Jahrgang 10 / Folge / 4
O r g a n d e r L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u ß e n
H a m b u r g , 4. A p r i l 1959 / Verlaqsposlamt Leer (Ostfriesland)
ff
Das
Heft in der Hand ff
kp. W ä h r e n d in der Bundesrepublik die scharfe und sehr lebhafte politische Auseinan- dersetzung mit den von der SPD und der FDP vorgelegten P l ä n e n zur L ö s u n g der g r o ß e n deut- schen Probleme unvermindert andauert, ver- dient jetzt vor allem auch die Stellungnahme des Pankower Regimes und des kommunisti- schen Ostblocks zu diesen Dokumenten eine be- sondere Beachtung. Es ist in Westdeutschland, aber auch in dem zur freien Welt g e h ö r e n d e n Ausland teilweise sehr scharfe Kritik gerade am Deutschlandplan der SPD g e ü b t worden, den sehr beträchtliche politische Kreise als in seinen V o r s c h l ä g e n an die andere Seite viel zu weit- gehend werten. Zu einem Zeitpunkt, wo g r ö ß t e
Masurisches L a n d
Ein tieler Ernst liegt über der weiten, leicht gewellten Ebene des masurischen Landes, — ein Ernst und eine Erwartung, die wie eine
Frage klingen . . .
E i n m ü t i g k e i t gerade in der Vertretung unserer wichtigsten Anliegen wohl von den meisten Deutschen g e w ü n s c h t wird, zeichnet sich die M ö g l i c h k e i t einer sicher sehr heftigen öffent- lichen Debatte im Bundestag ab. G e s p r ä c h e , die dei Kanzler mit dem SPD-Vorsitzenden Ollen- hauer, mit Carlo Schmid und Erler führte, haben wohl zu einem Meinungsaustausch, leider aber nicht zu irgendeiner Abstimmung der Ansichten geführt.
P a n k o w e r E c h o
Was sagen nun die F u n k t i o n ä r e und die von straffer Hand nach Moskaus Weisungen gelenk- ten publizistischen Organe des kommunistischen Regimes zu den P l ä n e n ? Greifen sie sie, da ja die beiden westdeutschen Oppositionsparteien ein sehr g r o ß e s Entgegenkommen bei G e s p r ä - chen ü b e r die Wiedervereinigung zeigen, begei- stert als eine M ö g l i c h k e i t auf? Zeigen sie, die sich in ihren Propagandaphrasen immer als die wahren Apostel einer Wiedervereinigung in Szene setzten, nun den guten W i l l e n zu echten Aussprachen? Nichts von alledem! M a n nimmt zwar in Ost-Berlin wie auch in Moskau mit einem gewissen triumphierenden Unterton zur Kenntnis, d a ß mindestens der Deutschlandplan der SPD den Gedanken der K o n f ö d e r a t i o n — für dessen geistigen Vater in seiner P r ä g u n g sich Ulbricht ausgibt — ü b e r n i m m t , man ver- zeichnet auch die Tatsache, d a ß die SPD heute für eine Vorbereitung der Wiedervereinigung eine gesamtdeutsche Konferenz und einen par- lamentarischen Rat gleich stark mit abkomman- dierten Pankower F u n k t i o n ä r e n und mit frei- willigen Vertretern Westdeutschlands besetzen will. Weiter aber geht man in keinem Fall.
W e i t e r f ü r S p a l t u n g !
Zugleich wird dann u n m i ß v e r s t ä n d l i c h betont, daß die SED wie auch Moskau selbst an einer Beseitigung der deutschen Spaltung in keiner Weise interessiert sind, so lange eben nicht die nach kommunistischer Vorstellung wiederver- einigten einstigen Besatzungszonen in ein Feld kommunistischer Unterwanderung verwandelt werden. Im Leiborgan des Herrn Ulbricht, dem kommunistischen Zentralblatt „ N e u e s Deutsch- land", wird a u s d r ü c k l i c h betont, d a ß das erste und wichtigste Ziel, dem die Pankower Macht- haber zustrebten, eine „ v o l l s t ä n d i g e Ä n d e r u n g der gesellschaftlichen V e r h ä l t n i s s e in West- deutschland" und die einseitige Verhinderung einer atomaren A u s r ü s t u n g der Bundeswehr ist.
Das „ N e u e Deutschland" gibt ebenso offen zu, daß die S E D - F ü h r u n g n i c h t e i n m a l a u f d e r G r u n d l a g e d e r G l e i c h b e r e c h - t i g u n g ü b e r die W i e d e r v e r e i n i g u n g verhandeln will. Fadenscheinig „ b e g r ü n d e t " sie das damit, man k ö n n e nicht von denselben Machten eine Hilfe für die Wiedervereinigung erwarten, die an der Beibehaltung Westdeutsch- lands als S t ü t z p u n k t der Verteidigung der freien Welt interessiert seien. Heuchlerisch wird zwar betont, die Frage einer „ s o z i a l i s t i - schen" (also kommunistischen) Revolution für Westdeutschland sei i m A u g e n b l i c k für die Pankower nicht aktuell. Im gleichen Atem- zug aber betonen die Sender der Zone und kom- munistische Zeitungen, d a ß den roten Trabanten dort drüben alles daran gelegen sei, in West- deutschland eine „ b ü r g e r l i c h - d e m o k r a t i s c h e , parlamentarische Ordnung" h e r b e i z u f ü h r e n , bei
S c h l u ß a u f S e i t e 2
W i r f o r d e r n r e s t l o s e K l a r h e i t !
Was sagt die Bundesregieiung zu der Verzichterklärung von de Gaulle?
E. K. Viele unserer Landsleute glaubten ihren Ohren nicht zu trauen, als sie am 25. März im abendlichen Nachrichtendienst unserer Rund- funksender die ersten Mitteilungen ü b e r eine E r k l ä r u n g h ö r t e n , die der französische Staats- p r ä s i d e n t d e G a u l l e wenige Stunden zuvor auf einer von ü b e r sechshundert in- und aus- l ä n d i s c h e n Journalisten abgehaltenen Presse- konferenz zur Deutschlandfrage abgegeben hatte. Die Kunde, d a ß de Gaulle neben einigen wohlwollenden und sicher in mancher Beziehung auch v e r s t ä n d n i s v o l l e n Ä u ß e r u n g e n zum Pro- blem Berlin und zur Frage der deutschen Wie- dervereinigung hier offenbar als erster m a ß - gebender Staatsmann des freien Westens eine Art V o r v e r z i c h t a u f d e n d e u t s c h e n O s t e n ausgesprochen habe, eilte noch in der Nacht durch das ganze Land. Mit g r ö ß t e r Span- nung erwartete man die Morgenpresse, um aus ihrer L e k t ü r e festzustellen, ob die betreffende Ä u ß e r u n g de Gaulies wirklich gefallen war und welchen Wortlaut sie hatte. Man hatte immer noch die Hoffnung, d a ß man sich nur v e r h ö r t habe. V o n Mund zu Mund weitergegebene, rasch verlesene Rundfunknachrichten erfahren ja oft genug eine gewisse Wandlung des wah- ren Sachverhalts. Heute steht nun fest — und zwar auf Grund der Berichte der wichtigsten westlichen Nachrichtenagenturen, wie auch der Tagespresse —, d a ß die Erklärung des franzö- sischen S t a a t s p r ä s i d e n t e n und faktischen Re- gierungschefs in der Pressekonferenz folgender- m a ß e n lautete:
„Die Vereinigung der beiden Teile zu einem einzigen Deutschland, das v o l l s t ä n d i g frei w ä r e , erscheint uns als die normale Bestimmung (nach einigen Lesarten: des „ n o r m a l e n Schicksals") des deutschen Volkes,
vorausgesetzt, d a ß die augenblicklichen (oder
„ g e g e n w ä r t i g e n " ) Grenzen im Osten, im W e - sten, Norden und S ü d e n nicht in Frage ge- stellt werden,
und d a ß das wiedervereinigte Deutschland ge- neigt ist, sich eines Tages einer vertraglichen Organisation ganz Europas für Zusammenarbeit, Freiheit und Frieden a n z u s c h l i e ß e n . "
Sofort nach dem Bekanntwerden der Ä u ß e - rungen de Gaulles in Presse und Rundfunk des
In- und Auslandes hat der Sprecher der Lands- mannschaft O s t p r e u ß e n , Dr. A l f r e d G i l l e , MdL, allen Organen der ö f f e n t l i c h e n Meinung folgende g r u n d s ä t z l i c h e Erklärung zugehen lassen:
„Die Anerkennung der O d e r - N e i ß e - G r e n z e durch den f r a n z ö s i s c h e n S t a a t s p r ä s i d e n t e n de Gaulle ist die ä r g s t e Ü b e r r a s c h u n g , die der A u ß e n p o l i t i k der Bundesregierung aus den Reihen der eigenen V e r b ü n d e t e n bisher be- reitet wurde.
Die L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u - ß e n hat die sofortige Einberufung des Präsi- diums des Gesamtverbandes der Vertriebenen verlangt. Die Heimatvertriebenen haben einen Anspruch auf eine restlose K l ä r u n g die- ses Vorfalls, der im Hinblick auf die letzten d e u t s c h - f r a n z ö s i s c h e n G e s p r ä c h e v ö l l i g ü b e r - raschend kommt. W a s i s t h i e r v e r - s ä u m t w o r d e n , und w e r t r ä g t d i e V e r a n t w o r t u n g ? "
Hier ist in wenigen, u n m i ß v e r s t ä n d l i c h e n Worten das ausgesprochen, was uns heute als O s t p r e u ß e n und als Deutsche bewegt. In einigen Bonner politischen Kreisen war man nach Ein- gang der ersten Nachrichten aus Paris offenbar der Meinung, d a ß es sich um eine m i ß v e r s t ä n d - liche Wiedergabe der wirklichen Erklärung de Gaulles handeln k ö n n e . Man konnte sich dort nicht vorstellen, d a ß der französische Präsident, der zuvor recht eindrucksvolle Worte für die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich gefunden hatte und der die Notwendigkeit der Behaup- tung der Positionen der freien Welt in West- Berlin unterstrich, hier nun plötzlich eine A n - e r k e n n u n g d e r O d e r - N e i ß e - L i n i e als d e u t s c h e O s t g r e n z e im Namen einer westlichen Großmacht schon zu einem Zeitpunkt aussprach, da echte Friedensverhandlungen ü b e r h a u p t noch nicht begonnen haben.
Es sind offenbar sofort Rückfragen in Paris erfolgt, bis jetzt aber trai keine amtliche fran- z ö s i s c h e Erklärung ein, in der von dem oben e r w ä h n t e n in Presse und Rundfunk v e r ö f f e n t - lichten Wortlaut der de G a u l l e - E r k l ä r u n g abge- rückt worden w ä r e . Man muß also — mindestens bis zum Eingang einer solchen offiziellen Re-
g i e r u n g s e r k l ä r u n g Frankreichs — von diesem Wortlaut als gegeben ausgehen. In dürren Wor- ten h e i ß t das nichts anderes, als d a ß eine Macht, die seit mehreren Jahren V e r b ü n d e t e r D e u t s c h l a n d s ist, sich ohne jeden ersicht- lichen Grund zu einer geradezu u n g e h e u e r - l i c h e n „ V o r l e i s t u n g " b e z ü g l i c h der deutschen Ostgrenzen bereit erklärt und damit bei Moskau und seinen Trabanten hellen Jubel weckt. Sofort erhebt sich die Frage, wie ein sol- cher Schritt ganz kurze Zeit nach einer l ä n g e r e n vertraulichen Aussprache zwischen dem deut- schen Kanzler und dem f r a n z ö s i s c h e n Staats- oberhaupt m ö g l i c h war, nach der es in dem amt- lichen Bericht h i e ß , es bestehe ü b e r die weitere Politik eine v ö l l i g e Ü b e r e i n s t i m m u n g .
- • • " * . . . , ' . ' •
Von der Bundesregierung liegt bisher die Er- k l ä r u n g eines Sprechers vor, in der betont wird, nach Ansicht der Bundesrepublik k ö n n e auch weiterhin nicht die O d e r - N e i ß e - L i n i e als die deutsche Ostgrenze gelten. Die Regierung habe immer wieder betont, d a ß sie nicht an eine ge- waltsame Ä n d e r u n g der Grenzfrage denke.
Auch das Potsdamer Abkommen habe noch von den G r e n z e n d e s D e u t s c h e n R e i c h e s im Jahre 1937 gesprochen, und der Grundsatz gelte weiter, d a ß die Grenzen Deutschlands erst in einem Friedensvertrag bestimmt w ü r d e n . Das Befremden der Bonner Regierung an der Ä u ß e - rung des Gaulles wurde in sehr vorsichtiger Form g e ä u ß e r t . Man wies dabei zugleich sozial- demokratische Vermutungen, der Kanzler habe mit de Gaulle bei der letzten Zusammenkunft darüber gesprochen, entschieden zurück.
*
Die S P D betonte, d a ß es höchst eigenartig sei, wenn ein a u s l ä n d i s c h e r und noch dazu ein v e r b ü n d e t e r Staatsmann mit der linken Hand im Vorfeld der internationalen Verhandlungen ü b e r den A b s c h l u ß eines Friedensvertrages mit Deutschland ein so wichtiges Problem „auf offe- nem Markt austrägt". Der stellvertretende SPD- Vorsitzende, von Knoeringen, meinte, die Hal- tung de Gaulles in der Grenzfrage sei ein Be- weis dafür, d a ß Frankreich an der Wiederver- einigung Deutschlands ü b e r h a u p t kein Interesse Labe. Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfrak- tion, Mende, bezeichnete die de Gaulle-Erklä-
Ostpreußen fordern Recht, Freiheit, Friede
Landsleute, denkt an das Deutschlandtreffen Pfingsten 1959 In der Hauptstadt Berlin!
4. A p r i l 1959 / Seite 2 Das O s t p r e u ß e n b l a t t Jahrgang 10 / Folge 14
rung als eine » K a p i t u l a t i o n v o r d e r s o w j e t i s c h e n H ö c h s t f o r d e r u n g in der Grenzfrage".
Die Annahme, daß die so bedauerliche Er- k l ä r u n g de Gaulles tatsächlich, mit vielleicht ganz geringen Abweichungen, so gefallen ist, wie wir sie oben zitierten, wird leider durch das Echo in der ausländischen Presse sowohl des v e r b ü n d e t e n westlichen Auslandes wie auch in den Ostblockstaaten erheblich verstärkt. So hat beispielsweise die g r o ß e französische Tageszei- tung „ P a r i s - J o u r n a l " erklärt, zum ersten- mal habe ein westlicher Staatschef versichert, daß die augenblicklichen Grenzen Deutschlands e n d g ü l t i g seien. Das bedeute vor allem, daß die d e u t s c h e O s t g r e n z e die O d e r - N e i ß e - L i n i e sei und daß die Deutschen nicht hoffen sollten, eines Tages die östlich die- ser Linie liegenden und von Polen annektierten Gebiete wieder zu erhalten. Der südfranzösische
„Midi Libre" sagt sogar, niemand k ö n n e „ver- n ü n f t i g e r w e i s e annehmen, daß Deutschland seine Grenzen von 1937 jemals nur auf dem Wege gegenseitiger Abmachungen wiederer- langen werde". Die Deutschen, die daran zwei- felten, verrieten nur eine „ g e w i s s e Naivität".
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Eine sofortige Stellungnahme der deutschen amtlichen Kreise erfordern ganz g e w i ß einige Ä u ß e r u n g e n der Schweizer Presse. So e r k l ä r e n zum Beispiel die „ B a s e l e r N a c h r i c h - t e n " , im Lichte der französischen Ä u ß e r u n g k ö n n e es sich als doch nicht so ganz zufällig er- weisen, daß E i s e n h o w e r bei seiner g r o ß e n Rede vor wenigen Tagen eine Karte verwendet habe, auf der Deutschland an der Oder und N e i ß e aufhöre. Das Blatt vermutet, daß sich hier eine a m e r i k a n i s c h - f r a n z ö s i s c h e L i n i e herausschäle, die die Anerkennung der heutigen deutschen Ostgrenzen unter der Be- dingung einer freiheitlicheren Entwicklung in Osteuropa vorsehe. Das Blatt unterstellte dann sogar die Möglichkeit, d a ß diese Marschroute vom Kanzler mit de Gaulle „in Marly vorbe- sprochen" sei. Die » B a s e l e r N a t i o n a l - z e i t u n g " äußert sich ähnlich, indem sie wörtlich erklärt, de Gaulle habe hier etwas ge- sagt, „was die Bundesregierung und andere be- freundete Regierungen v e r s t ä n d l i c h e r w e i s e noch nicht sagen k ö n n e n " . Man darf erwarten, d a ß hierzu eine ganz klare Stellungnahme der Bun- desregierung umgehend vorgelegt wird. Alle Deutschen haben ein Recht darauf.
W ä h r e n d Moskau in einem ersten Kommen- tar lediglich etwas anerkennend von einer
„klaren Sprache de Gaulles" redet, äußert sich die Presse des kommunistisch regierten P o - l e n s geradezu t r i u m p h i e r e n d . So erklärt das Zentralparteiorgan „ T r y b u n a L u d u " , de Gaulles Erklärung m ü s s e man positiv be- werten, denn sie stelle die e r s t e m a ß g e b - l i c h e w e s t l i c h e B e s t ä t i g u n g der ge- gebenen Tatsache dar, daß die Grenzen Polens an der O d e r - N e i ß e unabänderlich seien. Auch
„ S l o w o Powszechne" jubelt ü b e r die „erste offi- zielle Anerkennung der O d e r - N e i ß e - G r e n z e durch eine der W e s t m ä c h t e " . Man wisse nicht, ob de Gaulle hier eine bereits vereinbarte Mei- nung der W e s t m ä c h t e vertreten oder als „Enfant terrible" der A t l a n t i k p a k t m ä c h t e aufgetreten sei. „Zycie Warszawy" nennt die Ä u ß e r u n g e n de Gaulles einen „ u n a n g e n e h m e n Hieb für die Revanchisten" in der Bundesrepublik.
*
Soweit das erste Echo zur de Gaulle-Erklä- rung. Es beweist wohl zur G e n ü g e , wie berech- tigt die Erregung und die Betroffenheit ist, die in weitesten Kreisen des deutschen Volkes nach der Erklärung des französischen Staatspräsi- denten herrscht. Hier ist nicht nur der Sache Deutschlands und seiner Heimatvertriebenen, sondern der der freien Welt ü b e r h a u p t ein s e h r s c h l i m m e r D i e n s t geleistet wor- den. Und er geschah viele Wochen schon vor einer jetzt mit einiger Sicherheit zu erwarten- den A u ß e n m i n i s t e r k o n f e r e n z , auf der die Pro- bleme der Deutschlandfrage und des Friedens- vertrages im Mittelpunkt stehen werden.
Präsident de Gaulle hat in seiner Pressekon- ferenz erklärt, d a ß Frankreich auch in Zukunft gut freundschaftlich mit Deutschland zusammen- leben wolle und daß es eine Neutralisierung Deutschlands schon im Hinblick auf seine eigene Sicherheit nicht hinnehmen k ö n n e . Wie reimt sich eine solche Erklärung zusammen mit jenen Worten, in denen er den Vorausverzicht auf den deutschen Osten zu einem Zeitpunkt anbietet, wo Moskau ganz unmißverständlich betont, d a ß es auch bei einem solchen Vorausverzicht einer echten Wiedervereinigung auch nur der vier alten Besatzungszonen nicht zustimmen w ü r d e ?
Ostpreußen und das Brandenburger Tor
Als erster Staat auf dem e u r o p ä i s c h e n Fest- land wird Italien A b s c h u ß r a m p e n für Mittel- streckenraketen erhalten. Ein entsprechendes Abkommen zwischen den U S A und Italien ist Ostern abgeschlossen worden. Die zu den Raketen g e h ö r e n d e n A t o m s p r e n g k ö p f e sollen in der N ä h e der Rampen unter amerikanischer Aufsicht gelagert werden.
H e r a u s q e b e r : L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u ß e n e V C h e f r e d a k t e u r : M a r t i n K a k l e s . V e r a n t w o r t l i c h für d e n p o l i t i s c h e n T e i l : E i t e l K a p e r . U n v e r l a n g t e E i n s e n d u n g e n u n t e r l i e g e n n i c h t d e r r e d a k t i o n e l l e n H a f t u n g , f ü r d i e R ö c k s e n d u n o w i r d P o r t o e r b e t e n
D a s O s t p r e u ß e n b l a t t i s t d a s O r g a n d e r L a n d s m a n n -
» c h a f t O s t p r e u ß e n u n d e r s c h e i n t w ö c h e n t l i c h z u r I n - f o r m a t i o n d e r M i t g l i e d e r d e s F ö r d e r e r k r e i s e s d e i L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u ß e n
A n m e l d u n g e n n e h m e n J e d e P o s t a n s t a l t u n d d i e L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u ß e n e n t g e g e n . M o n a t l i c h 1,20 D M
_ S e n d u n g e n f ü r S c h r i f t l e i t u n g , G e s c h ä f t s f ü h r u n g u n d A n z e i g e n a b t e i l u n g : ( 2 4 a ) H a m b u r g 13, P a r k a l l e e 8 4 / 8 6 T e l e f o n : 4 5 2 5 4 1 / 4 2 P o s t s c h e c k k o n t o N r . 9 0 7 0 0 ( n u i f ü r A n z e i g e n )
D r u c k : G e r h a r d R a u t e n b e r g . (23) L e e r ( O s t f r i e s l a n d ) . N o r d e r s t r a ß e 2 9 / 3 1 , R u f :
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Auflage ü b e r 125 000 / $ /
Z u r Z e i t i s t P r e i s l i s t e 9 g ü l t i g .