• Keine Ergebnisse gefunden

Märk-Rohrer, Linda (2017): Grenzen für die Gleichberechtigung. Gastkommentar. Lie-Zeit Nr. 53, März 2017.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Märk-Rohrer, Linda (2017): Grenzen für die Gleichberechtigung. Gastkommentar. Lie-Zeit Nr. 53, März 2017."

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

20 03/2017

musik festival arosa

Alle Informationen unter

www.arosakultur.ch

Jazz

und

Klassik

Fr 24.03.17 21:00 Uhr Bossas Bossas

Dampfbar Kursaal Arosa

Sa 25.03.17 18:00 Uhr Das Churorchester

Arosa Kulm Hotel & Alpin Spa

mit Madame Hug Di 04.04.17

17:00 Uhr

Der fünfte Evangelist

Bergkirchli Arosa Ivan Turkalj Violoncello, Valérie Cuénod und Alex Seidel Sprecher

Fr 07.04.17

18:00 Uhr

Georgisches Kammer-

Evangelische Dorfkirche Arosa

orchester Ingolstadt

Lars Mlekusch Leitung, Piotr Motyka Akkordeon, Russel Kerns

Saxophon

Sa 08.04.17

18:00 Uhr

Bergensemble Arosa

,

Waldhotel National Arosa Sebastian Gottschick Leitung, Sofiia Suldina Violine

Workshops und Probenbesuche siehe www.arosakultur.ch

Ticets bei

www.ticketcorner.ch

Die Post im Roxy-Markt

www.post.li

Die Post Balzers ist seit dem 6. März 2017 im Roxy-Markt.

Wir freuen uns, Sie am neuen Standort bedienen zu können und heissen Sie herzlich willkommen.

D

as schlechte Abschneiden der Frauen bei den Land- tagswahlen 2017 ging wie ein Raunen durch die Bevölkerung und die Medien, und viele machen sich heute Gedanken darüber, war- um nicht mehr Frauen in den Land- tag gewählt wurden. Dabei hatte die Entwicklung seit der Einführung des Frauenstimm- und wahlrechts – obwohl anfänglich noch verhal- ten (von 1986 bis 1997) – zwischen- zeitlich auch verheissungsvoll ausgesehen (von 1997 bis 2013).

Die Frauenanteile erhöhten sich von 1997 bis zu den Wahlen 2013 stetig. Man ging davon aus, dass der hohe Bildungsgrad der Frauen

und deren zunehmende Erwerbs- tätigkeit das Ihre dazu beitragen werden, dass sich in Zukunft nie- mand mehr dem Thema Gleich- berechtigung zwischen Mann und Frau annehmen muss, da diese wie von alleine als eine Art Selbstläufer vonstattengehen wird.

2013 kam dann aber der jähe Un- terbruch dieser Entwicklung, als der Frauenanteil im Landtag zum

ersten Mal seit langer Zeit nicht mehr anstieg oder zumindest gleich blieb. Damals konnte noch von einem einmaligen Ergebnis gesprochen werden, das bei den

nächsten Wahlen korrigiert wür- de. Dass diese Anteile sich aber weiter verschlechtern, damit hatte wohl niemand in dieser Form und in diesem Ausmass gerechnet.

Nun aber ist das Resultat da, und es stellen sich erneut Fragen der Gleichberechtigung und der Chan- cengleichheit in Liechtenstein.

Als eine Art Vorläufer der momen- tanen Situation sehe ich die Dis-

kussionen um die Abstimmung der Wirtschaftskammer-Initiative zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Frauen haben heute zwar die gleichen Rechte wie Männer, aber die Pfl ichten sind nach wie vor hochgradig ungleich verteilt.

So liegt die Verantwortung für Haushalt und Familie noch immer in aller Regel bei den Frauen. Ihre zunehmende Berufstätigkeit haben sie entweder um diese Verantwor- tung herum organisiert (daher der hohe Anteil an Teilzeitbeschäf- tigten) oder aber gelöst, indem schlechter verdienende Frauen (!) (in Kinderkrippen, als Tagesmütter oder Haushaltshilfen) die Arbeiten im Haushalt und bei der Kinderbe- treuung übernehmen.

Die Männer in Liechtenstein schei- nen von dieser Entwicklung nahezu unberührt. Sie arbeiten weiterhin grösstenteils Vollzeit und haben daher weniger Kapazitäten, sich vermehrt in den Bereich der unbe- zahlten Arbeit einzubringen. Da- raus ergeben sich ungleich lange Spiesse für Männer und Frauen, und zwar auf allen Ebenen – im Bereich der politischen Beteiligung ebenso wie bei der berufl ichen Karriere. Denn Haus- und Familien- arbeit ist nicht nur unbezahlt, sie ist auch unterbewertet. Während die Zeit, welche im Berufsleben oder bei einem ehrenamtlichen Engage- ment in Vereinen etc. aufgewendet wird, sich politisch und wirtschaft- lich auszahlt, ist dies bei der Haus- und Familienarbeit nicht der Fall.

Solange aber über diese Ungleich- heit nicht gesprochen und disku- tiert wird bzw. Lösungsansätze dafür gesucht werden, wird sich keine Abstimmung im Sinne der Wirtschaftskammer gewinnen las- sen, werden die Frauenanteile wei- ter tief bleiben oder sogar sinken und kann sich auch keine wirkliche Chancengleichheit oder Gleichbe- rechtigung zwischen Frauen und Männern einstellen.

Grenzen für die Gleichberechtigung

GASTKOMMENTAR

DR. LINDA MÄRK-ROHRER Politikwissenschaftlerin am Liechtenstein-Institut

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Vielleicht aber eignet sich die Ju- risterei sowohl als Wissenschaft als auch als Handwerk beson- ders dazu, um die Grundlagen des menschlichen Zusammen- lebens besser zu

Wäh- rend May noch versucht hat, die Bevölkerung hinter dem Brexit zu vereinen, scheint Johnson sich nur mehr für die Brexit-Befürwor- ter zu interessieren.. Kurzfristig mag

Manche Akteure in Island, Liech- tenstein und Norwegen könnten deshalb den mit dem institutio- nellen Abkommen Schweiz–EU geschaffenen Rahmen als Alter-?. native zum EWR erachten und

Im Gegenteil: Indem externe Kinderbetreuungseinrichtungen oder Familienmitglieder und Be- kannte den brachliegenden Teil der Care-Arbeit übernehmen, leisten sie zwar

Dabei gerät leider meist aus dem Blick, dass Kritik ein sekundäres Phänomen ist: Sie kann nicht für sich alleine bestehen, sondern muss notwendigerweise auf et- was bezogen

Auch die (scheinbar einzige) mögliche Sichtbarmachung von Hausarbeit durch die zunehmende Erwerbstätigkeit der Frauen vollzieht sich nur sehr langsam, denn in der Regel wählen

Zum Traditionalisierungseffekt gehö- ren nicht nur Frauen, sondern auch Män- ner. Erst wenn es selbstverständlich ist, dass Männer ebenso dazu gemacht sind, Kinder zu betreuen,

Nicht nur politisch, son- dern auch rechnerisch ist eine Ko- alition zwischen einer Grosspartei und der FL ausgeschlossen, da es nicht für eine Mehrheit im Landtag reicht.. Mit