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Nachrichten über die mandäischen oder zabischen
Manuscrr. der kaiserl. Bibliothek zu Paris und der
Bibliothek des British Museum zu London.
Von Dr. J. Eutingr.
Nachdem durch die Schrift von Herrn Prof. Dr. Th. Nöldeke:
„Ueber die Mundart der Mandäer"*) das lange begrabene Inter¬
esse für die mandäische Sprache und Literatur wach gerufen worden
ist, braucht es wohl keiner weiteren Rechtfertigung, wenn ich den
Lesern dieser Zeitschrift eine Beschreibung der von mir untersuch¬
ten mandäischen Handschriften der kaiserlicben Bibliothek zu Paris
zu geben versuche. Durch die Güte des Herm Dr. William Wright
am British Museum in London bin ich in den Stand gesetzt, von
den dort befindlicben mand. Handschriften Mittbeilung zu machen.
Man vergleiche die Nachricbten von Lorsbach (aus der Hand
S. de Sacy's) in Stäudlln's Beiträgen II, 296 ff. n. die von Tychsen,
ebendaselbst V, 237 ff., ferner S. de Sacy im Journal des savants
Jnni u. November 1819 S. 343 ff. u. 646 ff.
I.
Die mandäisclien Manuscripte der kaiserlichen Bibliothek
zu Paris.
No. L
Codex Colbertinns 1715. Regius 309. A.
Ms. in foHo auf glattem orientalischen Papier. Enthält das
sogenannte Sidra ladam od. Liber Adami. Es ist das älteste
der hiesigen Mss., geschrieben A.H. 968= A.D. 1560 zu «fNnn
Chnwaiza.
Die Titelbezeichnung „Adamsbuch" findet sicb weder in diesera,
noch in einem der 3 folgenden Mss., und rührt, wie es scheint,
bloss von einer mündlichen Angabe eines Mandäers ber. In Cod.
No. III mnss einst eine Notiz von Otter gestanden baben, die sich jetzt nicbt mehr vorfindet. S. de Sacy theilt sie in Stäudlln's Beiträgen
1) X. Bd. der Abhandlungen der königlichen Gesellschaft der Wissen-
$chaft«n zu Göttingen 1862.
Euting, Nachrichten Hb. die mandäischen od. zalischen Mss. etc. 121
(II, 296) mit; dort lieisst es: „la loi 6crite d'Adam, c'est
ainsi, que l'ont nomme plusieurs Sab6ens des moins ignorans, que
j'ai fait venir , pour me dire , de quoi traitoit ce grand livre." Das
Buch war zu Basra durch J. Fr. Lacroix, den Sohn, im Juli 1674
gekauft und dann der Bibliothek des Ministers Colbert einverleibt
werden.
Der Codex besteht aus 2 Theilen, die an den entgegengesetzten
Seiten beginnen und gegen die Mitte zusammenkommen; es steht
also je ein Theil im Verhältniss zum andem auf dem Kopf. Die
Zahl der Blätter von Theil A. ist 197, von Theil B. 64, zusammen
261. Eigentlich sind es 262, da zwischen fol. 93—94 ein Blatt
nicht numerirt ist; jedes Blatt hat 24 Linien.
A.
•t9—T
1—197.
a
Der erste Theil ist weit umfangreicher als der 2te, und führt am
Schluss den Titel I'TKn «lab» -t e»nM«NiB«i wabsa "incot «n-'D
„Buch und Schrift der Könige und Auseinandersetzungen dieser Welt"
Der 2te Theil führt den Titel: Nna''\B"3 ■•t «'rnNm „Forschungen über die Seele."
In beiden Theilen zusammen habe ich 127 Abschnitte gezäblt,
von denen so ziemlicb alle (wenigstens in Theil A) mit den Worten
beginnen: {fai N^n "«T lin-'smica „ImNamen des grossen Lebens" ; einmal (A, fol. 14lb) lautet die Formel: ')in"'N3'i<n3n im'wsioa
«■•an N'Ti -"n „im Namen und in der Kraft des grossen Lebens".
In Theil B. fangen viele Abschnitte an mit den Worten : «3N n:no
N'ai N"n ■'1 «"am-i «"n "«t k3n {««ö s«->ai «■'■«n
„Ich bin der Geist des grossen Lebens, ich bin der Geist des über¬
grossen Lebens, ich bin der Geist des grossen Lebens." *).
1) Norberg übersetzt N3Na stets durch Aeon. Das ist wohl nicht treffend.
De Sacy sagt hierüber im Jonrnal des Savants Nov. 1819. p. 655:
„ c'est-ä-dire l'äme ou la substance spirituelle , venue par I'ordre de la Vie supreme pour vivifler et animer le corps d'Adam , en s'unissant ä la
matiere inerte et inanim^e Pour moi je conjecture, que c'est le
mot arabe iß^*^ sens, que les hommes spirituels opposent sans cesse ä la figure O^^-o. n signifie le principe actif, qui ne tombe pas sons les sens, et se prend souvent pour Dieu lui-meme, le seul Stre reellement existant, tout le reste n'^tant que des apparences illusoires."
122 Eutimg, N<M!britMeM V>ei> dii m
Der Schloss eines jeden Abschnittes' ist dnrdi
fl ■ "
= W "' ' — '■ ' 0
bezeichnet, (i-*ö = tc3M0 „Ende". Sonstige Interpnnctionszeichen sind (ö) und @=<3)
In dem C!odex sind 2 Lücken: in B. fehlen zwischen fol. 37
n, 38 zwei Bl&tter, zu ergänzen nach Cod. II, B, fol. 226b 1. 16
bis fol. 225b 1. 9; sodano, zwischen B. fol. 63—64, abermals
3 Butter. Die Lücke wird ergänzt dnrch II, B. fol. 202 > 1. 18
— 200 b I. 24.
Dieser Codex ist sorgftltig, wenn auch nicht so luxuriös ge¬
schrieben wie No. II; jeder halbmisslungene Bucbstabe, der.aber
noch leicht zu erkennen gewesen wäre, ist (von zweiter Hand?)
sauber wiederbolt. Als kritische Zeiche sind, wie auch übeiliaupt
in den folgenden Codd. , bei verdächtigen Worten und ganzen Stellen Punkte, sowohl Uber, als unter die Linie gesetzt.
Aus diesem Cod. No. I. habe icb ein Specimen (die 6 ersten
Blätter) autographirt nnd auf Stein Überdrucken lassen, und habe
bei der Collationirung mit Cod. U — IV fast auf jeder Linie mehr
als eine Variante getroffen.
No. u.
Cod. Colbert 382. Reg. 309. B.
FoUo. oriental. Papier, enthalt wie No. I das liber Adami,
die Einrichtung ist dieselbe. Es sind 259 Blätter, 25 Zeilen auf
jeder Seite, schöner breiter Band. Theü A geht von fol. 1—196«,
Theil B von 259 b — 199 b. Fol. 196 —199 ist unbeschriebenes
mit leicht eingekratzten Linien versehenes Papier. Nach diesem
Codex hat Norberg seine Ausgabe dieses Bucbs gemacht ^). Die
Handschrift ist geschrieben A.H. 1042=? A.D. 1682 in Basra; die
betreffende Note am Scblusse von A lantet:
■>n 7in»«oiiBi *) «'nT« ]'«r«n w-ib r«pyoi n«*n«PD Din
•n «sKsmnbi «"n "n «na«» n»n«'» «nio'bi «-^«onKp «■«n
1) Ood«z Nasarmtaia, Uber Aduni ftppellatas. IH P. Londioi Gotnonun.
1815—16. Daia das Lexicon Codicis Nas. 1816. and das Onomasticon. 1817.
Norberg bat sich streng an diesen Codex gehalten, ohne seine Abschrift mit Ms. I. od. III. n. rv sn Tergleiehes; ans No. I. hat er nnr die Sehlussnote mitgetheilt. Wie jedermann weiss, der sich mit diesem Bach beschäftigt bat, ist Norbergs Arbeit, wenn man nicht das Original daneben hat, schwer za ge¬
brauchen ; denn seine Ausgabe mit syrischen liettem ist nicht sowohl ümschrei¬
bung mit syrischen Lettern , «ls vielmehr eine Vernichtung aller charakteristi¬
schen aussergewöhnlichen grammatischen Formen, und Uebersetiong des ganzen Textes in regul&res „Hochqrriach". Seiner Uebersetaung , dereo .Hichtigkeit im Allgemeinen bei seinea besohrinkten BUfsqaellen überrascheiid ist, soll damit n}eht zu nahe getreten werden.
2) Bes iirr«aifflb
d, kais. Bibl. zu Paris u. d. Bibl des Brit Mus. zu London. 123
■«T «-^«"3 j«a«iD3Nn3 Nn«bn n «av Nni!-n ""T «oni «DbNO
N1N13 «obe« iNnM3« N"'3-i«i vin nsjob nin33 n«DMbn3 n313
13 {«SN3-lXr3 N'»3 DNipNO ■>T «nt<a3
.^N1i♦3^Ö 12 INONHNO NJNOblO NIH {<->3MTN3 N'SNT 13 OKnKna
''l «■'«03 N1SN3 -"1 Kn«Ö3 «nSOJK «bWÖDbl «3'<BN'<b «n«03M 1«''n3«3 13 INT^NO ^) in IT NIT-O ''1 KINO i"I «n'6»33 INIDNJ^*)
""i «:NQbiiD «m NVNaNn «""n 'i «n:«» «bbp«3tt)*) bi3b«3 «n«
«■"NONn «b PN3T0 «b SK'OWID« »BND «"»bNg^ «1XN3
Ich übersetze:
„In die Reihe und zu Ende gebracht ist dieses Bucb im Na¬
men des ersten Lebens, nnd im Namen des Javar Manda di bajje
und im Vertrauen auf den erhabenen König , am 3 ten Tag der
Woche, am 13ten des Fischmonats im Jahr 42 nach 1000 (1042)
in der Wohnstätte, in der ringsumflossenen Hauptstadt in der Woh¬
nung (?) des Schatzmeisters (Priesters) Ganam, des Sohnes des
Mehatam des S. des Salcja, unter der Regierung des Muhammad
bar Mubaralc. Icb habe es geschrieben zur linken und zur rechten
(d. h. die recbte und linke Hälfte = ganz), habe es geschrieben
in der Stadt Basra am Wasser (Canal) 'Aschar*), im Hause des
Besitzers des Buches *) Sa'dän bar Baktiar, des Bruders des Balbul,
welchem der Manda di hajje seine Sünden vergeben möge, während
Herrscher in Basra war Ali Pascha Afrasiab *), welchem er seine
Sünden nicbt vergeben möge."
1) Bezieht sich auf dii' Einrichtung der beiden Theile (s. oben zu No. I.).
2) Man beachte die Anwendung des arabischen 'Ain bei Wiedergabe von arabischen Eigennamen (bloss bei diesen habe ich es bis jetzt bemerkt, und zwar bloss in den Sehlussnoten der Codd.). Das mand. Ain muss offeubar sebr weich gesprochen worden sein, und das Zeichen fUr die Eigennamen, wo man den Original-Guttural wiedergeben wollte, als ungenügend befunden, daher nahm man seine Zuflucht zu dem arab. Buchstabeu.
3) lies 8bp«31ü
4) Diese Worte schreibt und iibersetzt Norberg: | I^^S; ]fl}0*~>
I ' J ,|in arbe Basra ob aquae copiam famosa". Hit welchem Becht? Ich nehme das Wort 1«1ÖM^ als Nom. pr. eines Canals in Anspruch wegen der Anwendung des arab. ^, das ich bis jetzt nie anders als in Eigennamen ge¬
troffen habe.
5) «n-O n «1«0 ^1 «n''N33 übersetzt Norberg „in aede doctoris —"
(das würde wohl heissen .... ^«31 ^1 «n'«33 ). Aehnlich de Sacy im
Journal des Sav. Nov. 1819. p. 649. „dans Ia maison du chef de l'academie Saadan fils de Baktiar."
6) Muss wohl einer der Urheber der heftigen Verfolgungen gegen diese Secte gewesen sein.
9
124 Ettling, Nachrichten über die mandäischen od. zabisclien Mss.
No. III.
Folio. Orient. Papier. Enthält auch das „Buch Adams".
Voran findet sich vou de Sacy's Hand die Note:
„Ce volume avant d'etre reliö portoit le nom d'Otter et le No. 22."
Einrichtung wie die beiden früheren. Datum A. H. 1091
= A. D. 1650. Der Ort wo es geschrieben wurde heisst auf
fol. 146b Kfvs, bald nachher: «TNva, auf fol. 151b
nnd ist sicher derselbe, der sonst mehrfach Howeiza heisst.
Das Ms. ist von Otter im Jahr 1739 gekauft worden.
Tbeil A. nimmt fol. 1— 146b ein, Theil B. 214— 151b, jede
Seite hat 25 Linien.
In Tbeil A. ist das erste Blatt in der Mitte und die folgenden
vorne vom oberen Rand aus einwärts sehr stark durchgefresseu.
Zwischen fol. 1—2 ist eine grosse Lücke von ungefilhr 20 Blättern.
Der Theil B. 'ist von merklich änderer Hand; auch hat sich
hier die Honigtinte oft störend gegenseitig auf 'den Blättern abge¬
drückt. Der Schriftcharakter ist cursiv und geftllig, sehr zierlich
in den klein geschriebenen Schlussnoten. Hie nnd da ist nach¬
lässig copirt.
[Vorn in Theil B. steht eine mir nicht ganz verständliche
Insebrift :
^ S-T^ ü^'
^ vi>N.*-Jl CJ-i
L*j tXsfcl^ kmh J^jJ
glj olcL. ^jLs» isj
jijl Uäjl ijij-l.« 0^
LöLtL« ß
(M'aNätia 13 mt» ist ein häufiger mandäischer Name.)
No. IV.
Folio, bezeichnet mit 309 b. mit dera Stempel der Bibliotbeque
Nationale versehen. Enthält auch das „Buch Adams". Die Ein¬
richtung dieselbe wie bei den 3 vorangehenden. Oriental. Pa'pier.
211 Blätter. A. 1—157. B. 158—211. Auf jeder Seite 28 Linien.
Geschrieben (s. fol. 157b) «".^«0 NlnK3 „an dera grossen Orte"
(= Basra?) am „Wasser (Canal) Ni3«ga{«w Schamanie" im Jahr
1100 = A.D. 1688.
In dem geschriebenen Bibliothek-Cataloge heisst es: II manqne
quelques feuillets. Ich habe nichts davon wahrgenommen. Denn
zwischen fol. 158 u. 159, wo raan diese Lücke allein vermuthen
könnte, ist auf fol. 158 das unter die 28te Zeile hinuntergeschrie¬
bene Wprt «nNrStt) nicht, wie gewöhnlich. Anticipation des ersten
Worts des folgenden Blatts, sondern zum Text gehörig, nnd aus
Versehen auf fol. 159 1. 1 nicbt wiederbolt. Dagegen fehlt zwi-
d. kais. Bibl. zu Paris u. d. Bibl. des Brit. Mus. zu London. 125
sehen fol. 129 und 130 ein Blatt in der Nnmerirung. Die Schrift
ist oft unschön vgl. namentlich fol. 6», 62», 98b und fast durch¬
gängig
Dieser Codex trägt an der Stirne nicht die gewöhnlichen Ein¬
gangsworte: sasuja 'Nlt« 73 „der Herr sei gepriesen", sondern he¬
ginnt alsbald mit '31 ]irt^mffl3 „im Namen u. s. w."
No. V.
2 Voll. 8<*. Ist keine mandäische Original-Handschrift, sondem
eine Copie des „Buchs Adams" von der Hand des Doctors an der
Sorbonne: L. Picques. Dieser hat im Jahr 1683 den Cod. No. I.
Seite für Seite und Linie für Linie abgeschrieben, und mit No. II.
collationirt. Die Copie bildete einen Theil des Vermächtnisses von
Picques an die Dominikaner der Rne St. Honor6, und trägt den
Stempel der Nationalbibliotbek.
Im Anfang gibt Picques vollständige interlineäre lateinische
Uebersetzung, weiterbin bloss stellenweise, bei einzelnen Worten ist
das entsprechende syrische oder hebräische anf den Rand geschrie¬
ben. Die einzelnen mit •prr'Maiioa anhebenden Abschnitte hat P.
numerirt; im ersten Band ist Abschnitt 1—27, im 2ten 28—127.
Der erste Band (Portio prima) umfasst 271 Seiten, von denen
meist nur die linke Seite beschrieben ist, auf der rechten stehen
einigemale wenige Bemerkungen. In diesem Isten Band ist vom
hineingeschrieben :
Hic liber vocatur Dt»ii*b niT'D sive Sedra l'adam i. e. Ordo
Adami. Continet homilias secundum persuasionem Chaldaeoram anti-
quiomm ad usum Mandaitarum, qui incolunt Bassoranuro agrum .
est Boc Volumen integrum et perfectum. est scriptum Ao Arabum
1042, Dominante tum in hawaza Muhammede filio Mnbarek, bas-
sora vero Aali bar Afrasiab.
Auf dem ersten Blatt steht:
Copie sur un en folio de la Bibliotbeque de M. Colbert, page
pour page, et ligne pour ligne. les pages sont 395 pour la grande
partie
Am Scbluss stebt als abendländischer Titel:
„Liber cui titulus est: portio Adam, et continet dogmata Ma-
nichaeornm Ao. 1683 ante Pascha.
Der 2te Band (Portio secunda) besteht aus 2 Theilen *):
1) Cod. I, A fol. 15 b steht bei Pieqnes auf 2 BlSttern (30 n. 31). Anf Seite 61 n. 64 weicht er in den Seiten, nicht in den Linien ab. (Pol. 61 hat 19 Linien, 62 hat 28 , 63 : 24 , 64: 15.) Von Fol. 65 an stimmt es wieder mit Cod. L
2) Vom ist hineingeklebt ein Stilck eines Briefs:
onninamente.Ia prego, mi compri li libri legati mentonati nelle presenti polizzc — a dispetto qualunqne altro compratore
servo denotsso L. Picques. 29. lO^s 81.
126 Euting, Nachrichten Uber die mandäischen od. zabischen Mss.
A. numerirt mit 272—395.
B. mit 1—138 (darunter 137» u. 137 b).
Einige lose Blätter liegen bei, enthaltend ein mand. Alphabet und
Umschreibungsversuche in Estrangelo. Dann folgt ein Blatt, be¬
scbrieben mit: Liber hic syriacus continet dogmata Manichaeomm,
auf dero nächsten Blatt: Sedra l'adam portio secunda. Frashata de
alma hazein. L'alcoran de Manes. — Auch unleserliche Herzens-
ergiessungen Picques' : 0 aerumnabilis labor! bic aeger interpres (?).
Dann: Ces linres des Sabiens n'ont point de titre (daför scheint's
ura so reichere Auswiüil in der Abschrift) ; folgen arabisch geschrie¬
bene genealog. Tafeln der Besitzer und Schreiber des Originals.
Seite 272 hebt endlich an mit Abschrift von Cod. L fol. 135bff.
In Theil B. findet sicb die Ueberschrift : hazein dräsche d'neschemta Ex libris Ludov. Picques doctoris socii Sorbonici.
Haec 4 Volumina 1» trimestri Ai. 1683 descripta fuerunt partim
mea manu partim manu 2 amanuensium, unius nomine Pinart
burgund. Senonsis (aus Sens) alterius nomine Jacobi Adam Vindo-
cinensis (aus Vendöme). — Der Rest ist unleserlich.
Zuletzt:
Benevole lector, quisquis es, scito, eum, qui banc glossam in-
spersit, fuisse Parisinum, non ignarura linguamra latinae, graecae, gerraanicae vulgaris, italicae vulgaris, graecae vulgaris, hebraicae, syriacae, chaldaicae, arabicae, aliquantulum armenicae, slavonicae, copticae, aethiopicae gnarum.
No. VI.
Cod. Colbert. 2919. Begins 309 C. das sogen. Sidra Jahja
auf Orient. Papier in 4* od. klein-folio. 130 Blätter, jede Seite zu
18 Linien, besteht aus 77 Abscbnitten. Das Bnch nennt sicb selbst:
«"SVeto ">n «^a3«n« „das Bnch der Könige" und nicht „Discours
des Anges" .wie de Sacy meint (das müsste nothwendig s-iSNiNa
beissen. In dieser Form mit der Bedeutung „Engel" erscheint das
Wort in No. H. fol. 4«, bei Norberg I p. 15 siebenmal neben
«ab»»). Es ist gescbrieben zu nsaNDNbto Kalafabad (s. fol. 130»)
am Wasser Scharähe (Canal von Meserkan) A.H. 1039. = A.D. 1629.
Das 2te u. 3te Blatt sind falsch eingebunden; der innere Rand
vrurde für den äussern genommen, imd ist also Seite 3 n. 4, und
Dann folgt ein Brief der woIU an Colbert gerichtet ist:
Monsieur
J'alie hier che» vous pour vous voir et vous prier de me vouloir prester le grand linre — des Sabiens, que je vous report^ il y « quelques mois.' il est grand quarre et counert de toille blanche , ouure ä petits quarreaux de Soie jaune. c'est pour conferer quelques endroits qui paroissent manquer dans nn autre que j'ai encore. Je vous reporteray le tout au plustost et crois k präsent estre assez scauant pour vous en rendre compte , lorsque j'auray 1' honneur de vous aller remercier. en attendant je vous prie que ce billet cy vous reste pour memoire et vous pourrez confier scurement Ie liure au porteur de ce billet qui porte de quoy l'envelopper pour ne rien gaster.
ce 17. Juin 1683. ' a. V. (?)
C'est le No. 382. L. Pieqnes.
d. kaü. Bibl. zu Paris u. d. Bibl. des Brit. Mus. zu London. 127
5 u. 6 gegenseitig zu vertauschen. Diess ist jedenfalls erst beim
letzten Einband geschehen; die Picqnes'sche Abschrift nnd Tychsen
(Beiträge III.) haben die richtige Reihenfolge gegeben, ohne ein
Wort von der Störung zu sprechen.
Was Tycbsen in Stäudlln's Beiträgen (III S. 18 — 25) ge¬
liefert hat, ist aus diesem Codex fol. 1—3. Die Probe von Lors¬
bacb (ibid. V S. 1—44) ans dem Oxforder Cod. Huntington LXXI
p. 87 f. findet sich auch in den hiesigen Mss. und zwar in
Cod. VL fol. 48 1> 1. 15— fol. 51b i. 7.
Cod. VII. fol. 47b 1. 14 — fol. 50b 1. 7.
Cod. XIL fol. 34» 1. 13 — fol. 36» L 10.
Es ist der 33te von den 77 Abschnitten.
Die Abschnitte 21—27 u. 29—35 beginnen mit den Worten: .
iB'iNT «'HNI «'S'b "»T s'lua'^na «Di«nT<i Nib-tba cikt «•«n«"'
(-tNaNi) «■'b^ba „Jahja forschte in den Nächten nach, Johana am
Abend der Nächte, Jahja forschte in den Nächten nacb, [und sprach]."
Die andem Abschnitte fangen gewöhnlich mit den Worten an *):
«mn: aj<ii»ia N-ai «■«■'n •'i p-Tsmaa ,,Im Namen des
grossen Lebens, verherrlicht werde das staunenswerthe Licht."
Die Schlussworte der Abschnitte sind meist: (J'SNT) l-«ya8T M">t]
]^yaxT «-"n N"n i^asuja [»Db N'iott ">t NiaNs n-^Nti d. h.
„[Rein (beilig) ist das Leben, und rein der Mann, der dahin ge¬
langt;] gepriesen sei das Leben, das Leben ist rein."
In. der Sehlussnote fol. 129 b wird als Titel des Buchs ange¬
geben: ND3« IT N-'abwa »T "'UJNTi rbsm nontis yisn
'31 -"i NON-na ]« N03N "»"i "31 'T «TTO p „Das ist der Thron
und das sind die Bücher (das Buch) der Könige [... welches ge¬
schrieben hat N. N. . ..] welcber es abgeschrieben batte von dem
Buch des N. N. ... welcher es abgeschrieben hatte von dem Tbron
des N.N. ..." und so wecbselt noch weiter «©«tt mit «D«na
zur Bezeichnung des Originals, von dem je die verschiedenen N.N.
ihre Copien gemacbt.
No. VII.
Orient. Papier. 40. 119 Blätter, je 19 Zeilen auf der Seite,
entbält auch das «"Db«» ""T «tt)«TT, das „Buch der Könige" oder
das sogenannte Sidra Jahja. Es ist geschrieben zu pNTn Durak
ain Wasser «'nNT«TB Scharahe (Canal von Meserkan) A.H. 1102
= A.D. 1690.
Das erste fehlende Blatt wäre zu ergänzen durch Ms. VI. fol. 1
— fol. 2 b 1. 2.
1) Ungewöhnlichere Formeln sind z. B. Ms. VII.
fol. 109». «T'p«"' «Boia ^T «oiioai waT «"n -n pn'soica
fol. 109b. «TP«"' «orcia "«T «aiicai «■'•^n n "|i!T'«aiBja
foL 112», (cf. 113») «tjtDia n »aiieai «'aT «•'■n n pn^KSiioa
9 *
128 Eututg, Nachrichten Uber die mandäischen od. zabischen Mss.
Das erste vorhandene Blatt zeigt einen ganz anderen Schrift¬
charakter als die folgenden, und ist wohl erst später, als das Ms.
defect geworden, dazu gekommen. Die Züge dieses Blattes sind
ausserordentlich schon und gleichen ganz der Probe bei Ilyde (Hist.
Relig vet. Persar. Tab. XVL). Die Blätter 55 — 59 sind oben
stark angefressen.
No. VIII.
Von diesem Ms. sagt der Catalog unbegreiflicher Weise: „Ms.
sur papier oriental, contenant „les Discours des Anges". la date
m'6chappe". Ee enthält aber keinen einzigen Abschnitt aus dem
Deräsche di malke, sondem ist vielmehr ein vollständiges Exemplar
des sogenannten Chol aste oder wie es sich selbst nennt der:
Nnp-iosai «masN» -t N'ttj^m {♦■"j^'Sy d. h. „Gesänge (Wech-
.selgesänge) und Forschungen über die Taufe und den Ausgang"
[seil, der Seele aus dem Körper] also Tauf- und Sterbegesänge,
oder überhaupt das Ritual der Mandäer.
Das Buch ist in kleinem [quartähnlichem] Fornnri;; 106 Blät¬
ter, die Seite hat oft 18, oft 40 u. mehr Linien. Es ist geschrie¬
ben zu Basra A.H. 1105 = A.D. 1694.
Der Text hebt (obne sON'atJ 'nIn») an mit den Worten:
n «-Dbi« p «•"«IS« «-'NöiNp «'31 N"n '1 ]in'«oni)3
«b'«n", «msNTi «mo« {«inN3i3! pnbis "«iNb» n «i^n«» «nns
«■"b^ins {«"«\yo«n p''aNioi «a-b ni*n«m «a'««! «nasi «i«iffii
nNi«i 11 «b"'«n3 «'3«a«a «n«n ia dnd «:«nv N-n'< Nib'inb
« 0 «''"«n riNa'oi «vt
„Im Namen des grossen ersten Lebens, des vor den Weltwesen
verborgenen (abgezogenen), welches ein überströmendes Licht ist,
erhaben über alle Geschöpfe. Heil, Reinheit, Kraft, Gesundheit
und langes Leben, Ruhm und Freudigkeit des Herzens und Sün¬
denvergebung werde mir zu Tbeil, mir dem Jahja [Johana] Sam
bar Chava (Eva) Mamanja, durch die Kraft des Javar Siva und
der Simat cbajje. Eude."
Eigenthümlicherweise wird auf fol. 46» als Quelle oder Original dieser Handschrift nicht der Titel der vorliegenden Schrift genannt,
sondem mehrmals der 7«t<t Diwan; auf 46b am Schluss der Liste
der Abschreiber beisst es «""«an«p «""n •'1 7Nin la «D3« '<n .. ..
„. . . . N.N. der es abgeschrieben batte von dem Diwan des ersten
Lebens."
Das Ms. besteht aus verschiedenen Fragmenten des Cholaste,
und befindet sich leider in einem sehr verwirrten und verwirrenden
Zustand. Nach Vergleichung mit dem vollständigen Exemplar Ms. X.
ergeben sich folgende Bestandtheile:
Ms. VIU. Ms. X.
iXfol. 1—47. =fol. 1— 52b lin. 5.
2) fol. 48 — 53. =fol. 43 b i. 13 — 50» 1. 11
ist eine Wiederlioiung von dem Stücli
fol. 1. 4—46» 1. 26 (in VIII.)
d. kais. Bibl m Paris u. d. Bibl des Brit. Mus. eu London. 129
Ms. vm. Ms. X.
3) fol. 54a— 105» 1. 7. =fol. 191> 1. 10—71» 1. 4.
und zwar wiederholt
foL 54» — 93b 1. 4. [=fol. 19b 1. 10— 52b 1. 5.]
Das in fol. 22» 1. 13 bis fol. 47 b enthaltene.
(Zwischen fol. 94—95 ist eine
Lücke, auszufüllen durch fol. 53 »ult. —63 1. 14.
ebenso zwischen 102—103 eine
Lücke, zu ergänzen nach fol. 69« 1. 10 — 69b 1. 15.)
Wollte jnan den fortlaufenden Text herstellen, so wäre aus diesem
Ms. zu nehmen fol. 1 — 47, dann nacb Ausfüllung der bben apge-
■gebenen Lücken fol. 93 1. 5 —106- 1. 7 (8).
(Ms. vm. fol. 93b ist aber = Ms. X. fol. 52 b 1. 2.)
No. EX.
Ms. auf gewöhnlichem Papier in 8® bezeichnet mit Jacobins
St. Honor6 13. 259 Seiten ähnlich wie No. V ausgestattet. 1st
eine Copie des Sidra Jahja od. Dräsche di malke von der Hand
Picques', copirt nach Ms. No. VI. Seite für Seite und Linie fttr
Linie, wieder mit vielen Noten und theilweise interlinearer latein.
Uebersetznng.
Vom ist viel durcheinander geschrieben, unter andrem:
Liber Adamitaram sen Enochitarum seu Noachitamm sen Semitarum.
Dann gross geschriebener Titel:
halein Adrasha 'd. Malake.
Auf dem letzten Blatt stebt : Liber Adami (!) seu Henoc syriace.
No. X.
Colb. 4108. Regius 309 D.
Das sogenannte Cholaste oder «maxNa H^\DH*m N''3«'»53»
t»np''06<m „Gesänge und Forschungen über die Taufe und de» Aus¬
gang" cf. No. VIII. auf oriental. Papier 77 Blätter, die Seite meist
19 Linien (123 Abschnitte), gescbrieben zu mim QMS Kamalava
A.H. 978 = A.D. 1570.
Diese Hs. führt (wenigstens in den einzelnen Abscbnitten) sehr
verschiedene Titel
1) fol. 18. NmaxNa ■<n «©fjm „Forschung *) über die Taufe".
1) Ic]i gesteh« gerne, dass die Uebersetznng von MV)M11 darch „For¬
schung" etwas „Ledem" klingt, und werde sie mit Freuden gegea eine ange¬
botene bessere zurückziehen, der Sinn scheint mir eine allgemeinere Bedeu¬
tung za fordern. Auch ist mir der Unterschied der synonymen Aasdrücke
«-IVO,. «»«"II, «nwiBNlD, i«DD«, [7«rT , «ono, M-JW-OJ"] etc.
noch nicht klar geworden. [Da ich mich erst seit 4 Monaten mit diesem gemi- tisohen Sprachzweig beschäftige, so ist mir bis Jetzt noch vieles dunkel, und bitte ieh daher um nachsichtige Beartheilang. ] Auffallend i«t mir, dass das ionst gewöhnliche SKnO nicht zur Bezeichnung eines Buchs »ogewendet wird.
Bd. XIX. 9
130 Euting, Nachrichten iiher die mandäischen od. zabischen Mss.
2) fol. 71» N'iDsm N'3N':5 „Gesänge und Forschungen".
3) fol. 72 b L 19: 1Nnt«T n N'«T-p.«<'«1 Ni3t3 N'-1Nrt1T Y^tHTI
ifT, ■<T «13«» lNa«i T'p«Bi „Diess sind die guten und
kostbaren Warnungen, welche ergehen liess, auftrug nnd aus¬
sprach (od. anbefahl?) der Manda di cbajje".
4) fol. 73 b «n«aiD-3 «"ITO „Buch der Seelen".
BeV Zählung der Blätter halte man sich an die Nnmerirung mit
Tinte am unteren Rand, da die obere mit Bleistift zweimal fol. 20
aufführt, dagegen auf fol. 70 alsbald 72 folgen lässt
Die 2 Blätter, die zu Anfang des Buchs auf dem Kopfe stenend
eingebunden sind, gehören als fol. 76 u. 77 an den gcbluss, ein
unbedeutendes Blatt ist mit arabischen und mandäischen Scbrift¬
zeicben hässlich beschrieben; beigebunden ist femer ein mand. Al¬
phabet nnd Umschreibungsversuche (wohl von Picques). Zwischeu
fol. 3—4 ist eine Lücke, zu ergänzen durch Ms. VIIL fol. 5» 1. 4
— fol. 7» 1. 14.
Die Schlussnote ist fol. 73 b und gehören daher wie ich ver¬
muthe die übrigen 4 Blätter nicht eigentlich zum Buche *). Die
7 ersten Seiten sind mit den mandäischen Buchstaben I—o (t —«),
fol. 4—24 mit dem arabischen Alphabet — '). fol. 25—46 mit
dem hebräischen (n —«), fol. 47—68 mit dem syrischen (i_j),
fol. 69 — 76 mit samaritanischen Bnchstaben (^_/{.) o —« nn¬
merirt.
No, XI.
bestehend aus 3 verschiedenen Brachstücken :
A.
59 Blätter mit dem Stempel der Nationalbibliothek verseben.
(Zwischen fol. 27—28 ist ein Blatt nicht numerirt.) Nach der
Note in fol. 46» ist das Buch geschrieben zu Basra am Wasser
'Aschar A.H. 1068 =A.D. 1657. Das Bucb nennt sich selbst fol. 46»:
«nDibwp, fol. 23 b «riTwbip, fol. 44« mehrfach «noxlnp, und
bezeichnet sein Original theils wieder als «noNbip, theils aber
aucb ]Nm (s. unten); fol. 23b heisst ein Abschnitt: n «'<3«'3S
«n«i«i«n (Wechselgesänge der Freuden). Ich weiss nicht, was
ich ans dem Buch machen soll. Ich konnte keinen Abschnitt auf¬
treiben, der in dem sonst mit Cbolasta ^) bezeichneten Buch sich
fände. Wie viel Blätter vome fehlen, kann ich nicht bestimmen,
fol. 1—2» 1. 1 entbält ein Bruchstück (n —i) aus dem ersten
alphabetischen Stück des liber Adami (Cod. II. fol. 134»).
1) s. Ms. XI, B.
2) Denn was Tychsen (Beiträge III p. 47), als ans dem „Cholasteh"
genommen , mittheilt , ist ans Ms. VIII parallel Ms. X ; und diese nennen sich selbst „ Injäni etc."
(1. kais. Bibl. zu Paris u. d. Bibl. des Brit. Mus. zu London. l3l
fol. 10« 1. 7 —11« 1. 12 dasselbe Stück und zwar ganz («n»„
"ia«03).
fol. 18« 1. 5 — 19« 1. 10 ist das 3te aiphabet. Stück(ne«nK„
"«n->:«3-iNa) (Cod. II. fol. 135« 1. 14. — 135b 1. 10.)
Von fol. 24—44 beginnt eine Anzahl Abschnitte mit den Wor¬
ten: N13M1 NTna VnN na *) „Es ging hin der reine Auserwählte";
dazwischen hinein andre Abschnitte, welche beginnen mit: V'b«a
«^pxn «n">rTab N'SNI Ti!nv«»iBa N-a-i „Es redeten die Grossen
(= Engel?) mit reinem Mnnde zu dem reinen Auserwählten". Fol. 49
u. 48 sind zu vertanschen, fol. 49 — 57 enthalten je 3 «■'DN'»:»
NiDN-m für jeden Wochentag.
B.
70 Blätter unvollständiges Exemplar der -n «'©«ni m-jm'j»
«np'ONOT NnaxNa der „Gesänge und Forschungen über die Taufe
nnd den Ausgang". Geschrieben zu Himile am Wasser Karün
A.H. 1127= A.D. 1715 gestempelt mit dem Zeichen der Bibl.
Royale.
fol. 1—38 findet sich in Ms. X. fol. 1 — 33 b i. e.
Zwischen fol. 38—39 ist eine bedeutende Lücke, zu ergänzen
nacb Ms. X. fol. 33 b 1. 6 — 41« 1. 11. fol. 70 hört das Buch
auf =Ms. X, 74«, also ohne daa im letztren befindliche Anhüigsel.
C.
8 Blätter im kleinsten Format. Stempel der Bibl. Imperiale.
Am Schlüsse Versuche von Copie und Transscription. Ohne An¬
gabe eines Orts oder Datums.
Das Fragment bestebt aus 27 Abschnitten, von denen ich
1—5. 7. und 17 nicht bestimmen kann.
XI. C. XI. A.
Abschnitt 6 fol. 2« 1. 9 — 2 b 1. 4 = fol. 37 b i. 14 — f. 38. 1. 6.
8 „ 2b 1. 10 — 1. 18. = „ 25» 1. 5 — 11.
9 „ 2b 1. 19 — 3» = „ 25b 1. 16 — 26. 1.9.
10 „ 3« = ,, 26b nlt — 27« 1. 6.
11 „3b =„ 27,1b 1.9 —27,2» 1.2.
12 „ 3b = „ 27, 2b 1. 9 — 28» 1. 7.
13 „ 4» = „ 28 1. 16 u. 17.
1) Die 4 alpliabet. StüclLe aus Cod. II habe ich autographirt und auf Stein fiberdrucken lassen , und hoffe im n&chsten Heft der Zeitschrift das FacsimUe mit Umschreibung, Uebersetzung und Erklärung geben zn können. HandSiscbe Typen werden gegenwärtig auf Veranstaltung Herrn J. Mohls in der kaiser¬
lichen Drackerei dahier geschnitten. In dera Entwurf dazu habe ich mir er¬
laubt die Ligaturen Waw mit Nnn, Kaf, Zade n. ähnUche zu trennen.
2) Daher heisst es in der Note foL 44a: b"itN 13 ■'T «'»«'tT ]"^»in
bv« na n l'»Oi«n -n i«m p ... «3« n'<03t« "«n «''a«n «n^na
N'a«n NITia „Das sind die Forschungen [betitelt] „„Es ging hin der reine Auserwählte"" die ich abgeschrieben habe, ich N.N. ... aus dem Divan der Auslegung des „„Es ging hin der reine Auserwählte"".
9*
132 Euting, Nachrichten Uher die numdäigchen od. zabischen Mss.
XI. c. XI. A.
Abschnitt 14 fol. 4» = fol. . 29 a 1. 2—10.
15 ?i 4b n 29 b 1. 14 — f. 30. 1. 5.
16 » 5» « 30 b 1. 13 — f. 31» 1.3.
17 vt 5» = ?
18 yi 5b — " n 34a L 4 — 17.
19 5) 6» —" n 35a 1. 3 — 5.
20 J5 6a — ^ w 35 a 1. 6 — 14.
21 n 6b —— n 36a L 13—16.
22 n 6 b (= Abschn. 6) = ,J 37b 1. i4_38a 1. 5.
23 n 7» — w 38b L i_3.
24 n 7a — ~ n 39 b 1. l2-r-18.
25 n 7a =r 40b 1. 3 — 5.
26 » 7b 9? 43» 1. 11 — 16.
37 w 7b — 8a =rr 43b 1. i2_.44« L 3.
Theil C ist also ein Anszng ans Theil A des Ms. XL nnd enthält
die Abschnitte, welche in A überschrieben sind: in «'TaiNnb
„für die Schüler bestimmt".
No. XIL
Der Catalog sagt nnr^ Ms. sur papier contenant l'ouvrage in¬
titule : „Antiennes et lemons pour le bapteme et la sortie. Le texte
contenn dans cet exemplaire est plus long, que celni dans les desx
Nos pr6c6dants." (!)
Klein folio. 90 Blätter zu 20 Linien auf jeder Seite. Ein
vollständiges Exemplar des Sidra Jat^ja oder des Draschä di
malkl des Buchs der Könige s. oben No. VL VII. Die Handschrift
ist geschrieben zu Basra am Wasser 'Aschar A.H. 1126 = A.D. 1714.
Die Züge sind durchgehends schön und regelmässig, ausgenom¬
men fol. 1-— 8 n. 89. 90, welche von anderer Hand herrühren.
Das Ms. ist wie es scheint wenig gehandhabt worden ; die Blätter
sind alle sehr sauber.
No. XIII.
Bezeichnet als 14 Jacobins St. Honor6 72. Eine Copie von
No. 10, von den „Gesängen und Forschungen über die Taufe und
den Ausgang"; von der Hand Picques'. Einrichtung wie bei No.
V und IX.
Es ist ein Band von 160 Blättern gewöhnlichen Papiers in 8",
mit ähnlichen Ueber- und Beischriften versehen wie die andem
Copien von Picques. Z. B. vome : Hic campus coniecturarum lectori
antiqnitatis orientalis studioso. — Affines sunt bae Fibulae fabiüis
Indiauorum. — Haec lex et praecepta , quae praecepit Manda d'byya
lingua Chaldaeorum. Rituale Joannitamm consistit in Introitu et
Exitu. Introitus est baptismus, exitus est animae e corpore in
coetnm.
No. XIY.
ist eine Rolle orientaliscben Papiers, deren Länge ich nicbt zu be¬
stimmen wage, Breite nngeMr 7 ZoU, Durchmesser 2'/« Zoll. Inhalt:
d. kaü. Bibl. zu Parts u. d. Bibl. det Brit. Mus. zu London. 133
INI«'' NVT b-'a'?! b""«tt) ■'•1 N-bN-'Uei «-«ONa «TN11 «T'p«'' ■)N1"'T
«ai 0«a: «''ia« ya „Der kostbare Diwan und das verborgene
Geheimniss, und die Fragen, welche Hibil Ziva Javar an seinen
Vater Nebat den Grossen richtet."
De Sacy, welcher die Rolle 1797 auf der Nationalbibliotbek
unter den syrischen Mss. entdeckte, hat sich im ersten Wort offen¬
bar versehen, denn er umschreibt und tibersetzt: l^'lio i^A^U «JjOi
-^c^ Uaa] ^ sXiX* )a>l ^^.^suoi ^«Ia^j iAll^a^^ao \a£d\:^
„Les visions precieuses les mysteres caches et les demandes que
Hebel Ziva le veillant (c. v. d. l'ange) a faites ä son p6re Nebat
le grand."
Der Ort, wo die Handschrift angefertigt wurde, ist IJiwiza (od.
Howeiza). Als Datum „vermuthet" de Sacy 1067. Die Stelle ist
aber nicht schwierig oder unleserlich, ich lese ohne Bedenken:
«Db« 'TNnNaN inoi «a'TSi «asi «ob« (das erste «cb« gehört
einfaeb gestrichen) also 1127 H. = A.D. 1715.
Die einzelnen Abschnitte führen verschiedene Aufschriften,
«■»tsss «■'a«D «■'b','10 |'>bNn „Diess sind die guten, verborgenen
■j'bNb«!» «il «•'irs ''1 «■«l'or u. unerklärten Fragen der Engel"
b-iiKW ''"1 «""SKO «■'b">iiö I'ib«?! „Diess sind die guten Fragen,
«31 o«3D ]0 «VT b''3M welche Hibil Ziva an Nebat
den Grossen richtete"
«^l«trTi «'TK1 „Geheimnisse und Warnungen"
Die Anfänge der Absebnitte lauten beispielsweise:
«T'T b''3"'n b''b«a '^«T''«n „Alsdann redete Hibil Ziva"
N3«1 DNbClö b'-bNö -iNT'Nn „Alsdann redete der grosse
«n3«i ''T «i«ab Schischlam zu dem Herm
der Erhabenheit"
M^JND Ni^T b''bNa '3NT''«n ,yÄJsdann redete der grosse Ziva
(Glanz)"
N3'n 0«33 b''b«a ^«T''«n „Alsdann redete Nebat der Grosse"
«i-'P«"' «C5«}ia -iNa« ']«T"<Nn „Alsdann sprach die kostbare
«T'T b''a"nb Wahrheit zu Hibil Ziva".
No. XV.
12 einzelne schlecht geschriebene, jedenfalls auch schlecht durch¬
einander gebundene Blätter orientaliscben Papiers. Datum A.H. 1142
= A.D. 1729 Ort: Basra. Den Inhalt bilden Brachstücke ans dem
2ten Theil des liber Adami, z. B.
1) Ich erinnere mich nicht gelesen zn haben , diese Schrift sonst auf einer europäischen Bibliothek existirt; meine Absicht ist, dieselbe ganz abzu¬
schreiben.
2) Das müsste jedenfalls ^*Oh beisseq.
134 Eitting, Nachrichten iiber die mandäischen od. zabischen Mss.
Cod. XIV. Cod. n B.
foL Ib lin. 16 — 21 =fol. 210b L 24 — 210» 1.15.
„ 2» 1. 5 — f. 2b 1. 28 = „ 212b 1. 7 — 211b 1. 7.
„ 3» siehe „ 215» 1. 23 — 214« 1. 1.
„ 3 b siehe „ 217»
„ 7b — 8« siehe „ 227« — 226b
„ 10b 1. 19 — 28 = „ 206« 1. 15 — 25
„ 12« 1. 26 — 28 = „ 217« 1. 13 — 15.
No. XVI.
Ms. in folio. Vorn ist eingeschrieben: Papiers de Fourmont
et de Behnam, prStre chaldeen, k qni M. Norberg doit beaucoup
de renseignements sur les Sabiens. V. Journal des Sav. 1819
p. 344. (S. de Sacy.)
Das Bnch besteht aus 2 Theilen:
1) einem Memoire (gelesen in der Acad. des belles lettres
anno 1736) und Bemerkungen von Fourmont über die „Codices
Sabici" der königlichen Bibliothek, die er unter den Händen gehabt.
Diese Nachricbten und Dissertationen sind aber — entsprechend
den sonstigen Arbeiten Fourmonts — theils falsch, theils fast ohne
allen Werth. Folgende Probe über Ms. No. VI. möge als Be-
vyeis genügen:
„Le titre n'en est pas fastneux centre l'ordinaire des orientaux,
il est simple. II donne en deux mots au moins un soup^on de
ce qui y est dit "»nino t«a«iaa Canalis timoris(!) fait ä
demie entendre qn'il y a dans ce livre des choses, qui peuvent
et doivent porter les lecteurs ä craindre. En effet (?) il n'est
guere parl6 que des malbeurs, de pertes, de guerres, du sang re¬
pandu parmy les hommes, pour n'avoir pas craint Dieu. Ce sont
enfin 78 Sermons de St. Jean Baptiste etc."
2) einer Abscbrift eines Theils von Cod. H. A, in Colonnen-
Form, in der Art, dass je ein oder ein paar mandäische Worte
nnter einander stehen, daneben dann die latein. Uebersetzung.
Z. B. N-iTi ■'T t«T:t<m et Manda viventis h. e. qui ex Deo est seil, filias Dei.
M^SIT'3 Diriget
')i!T'Nm\8b Nomina eorum
NT3'3 r-'a in domo Thesauri
7i3"<Bb''3i et Docebimur N-<3(<iB MOiNba doctrina mirabili
lii'ifrsi et erit eis (apparebit eis) NaMO'O adjutorium
msj b» "! qni venit in Nomine
«•"n viventis.
d. kaü. Bibl. zu Paris u. d. Bibl. des Brit.\Mus. zu London. 135 No. XVU.
enthält 3 Stücke
1) Memoire ou Catalogne des livres, que Jay entre les mains,
appartenants au Roy. par Fourmont. donne le 6. juin 1741. Darin
wird berichtet über No. I. II. VI. X und über eine armenische
Handscbrift. In diesem Bericht fasst F. die Eingangsworte "<Mi«a
«aNioa zwar noch als Titel des Bucbs, aber übersetzt doch wenig¬
stens mit scheinbarer Möglichkeit „Revertere domine mi", während
der obige Canalis timoris kanm den leisesten mysteriösen Zusam¬
menhang mit den Originalworten ahnen lässt.
2) eine sehr eingehende und brauchbare „Notice des Manuscrits Sab6ens" von de Sacy, datirt vom 28. Juli 1797, er bespricht darin
nicht: No. VIII. X. XU, auch sind die Fragmente A u. C hier
nicht erwähnt.
3) ein deutscher Brief von Lorsbacb an de Sacy. Datirt Jena
18. Juli 1813, worin er über samaritanische, mandäische und arabi¬
sche Handscbriften spricbt Sebr dringend bittet er, de Sacy möchte
ihm doch — er wolle ja das Geld gerne zablen — ein getreues
Facsimile aus dem Sidra Jahja anfertigen lassen. (Ob er ihm sei¬
nen Wunsch erfüllt hat?)
Ueberblicken wir die Reibe dieser Manuscripte, so würden sie
sich nach ihrem Inhalt etwa folgendermassen anordnen können.
1) Sidra Adam No. I. H. HI. IV. Dazu (Abschrift von Picques)
No. V. Fragment in No. XV.
2) Sidra Jahja No. VI. VIL XII. Abschr. v. Picques No. IX.
3) Cholaste No. X. nnvoUständig No. VIIL XL B. Abschrift
von Picques No. XIU.
4) Divan (?) No. XJT. die Rolle.
5) ungewisse Stücke sind mir XI. A. u. XI. C.
6) Bemerkungen und Schriftstücke die auf die Pariser mandäi¬
schen Manuscripte Bezug haben. No. XVI. Bemerkun¬
gen etc. von Fourmont No. XVII. Notizen Fourmonts,
Notizen de Sacys, Brief Lorsbachs.
Im Journal des Savants Juin 1819 p. 347 sagt de Sacy: „J'ai
regu moi meme de Bassora il y a quelques annöes des alphabets
sabeens, quelques listes de mots, ecrit en caractöres sabeens avec
la prononciation en caracteres persans, et une tr6s longue
bände de papier servant d'amulette, 6crite en langue et en
caractere des Sabiens." Nach dieser trös longue bände de papier
habe ich gefahndet, konnte aber keine weitere Spur derselben ver¬
folgen. In dem Verzeichniss der hinterlassenen und auf der kaiser¬
lichen Bibliothek dahier befindlichen Papiere de Sacys ist allerdings
Nichts davon erwähnt, und wurde mir aufs bestimmteste versichert,
dass sich Nichts derartiges unter den Papieren finde. Diese tr^s
longue bände kann nämlich nicht No. XIV sein, da das eine eigent-
136 EuUng, Nachrichten über die mandäischen od. zabischen Mss.
liehe Rolle ist und von de Sacy rait „ rouleau" bezeichnet wird.
Auch sagt de Sacy, er habe den Band selbst aus Basra zugeschickt
erhalten, wäbrend er die Rolle anf der National-Bibliothek vorfand.
II.
Die mandäischen Mannscripte anf der Bibliothek des
British Mnseum in London.
Die folgenden Nachrichten verdanke icb der bereitwilligen Zn-
vorkommenheit des Herrn Dr. Wm. Wright. Auf der Bibliothek
des British Museum^ in London befinden sich 6 mandäische Manu¬
scripte , sämmtlich ans der Taylor'schen Sammlung. Es sind folgende :
1) No. 23,699. Sedra l'Adam folio 277 Seiten (200 -j-77)
unvollständig, stark wasserfleckig, wahrscheinlich aus dem XVIII. Jahrhundert.
2) No. 23,600. Sedra l'Adam folio. 315 Seiten (234-t-81)
nur schwach unvollständig.
3) No. 23,601. Sedra l'Adam folio. 266 Selten (197 -f 69)
A.H. 1240—41 = A.D. 1824—25.
4) No. ^3,598. Kholasteh vollständig, folio 42 Seiten A.H. 1222
= A.D. 1808.
5) No. 23,602 A. in 4* entbält 3 Stücke:
1) fol. 1—75 ein unvollständiges Kholasteh, aus Frag¬
menten von vier oder fünf Manuscripten zusammengesetzt.
2) fol. 76—98. Fragment einer sebr sauberen Handschrift
des Sidrä d6 Yahyä. Dr. Wright hält diess für das
älteste Ms. der Sammlung.
3) fol. 99—101, 3 zerrissene Blätter von einer anderen
Copie des Sedrä d6 Yabya.
6) 23,602, B. 28 Seiten Folio. Bruchstück einer Copie des Sedra
l'Adam u. noch einige andre Fragraente. Auf fol. 13
findet sich das Datum A.H. 1178 = A.D. 1764/5.
Bei den grossen und mannigfachen Schwierigkeiten, die sich
bis jetzt noch für die Erklärung der mandäischen Religionsschriften
darbieten, wäre vor Allem zu wünschen, dass Herr Prof. H. Peter¬
mann in Berlin, der einige Zeit inmitten dieser Secte zugebracht,
seine an Ort und Stelle eingezogenen Erfahrungen und Kenntnisse
noch in weiterem Masse mittbeile; namentlich dass er einmal eine
ganze mandäische Scbrift mit Uebersetzung und Erklärung heraus¬
gäbe. Ein solches Werk würde allerseits ebenso sehr mit Freuden
begrüsst, als mit luteresse verfolgt werden.
Paris, deu 25ten Jnii 1864.
137
Alphabetisches Verzeichniss der Upanishads.
Von Max Mttller.
Das folgende alphabetische Verzeichniss der Upanishads war
ursprünglich für meine History of Ancient Sanskrit Literature *) be¬
stimmt, musste "aber wegen Mangel an Platz ausgelassen werden.
Die Qnellen, aus denen die Titel der Upanishads geschöpft sind,
sind bereits von mir angegeben*). Die erste Columne entbält die
Titel, welche sich in der IVJfuktikä-upanishad finden. Die zweite
Columne giebt die Titel, welcKe Hr. Walter Elliot in Masnlipatam
unter den Telingana Brahmanen gesammelt. Die dritte Columne
giebt die von Colebrooke, die vierte die von Anquetil Duperron
erwähnten Upanishads. Im Uebrigen verweise ich auf die umfassen¬
den Arbeiten des Herm Professor Weber in seinen „Indischen
Studien", unter dem Titel, „Analyse der in Anquetil du Perron's (Duperron) Uebersetzung enthaltenen Upanishad's," und auf die Vor¬
reden von Dr. Roer, Rajendralal Mitra und Professor Cowell in
ihren Ausgaben einiger Upanishads in der Bibliotheca Indica.
Die folgende Liste macht keinen Ansprach anf Vollständigkeit, sie mag aber nützlich sein, um neue Titel bequemer einzuschalten.
Dass wegen der Leichtigkeit, mit der immer neue Upanishads za
jedem beliebigen Zwecke in Indien verfasst werden, eine vollstän¬
dige Liste derselben kaum je zu erreichen sein wird, bestätigt mir
ein jüngst von Herm Professor. Bühler aus Bombay erhaltener
Brie^ aus welchem ich einige Notizen in meinem Verzeicbniss nach¬
getragen habe. Professor Hall hat in Benares eine Allah Upani¬
shad gesehn. Wegen der Englischen Abfassang des Registers bitte
ich um Nachsicht.
1) EDstoiy of Ancient Sanekrit Literature. 2. edition, p. 325.
2) Ibidem , p. 327.