• Keine Ergebnisse gefunden

Den „sozialen Auftrag der Ärzte“ mit Leben erfüllen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Den „sozialen Auftrag der Ärzte“ mit Leben erfüllen"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Bayerisches Ärzteblatt 3/2006 111

KVB informiert

„Es freut mich, wenn Patienten etwas Fundiertes über eine Krankheit erfahren möchten und die In- formationen dann auch weitertragen“, so die Begründung des Münchner Kinder- und Jugend- psychiaters Werner Heuschen für seine Teilnah- me am Referentenpool für Selbsthilfegruppen.

Ins Leben gerufen haben dieses Projekt die Kas- senärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) in Zu- sammenarbeit mit der Selbsthilfekoordination (SeKo) Bayern. Ziel ist es, medizinische Exper- ten als Referenten bei Veranstaltungen von Selbsthilfegruppen zu vermitteln. Die Bandbreite der Themen reicht dabei von A wie Alzheimer bis Z wie Zystitis.

Auf das Vorhaben aufmerksam geworden ist Heuschen im vergangenen Jahr durch einen Aufruf in der Juli-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes. Die Initiatoren, Dr. Peter Schol- ze für die KVB und Dr. Max Kaplan für die BLÄK, hatten dort zur Teilnahme eingela- den. Die Resonanz war durchaus positiv:

120 Ärzte signalisierten ihre Bereitschaft, den Selbsthilfegruppen als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. Einige von ihnen trafen sich Mitte Januar in München, um die kon- krete Umsetzung zu besprechen. Dabei wurde von der Finanzierung über die Veranstal- tungsorte bis hin zur Gestaltung der Feed- back-Bögen intensiv diskutiert. Im Mittel- punkt stand ein Thema: „Als Ärzte haben wir einen sozialen Auftrag“, so Peter Scholze.

Der Referentenpool biete eine gute Gelegen- heit, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Außerdem schaffe er ein Gegengewicht zur ansonsten gängigen Referentenpraxis, werde doch ein Großteil der Vorträge bei Selbsthil- fegruppen durch Pharma-Unternehmen fi- nanziert: „Es ist wichtig, dass die Ärzteschaft zeigt, ein solches Projekt aus eigener Kraft auf die Beine stellen zu können“.

Der Nutzen für die Patienten liegt auf der Hand: „Für uns als Selbsthilfegruppe ist es wichtig zu erfahren, wie der Arzt denkt“, sagt Eva Kreling von der SeKo Bayern. „Und bis- her haben wir das Problem, nicht genau zu wissen, wie wir passende Referenten kontak- tieren können.“ Doch damit soll jetzt Schluss sein. Die 120 Ärzte, die sich bisher angemel- det haben, sind erst der Anfang. Davon ist Initiator Scholze überzeugt: „Die hier anwe- senden und teilnehmenden Kollegen sind ih- rer Zeit weit voraus. Der Austausch zwischen uns Ärzten und unseren Patienten wird im- mer mehr an Bedeutung gewinnen.“

Tobias Horner (KVB)

Den „sozialen Auftrag der Ärzte“ mit Leben erfüllen

Werner Heuschen: „Durch die Tätigkeit als Referent profitiere ich auch für meine eigene Arbeit.“

Im Schulterschluss für eine gute Sache: KVB-Geschäfts- führer Sigurd Duschek und Dr. Peter Scholze, stellver- tretender Vorsitzender der Vertreterversammlung der KVB (v. li.).

„Jetzt können wir mit Fug und Recht be- haupten, eine sehr kinderfreundliche KV zu sein“, so Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzen- der der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Nicht einmal ein Jahr, nachdem er seine ersten Pläne für eine eigene Kinderein- richtung bei der KVB in München vorgestellt hatte, konnte das Kinderhaus „Xundi“ Mitte Februar seine Pforten öffnen. In zwei Grup- pen werden 37 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren von einem erfahrenen Pädagogenteam betreut. Primär sind die Kinderkrippe und der Kindergarten für die Kinder von KVB-Mitarbeitern ge- dacht, doch auch anderen Interessierten, bei- spielsweise jungen Ärztinnen auf dem Weg zum Facharzt, steht die Einrichtung offen.

Allerdings ist die Nachfrage so groß, dass be- reits jetzt die Plätze in den im September startenden zusätzlichen Gruppen rar sind.

„Gerade weil das Interesse so groß ist, sind wir sehr froh, beim Start die geplante Punkt- landung geschafft und den ehrgeizigen Ter- minplan umgesetzt zu haben“, erklärte Mun- te. Mehr Informationen zu dem pädagogi- schen Konzept hinter dem Projekt – so ist

beispielsweise von Beginn an eine zweispra- chige Begleitung der Kinder vorgesehen – sind im Internet erhältlich unter www.kiku- muenchen.de.

Martin Eulitz (KVB)

Kinderhaus bei der KVB

KVB-Vorstand Dr. Axel Munte testete zur Eröffnung die Spielzeuge.

111.qxp 27.02.2006 17:11 Uhr Seite 111

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die große Herausforderung an die Krankenversicherung, ob sozial oder privat, wird deshalb darin bestehen, Vertragsformen mit Anreizen dafu ¨r zu entwickeln, sich vielleicht mit

Die Reaktionen zahlreicher Mitglieder in den letzten Tagen und Wochen haben gezeigt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen sehr wohl den Ernst der Lage begrif- fen haben, sehr

Um eine telefonische Anmeldung vorab an der Kasse des Wildparks unter der Nummer 504- 3370 wird gebeten. Die Kosten betragen neben dem Eintritt zwei Euro

Das poröse und hydrophile Calciumphosphat-Material sämtlicher OssDsign Produkte ermöglicht die Infiltration von Blut und die Adsorption von Proteinen 7 sowie das Tränken des

Thomas Sobanski Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ GmbH, Saalfeld Thorsten Sukale Ausbildungszentrum für

für eine Klinik ganz positiv ist, wenn der Arzt diese Klinik oder diesen Behandler

Der Einwand, mit der Abschaffung des Eigentums würde kein Mensch mehr arbeiten wollen, ist nicht stichhaltig: Denn schon in der bürgerlichen Gesellschaft ist es ja so, dass die

Die Botschaft wird aufgeschrieben Über lange Zeit haben die Christen nur mündlich von Jesus erzählt: Zwar gibt es aus dieser Zeit noch schriftliche Aufzeichnungen, wie die Briefe