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Trends bei der Technik für die Schweinehaltung

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EUROTIER 2008

326

63 LANDTECHNIK 6/2008

Hans-Heinrich Ellersiek, Münster

Trends bei der Technik für die Schweinehaltung

B

ei den Schweinehaltern gibt es den Trend, dass größere Betriebe investiti- onsfreudiger sind als kleinere. Sehr häufig werden auch gesamte Betriebe in Form von Pachtungen übernommen. Eine technische Sanierung des zu übernehmenden Betriebes ist dabei fast immer die Regel. Dies zeigt, dass der Strukturwandel in der Schweinehal- tung beschleunigt wird.

Trends im Stallbau

Schweineställe werden als massive konven- tionelle Gebäude erstellt, aber auch in Fer- tigbauweise. Neben der Leichtbauweise wird auch sehr häufig der massive konven- tionelle Stall durch einen Unternehmer kom- plett angeboten. Kurze Bauzeiten und eine vereinfachte Abwicklung sind hierfür die häufigsten Begründungen.

Die Güllesysteme werden in der Regel vor Ort durch spezialisierte Firmen mit Hilfe von Schalungen gegossen, aber auch vorge- fertigte Betonteile, die dann nach Maß ange- liefert werden, sind inzwischen eine übliche Bauweise. Dadurch, dass die Abteile auf Grund der Größe der Betriebe größer ge- plant werden, werden für die Mastneubauten zunehmend Ställe mit seitlich angeordneten Erschließungsgängen vorgesehen. So wer- den Baukosten gesenkt.

Dadurch, dass die Gülle für Schweine hal- tende Betriebe durch Flächenknappheit sehr häufig an weiter entfernt liegende Betriebe abgegeben werden muss, und durch in der letzten Zeit gestiegene Düngerpreise werden größere Lagerkapazitäten für die Gülle er- richtet. Dies ist am preiswertesten durch den Bau von Behältern zu erreichen. Tiefere La- gerhaltungen unterhalb der Ställe sind da- durch nicht mehr so aktuell wie früher.

Durch die Entwicklung von Elektromi- xern, die auf dem Zentralgang einfach ver- setzt werden können, kann der Flüssigmist in den Abteilen preiswert homogenisiert und entfernt werden. Hierfür ist der Bau eines Slalomsystems im Abteil mit einer Tiefe von 80 bis 100 cm erforderlich. Spülverfahren mit schmalen Kanälen und einem Rohr- ablauf unterhalb des im Stall liegenden Querkanals sind eine weitere Alternative.

Haltungsverfahren

Für die Sauenhaltung haben sich Gruppen- systeme etabliert. Am häufigsten hierfür werden Selbstfangbuchten oder Abruffütte- rungen eingesetzt. Für die Ortung der Tiere und die Aufzeichnung ihrer Bewegungsab- läufe werden automatische Systeme ent- wickelt.

Durch das Wachstum der Betriebe sind Flüssigfütterungen interessanter geworden.

Eine erhöhte Futteraufnahme und der Ein- satz unterschiedlicher Futterkomponenten sind die häufigste Begründung. Vornehm- lich in der Ferkelaufzucht wird dieses Ver- fahren häufig gefordert.

Bei der Schweinemast ist der Einsatz von automatischen Sortieranlagen mit Gruppen- größen von 300 bis 400 Tieren ein übliches Verfahren geworden. Eine fotografische Vermessung oder eine Gewichtserfassung sind die häufigsten Techniken, die zum Ein- satz kommen. Durch die Weiterentwicklung der Programme steigt die Wertschöpfung für das Vermarkten der Tiere.

Als Standardverfahren wird am häufigs- ten die Sensorflüssigfütterung für Gruppen- größen von 25 bis 50 Tieren eingesetzt oder das Trockenfutterverfahren mit Hilfe von Breiautomaten für Gruppengrößen von ma- ximal 30 Tieren.

Technik

Speziell in der Sauenhaltung gewinnt der Energieverbrauch eine zunehmende Bedeu- tung. Lüftungssysteme, die hier Einsparun- gen bewirken, wie Frequenzregler oder der Einsatz von Energiesparventilatoren, sind Standard. Heizsysteme für die Sauenhaltung beruhen fast ausschließlich auf Warmwas- sersystemen, da sie am flexibelsten über un- terschiedliche Energiequellen versorgt wer- den können.

In der Schweinemast bleibt der Einsatz von Gaskanonen zunächst als preiswerteste Lösung, um das Aufheizen mit hohen Leis- tungen und die notwendige Wärmemenge für die Produktion zu sichern.

Als Zuluftsysteme werden für die Mast- schweine Schlitzöffnungen über den Versor- gungsgängen oder unterschiedliche Riesel- decken eingesetzt. Die Zuluftversorgung er- folgt gegenüber früher wieder sehr häufig über die Traufen der Gebäude. Die Luft wird in Doppeldecken, die unterhalb der Nagel- binder angebracht werden, im Unterdruck- verfahren angesaugt.

Datenvernetzungen über ISOagriNET oder spezielle Insellösungen werden weiter ent- wickelt. Sie erleichtern die Betreuung meh- rerer Standorte und automatisieren die Ver- netzung von Steuerdaten.

Die gestiegenen Produktionskosten bei verhaltenen Marktpreisen haben die Bautätigkeit in der Schweinehaltung ver- ringert. Besonders betroffen sind die Sau- enhalter. Neben der geringen Gewinn- spanne führen deutlich gestiegene Roh- stoffpreise zu erhöhten Baukosten,so dass dadurch zusätzlich die Bereitwilligkeit zu Neubauten gesenkt wird. Vor zwei Jahren war es noch möglich, einen Mastplatz für 350 € zu errichten, heute müssen dafür 400 bis 420 € angesetzt werden. Diese 20-

%ige Kostensteigerung gilt ebenfalls in der Sauenhaltung.

Die Größe der Neubauten hat sich deutlich nach oben verschoben. Mastplätze für 2000 Plätze oder mehr sind keine Aus- nahme mehr. 800 Sauenplätze als Neubau werden ebenfalls sehr häufig geplant. Bei Sauenbetrieben wird häufig als weiterer Entwicklungsschritt nicht die Erweite- rung der Sauenhaltung geplant, sondern der Aufbau einer Mastschweineproduk- tion, um zukünftig im geschlossenen Sys- tem zu arbeiten.

Dipl.-Ing. agr. Hans-Heinrich Ellersiek ist als Berater für die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfa- len in Münster tätig und hat die hier vorliegende Übersicht im Auftrag der DLG vorgenommen.

Schlüsselwörter

Schweinehaltung, Stallbau, Haltungstechnik

Keywords

Pig keeping, stable construction, keeping technolo- gy

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Einem besseren Gruppenmanagement in der Sauenhaltung dient das Argus Welfare System® der Schauer Maschinenfabrik (Goldmedaille) The Argus Welfare System®of Schauer Maschinenfabrik (gold medal) serves for a better group management in sow keeping

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Referenzen

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