzungssatz, der aus cis’, dis’, fis’, gis’ und ais’ besteht. Der Basssatz hingegen ist für die Schule nicht so sehr praktikabel, da die langen Röhren leicht umknicken.
Die Boomwhackers sind alle unterschiedlich lang und klingen daher unterschiedlich. Die Töne sind verschiedenfarbig gekennzeichnet, jeder Ton hat eine andere Farbe. Der Boomwhackers-Ton c’ und c” haben die Farbe Rot. Auch wenn die Boomwhackers eine unterschiedliche Tonlage haben, so sind gleiche Töne in den gleichen Farben hergestellt. Der chromatische Satz ist farblich an die Töne an- gepasst.
Die schwarzen, kleinen Kappen, die Oktavkappen, werden auf eine Seite der Röhren aufgesteckt.
Dadurch wird der Ton um eine Oktave niedriger.
Es gibt Taschen, in die die Boomwhackers der Reihe nach hineingesteckt werden können, sodass sie wie ein Xylofon mit Schlägeln gespielt werden können.
Rot orange gelb hellgrün dunkelgrün lila rosa rot
Anordnung der Boomwhackers-Spieler
Für die Einübung der Stücke in diesem Buch ist eine bestimmte Sitzordnung von Vorteil. Für die meisten Stücke ist ein Sitzhalbkreis nützlich. Die Schüler, die die Melodiestimme spielen, sitzen der Reihe nach auf Stühlen. Die Kinder, die die Akkorde und den Bass spielen, stellen sich hinter die Melodie-Spieler. Die Schüler, die die weiteren Rhythmusinstrumente spielen, stellen sich rechts ne- ben die Melodie-Spieler. Vor den oder zwischen den Melodiespielern kann das Bass-Xylofon aufge- baut werden. Alle Schüler können in das Spielen mit den Boomwhackers integriert werden.
zur Vollversion
VORSC
HAU
2. Kleine Spiele
Kleine Spiele
Sicherlich sind Ihnen viele rhythmische Spiele bekannt, aber oftmals hat man sie gerade nicht parat.
Darum wurden die folgenden Spiele auf Kartengröße abgedruckt, sodass sie kopiert, ausgeschnitten und laminiert werden können. In einem Kästchen im Klassen- oder Musikraum aufbewahrt, sind sie somit jederzeit griffbereit. Sind den Kindern die Spiele vertraut, können sie diese selbstständig aus dem Kästchen auswählen. Die kleine Spiele-Sammlung kann selbstverständlich jederzeit durch die Ideen der Schüler erweitert werden.
Boomwhacker-Begrüßung
Material:
Boomwhackers c’, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c’’ (diatonischer Satz) So wird es gemacht:
Jedes Kind erhält einen Boomwhacker und geht langsam im Raum umher.
Begegnet ihm ein anderes Kind, begrüßen sie sich, indem sie ihre Boomwhackers vorsichtig aneinanderschlagen.
Hinweis:
Die Boomwhackers dürfen nur leicht aneinandergeschlagen werden!
Weitere Spiel-Möglichkeit:
Die Kinder schlagen zur Begrüßung einen vorgegebenen Rhythmus.
Einige der folgenden Spiele und rhythmischen Übungen sind selbst erfunden, andere sind durch Weitergabe entstanden und eventuell verändert worden.
Leider ist es nicht möglich, zu jedem Spiel die Herkunft zu bestimmen.
zur Vollversion
VORSC
HAU
2. Kleine Spiele
Körper-Abklopfen
Material:
Boomwhackers c’, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c’’ (diatonischer Satz) So wird es gemacht:
Jedes Kind erhält einen Boomwhacker in beliebiger Farbe. Auf ein Signal hin (z. B.
durch das Spielen eines Klangstabes) werden nacheinander vorsichtig alle Körperteile mit dem Boomwhacker abgeklopft. Hierbei sollte auch die Hand gewechselt werden.
Hinweis:
Die Körperteile dürfen nur vorsichtig abgeklopft werden! Der Kopf darf nicht abgeklopft werden!
Wechsel des Boomwhackers
Material:
Boomwhackers c’, d’, e’, g’, a’, c’’ (pentatonischer Satz) So wird es gemacht:
Jedes Kind erhält einen Boomwhacker in beliebiger Farbe. Begonnen wird mit der rechten Hand: Vorsichtig wird der Boomwhacker einmal auf den linken Oberschenkel geschlagen.
Anschließend wird der Boomwhacker in die linke Hand gegeben und vorsichtig auf den rechten Oberschenkel geschlagen. Hierbei können die Rhythmen variiert werden.
Weitere Spiel-Möglichkeit:
Vorsichtige Schläge auf Unterschenkel und Oberarme.
Körper-Abklopfen: Vgl. Möller, Eisel: Moderner Musikunterricht mit Boomwhackers, S. 7
zur Vollversion
VORSC
HAU
2. Kleine Spiele
Gegenstände balancieren
Material: verschiedene Boomwhackers, kleine Softbälle, Jonglierbälle, Tennisbälle, Jongliertücher, Wattebäusche …
So wird es gemacht:
Die Hälfte der Klasse nimmt einen Boomwhacker und einen Gegenstand (kleinen Softball, Jonglierball …) in die Hand. Dieser Gegenstand wird auf die Öffnung des Boomwhackers ge- legt. Nun bewegen sich die Kinder im Raum. Auf ein Signal hin (z. B. durch das Spielen eines Klangstabes) wird die Art der Bewegung gewechselt. Mögliche Bewegungswechsel:
앬 über ein Hindernis gehen
앬 einen Boomwhacker übergeben
앬 Tauschen der Hand
앬 vorwärts- oder rückwärtsgehen
앬 …
Fällt ein Gegenstand herunter, ist die andere Hälfte der Klasse an der Reihe oder es wechselt nur das Kind, dem der Gegenstand heruntergefallen ist.
Boomwhackers erkennen
Material: Boomwhackers c’, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c’’ (diatonischer Satz) So wird es gemacht:
Die Kinder stellen sich in einer Reihe auf und erhalten einen Boomwhacker. Alle Boom- whackers der C-Dur-Tonleiter sollten verteilt werden. Ein weiteres Kind stellt sich mit dem Rücken hinter seine Mitschüler, sodass es von den anderen nicht gesehen werden kann.
Es sollte die anderen Kinder aber auch nicht sehen.
Nun wählt das Kind aus der C-Dur-Tonleiter einen Boomwhacker aus und schlägt ihn an. Die anderen Kinder müssen durch das Spielen ihrer Boomwhackers herausfinden, welcher Boom- whacker gespielt wurde und diesen dann auch schlagen. Ist das Ergebnis richtig, wird die Posi- tion gewechselt.
Weitere Spiel-Möglichkeit:
Dieses Spiel kann beliebig erweitert werden, z. B. können zwei Boomwhackers nacheinander gespielt und erraten werden. Außerdem kann das Erproben wegfallen, sodass die Kinder gleich erraten müssen, welcher Boomwhacker gespielt wurde.
Boomwhackers erkennen: vgl. von Hoff, Andreas: Boomwhackers: Spiele. 3. Auflage. Kohlverlag: Kerpen 2010. S. 14.
zur Vollversion
VORSC
HAU
3. Rhythmische Übungen
Rhythmen weitergeben im Kreis
Material: Boomwhackers c’, e’, g’, c’’
So wird es gemacht:
Alle Schüler sitzen im Kreis und erhalten jeweils einen Boomwhacker in c’, e’, g’, c’’ oder einen der C-Dur-Tonleiter. Die Lehrperson gibt einen Rhythmus vor. Die Schüler setzen nacheinander ein und halten den Rhythmus bei. Wenn alle Kinder eine Weile gespielt haben, wird der Rhythmus von hinten wieder abgebaut. Die Lehrperson gibt einen weiteren Rhythmus vor. Hierbei können Rhythmuswörter verwendet werden: Ho-nig-ku-chen, But-ter-keks
Rhythmen übergeben
Material: Boomwhackers c’, e’, g’, c’’
So wird es gemacht:
Die Lehrperson gibt einen Rhythmus an einen neben ihr sitzenden Schüler weiter. Der Rhythmus wird vom nächsten Schüler übernommen und weitergegeben. Die Lehrperson übergibt nun einen weiteren Rhythmus an den neben ihr sitzenden Schüler weiter. Eventuell wird noch ein weiterer Rhythmus an die Gruppe weitergegeben, sodass mehrere Rhythmen im Kreis vorhanden sind.
Rhythmus improvisieren
Material: Boomwhackers c’, e’, g’, c’’
So wird es gemacht:
Die Schüler sitzen im Kreis und spielen einen vorgegebenen Rhythmus, z. B. Ho-nig-ku-chen. Der Reihe nach spielen die Kinder einen improvisierten
Rhythmus, der von einem Kind vorgegeben und von den anderen Kindern wiederholt wird. Nach der Improvisation spielen alle wieder den vorgegebenen Rhythmus, bis das nächste Kind an der Reihe ist.
Spielen mit Rhythmuskarten
Material:
Boomwhackers c’, d’, e’, g’, a’, c’’
Rhythmus-Karten So wird es gemacht:
Die Schüler sitzen im Kreis bzw. Halbkreis und halten jeweils einen Boomwhacker (c’, d’, e’, g’, a’, c’’) in der Hand. An die Tafel oder in die Mitte des Kreises wird eine Rhythmus-Karte (s. Anhang) gelegt. Dieser Rhythmus wird von den Kindern gespielt. Es können auch mehrere Karten nebeneinandergelegt werden.
Rhythmische Übungen
zur Vollversion
VORSC
HAU
3. Rhythmische Übungen
Persönlichkeits-Rhythmus
Material: Boomwhackers c’, e’, g’, c’’
Rhythmus-Karten So wird es gemacht:
Alle Schüler sitzen im Kreis, haben einen Boomwhacker in der Hand und schlagen einen einfachen, vorgegebenen Rhythmus (in die Handflächen oder auf den Oberschenkel). Der Reihe nach wird dieser Rhythmus unterbrochen, da jedes Kind seinen eigenen Vor- und Nachnamen rhythmisch schlägt und die Gruppe diesen nachschlägt. Dann werden wieder zwei Takte des Grundrhythmus’ geschlagen, bis das nächste Kind an der Reihe ist.
Variante:
Alternativ kann der Grundrhythmus weggelassen werden und die Schüler schlagen nur rhythmisch ihren vollen Namen. Anschließend können die Straße, der Name der Oma oder des Opas oder andere persönliche Wörter rhythmisch geschlagen werden.
Kreisspiel
Material:
Boomwhackers c’, e’, g’, c’’
So wird es gemacht:
Bei diesem Kreisspiel ist das laute Zählen sehr wichtig. Die Schüler stehen im Kreis und halten einen Boomwhacker in der rechten Hand.
Die Lehrperson gibt die Zählzeit von 1–4 vor. Bei 1 wird der Boomwhacker in die linke Hand gegeben.
Bei 2 schnalzen die Schüler mit der Zunge und nehmen gleichzeitig den Boomwhacker in die rechte Hand. Bei 3 wird der Boomwhacker geschlagen und bei 4 wird der Boomwhacker nach rechts abge- geben.
Hierbei sind viele Variationsmöglichkeiten gegeben.
Boomwhackers-Dreiklänge
Material: Boomwhackers c’, d’, e’, f’, g’, a’, h’, c’’ (diatonischer Satz) Karten für Dreiklänge
Rhythmus-Karten So wird es gemacht:
Die Dreiklänge c, e, g und f, a, c und d, f, a und e, g, h werden an die Tafel gehängt. Neben die Dreiklänge werden den Schülern bekannte Rhythmen geschrieben oder gehängt.
Alle Schüler erhalten jeweils einen Boomwhacker. Nacheinander werden noch einmal alle schon bekannten Rhythmen gespielt.
Ein Schüler stellt sich nun an die Rhythmuskarten, ein weiterer Schüler stellt sich vor die Dreiklänge.
Diese beiden Schüler zeigen jeweils auf einen Rhythmus und einen Dreiklang. Die Schüler, die einen Boomwhacker aus diesem Dreiklang in der Hand halten, müssen diesen im vorgegebenen Rhythmus spielen.