Praktikum II “Numerik am Computer” FS 2021
Prof. Dr. H. Harbrecht Universität Basel
A. Bot, J. Bopp, M. Fallahpour, H. Gubler, F. Rios, C. Santos
Beilage zur Serie 5
Newton-Interpolation in 2D Zweidimensionale Newton-Interpolation
Um die Polynominterpolation auf dem Einheitsquadrat [0,1]2 zu realisieren, seien ξ = [ξ0, . . . , ξn]und η= [η0, . . . , ηm]jeweilsn+ 1und m+ 1Knoten in [0,1]. Durch(ξi, ηj)für i= 0, . . . , nundj = 0, . . . , msind dann die zugehörigen Knoten in[0,1]2gegeben. Für eine stetige Funktionf: [0,1]2 →Rsetzen wir die StützwerteF:= [f(ξi, ηj)]j,i ∈R(m+1)×(n+1)
. Es werden zunächst zu den n + 1 Knoten ξi die m+ 1 eindimensionalen Newtonschen Interpolationspolynome pj mit der Eigenschaft pj(ξi) = Fj,i bestimmt. Die Newton- Koeffizienten der Polynomepj können wie auf der Beilage zu Serie 4 mit Hilfe des Schemas der dividierten Differenzen berechnet werden. Die Newton-Koeffizienten der Polynome pj werden dann zeilenweise in der Koeffizientenmatrix C∈R(m+1)×(n+1)
abgelegt.
Um nun die Koeffizienten des zweidimensionalen Interpolationspolynoms zu bestim- men, wenden wir das Schema der dividierten Differenzen auf die Daten η0, p0(x)
, . . . , ηm, pm(x)
an. Die Addition zweier Polynome pj in der Newton-Basis zu gleichen Stütz- stellen lässt sich durch eine Addition der Koeffizientenvektoren realisieren. Zur Berech- nung der Koeffizienten des zweidimensionalen Interpolationspolynom muss das Schema der dividierten Differenzen auf die Zeilen von Cangewandt werden.
Der Algorithmus für die zweidimensionale Interpolation lautet also wie folgt:
Input: Stützstellenξ,η, Stützwerte F∈R(m+1)×(n+1)
. Output: Koeffizientenmatrix C∈R(m+1)×(n+1).
setze C=F
for i= 1, . . . , n+ 1 do
for j =n+ 1, . . . , i+ 1 do
setze C:,j = (C:,j−C:,j−1)/(ξj−ξj−i) end for
end for
for i= 1, . . . , m+ 1 do
for j =m+ 1, . . . , i+ 1 do
setze Cj,:= (Cj,:−Cj−1,:)/(ηj −ηj−i) end for
end for
Um das zweidimensionale Interpolationspolynom an einer Stelle (x, y) auswerten zu kön- nen, benutzen wir ein geschachteltes Horner-Schema. Dazu verwenden wir für jedes j =
1
0,1, . . . , m ein eindimensionales Horner-Schema, um die jeweils n + 1 Koeffizienten in den Zeilen Cj,: in x auszuwerten. Die resultierenden m+ 1 Werte entsprechen dann den Koeffizienten des Interpolationspolynoms in y-Richtung, das mit einem eindimensiona- len Horner-Schema im Punkt y ausgewertet werden kann. Damit die m+ 1 Werte nicht zwischengespeichert werden müssen, kann man die beiden Horner-Schemas ineinander verschachteln.
Allgemeine Informationen zum Praktikum befinden sich auf der Webseite
http://cm.dmi.unibas.ch/teaching/praktikumII/praktikumII.html
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