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Klimaschutzplan 2050: Noch kein großer Wurf

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Nr. 12/2016 23. März 2016

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Klimaschutzplan 2050: Noch kein großer Wurf

Die Weltgemeinschaft hat in Paris im letzten Dezember vereinbart, die globale Erwärmung auf „deutlich unter zwei Grad Celsius“ zu begrenzen. Um dieses Ziel zu er- reichen, plant Deutschland, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Noch ist offen, auf welchem Weg dieses Ziel erreicht werden kann. Welche Strate- gien und Maßnahmen müssen dafür eingeleitet werden, um die verschiedenen Sektoren zu dekarbonisieren?

Um eine Antwort auf diese Fragen zu geben, hatte die Bundesregierung die Erstellung eines Klimaschutzplanes bereits im Koalitionsvertrag vereinbart. Er soll bis zum Sommer 2016 vom Kabinett beschlossen werden und als längerfristige Orientierung in der nationalen Klimapolitik dienen.

Vorgeschaltet lief seit letztem Juni 2015 ein Beteili- gungsprozess, bei dem Verbände, Organisationen, Län- der, Kommunen und Bürger Vorschläge einbringen konnten. Am letzten Wochenende wurde das Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses vom Delegiertengremium an Bundesumweltministerin Hendricks übergeben.

Herausgekommen ist ein 350-seitiges Papier mit 97 Maßnahmenvorschlägen aus den verschiedenen Hand- lungsfeldern. Leider ist ein großer Wurf nicht gelungen, allenfalls ein Auftakt für Folgeprozesse. So gelang wäh- rend des Beteiligungsprozesses keine inhaltliche Annä- herung über strittige Themen, was sich in zahlreichen widersprüchlichen Maßnahmen zeigt.

Zudem hat der Dialogprozess keine belastbaren Er- kenntnisse über die sozialen und ökonomischen Auswir- kungen verschiedener Transformationspfade geliefert.

Eine Bewertung und Konsensbildung lässt sich so nicht erreichen. An diesem Punkt müssen Folgeprozesse an- setzen, damit der Klimaschutzplan sinnvolle Innovati- ons- und Investitionsimpulse für die Erreichung der nati- onalen Klimaziele setzen kann.

Der DGB hatte bereits mehrfach die Einrichtung einer Ethikkommission 2.0 gefordert, die einen Konsens über die Erreichung der Energie- und Klimaziele vorbereiten sollte. Bei Entscheidungshorizonten bis 2050 muss Gründlichkeit Vorrang vor Schnelligkeit haben. Ent- schlossenes Handeln führt nur dann zum Erfolg, wenn Strategien und Maßnahmen über eine ausreichende ge- sellschaftliche Verankerung verfügen.

In jedem Fall gilt: Eine starke industrielle Wertschöp- fung ist die Voraussetzung, um unseren Wohlstand zu sichern und Klimaschutz zu erreichen! Deutschland muss Vorbild und Vorreiter zugleich sein.

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