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Academic year: 2022

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(1)

Quanteneffekte gespeicherter Ionen

Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) der Fakult¨at f¨ur

Physik der Universit¨at Regensburg

vorgelegt von Christoph Skornia aus Landau a. d. Isar

2001

(2)

Tag der m¨undlichen Pr¨ufung: 2.7.2001

(3)

Zusammenfassung

Im Rahmen dieser Arbeit wurde theoretisch untersucht, inwieweit an einzelnen gespei- cherten Ionen Grundlagenexperimente zu Quanteneffekten durchgef¨uhrt werden k¨onnen und mit welchen Resultaten dabei zu rechnen ist. Angeregt von Untersuchungen an Atomstrahlen [1] konnten konkrete Vorhersagen ¨uber den Einfluss eines Resonators auf die Energieniveauverschiebungen eines gespeicherten In -Ions getroffen werden. Bei realistisch angenommenen experimentellen Parametern wurde zum einen numerisch gezeigt, dass diese Verschiebung sehr gut nachgewiesen werden kann. Zum anderen wurden aber auch die bisher verwendeten analytischen N¨aherung weiter verfeinert. Das zugeh¨orige Experiment befindet sich gerade im Aufbau.

Im Rahmen der Untersuchung von Koh¨arenzeffekten der inneren Freiheitsgrade konnten bislang nicht bekannte Zusammenh¨ange zwischen

”Autler-Townes-Splitting“ und dem gerade in j¨ungster Zeit vielfach diskutiertem

”Coherent-Population-Trapping“ hergestellt werden. Diese erm¨oglichen ein tieferes Verst¨andnis der Natur der beiden Effekte, sowie eine klare Trennung der jeweiligen Parameterr¨aume. Hierbei stellte sich heraus, dass gerade das gespeicherte In -Ion ein ideales System zum experimentellen Nachweis dieser Zusammenh¨ange darstellt.

Im weiteren Verlauf der Arbeit wurden stets Systeme aus zwei oder mehr Ionen betrachtet.

Die Frage inwieweit Wechselwirkungen von einzelnen Ionen die im Fluoreszenzlicht derartiger Systeme beobachteten Hell- und Dunkelphasen beeinflusst, wurde hier unter- sucht. Dabei wurde nachgewiesen, dass diese Wechselwirkungen gerade dann beobachtet werden k¨onnen, wenn das Fluoreszenzlicht der Ionen derart aufgel¨ost wird, dass es den einzelnen Ionen zugeordnet werden kann. Im gegenteiligen Fall konnte gezeigt werden, dass als Konsequenz des Quanten-Zeno-Effekts der Nachweis der Wechselwirkungen unm¨oglich wird. Dieser Zusammenhang zwischen der Dipol-Dipol Wechselwirkung und der optischen Aufl¨osung des Fluoreszenzlichts wurde hier zum ersten Mal theoretisch nachgewiesen.

Dar¨uberhinaus wurden auch Interferenzeffekte in der Einzelphotonenstatistik von an zwei oder mehr Ionen gestreutem Laserlicht gefunden. Diese wurden analytisch f¨ur beliebige Laserintensit¨aten und Einfallswinkel, bei frei w¨ahlbarer Position des betrachteten De- tektors, berechnet. Diese Rechnungen zeigen die sehr weitreichende Analogie zwischen

iv

(4)

Young’schen Doppelspaltexperiment und dem hier untersuchten System, wobei aber auch die Quantennatur der berechneten Effekte bewiesen werden konnte. Erstaunlicherweise besitzt das gestreute Licht je nach Streuwinkel v¨ollig unterschiedliche statistische Eigen- schaften, wozu es kein klassisches Analogon gibt. Die Ursache f¨ur diese Effekte, welche ohne Wechselwirkung der einzelnen Ionen zustande kommen, ist die Verschr¨ankung der Ionen durch die Reduktion des Systemzustands als Folge der Detektion. Die Erweiterung dieser Rechnungen auf Ionenketten zeigt ebenfalls sehr starke Quanteninterferenzen.

Dabei wurde nachgewiesen, dass es als Folge von geeigneter Detektion m¨oglich ist auch mehrere gespeicherte Ionen sehr einfach in einen verschr¨ankten Zustand zu bringen.

S¨amtliche im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Effekte sind auch im experimentell zug¨anglichen Bereich. Die konkrete Umsetzung ist bereits am Max-Planck-Institut f¨ur Quantenoptik in Vorbereitung.

(5)

Inhaltsverzeichnis

1 Innere Dynamik gespeicherter Ionen 1

1.1 Ionenfallen . . . 1

1.2 Hamiltonoperator . . . 2

1.3 Mastergleichung . . . 4

1.4 Atom-Laser-Wechselwirkung . . . 8

1.5 Spontanemission und Resonanzfluoreszenz . . . 11

1.6 Strahlungsintensit¨at und Photonenkorrelationen . . . 13

1.7 Quantensprungmethode . . . 15

1.8 Verschr¨ankung von Ionenpaaren . . . 17

2 Effekte von Einzelionen 19 2.1 Modendichte in der Resonator-QED . . . 19

2.2 Modifizierte Lambshift . . . 22

2.2.1 Grundlagen . . . 22

2.2.2 Numerische Betrachtung . . . 23

2.2.3 Fehleranalyse . . . 24

2.2.4 Analytische Approximationen . . . 27

2.3 Quantenkoh¨arenzen im Einzelion . . . 29

2.3.1 Grundlagen . . . 29

2.3.2 Uhrenlaserinduzierte Koh¨arenz . . . 31

2.3.3 K¨uhllaser in Resonanz . . . 33

2.3.4 Allgemeiner Fall . . . 38

3 Quantenspr ¨unge in Ionenpaaren 41 3.1 Dipol-Dipol-Wechselwirkung in Ionenpaaren . . . 41

3.2 Mastergleichung f¨ur Ionenpaare . . . 42

3.2.1 Symmetrisierung . . . 42

3.2.2 Ratengleichungen . . . 44

3.2.3 Fluoreszenzphasen . . . 46

3.2.4 Erweiterungen . . . 47

3.3 Quanten-Zeno-Effekt f¨ur die Dipol-Dipol Wechselwirkung . . . 48

3.3.1 Entwicklung des Zustandsvektors . . . 48

3.3.2 Ubergang vom doppelt hellen in den einfach hellen Unterraum . .¨ 49 vi

(6)

3.3.3 Ubergang in den dunklen Zustand . . . .¨ 50

3.3.4 Verbleibende ¨Uberg¨ange . . . 52

3.4 Dipol-Dipol-Wechselwirkung im V-System mit zwei Lasern . . . 53

3.4.1 Grundlagen . . . 53

3.4.2 Quanten-Monte-Carlo Simulationen . . . 54

3.4.3 Analyse des Dichteoperators . . . 56

3.5 Ortsaufgel¨oste Detektion . . . 61

3.5.1 Grundlagen . . . 61

3.5.2 Spr¨unge und Raten . . . 63

3.5.3 Dipol-Dipol Wechselwirkung und Verschr¨ankung . . . 63

3.5.4 Signatur der Dipol-Dipol Wechselwirkung . . . 64

4 Photonenkorrelationen 69 4.1 Korrelationsfunktionen f¨ur 2-Niveau Systeme . . . 69

4.2 Interferenzeffekte zweier unabh¨angiger Ionen . . . 70

4.2.1 Mastergleichung und station¨are Zust¨ande . . . 70

4.2.2 Dynamik des Systems und Detektionsschema . . . 73

4.2.3 Intensit¨at . . . 78

4.2.4 Bunching und Antibunching . . . 79

4.2.5 Interpretation . . . 84

4.3 Korrelationsfunktionen und Dipol-Dipol Wechselwirkung . . . 85

4.3.1 Sub- und Superradianz . . . 85

4.3.2 Bunching und Antibunching . . . 87

4.4 2-Niveau-Ionenketten . . . 88

4.4.1 Vom Doppelspalt zum Gitter . . . 88

4.4.2 Korrelationen 2. Ordnung . . . 90

Literaturverzeichnis 93

(7)

1

Innere Dynamik gespeicherter Ionen

1.1 Ionenfallen

Die Technologie des Speicherns und K¨uhlens einzelner Ionen hat sich in den letzten Jahren mit sehr großen Schritten weiterentwickelt. Seit zum ersten Mal 1958 die Speicherung von Ionen in einem mit Radiofrequenz oszillierendem Quadrupolfeld demonstriert wurde [2], gab es immer wieder grundlegende Experimente, welche diese Technik benutzten, um Zugang zu den Eigenschaften einzelner Atome zu finden [3–6]. Die Ionen k¨onnen dabei

Ionenfalle Kühllaser

Abbildung 1.1: Ionenfalle und Laserk¨uhlung

¨uber Tage an ihrem Ort festgehalten werden. Am Max-Planck-Institut f¨ur Quantenoptik werden seit Jahren Effekte an Magnesium-, Kalzium- und Indiumionen untersucht [7–11], wobei es auch m¨oglich ist, die Ionen in den Grundzustand des sie einschließenden Potentials zu k¨uhlen [12]. Da dieses Potential in guter N¨aherung dem eines dreidimen- sionalen harmonischen Oszillators entspricht, sind dessen Eigenschaften gut bekannt,

1

(8)

die Temperatur eines Ions liegt dort im Bereich von unter 100 . Derartig niedrige Temperaturen k¨onnen nur mit Laserk¨uhlung [13–15] erzeugt werden. Diese beruht darauf, dass bei der Wechselwirkung eines Ions mit Laserlicht geeigneter Wellenl¨ange Photonen absorbiert werden, deren Energie niedriger ist als diejenige der vom Ion wieder emittierten Photonen. Diese Energiedifferenz wird der kinetischen Energie des Ions entzogen, das Ion wird gek¨uhlt.

In einem derartigen System k¨onnen die Ionen als gut lokalisiert angenommen werden, die ¨außeren Freiheitsgrade des Systems sind dabei stabil. Gerade solche

”Modellsyste- me“ sind jedoch erforderlich, um die innere, die elektronischen Freiheitsgrade betreffende, Dynamik von Ionen zu betrachten. Insofern sind gespeicherte gek¨uhlte Ionen ein ideales System um Quanteneffekte auf unmittelbare Weise sichtbar zu machen. So wurden auch Quantenspr¨unge von einzelnen Ionen nachgewiesen, welche vorher nur in theoretischen Modellen angenommen wurden [16–23]. Allgemein zeigt sich, dass mit dieser Techno- logie die grundlegenden

”Gedankenexperimente“ der Quantenmechanik der ¨Uberpr¨ufung durch ein

”Laborexperiment“ zug¨anglich gemacht werden k¨onnen.

1.2 Hamiltonoperator

F¨ur die Analyse der inneren Dynamik von gespeicherten Ionen ist es n¨otig, den Hamil- tonoperator des Systems zu kennen. Die Betrachtung kann unter der Annahme, dass die

¨außeren Freiheitsgrade stabil sind, auf den Wechselwirkungshamiltonoperator der Ionen mit dem elektromagnetischem Strahlungsfeld reduziert werden. Dabei werden die Ionen als fest lokalisiert angenommen.

Nach der von Power und Zienau f¨ur ein System von Atomen im Strahlungsfeld eingef¨uhr- ten Transformation [24, 25] l¨asst sich der Hamiltonoperator in Dipoln¨aherung in der Form

"!#%$'&)(*!+-,/.0&

1

32

(1.1) darstellen [26, 27], wobei

4 5

6778

92:

!#%$'&)(*!+;,/.0&*8 #%$'&)(

=<$'&

&0=(?>

(1.2)

ist dabei der ungest¨orte Hamiltonoperator der einzelnen Atome sowie des Strahlungs- feldes,

ist der transversale Anteil des elektromagnetischen Feldes am Ort@

desA -ten Atoms mit Dipolmoment

.

Bei den weiteren Umformungen soll zun¨achst von 2-Niveau-Atomen ausgegangen werden, die Erweiterung auf mehrere Niveaus erfolgt am Ende durch Summation ¨uber die Einzel- terme. Die Modenexpansion

(9)

1.2 Hamiltonoperator 3

B-C DFE

G=HJI

Abbildung 1.2: Ansammlung von Atomen im Strahlungsfeld

K

ML

KON

L

QP R SUT

)V

?WYX[Z=\

V

Z]\;^=_

Z*`a

h.c. (1.3)

des elektromagnetischen Feldes sowie folgende Form des Dipoloperators

K L

b'ced

dgf)h

;i0j

dd

h.c. (1.4)

erm¨oglichen die weitere Vereinfachung des Hamiltonoperators. Hierbei ist

V

Z]\ der Polari- sationsvektor undXZ 2 der Vernichtungsoperator des Feldes, d

dgf h

ist der angeregte und d

dj h

der Grundzustand desA -ten Atoms. Definiert man weiterhin

k

ml

d

dgf)h -*i0j

dd8 k Nml

ddj h

-*i

f dd8

und kon

3l

d

dpf)h

;qi

f dd ddj h

;i0j

dd8

(1.5) so findet man unter Verwendung der Rotating-Wave-Approximation1:

4

S)T sr

k nr S

Z]\

T Z=\-X[t

Z=\

XZ=\

S

Z=\vu

j

Z]\;XZ]\

k Z

h.c.w (1.6)

mit

kx

Z l sr

kx

r ^ x _

Z*`a

und

j

Z=\

l

yzP

R T

S V

{W

$

*V

Z=\

(|>

(1.7)

1Im vorliegenden Fall wurden die Terme}=~0€q‚ und~0

€„

‚ vernachl¨assigt. Eine detaillierte Analyse der Rotating-Wave-Approximation findet man in [26], Appendix A.

3

(10)

Diese Darstellung (1.6), welche auch die Dipol-Dipol-Wechselwirkung beinhaltet, soll die Grundlage aller weiteren Berechnungen sein. Im Besonderen sollen dabei die spontanen Emissionen des Systems behandelt werden.

Zum einen soll eine Darstellung f¨ur die Zeitentwicklung eines beliebigen Zustandsvektors unter der Bedingung, dass im System keine spontane Emission von Photonen stattfindet, gefunden werden. Diese ist die Grundlage f¨ur die durchgef¨uhrten Quanten-Monte-Carlo- Simulationen, welche eine Analyse der inneren Dynamik des Systems erm¨oglichen. Zum anderen soll die Dynamik der atomaren Freiheitsgrade aber auch mit Hilfe der Master- gleichung f¨ur den Dichteoperator betrachtet werden. Damit wird die quantenstatistische Behandlung des vorliegenden Systems auch ohne numerischen Simulationen erm¨oglicht.

1.3 Mastergleichung

Um die Eigenschaften der spontanen Emissionen eines Systems aus mehreren Atomen zu betrachten, ist es sinnvoll, die von der Mastergleichung f¨ur den Dichteoperator gegebene Quantenstatistik zu analysieren [28–31]. Deshalb soll neben dem Hamiltonoperator (1.6) auch die Mastergleichung des Systems bestimmt werden.

Der Dichteoperator des gesamten Systems aus Atomen und elektromagnetischem Feld ist

gerade [26, 27] …†/‡

l sr1ˆ

$'‰(

d

dJŠ

r h i Š r dd8

(1.8)

wobei ¨uber alle Anteile ‹ d

dŠ r

r

des Gesamtzustands mit jeweiligen statistischen Gewich- ten ˆ

$‰(

summiert wird. Interessiert man sich f¨ur die Eigenschaften eines Teils des Ge- samtsystems, so bildet man die Spur ¨uber die Freiheitsgrade des anderen Teils und erh¨alt damit die reduzierten Dichteoperatoren. In hier betrachteten Fall sind dies der Atomanteil

…†

und der Feldanteil

…[‡

. So definiert man

…†

l

1Ž

‡‘…†/‡

8 ’/“/,

…[‡

l

QŽ

†‘…†/‡

>

(1.9) Der Dichteoperator erf¨ullt die Schr¨odingergleichung und so folgt

”

…†/‡

y

P

S–•

8

…†/‡M—

>

(1.10) Dies f¨uhrt im Wechselwirkungsbild f¨ur den laplace-transformierten Dichteoperator ˜

…™

†

wei- ter zu [26]

(11)

1.3 Mastergleichung 5

… ™†

$'š(

œ›

˜

… ™†

?r

˜

ž

r6Ÿ

k r k N … ™† k N … ™† k r … ™† k r k N¡ 

¢?r

˜

ž N Ÿ k Nr

k … ™† k … ™† k Nr … ™† k Nr k  

£P {r¤

˜

¥

r§¦

k r k N

8 … ™

†©¨

(1.11)

mit

˜

ž x

$ › (

Z=\

j

Z]\

rªj«

Z]\

› Ÿ ›

+Q$

T Z]\o¬ T ( +  

(1.12)

˜

¥

rq$

› (

Z=\

j

Z]\

rªj«

Z]\

­

$T Z=\

T ( ¦›

+® $

T Z=\

T ( + ¨

NM¯

Q$

(;°±²:$

Tv³

T

(*´µ>

(1.13) Geht man weiterhin davon aus, dass f¨ur die betrachteten Zeitskalen und Atomabst¨ande

&]r¤

gilt: ¶¸· T , ¹»º¼

$'&]r?½)¾=(À¿ Á , dann l¨asst sich die Markov-Approximation anwenden.

Damit k¨onnen sowohl ž˜ x

$ › (

als auch ¥˜

rq$

› (

durch ihre Grenzwerte f¨ur › ³

š

ersetzt werden.

Man findet

ž

ÂÃP

¹

n;Ä ÆÅ

˜

ž x

$ › (

Z]\

j

Z]\

rÃjÇ«

Z=\

<È$

T T Z=\

(

(1.14)

¥

ÂÃP

¹

n;Ä ÆÅ

˜

¥

rq$

› ( É

Z]\

j

Z=\

rÃjÇ«

Z=\

¦ $T Z]\

T (

NM¯

$

(;°±²$

T Z=\

T (

NM¯

¨

(1.15) Nimmt man weiterhin den Grenzwert f¨ur beliebig große Ê so kann die Summation ¨uberË durch Integration ¨uber ein Modenkontinuum ersetzt werden2:

Z=\

³ W

$̐(

.

Í,/.?Î

\

(1.16)

Damit folgt3:

2Die hier entstehenden Integrationen, welche auch ¨uber Pole f¨uhren, sind im weiteren Verlauf stets als Hauptwertintegrale zu verstehen.

3Hier wurde noch der Anteil des Hamiltonoperators des freien Elektrons [24] ber ¨ucksichtigt. Außerdem wurden diejenigen Terme vernachl¨assigt, deren Beitrag proportional zuÏ7ÐÒÑӂ¤ÔÖÕ ist [32].

5

(12)

ž

¾

× S V Î.0,©Î,

¥

<Ç$

T

ÎǾ](7!¤Øo!+$;Ù

vÚ]Û)Ü©Ý

(

^=_

Z*`a ±²

(1.17)

¥

rJr

‘!Ø!+ Î .

Þ S V

Í,©Î¸¦$ßΡàÎ

( NM¯ Q$ßÎ

Î ( NM¯

¨

(1.18)

¥

‘!Ø!

+ Î +

Þ S V

Î,©Î

¦

$ÌÎ

Î ( NM¯ $ÌÎ

Î ( NM¯

¨âá

¦A

$ÌÎ&]r?(ã

u .+

Ú]ÛUÜ

+

Ýä

¯+ w A +

$ßÎå&]r?(

¨

f¨ur

䣾

A (1.19) wobeiÝ gleich dem Winkel zwischen und dem Raumwinkelç und

Î l

éèê

ist. Hierbei wurde angenommen, dass die Dipolmomente der einzelnen Atome gleich ausgerichtet sind.

Diese Ausdr¨ucke k¨onnen, wie im weiteren Verlauf dieser Arbeit noch ausgef¨uhrt werden wird, leicht auch an ver¨anderte Randbedingungen angepasst werden. Dies ist etwa bei der Modifikation des System durch eine Cavity erforderlich. Der Ausdruck ¥

rJr

steht gerade f¨ur die Lambshift, welche weiter nur durch Renormierung [33] oder durch Einf¨uhren einer Abschneidefrequenz [34, 35] bestimmt werden kann. Hier soll im folgenden ¥

nur f¨ur

䣾

A betrachtet werden.

Geht man vom nicht modifizierten Vakuum aus, so lassen sich die verbleibenden Integrale analytisch l¨osen, woraus folgt:

ž

ž%ë Ü-P

“ã$ÌÎ&]r?(

Î&]r

u .+

Ú]ÛUÜ

+

Ýä

¯+ w á

ìUí

Þ

$ßÎå&]r=(

. Ù

$ßÎ&=r?(qî

ÜÓP

“ã$ßÎå&]r?(

Þ

$ßÎ&=r?(

+

Ú]ÛUÜ

$ßÎ&]r¤=(Fïð

(1.20)

¥

.+

ž–ë

u Ù Þ

Ú]ÛUÜ

+ Ý w ì

ÜÓP

“$ßÎå&]r=(

$ßÎ&=r?(

+

Ú]Û)Ü

$ßÎå&]r=(

$ßÎå&]r=(

. ï u Ù

ñÚ]Û)Ü

+ Ý w

Ú]ÛUÜ

$ÌÎ&]r=(

$ÌÎ&]r?(

ð

(1.21) mit ž

l +.

!¤Øo!

+óòÖô

õÓöª÷ . Sowohlž

als auch

¥

weisen mit dem Atomabstand

&]r

oszillierendes Verhalten auf. Die Periodizit¨at ist gerade die ¨Ubergangswellenl¨ange zwischen d

dpf)h

und d

dj h

. Die Einh¨ullende des Betrags f¨allt f¨ur gr¨oßere Atomabst¨ande wie

¯

ø ±²

ab, weshalb f¨ur große Atomabst¨ande diese Wechselwirkungen f¨ur die Dynamik keine Rolle mehr spielen.

W¨ahrend aber f¨ur sehr kleine Atomabst¨andež

gegen

Ù

konvergiert, so divergiert ¥

f¨ur geeignete Ý . Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die N¨aherungen, welche zu (1.19) gef¨uhrt haben f¨ur beliebig kleine

&]r¤

ung¨ultig werden, insbesondere ist es dann nicht mehr gerechtfertigt die Atome wie Punktdipole zu behandeln.

(13)

1.3 Mastergleichung 7

ù7úpû£üñýoþÿ

ù úpû üñýoþ

ù7úpû£ü

þúpû

ÿ

pÿ

pÿ

ù*úpûüvýþ*ÿ

ù úpû üvýþ

ù*úpûü

þÇúpû

ÿ

!"

#%$'&)( *%+',)-

Abbildung 1.3: Abstandsabh¨angigkeit des Parameters.

(/102435

3)

6)798;:<

6)798;:=

6>7?

@

:ACBD

E

FGIH

H

J'K

FG <

LMN

L

?

MN

O

< MN

<

LMN

L

? MN

?

P ? MN

P L

P

LMN

P <

P < MN

P O

6)78Q:<

6)78Q:=

6)7?

@

:ACBD

L ?

R

S

=

<

?

MTLN

?

MTL

? M? N

?

P ? M? N

P ? MTL

P ? MTLN

U

VW XYZ

[%\^])_ `%a^b)c

Abbildung 1.4: Abstandsabh¨angigkeit des Parametersd

(/102e35

3)

7

(14)

F¨ur die gesamte Mastergleichung folgt damit nach R¨ucktransformation ins Schr¨odingerbild

”

…†

PT sr

•

kon r 8

…†‘—

P rgf

h ¥

¦k r k N 8

…†

¨

ž

u k r k N

…†

k N

…†

k r

…†

k r k N w (1.22) wobei die urspr¨ungliche ¨UbergangsfrequenzT durchT T

¥

rJr

, also der ¨Ubergangs- frequenz mit Lambshift, ersetzt wurde.

Diese Form der Mastergleichung l¨asst sich auch sehr gut f¨ur ein System aus Multilevela- tomen verallgemeinern, dazu m¨ussen die auftretenden Summen nur ¨uber alle m¨oglichen Uberg¨ange gebildet werden, der Rest der Rechnung wird dadurch nicht ber¨uhrt. Mit den¨ Definitionen

kQij

l d

dkh rJiml

dd8 ž ij

l ž

rU!

ò Ä òonqp

8

und

¥

ij

l ¥

r¤[!

ò Ä òrnqp

8

(1.23) sowie den renormalisierten Energieniveaus von T i (T its

T

jvu

k s l

) f¨ur den Zustand

ddk h

findet man:

”

…†

zP Fr

i •T i k

iwi

r 8

…†©—

vP rgf

h x

iyj

¥

ij r{z

k

ij

k

ji

r 8

…†}|

x

iyj

ž ij

r¤{~

…†

kQij

kji

r

kji

r

…†

kQij

h.c.€ (1.24) Diese Mastergleichung beschreibt die gesamte Dynamik der atomaren Freiheitsgrade unter der Voraussetzung, dass sich das elektromagnetische Feld zur Zeit

š

im Vakuumzu- stand befindet. Die Dipol-Dipol-Wechselwirkung wird durch die Koeffizienten ž ij

und

¥

ij

f¨ur

‰»æ

A beschrieben w¨ahrend

ž ij

rJr

gerade die Zerfallsrate von d

dk h ³ ddl h

ist und

”Fermis Goldener Regel“ entspricht.

1.4 Atom-Laser-Wechselwirkung

Im Gegensatz zu den vorhergehenden Abschnitten soll sich das elektromagnetische Feld im Weiteren nicht mehr im Vakuumzustand befinden. Es wird angenommen, dass sich die Atome in einem Laserfeld befinden welches resonant zu einem der atomaren Uberg¨ange ist. Da die Atom-Laser-Wechselwirkung f¨ur jedes Atom von den anderen¨ Atomen unabh¨angig ist, kann sie auch nur f¨ur ein einzelnes Atom betrachtet werden und dann als Summe der einzelnen Wechselwirkungen in die bisherigen Formeln integriert

(15)

1.4 Atom-Laser-Wechselwirkung 9

werden.

Wie schon in (1.1) so wird auch hier die Wechselwirkung des einzelnen Atoms mit dem elektromagnetischem Feld durch den Wechselwirkungshamiltonoperator

† 

†

 (1.25)

beschrieben, wobei das Feld aus einer Mode des Feldes in (1.3) besteht. Nach Wahl geeig- neter Koordinaten4gilt nun [36, 37]:

b'c

u k k N w 8

sowie (1.26)

R SUT

)V

?W

V

Z=\

~

XZ]\

X t

Z]\

€ >

(1.27)

Ë und ‚ beschreiben hier die vom Laser angeregte Mode,

bÌc ist das Dipolmatrixelement der Zust¨ande d

dgf)h

und d

dj h

.

Befindet sich die Lasermode in einem koh¨arenten Zustand mit großer mittlerer Photonen- zahl (

i„ƒ

h · Ù

), so l¨asst sich der Hamiltonoperator (1.25) mit

¥ ‡ l

†…

‡ l

y

b'c

V

Z]\

R T 

S V

?Wˆ‡

i ƒ h

(1.28) zu

†  S ¥ ‡ u k k N w (1.29)

vereinfachen.

… ‡

heißt die Rabifrequenz5 des Atom-Laser-Systems, und wird im Folgen- den als einziger Parameter f¨ur die Leistung des Laser angesehen.

Um die Wirkung eines Lasers auf ein Atom zu verstehen ist es sinnvoll die zeitliche Ent- wicklung eines Atoms unter Vernachl¨assigung des spontanen Zerfalls zu betrachten. F¨ur ein Atom im Zustand

Š $ ( ¾ b $ ( d

dpf h

¾

c $ ( ddj h

gilt mit der Schr¨odingergleichung:

”

¾ b $ ( £P

¥ ‡ ¾ c $ (

und ”

¾ c $ ( £P

¥ ‡ ¾ b $ (

(1.30)

4Hierbei wird implizit angenommen, dass es sich bei dem angenommen Laserfeld nicht um ein stehendes Feld handelt.

5Wie in der Literatur, so wird auch im weiteren Text dieser Arbeit auch‰QŠ als Rabifrequenz bezeichnet, die Notation bleibt jedoch eindeutig.

9

(16)

Offensichtlich wird dieses System unter der Annahme, dass das Atom zur Zeit im Grundzustand ist, durch

¾ b $ ( £P7ÜÓP

“¡$

¥ ‡ (

und

¾ c $ (

1Ú]ÛUÜ

$ ¥ ‡ (

(1.31) gel¨ost. F¨ur die Populationen gilt damit

…

bÌb

ÜÓP

“ + $ ¥ ‡ (

sowie

…

cÆc

Ú]ÛUÜ

+ $ ¥ ‡ (

. Dieses oszillatorische Verhalten der Populationen mit der Periode …

‡

nennt man Rabioszillatio- nen.

0.5 1 1.5 2

0.2 0.4 0.6 0.8 1

‹ Œ  Ž

‘“’”•–'—™˜

šœ›mš‘žwŸ' ™¡

¢¤£¥¦

Abbildung 1.5: Rabioszillationen der atomaren Freiheitsgrade

In der Mastergleichung eines Systems von Atomen (1.24) f¨uhrt ein Laser, welcher resonant zum atomaren ¨Ubergang d

b h ³ d

c h

mit oben angenommenen Eigenschaften eingestrahlt wird, einfach zu zus¨atzlichen Termen, so dass gilt [38]:

”

…†

£P ßr

i •T i k

iwi

r 8

…†‘—

vP rgf

h x

iyj

¥

ij r{z

k

ij

k

ji

r 8

…†¨|

x

iyj

ž ij

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…†

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kji

r

kji

r

…†

kQij

h.c.€

zP

S

©r

¥ ‡ r z

^=_

K

Zª)`a ±N è ª«

L

kQ¬œ­®¬‘¯

r

h.c.

8

…† | >

(1.32) Bei gleichzeitiger Einstrahlung mehrerer Laser, deren Wellenl¨ange ausreichend unter- schiedlich ist, wird obige Summation in der Mastergleichung einfach ¨ubertragen. Damit lassen sich nun allgemein Mehratomsysteme beschreiben, welche mit resonanten Lasern wechselwirken.

(17)

1.5 Spontanemission und Resonanzfluoreszenz 11

1.5 Spontanemission und Resonanzfluoreszenz

Die Diskussion ¨uber Quantenspr¨unge wurde viele Jahre gef¨uhrt, zeitlich nichtstetige Pro- zesse entsprechen nicht der menschlichen Intuition und wurden deshalb vielfach als Ar- gument f¨ur die Unvollst¨andigkeit der Quantentheorie verwendet. Erst seit von der Theorie mit Quanten-Monte-Carlo-Simulationen vorhergesagte Effekte [16–20] auch am einzelnen Atom nachgewiesen wurden [21–23], scheinen Quantenspr¨unge auch von Kritikern der Quantentheorie akzeptiert zu werden. Unter der spontanen Emission eines Photons durch ein Atom versteht man einen ¨Ubergang des Atoms in den elektronischen Freiheitsgraden bei gleichzeitiger Anregung des Strahlungsfeldes. Dabei k¨onnen auch andere Freiheitsgra- de des Atoms, wie etwa der Impuls, ver¨andert werden, im Allgemeinen handelt es sich dabei jedoch immer um Prozesse der Form

ddX h

†v°

dd

‹±

Œ h ‡ ³ d

h

†v°

dd

‹±

Œ Z h ‡ 8

(1.33) wobei die Indizes³ und ´ die Zust¨ande des Atoms bzw. des Strahlungsfeldes kennzeich- nen. F¨ur die Beschreibung der im Weiteren untersuchten Effekte ist es ausreichend die Emission eines 2-Niveau Atoms ohne Ber¨ucksichtigung nicht-elektronischer Freiheitsgra- de des Atoms zu betrachten. Die zeitliche Entwicklung der Wahrscheinlichkeit das Atom, ohne Wechselwirkung mit einem Laserfeld, im angeregten Zustand d

dJf)h

zu finden, l¨asst sich leicht aus der Mastergleichung (1.24) bestimmen. Man findet [38, 39]

…

bßb

$ ( ^ N

+¶µ

« …

bÌb

$'š(?8

(1.34) was auch dem exponentiellen Zerfallsgesetz von Weisskopf und Wigner [40] entspricht.

Um das Spektrum des spontanen Zerfalls zu bestimmen, l¨ost man die Schr¨odingerglei- chung (1.6) f¨ur den Ansatz

ddŠµh

$ ( ¾ b $ ( d

dpf

8 ‹ š Œ h Z ¾ Z

c|d

d

j‘8

‹ Ù Œ Z h 8 ddŠ h

$̚U(

d

dgf

8 ‹ š Œ h

(1.35) und findet unter Vernachl¨assigung der auftretenden Levelshifts6

!¤¾

Z

c

$¶·m(*!+ ž T Z

T +

bÌc

¦'$

T Z T

bÌc

( + ž + ¨

NM¯

(1.36) Daraus folgt die Energieverteilung der emittierten Strahlung, es handelt sich dabei um eine Lorentzfunktion mit der Linienbreite ž , welche auch als die nat¨urliche Linienbreite des ¨Ubergangs bezeichnet wird. Auf die weiteren spektralen Eigenschaften, wie sie etwa bei Wechselwirkung mit Laserlicht oder unter Ver¨anderung der kinetischen Freiheitsgrade auftreten, soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit jedoch nicht eingegangen werden7

6Die Rolle der Levelshifts wird eingehend in [41] diskutiert

7Emissions- und Absorptionsspektren wurden in der Literatur vielfach untersucht, deshalb sei hier auf [37] verwiesen.

11

(18)

0.96 0.98 1 1.02 1.04 0.25

0.5 0.75 1

¸T¹ º»¹¼

½º

¾‘¿

º

ÀÁ ÂÄÃ

Abbildung 1.6: Die Energieverteilung von spontan emittierten Photonen wird durch eine Lorentz- funktion beschrieben, deren Breite von der SpontanemissionsrateÅÆ. abh¨angt.

Die hier als kurze Ableitung des Hamiltonoperators und der Mastergleichung angegebe- nen Formeln f¨ur die Wechselwirkung von Atomen mit dem quantisierten Strahlungsfeld k¨onnen ebenso mit einer klassischen Behandlung des Feldes gefunden werden. Insbeson- dere ist das Zerfallsgesetz keine Folge der Feldquantisierung. Aus (1.33) wird jedoch auch klar, dass sich ein 2-Niveau-Atom, welches ein Photon emittiert hat sich im Grundzustand befindet und deshalb keine weitere Emission mehr stattfinden kann. Dies ist mit klassischer Elektrodynamik jedoch nicht zu erkl¨aren.

Betrachtet man nun ein 2-Niveau-Atom, welches von einem Laser resonant getrieben wird und dabei spontan emittiert, so folgt nach L¨osung von (1.32) f¨ur die Entwicklung von

…

bÌb

$ (

…

bßb

$ ( ¥ +‡

$ ž + à

¥ +‡ ( ë Ù ^ N .+ µ « ¦

Ú]ÛUÜ

u «

w Þ

µÈ

ÜÓP

“ u «

w ¨ ð >

(1.37) Hier wurde angenommen, dass

Ç

ÊÉ ÙwË

¥ +‡ ž + s š

gilt und

…

bÌb

$'š(

š

ist.

Offenbar strebt das System aus Atom und Laser einem Gleichgewichtszustand, dem

”sta- tion¨aren Zustand“ des Systems, zu f¨ur welchen gilt:

…ÌÌ

bÌb

l ÂP¹

«

ĤÍ

…

bÌb

$ ( ¥ +‡

$ ž + à

¥ +‡ (

(1.38) Befindet sich ein System in einem reinen Zustand d

dŠ h

so folgt aus (1.8):

…)΅

ddŠµh

i Š ddŠµh

i Š dd ddŠ h Ù i Š dd ddŠµh

i Š dd … 8

(1.39)

(19)

1.6 Strahlungsintensit¨at und Photonenkorrelationen 13

1 2 3 4 5

0.2 0.4 0.6 0.8 1

ÏÑÐÒÐ ÓÕÔÔ

ÖØ×

Ù

Abbildung 1.7: Anregung eines Atoms in Abh¨angigkeit der Leistung des resonant treibenden La- sers

F¨ur obigen station¨aren Zustand gilt jedoch

…

ÌÌ Î©…

ÌÌ

æ

…

ÌÌ

. Damit beschreibt dessen Dich- teoperator ein statistisches Gemisch von d

dpf)h

und d

dj h

, obwohl sich das Atom zur Zeit

š

in dem reinen Zustand d

dj h

befand. Dieses Auftreten von statistischen Gemischen ist eine Konsequenz des spontanen Zerfalls. In einem System, in welchem dieser vernachl¨assigt wird, entwickelt sich ein reiner Ausgangszustand auch zu einem reinen Endzustand (siehe (1.31)).

1.6 Strahlungsintensit ¨at und Photonenkorrelationen

Die Intensit¨at am OrtÚ der von einem System von 2-Niveau-Atomen emittierten Strahlung wird gew¨ohnlicherweise als Erwartungswert des Photonenflusses pro Einheitsraumwinkel um den Ort Ú angegeben. Dieser l¨asst sich mit den zugeh¨origen E-Feld-Operatoren aus (1.3) beschreiben, wobei ausschließlich der Anteil der positiven FrequenzenÛ

K

ML

betrach- tet wird. Man definiert [37]:

Ü $ Ú 8 ( l Ù

SUT i Û

KÃN

L $Ú 8 ( Û K

ML

$Ú 8 ( h

(1.40) Hierbei wurde Û

KÃN

L $ Ú 8 ( l u Û K

ML

$Ú 8 ( w «

verwendet.

Mit der Fernfeldn¨aherung f¨ur den Dipoloperator l¨asst sich die Intensit¨at auch auf die ato- maren Operatorenk x

r

zur¨uckf¨uhren [26, 42], f¨ur die Intensit¨at findet man damit:

13

(20)

Ü $ Ú 8 ( l Þ ž

× ÜÓP

“ + Ý 'r

x ^ _ò

÷ÞÝ

`Ka ±N a ² L i k r $ àßê

( k N

$

áßê ( h

(1.41)

Ý

soll hierbei der Winkel zwischenÚ und sein.

Interessiert man sich hingegen f¨ur die statistischen Eigenschaften der emittierten Photo- nen, so vernachl¨assigt man Retardierungseffekte und verwendet die dimensionslose Kor- relationsfunktion erster Ordnung. Diese unterscheidet sich nur um einen Vorfaktor von der Intensit¨at und wird als

â

KO¯

L $ Ú 8 ( l 'r

x

^=_

ò

÷¶Ý

`Ka ± N a² L i k r $ ( k N $ ( h

(1.42) definiert.

F¨ur eine tiefere statistische Betrachtung der emittierten Photonen ist es weiterhin sinnvoll auch bedingte Wahrscheinlichkeiten miteinzubeziehen. Diese werden von der Korrelati- onsfunktion zweiter Ordnung beschrieben, welche mit

â K+ L $Ú ¯ 8

¶mã“Ú + 8

ˆä©(

l rx xåæxç

^?_

ò

÷éèÝê

`K a®ë

N a² L

Ýì

`K a®í

N a ±

Lïî

i k å $ ( k ç $

ˆä©(

k N

r $

äM(

k N

$ ( h

(1.43) definiert ist [37]. Da f¨ur die weiteren ¨Uberlegungen die absoluten Photonenz¨ahlraten von untergeordneter Bedeutung sind, soll nur die normalisierte Korrelationsfunktion zweiter Ordnung

j K+ L $ Ú ¯ 8

¶mã“Ú + 8

ˆä©(

l â K+ L $ Ú ¯ 8

¶mã“Ú + 8

äM(

â

Kï

L $Ú ¯ 8 ( â Kï

L $ Ú + 8 (

(1.44) verwendet werden. Diese l¨asst sich unter Verwendung des Quantenregressionstheorems [43, 44] direkt in den Ausdruck

j K+ L $ Ú ¯ 8

¶mã™Ú + 8

äM(

ˆ $ Ú + 8

äó!

Ú ¯ 8 (

ˆ $ Ú + 8 (

(1.45)

¨uberf¨uhren.ˆ

$ Ú 8 (

ist die Wahrscheinlichkeit der Detektion eines Photons zur Zeit am OrtÚ und

ˆ $ Ú + 8

äó!

Ú ¯ 8 (

die bedingte Wahrscheinlichkeit der Detektion zur Zeit

ä

am Ort Ú

+

unter der Bedingung einer Detektion zur Zeit am Ort Ú

¯

. Diese Darstellung

(21)

1.7 Quantensprungmethode 15

liefert damit unmittelbar die Bedeutung von

j K+ L

.

Benutzt man zur Analyse des emittierten Lichts nur einen Detektor, so nennt man Licht mit der Eigenschaft

j K+ L $Ú 80š

ã™Ú 80š(

s Ù

gebuncht und mit

j K+ L $ Ú 80š

ã“Ú

80š(ñð Ù

antige- buncht. Diese intuitive Namensgebung liefert auch eine anschauliche Interpretation derj K+

L

-Funktion, welche mit Ergebnissen von Experimenten [9, 45] und Quanten-Monte- Carlo-Simulationen [14, 46] untermauert wird (Abb. 1.8).

a) b)

t t

Abbildung 1.8: Photonendetektionszeiten von (a) antigebunchtem (b) und gebunchtem Licht in der Emission von 2 Atomen

Ein einzelnes von einem Laser getriebenes 2-Niveau Atom zeigt offensichtlich totales An- tibunching (

j K+ L $Ú 8֚

ã“Ú 80šU(

šóò

Ú ), da nach einer Emission zur Zeit

š

f¨ur jede weitere Emission eine neue Anregung durch den Laser n¨otig ist. Dies wurde auch am einzelnen Atom bereits von Diedrich et al. 1987 [9] experimentell gezeigt. Die Messung von Photo- nenkorrelationen ist jedoch immer noch eine schwierige experimentelle Aufgabe, welche aber von der Entwicklung immer effizienterer Detektoren zunehmend erleichtert wird. F¨ur 2 Atome gibt es bereits Messungen von Wineland et al. [45], allerdings werden dabei die Emissionen ¨uber den gesamten Raumwinkel aufaddiert, was zu einem Verlust an Informa- tion ¨uber das System f¨uhrt. Dies soll in Kapitel 4 noch ausf¨uhrlicher behandelt werden.

1.7 Quantensprungmethode

Die spontanen Emissionen eines Systems sind nicht exakt zeitlich vorherzusagen. Diese grundlegende Folge der Quantenmechanik hat nat¨urlich zur Folge, dass die Theorie nur Aussagen ¨uber Wahrscheinlichkeiten machen kann. Die Verf¨ugbarkeit von gen¨ugend leistungsf¨ahigen Computern legt jedoch eine Simulation des Systems nahe, in der ein Zufallsgenerator die fehlende L¨ucke schließt. Derartige Simulationen werden treffender- weise Quanten-Monte-Carlo-Simulationen genannt [47–51].

15

(22)

Die im Rahmen dieser Arbeit erstellten Programme verfolgen alle die selbe Grundidee.

Ausgehend von einem reinen Zustand des simulierten Systems wird die Entwicklung des Zustands unter der Voraussetzung berechnet, dass keine Emission stattfindet. Nach jedem Schritt dieser Berechnung wird die Wahrscheinlichkeit einer Emission bestimmt und mit dem Zufallsgenerator entschieden, ob ein weiterer Zeitschritt ohne Emission berechnet wird, oder eine, der jeweiligen Emission entsprechende, Reduktion des Zustands durchgef¨uhrt wird.

Die Entwicklung des atomaren Zustandes d

dŠ h

unter der Voraussetzung, dass keine Emis- sion stattfindet, wird von einer modifizierten Schr¨odingergleichung beschrieben, welche statt des vollst¨andigen Hamiltonoperators nur einen bedingten Hamiltonoperator

cond

beinhaltet. Dies wird in [47] im Detail diskutiert. Es gilt

ô

ô ddŠ h ‰

S

condd

dŠ h

(1.46) Der bedingte Hamiltonoperator beschreibt die Entwicklung eines Unterraums des gesam- ten Zustandsraums, in dem das Strahlungsfeld konstant ist. F¨ur die hier auftretenden Fra- gestellungen geht man vom Vakuum aus, welches erhalten bleiben soll. F¨ur ein System, welches durch den Hamiltonoperator (1.6) beschrieben wird, findet man im Wechselwir- kungsbild [48]:

cond

SP

õœö÷ùø

ê

núp

ž ij

_û kQij

_

kji

û

(1.47) Die Indizes i,j kennzeichnen dabei die Atome und

k

8él

die Niveaus, wobei gelten soll

k s l u Û

iÕs

Û j ,ž ij

_û

sind wie in (1.24) definiert. Soll das System auch noch von einem oder mehreren Lasern getrieben werden, so wird zum bedingten Hamiltonoperator noch der jeweilige Wechselwirkungshamiltonoperator des Atoms mit dem Laserfeld addiert. Mit Wechselwirkung mit Lasern schreibt sich der bedingte Hamiltonian folgendermaßen [52]:

cond

SP üýþ

õö÷ùø

ê

núp

ž ij

_û kij

_

kji

û

óõ

ÿ

ö

P

¥

‡ ~ k

_ k

_ € >

(1.48)

Die ¨Uberg¨ange, auf denen eine Wechselwirkung mit einem Laserfeld stattfindet, werden hier mit und indiziert.

Die typischen Zeitskalen der Entwicklung des Systems sind nach (1.46) und (1.48) durch¯

µ

nqp

õ÷

und

¯

gegeben. Da die Zeitschritte in den verwendeten Simulationen ohnehin viel

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