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Bäche brauchen Knautschzone:  für Hochwasserschutz und mehr Artenvielfalt

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Academic year: 2022

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                 P r e s s e m i t t e i l u n g

Anschrift: Landesfischereiverband Bayern e.V.

Pechdellerstr. 16, 81545 München Tel.: (089) 642726-0

Internet: www.lfvbayern.de E-Mail: poststelle@lfvbayern.de Verantwortlich: Thomas Funke

 

Bäche brauchen Knautschzone:  

für Hochwasserschutz und mehr Artenvielfalt 

Fehlende Uferrandstreifen bedrohen Lebensräume und fördern Hochwasser 

München, 29. November 2013 – Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) und der Landesfi‐

schereiverband Bayern (LFV) fordern zum Schutz der heimischen Fischwelt, der Arten‐

vielfalt und der Hochwasserprävention einen gesetzlich vorgeschriebenen Gewässer‐

randstreifen von mindestens fünf Metern Breite. Zudem sollen Landwirte besser geför‐

dert werden, die freiwillig einen Abstand ihrer Äcker zum Gewässer von 10 Metern ein‐

halten.  

 

Die Biomasseproduktion boomt in Bayern. Für unsere Gewässer bedeutet das leider nichts  Gutes. Die Artenvielfalt der bayerischen Flüsse und ihrer Uferlandschaften wird durch den  Ausbau der Maismonokulturen stark gefährdet. In Bayern gibt es bisher nur eine freiwillige  Regelung zum Schutz von Gewässerrandstreifen, deshalb reichen die Felder oft bis an das  Wasser heran. Bei Regen fließt das Wasser schnell direkt in Gräben, Bäche und Flüsse und  erhöht die Hochwassergefahr. Gleichzeitig wird von den Äckern wertvoller Boden in die  Flüsse gewaschen und der Gewässergrund verschlammt und der Sauerstoffgehalt des  Wassers sinkt durch den Abbau der organischen Substanz wie z.B. Humus. Die meisten  bayerischen Flussfischarten benötigen für die Fortpflanzung jedoch sauberen Kies am  Grund der Gewässer – finden sie nur noch Schlamm, laichen sie nicht mehr. Was dem  Landwirt so an nährstoffreichem Boden verloren geht, muss er außerdem durch teuren  Dünger wieder ausgleichen. 

 

Der bisher praktizierte Ansatz auf Freiwilligkeit in Verbindung mit dem Förderprogramm  KULAP bietet Landwirten zu wenig Anreiz, um auf die Bewirtschaftung der Gewässerrand‐

streifen zu verzichten. „Deshalb fordern wir möglichst umgehend eine Anpassung der Aus‐

gleichsprämien für die ökologische Bewirtschaftung der Uferrandstreifen, derzeit fallen die  Förderzahlungen weit hinter die erzielbaren Erträge zurück“, so Prof. Dr.‐Ing. Albert Gött‐

le, Präsident des LFV. 

 

„Bayern muss die Gewässerrandstreifen zudem endlich ins Wassergesetz aufnehmen.“ 

Fordern Göttle und Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN. Das Wasser‐

haushaltsgesetz des Bundes (WHG) schreibt Gewässerrandstreifen von 5 m Breite verbind‐

lich vor, von dieser Regelung können die Länder aber abweichen. Das bayerische Wasser‐

gesetz hat die bundesrechtliche  Verpflichtung nicht übernommen. Es setzt in der Novelle  vom 1.3.2010 auf eine freiwillige vertragliche Vereinbarungen bei Gewässerrandstreifen. 

Doch mit der Freiwilligkeit ist es vorbei, seit der Run auf nachwachsende Energieträger  ausgebrochen ist. „Seit mehr als 3 Jahren sehen wir nun keinerlei Fortschritt, das Gesetz  muss daher geändert werden.“  

 

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                 P r e s s e m i t t e i l u n g

Anschrift: Landesfischereiverband Bayern e.V.

Pechdellerstr. 16, 81545 München Tel.: (089) 642726-0

Internet: www.lfvbayern.de E-Mail: poststelle@lfvbayern.de Verantwortlich: Thomas Funke

BN und LFV betonen unisono, dass Gewässerrandstreifen auch ein wichtiger Schritt zur  Umsetzung staatlicher Naturschutz‐Ziele sind: „Biodiversitätsstrategie, Auenprogramm,  Wasserrahmenrichtlinie und der europäische Biotopverbund Natura 2000 – sie alle haben  mehr Raum und Eigenentwicklung für Gewässer als zentrale Lebensadern unserer Land‐

schaft als Ziel. Gewässerrandstreifen bieten die Grundlage für diese Entwicklung und quasi  ein Minimum nötiger Knautschzone.“ 

 

Am Beispiel des Starzelbach und seinem Zufluss Schwarzer Graben im Landkreis Fürsten‐

feldbruck zeigen die beiden Verbände exemplarisch den Handlungsbedarf konkret auf: 

Begradigung, Einleitung von Straßenabwässern, Nutzung bis an die Uferkante mit Uferab‐

brüchen und Verschlammung der Sohle, kein Raum für die Eigenentwicklung und Dynamik  des Gewässers. Gewässerrandstreifen – idealerweise begeleitet von einer Renaturierung  des Baches – würden Abhilfe schaffen. Wie das aussehen könnte, lässt sich ebenfalls am  Starzelbach besichtigen: Oberhalb von Alling gibt es solche Gewässerrandstreifen, auch der  Biber kann hier problemlos gestalten, und bei Olching wurde Hochwasserschutz und Ge‐

wässerschutz gut kombiniert – allerdings noch auf viel zu kleinem Raum und Gefährdung  der Aue durch Straßenplanung.  

   

Kontakt: 

Thomas Funke 

Leiter Öffentlichkeitsarbeit 

Landesfischereiverband Bayern e.V. 

Tel.: 089/ 64272622  Mobil: 0179/ 1297208 

E‐Mail: thomas.funke@lfvbayern.de   

Dr. Christine Margraf  

Artenschutzreferentin Südbayern  BUND Naturschutz in Bayern e.V. 

Tel.: 089/ 548298 89,   Mobil: 0174/ 4482318 

E‐Mail: christine.margraf@bund‐

naturschutz.de    

 

Über den Landesfischereiverband Bayern 

Der Landesfischereiverband Bayern e.V. ist die Dachorganisation der bayerischen Fischer. Er  vertritt Angel‐ und Berufsfischer. Seine ordentlichen Mitglieder sind 7 Bezirksverbände mit  über 850 Fischereivereinen und ca. 130 000 Mitgliedern. 

Als nach Bundesnaturschutzgesetz anerkannter Naturschutzverband verbindet er den Einsatz  für die Verbesserung der Ökologie bayerischer Gewässer mit der Förderung der Fischerei. Be‐

sonderer Schwerpunkt hierbei ist die Bedeutung der Angelfischerei für die Lebensqualität des  Menschen. 

 

Über den BUND Naturschutz in Bayern 

Der BN ist mit rund 200.000 Mitgliedern und Förderern der größte Natur‐ und Umweltschutz‐

verband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein  – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit genau 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus  starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für  Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz‐Netzwerkes  Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN  in der Lage, seine Umwelt‐ und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.  

 

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