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(1)539 Ein kürzlich entdecktes Edikt des Königs Asöka

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(1)

539

Ein kürzlich entdecktes Edikt des Königs Asöka.

Von

£. Hultzsch.

Meinem Freunde Prof. Konow verdanke ich die Übersendung

eines im vorigen Jahre erschienenen Heftes: .Hyderabad Archaeo¬

logical Series. No. I. The New Asokan Edict of Maski. Printed

at the Baptist Mission Press, Calcutta". Während in Europa der

Weltkrieg tobte, entdeckte ein Goldsucher, Mr. C. Beadon , am 6

27. Januar (Kaisers Geburtstag) 1915 bei Maski in der Lingsugur-

Taluk des Raichur-Distrikts einen Felsblock mit einer Inschrift, die

sich als ein Edikt des königlichen Friedensapostels Asöka entpuppte.

Das mir vorliegende Heft enthält zwei Photographieen der Inschrift,

ein Faksimile, sowie eine sorgtältige ümschrift und Übersetzung lo

von der Hand meines früheren Assistenten Rao Sahib H. Krishna

Sastri.

Von besonderem Interesse ist es, daß König Devänämpriya hier

sein Inkognit-i lüftet und sich des bisher nur aus der buddhistischen

Literatur unu den Puränas bekannten Namens Asöka bedient. Im i5

Übrigen erinnert der Inhalt an die bekannten Edikte von Rüpnäth,

Sahasräm, Bairät und Siddäpura. Eine bemerkenswerte Variante

liefert Zeile 2. Während andere Inschriften berichten, daß Asöka

vor seinem Beitritt zum Samgka ein Upäsaka wurde, ist letzteres

Wort nach meiner Lesung hier durch Bu[dhä]-Saka (in Sanskrit üo

Buddha-Säkya)^) ersetzt. Dieser Ausdruck wirft neues Licht auf

eine bisher zweifelhafte Stelle der Rüpnäth-Inschrift. Es ist dort

statt ya sumipäkä [savd]ke (Bühler) zu lesen ^ ya suvii prakäsa^)

[(Sa]Ä;[e] (in Sanskrit: yad asmi prakäSam Säkyah).

Krishna Sastri hat wahrscheinlich Recht mit der Vermutung, 26

daß die in der Öiddäpura-Inschrift erwähnte Provinzial-Hauptstadt

Suvarnagiri (d. h. „Goldberg') in dem Goldlande von Maski zu

suchen ist. In Constable's Hand-Atlas of India findet sich ein

1) Varähamihira braucht den Geschlechtsnamen Säkya in der Bedeutung

„ein buddhistischer Mönch"; s. das Petersburger Wörterbuch, s. v. Der Religions¬

stifter Budhe Sakijamurü wird von Asöka auf der Rummindei-Säule erwähnt.

2) In pra sieht r wie ä aus. Vgl. das r in mitra (GirnSr, III, Z. 4) und [p]rajä (GirnSr, V, Z. 7).

3 7

(2)

540 Hultzsch, Ein kürzlich entdecktes Edikt des Königs Aäöka.

Ort jKanakgiri' südlich von „Muski" (= Maski) und nördlich von den

Ruinen von Vijayanagara. Da Kanakagiri ein Synonym von

Suvarnagiri ist, sind vielleicht die beiden Orte identisch.

Da Krishna Sastri's Bericht während des Krieges wenigen Fach-

5 genossen zugänglich sein dürfte , gebe ich im Folgenden eine Um¬

schrift und Übersetzung des Maski-Edikts auf Grund des vorliegen¬

den Materials. Ein guter Abklatsch würde vielleicht einige weitere

Verbesserungen des Textes ermöglichen.

Umschrift.

10 1 (A) Devana{m]piya8a A8ok{a]sa (B) [a](iA[a]-

tii]-

2 ..[«/]!) vashalni]''') am sum[i'\ Bu[dha]-j^ake^) (C)

.. [t]tre[ke] *)

3 ..[m]i^) [s]amgha[m] u[pa]gate [bä] m[e]*) u[pa]gate

16 (D) pure Jambu-

4 .... s[i'] ').... [devä husu] te [dä'\n[i'] misibhütä (E) iga a[tke khu\da-

5 ke['na pi~\ *) dhamMyute[nä] sake adhigatave (F) na hevarrt

dakhitaviye [udä]-

20 6 lake va ima adhigachh[e]yä ti (G) khu[dak]e [cha ud]älake

cha vata-

7 viyä hevam ve kalarntam bha[dak'\e (H) [se] *) *[* ]^[«]

cha va[dhi]-

8 siti chä diya[dhi]yain^^) ^^)

»5 Übersetzung.

(A) (Ein Edikt) des Devänärnpriya Asoka.

(Bj zwei und ein halbes Jahr , seit ich ein Buddhist

{Buddha-Säkya) bin.

(C) nebst einem Überschuß, [seit] ich dem Orden (Samgha)

so beigetreten bin und völlig beigetreten bin.

1) Ergänze adhatiyäni.

1) vasüni K. S., der hiernach [ya]m einschaltet.

3) bum[pS\sake K. S.

4) Ergänze sätireke.

5) Ergänze sumi.

6) Ergänze bärlham cha sunn.

7) Ergänze Jambudipasi.

8) h[i] K. S.

9) \the ti] K. S.

10) Ergänze chilathitike.

11) diyadhiya K. S.

12) h{e\sati K. S.

3 7

(3)

Hultzsch, Ein kürzlich entdecktes Edikt des Königs Aiöka. 541

(D) Diejenigen Götter, [welche] früher in Indien {Jambudvipa)

waren, sind jetzt (mit dem Volke) vermischt worden ^).

(E) Dieses Ziel kann selbst von einem Niederen erreicht werden,

der Moralität {Dharma) übt^).

(P) Man soll nicht meinen, daß nur ein Edler dies erreichen kann. 5

(G) Sowohl dem Edlen als dem Niederen soll gesagt werden : „Wenn

Ihr so handelt*), (wird) Euch das Heil".

(H) Dies von langer Dauer und wird zum Anderthalb¬

fachen gesteigert werden *).

1) tJber die mutmaßliclie Bedeutung dieses Satzes s. JRAS., 1913, p. 652 f.

2) Das SahasrSm-Edikt liest hierfür: „der eifrig ist" (palakamamina).

3) kalarntam ist nom. sing, absolutus des partie. praes. von kri. Vgl.

z. B. das Dhauli-Separat-Edikt II , Z. 9: hevam oha kalarntam tuphe svagam älädha[yi ]satha.

4) vadhisiti ist wahrscheinlich fut. pass, des Kausativs (= Sanskrit *var- dhyishyati). Vgl. das Delhi-Säulen-Edikt I , Z. 6 {vadhitä vadhlsati chevä).

Zeitschrift der D. M. O. Bd. 70 (1916). 35

(4)

542

Zur Priorität des „Apocopatus".

Von Martin Sprengling:.

In seinen grundlegenden üntersuchungen zur semitischen Tempus¬

lehre (BAss. VIII, 1—53 und diese Zeitschr. 66, 106 ff. und 68,

365 ff.) geht Hans Bauer aus von der Annahme, daß der Aorist

(Imperfektum) älter ist als der Nominalstamm (Perfektum) und daß

6 die ursprüngliche Porm des Aorist in dem sogenannten Apocopatus

oder Jussiv zu suchen ist , nicht im Indikativ oder sonstwo. Die

Darlegungen Bauer's sind löblich kurz und prägnant gehalten.

Bei dieser Kürze aber und der Neuheit von B a u e r 's Aufstellungen

darf es kaum Wunder nehmen , daß nicht alle Gründe und Tat-

10 Sachen , die für und wider eine solche Annahme sprechen, Berück¬

sichtigung gefunden haben; Bauer selbst hat das sicherlich nicht

beabsichtigt. Die Einarbeitung nun der Bauer'sehen Hypothese

in das Gewebe der semitischen Sprachwissenschaft und die Um¬

arbeitung der Darstellung dieser Wissenschaft im allgemeinen und

iB in ihren Einzelgebieten mit diesem Einschlag wird nicht wenig Zeit

in Anspruch nehmen. Mittlerweile dürfte zunächst auch diese und

jene Einzelbeobachtung nach dieser Richtung hin nicht eben unwill¬

kommen sein. Eine solche Einzelbeobachtung möchten folgende

Zeilen den für diese Frage sich interessierenden Lesern dieser Zeit- 20 schrift zur Beurteilung vorlegen.

Die Schwierigkeiten, welche sich unter den früheren Voraus¬

setzungen bei Barth's Nachweis (diese Zeitschr. 43, 185ff.), daß

das Verschwinden einer großen Anzahl von i-Imperfekten aus dem

Hebräischen durch die AVirkung des Philippi'sehen Lautgesetzes

25 zu erklären sei , ergeben , sind wohl kaum anderswo so kurz und

scharf formuliert als bei Brockelmann, Kurzgef. vergl. Grammatik,

S 20 e, Anm. 1 (= Grundriß I, § 52 h ß fin.) : ,Wenn in der großen

Mehrzahl der ursprünglichen j-Imperfekte i jetzt durch a ersetzt

ist ... ., so hat hier die Jussivform, die schon ursprünglich vokal-

80 los schloß, den alten Indikativ verdrängt". Warum aber gerade

hier der doch nicht eben häufig vorkommende Jussiv den Indikativ

verdrängt haben soll, bleibt unerklärt; unter den von Barth (a. a. 0.)

angeführten Beispielen sind es doch die wenigsten, von denen man

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