• Keine Ergebnisse gefunden

Wo ist die Energie geblieben?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Wo ist die Energie geblieben?"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

PRAXIS

28 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Sonderheft Senioren | www.diepta.de

V

erschiebt sich der pH-Wert des Blutes innerhalb seiner Normgrenzen zwi- schen 7,35 und 7,45 längerfris- tig auch nur geringfügig zum Sauren, so spricht man von la- tenter Azidose oder chronischer Übersäuerung. Dies kann Stö- rungen des Allgemeinbefindens wie Müdigkeit und Erschöp- fung verursachen. Im Prinzip können Menschen jeden Alters betroffen sein, mit zunehmen- dem Alter lässt jedoch die Nie- renfunktion nach. Dadurch sinkt die Fähigkeit, Säure auszu-

scheiden. Zudem neigenen äl- tere Menschen aufgrund des verminderten Appetits häufig zu einer einseitigen Ernährung.

Blut, Nieren und Lunge Für sämtliche Stoffwechselvorgänge sind Enzyme als Katalysatoren notwendig. Die Aktivität der Enzyme ist jedoch pH-abhän- gig. Weicht der pH-Wert leicht ab, führt dies zu Funktionsstö- rungen im Stoffwechsel und in den beteiligten Organen. Für die Aufrechterhaltung eines konstanten pH-Wertes im Blut verfügt unser Körper über ver-

schiedene Puffersysteme. Diese bestehen aus einer Säure, die H+-Ionen freisetzen kann, und einer Base, die OH--Ionen abge- ben beziehungsweise H+-Ionen aufnehmen kann.

Die wichtigsten Organe bei der Regulation des Säure-Ba- sen-Haushaltes sind darüber hi- naus die Nieren und die Lunge.

Die Niere kann direkt Säure ausscheiden und damit die Puf- fersysteme im Blut entlasten.

Die Lunge ist an einer Regula- tion des pH-Wertes im Blut über die Atmung beteiligt. Sie sorgt durch Abatmen von Koh- lendioxid für eine kurzzeitige Stabilisierung des pH-Wertes im Blut. Um die Pufferkapazität langfristig zu erhalten, müssen sich die Puffersysteme jedoch regelmäßig regenerieren.

Müdigkeit und Erschöp- fung als Warnsignal Falls ein Kunde von Antriebsschwäche und Dauermüdigkeit oder von verminderter Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen und er- höhter Stressempfindlichkeit be- richtet, sollten Sie aufhorchen.

Dies kann auf eine Übersäuerung hindeuten. Insbesondere dann, wenn der Arzt keine schwerwie- gende Erkrankung festgestellt hat, die dahinterstecken könnte.

Fragen Sie Ihren Kunden nach

seinen Ernährungs- und Lebens- gewohnheiten, das liefert wichtige Hinweise. Eine Frage könnte sein:

Wie viel Obst und Gemüse essen Sie täglich? Auch Fragen nach dem Fleisch- oder allgemein nach dem Eiweißkonsum geben einen Anhaltspunkt. Wer im Verhältnis zu seinem Obst- und Gemüse- konsum viel Fleisch, Fisch und Milchprodukte, also Säurebildner, zu sich nimmt, läuft Gefahr sei- nen Organismus mit zu viel Säure zu belasten, insbesondere, wenn im Alter die Nierenfunktion nachlässt.

Basensupplementierung Ge- eignete Basenpräparate enthalten eine Mischung verschiedener Mi- neralstoffverbindungen in Form von Magnesium-, Calcium-, Nat- rium- und Kaliumcitraten. Citrate sind basische Salze der Zitronen- säure. Im Organismus binden sie Säure und unterstützen auf diese Weise den aktiven Säureabbau im gesamten Stoffwechsel. Dabei kann ein Citratmolekül drei Pro- tonen (H+-Ionen) binden. Citrate weisen eine gute Magenverträg- lichkeit auf, sind im sauren Magen pH-stabil und werden direkt im Dünndarm gelöst und resor- biert.  n

Sabine Breuer, Apothekerin/Chefredaktion

Wo ist die Energie geblieben?

Gerade ältere Kunden klagen häufig über Müdigkeit und Schlappheit. Dahinter könnte eine

chronische Übersäuerung stecken. Der Körper braucht zum Arbeiten nämlich bestimmte

Rahmenbedingungen und die sind nicht immer gegeben.

ÜBERSÄUERUNG

© anitage / iStock / Getty Images

(2)

Sie geben alles für Ihre Kunden – Impfberatung gehört auch dazu.

Vielen Menschen ist ihr Alter kaum anzusehen. Eines lässt sich aber meist nicht leugnen: In der zweiten Lebenshälfte nimmt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab. Anzahl, Diversität und Funktionalität der Immunzellen gehen zurück, Viren und Bakterien haben ein leichteres Spiel. Hier sind Sie als Apotheke- rinnen und Apotheker gefragt: Weisen Sie Ihre Kunden darauf hin, dass sich Krankheiten wie Herpes Zoster, Infl uenza, Per- tussis und Pneumokokken durch Impfungen vermeiden lassen.

Höheres Risiko für schwere Verläufe und Langzeitfolgen Ältere Erwachsene leiden etwa bei Pertussis oft über lange Zeit an einem hartnäckigen Husten, der das Leben stark beein- trächtigt und bei ca. 40 Prozent zu Komplikationen wie Lungen- entzündung, Rippenbrüchen oder Inkontinenz führt. Etwa jeder zehnte ältere Erkrankte muss sogar hospitalisiert werden.1 Durch eine von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Pertussis-Auffrischimpfung können Ihre Kunden davor geschützt werden. Mit Blick auf COVID-19 weist die STIKO darauf hin, dass an diese und andere altersassoziierte Impfempfeh lungen gedacht werden sollte – auch um gleichzeitige Infektionen mit anderen Erregern zu vermeiden.2

STIKO empfi ehlt Impfung für Ältere – gerade in Corona- Pandemie-Zeiten

Auch in Zeiten von Corona bleibt für Ihre Kunden das Risiko bestehen, an einem schmerzhaften Herpes Zoster (Gürtelrose) zu erkranken. Das Varizella-Zoster-Virus wird nicht akut über-

tragen. Es schlummert bei mehr als 95 % der Menschen über 60 im Körper und kann somit trotz Einhaltung der AHA-Regeln eine Gürtelrose auslösen. Jährlich sind mehr als 300.000 Menschen in Deutschland von Gürtelrose betroffen.3 Für sie bedeutet die Erkrankung eine große Beeinträchtigung des Alltags über mehrere Wochen. Altersabhängig kommt es bei fünf bis 30 Prozent der Fälle zu starken Schmerzen durch Nervenschädigungen, der Post-Zoster-Neuralgie, die mehrere Monate bis Jahre anhalten kann.4

Empfohlen ist die Impfung gegen Gürtelrose mit dem Tot- impfstoff für alle Menschen ab 60 Jahren sowie Personen ab 50 Jahren mit schweren Grunderkrankungen.

Nutzen Sie die gesteigerte Aufmerksamkeit für das Thema Impfen! Aufklärungsmaterial für Ihr Beratungsgespräch kön- nen Sie bestellen unter 0800-122 33 55 oder via QR-Code.

Aktuell besonders wichtig: Schutz vor vermeid- baren Infektionskrankheiten für Risikogruppen

Beraten Sie gerade jetzt Ihre Kunden zu empfohlenen Impfungen

Geringer Impfstatus bei Erwachsenen in Deutschland5

PM-DE-MLV-ADVR-210003; 03/21

Quellen: 1. Mbayei SA et al. Clin Infect Dis 2019;69(2):218–26. 2. Epidem Bulletin 34/2020: Standardimpfungen des Erwachsenenalters, Indikations- und Auffrischimpfungen. 3. IQWiG – Gürtelrose:

https://www.gesundheitsinformation.de/guertelrose.2829.de.html#sources; accessed Jan 2021. 4. Kawei K et al., BMJ Open 2014; Systematic review of incidence and complications of herpes zoster:

towards a global perspective. 4:e004833. 5. RKI. Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Aktuelles aus der KV-Surveillance und der Onlinebefragung von Krankenhauspersonal OKaPII. Epi Bull 47 2020. 6. Eigene Berechnungen von GSK seit STIKO-Empfehlung 2018.

Diese Impfungen empfi ehlt die STIKO für ältere Erwachsene2

• Herpes Zoster (einmalige Standardimpfung, ab 60 Jahre mit zwei Dosen)

• Infl uenza (jährliche Standardimpfung, ab 60 Jahre)

• Pertussis (einmalige Auffrischimpfung im Erwachsenenalter als Tdap-Impfung und bei Indikation alle 10 Jahre)

• Pneumokokken (einmalige Standardimpfung, ab 60 Jahre)

• Tetanus / Diphtherie (Standardimpfung alle 10 Jahre)

Tetanus / Diphtherie

53,3 % / 51,9 %

> 18 Jahre, in den letzten 10 Jahren Infl uenza

38,8 %

> 60 Jahre

Pertussis

41,9 %

> 18 Jahre, in den letzten 10 Jahren

Pneumokokken

24,2 %

> 60 Jahre Herpes Zoster6

> 60 Jahre6 %

ANZEIGE

gsk_AZ_GR_Apotheker_210x297_25032021.indd 1 26.03.21 11:39

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Beteiligung des Nervus cochlearis und des Nervus vestibu- laris ist teils durch entsprechende entzündliche Infiltrate (die Infektion kann sich auch über Anastomosen

Kernpunkte unserer Vorstel- lungen sind, daß nekrotisches Ge- webe und abgestorbene Zellen grundsätzlich nicht wieder zum Le- ben und zur Funktion gebracht wer- den können, daß

Die Gruppenunterschiede zwischen Unternehmen, die über eine eigene FM-Abteilung verfügen und jenen, die dies nicht tun, und der Anzahl der Facility Services mit Einsparung,

Manchem pneu- mologisch nicht spezialisier- ten Pädiater fällt es schwer, dem komplexen Krankheits- bild durch eine adäquate Dia- gnostik und Therapie gerecht zu werden..

Die Erkrankung kann im typi- schen Fall klinisch diagnostiziert wer- den durch die Kombination herpeti- formgruppierter genabelter Bläschen unilateral innerhalb eines Derma- toms

In neueren Untersuchungen aus den Vereinigten Staaten wurde eine 3- bis 12-fach reduzierte Erkrankungs- häufigkeit an Herpes Zoster nach Impfung gegen Varizellen gefunden,

Die Sächsische Impfkommission hat bereits ab 1.1.2010 die ein- malige Impfung gegen Herpes zoster (Gürtelrose) als Standard- impfung für alle Personen über 50 Jahre (= ab dem

2: Inzidenz von ärztlichen Herpes Zoster-Behandlungen 2016* im Freistaat Sachen nach Altersgruppen.. *KV Sachsen: „Wir zählen die Patienten ohne Erzeugung von Duplikaten mit