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Respekt für alle : ein "bitte" wäre doch so einfach

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Academic year: 2022

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(1)Respekt für alle : ein "bitte" wäre doch so einfach. Autor(en):. Neuburger, Raphael. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Actio humana : das Abenteuer, Mensch zu sein. Band (Jahr): 98 (1989) Heft 3. PDF erstellt am:. 30.01.2022. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) ESSAY 77a/?//a/7 AYw-. M/ger,. 7/^. TsY. Yer. zwe/Y/'Yags/e M/Ya/T/e/Yer w«Y Ycr 7w/7gVe Assoy/s/ /7z. AC770 7/7/M4AE4. £> aYso/v/Y/Yc. /a/?/' Y/Y M/Yte/scA«/AÖ5cA/i/55/»nV/i/«gp« a/z YerA/zzenca/z Y/zter/zaho/za/ 77/g/z .SY/zoo/ /« Ä77c/zY/YSCS. T/erg-Zw/vY/z. A/z. Yer 7Vz//z//7gs/c/Y/z'/zz. AY/r/zge/zze/YzYcY/Y SY/zwVe/- /zac/z. /ZOZ/S, U/7 YÉT. a/Zgc/sYc/zMc/zC/' 7ra Y/Y/o « /« /Y/ar zz/zY .yc/zwarze/zz. 7/z/t te/Y/za/zzzze/z, wz//'Yc AYz/Yz//-gé>/az/sse/- w/Y /Zern Tb/Yo/zz zzoc/z w/Y. eifle/n TVe/Y awsgezezY/zzze/ Yezzz Yo/z/z. MzYc/vz. AwarY «/«/•. Y/Y Y/W 7z/ge/zYe/z, Y/Y /'«. Yer. f^&Z?. von. /ze/Ye aw Y/7/zge/zYVe/z Z/onoY/'gZ wc/'Yc/z: M/Z, £/7z.s/Y/z/ z//zY 7YcaZ/JW//S». 7n Yer Laz/Yat/o wz/rYe az/c/z Ycv TtezY/'ag Yes jw/zge/z SY/zhW-. zer SY/zzz/ezs zz/r /'nZe/'noZ/'onoZen KTsYY/zY/g/z/zg erwr/Tz/zt. AYz/Yz//--. ge/; Yer jetzt e/Yze LTze/'ga/zgssc/zzz/e ,////• Y/Y £77/ Yesz/c/zt, w/rY von. Bis vor kurzem lösten sich die Generationen problemlos ab. Nach dem Motto: «Wie der Vater, so der Sohn.» Der Sohn des Direktors wurde Direktor, der Sohn des Bauern wurde Bauer. Vielleicht ist deshalb in der Schweiz alles so schön solid und stabil. Diese Stabiiität bedeutete auch, dass die Reichen reich und die Armen arm blieben. Alles funktionierte schön ruhig und gleichmassig, ohne Probleme. Jeder hatte seinen kleinen Platz in der Gesellschaft, den er ohne zu piepsen von Geburt an einnahm. Niemand kam auf den Gedanken, sich zu wehren. Niemand getraute sich, das System anzuzweifeln. Ruhe und Ordnung herrschten. Wie eintönig und langweilig muss das gewesen sein! Ich kann fast nicht verstehen, dass alle stur mitmachten, ohne etwas in Frage zu. stellen. Nur nichts Neues, war die Parole. Aus der Reihe tanzten nur wenige. Mit einzelnen Rebellen wurde man in diesem System spielend fertig. Aber eines Tages begann die Zahl der Rebellen unaufhaltsam anzuwachsen. Die Jugend war am Zug. Sie wollte die Mauern der Monotonie niederreissen. Endlich! Viele probierten es mit den Drogen. Sie glaubten an die Illusion, über diese Mauern fliegen zu können. Statt dessen schafften sie es nur, auf die Mauern zu klettern, die Aussieht auf die andere Seite einen Moment lang zu geniessen, um dann rückwärts dorthin zu stürzen, wo sie hergekommen waren. Lauter gescheiterte Versuche. Die Mauern blieben. Die Drogenszene entstand und begann ebenfalls unaufhaltsam zu wachsen. Und mit ihr wuchs der schlechte Ruf der Jugend. Das Problem wurde nicht gelöst, sondern in der Stadt herumgeschoben. Verstehen die Politiker, warum Zürich fast die höchste Zahl von Drogensüchtigen in Europa hat? Merken sie, dass das mit den Mauern der Monotonie zu tun hat? Was wir auf der Strasse und im Bus zu hören bekommen, ist immer: Bei uns haben es alle ja so schön! Wenn das wirklich stimmt, warum versuchen dann immer mehr, vor allem Jugendliche, aus diesem angeblichen Paradies auszubrechen? Die Drogen sind ein eher passiver Ausbruchsversuch. Aber die Jugend wurde auch aktiv, ging auf die Strasse. Es kam zu explosiven Gewaltausbrüchen. Die Krawalle von 1968 und 1980 kenne ich nur vom Hörensagen. Für mich sind sie der Anfang einer Bewegung, die bis heute andauert. Die Jugend hat endlich begonnen, an sich zu glauben, an eigene Fähigkeiten und eigene Ziele. Es gibt im Leben mehr Möglichkeiten, als einfach mit gesenktem Kopf in die Fussstapfen des Vaters zu treten. Die Jungen setzten sich ein für mehr Freiheiten, für Freiräume, in denen sie für sich sein können, in denen ihnen niemand dreinredet. Manchmal sah es hoffnungsvoll aus. Leider machten aber immer wieder Drogen und Gewalt einen Strich durch die Rech-. Mtsc/zzz/e/77 z/zzY Le/z/'e/zz a/s ZnY/v/Yz/a/z'st heze/Y/z/zet, Ye/- a//es atz/'se/Yze. Art zzzac/zt. M/> erwa/tete/z e/'nen w/Z TZ/zaZZ/roYcAen ges/z/Y/cfe/z Azz/satz z/nY waren zzz/zYY/zst/aV e/zttYz/sc/zt, after. Yann. z/Z>errascZ/Z. Z/'Z/er 5z/YZ/7/YäZ. //nY 7/Y/ga/zg se/Yzes Ee/Yrages.. f. ESPEKT FÜR ALLE A7VM/7TE» IUI7?A OOC77 VO E7/V/AC/7. 40.

(3) nung. Von einer Verständigung zwischen den Generationen kann keine Rede sein. Von den Jungen aus gesehen, sind die meisten Alten lahm und langweilig (ausser natürlich den eigenen Grosseltern!). Und wir Jungen haben wohl, von den Alten aus gesehen, zu hohe Ansprüche. Ein Beispiel ist das Schicksal der internationalen Schule in Kilchberg, die ich als Schweizer absolviert habe. Man könnte meinen, eine solche Institution sei eine phantastische Gelegenheit des Kontaktes und der Verständigung zwischen Generationen und Nationalitäten. Wenn es eine ist, dann ist es eine ungenutzte Gelegenheit. Vor zwei Jahren wurde in Kilchberg über einen Ausbau dieser Schule, die aus allen Nähten platzte, abgestimmt. Die - wahrscheinlich mehrheitlieh älteren - Stimmbürger sagten mit einem klaren Nein: Nur nichts ändern, schon gar nicht für ausländische Kinder! Dieser Entscheid hatte zur Folge, dass die Schule ausziehen musste. Meinen täglichen Schulweg im Autobus von Zürich nach Kilchberg habe ich als ein Schlachtfeld zwischen Jung und Alt in Erinnerung. Der Vier-Uhr-Bus nach Schulschluss war immer poppevoll mit temperamentvollen und vom Unterricht müden Kindem. Das war seit fünfundzwanzig Jahren an jedem Werktag, ausser in den Schulferien, so. Trotzdem zwängten sich immer wieder. ächzend und meckernd ältere Leute genau in diesen Bus hinein, klammerten sich an den Haltestangen fest, schauten mitleidheischend in die Runde und schüttelten den Kopf. Zugegeben, wir verstanden, was sie mit dieser grotesken Pantomime sagen wollten: Eines der ungezogenen Gören soll gefälligst aufstehen und mir den Platz überlassen! Aber kann man es uns verübeln, wenn wir «Ausländer» so taten, als ob wir es nicht verstünden? Dabei wäre alles so einfach gewesen : Ein kleines « B itte» hätte das Problem in jedem Fall gelöst. Denn wir waren nicht ungezogen, und die Kinder, die jetzt mit dem Bus fahren müssen, sind auch nicht ungezogen - nur anspruchsvoll. Unser Anspruch bezieht sich auf die Respektierung der Person. Es gibt viele ältere Mensehen, die ich respektiere. Aber es sind ausnahmslos solche, die auch mich, meine Meinung und meinen Glauben respektieren. Ich bin der Meinung, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Respekt so etwas wie ein Kuschen vor dem Älteren, dem Höheren, dem Wichtigeren war. Respekt ist nur echt, wenn er auf Gegenseitigkeit beruht. Das ist vielleicht eine schlichte Erkenntnis. Doch wer weiss, vielleicht könnte die konsequente Anwendung dieses Prinzips der Gegenseitigkeit eines Tages das Drogenproblem und das Gewaltproblem besiegen?. a. TV. 41.

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