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Archiv "Schwangerschaft bei mütterlicher Phenylketonurie" (10.09.1981)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

beiten haben sich mit direkten Mes- sungen von Enzymaktivitäten an Le- berstanzzylindern befaßt. Im Gegen- satz dazu sind die alternsbedingten Veränderungen der Niere durch zahlreiche Arbeiten erfaßt. So nimmt mit zunehmendem Alter das Ge- wicht der Nieren ab, wobei die Atro- phie des Organs im allgemeinen in der Rinde stärker zum Ausdruck kommt als im Mark. Die perirenale Faserkapsel zeigt eine deutliche Verdickung, während die Nieren- oberfläche in den meisten Fällen glatt bleibt.

Tauchi und Mitarbeiter (25) fanden mit zunehmendem Alter eine Abnah- me der Zellzahl der Glomerula- schlingen und der Zellzahl der epi- thelialen Zellen der Tubuli contorti.

Das Gefäßsystem weist in höherem Alter eine Arteriolosklerose auf. Ver- ständlicherweise haben diese mor- phologischen Veränderungen eine Rückwirkung auf die Nierenfunk- tion. So nehmen Konzentrationsfä- higkeit, Kreatinin-, Inulin- und PAH- Clearance ab (26).

Da es gleichzeitig mit zunehmen- dem Alter zu einer Vermehrung der Pyelonephritis kommt, wird die durch physiologische Alternsverän- derungen bedingte verminderte Lei- stung zusätzlich eingeschränkt.

Diese Funktionseinschränkung hat unter anderem wesentliche Konse- quenzen für die Pharmakotherapie im höheren Lebensalter, nämlich für die Pharmaka, die vorwiegend renal eliminiert werden. Sie können leich- ter kumulieren und damit früher zu Nebenwirkungen führen.

Zusammenfassung

Im vorliegenden Beitrag wurde ein- leitend auf molekulare und zelluläre Alternsphänomene eingegangen. Im Zentrum der Alternsveränderungen steht die Erbanlage, die auf ver- schiedenen Ebenen durch Störun- gen negativ beeinflußt werden kann, so daß es zu Veränderungen kommt, die schließlich zum Altern des Orga- nismus beitragen. Diese physiologi- schen Alternsveränderungen wer-

den durch die im Laufe des Lebens auftretenden Erkrankungen überla- gert und verkürzen damit die Le- benserwartung des Organismus.

Unter den Erkrankungen spielen einige Organe eine vorrangige Rolle, deren physiologische und patholo- gische Veränderungen kurz darge- stellt wurden.

Normale und krankhafte Alternsver- änderungen führen in diagnosti- schem und therapeutischem Be- reich zu erheblichen Problemen. Ei- ne Verbesserung des Gesundheits- zustandes alter Menschen kann nur vor dem Hintergrund einer entspre- chend ausgebauten Grundlagenfor- schung des Alterns erfolgen. In die- sem Sinne ist auch der vorliegende Beitrag, der biologisch-biochemi- sche und medizinische Daten ge- genüberstellt, zu verstehen.

Literatur

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M.: An immunological approach to aging, Lan- cet II (1970) 358 — Hayflick, L.; Moorhead, P. S.:

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Klin. Wschr. 51 (1973) 164 — Pflanz, M.; Török, M.: Steigt der Blutdruck mit dem Alter an? Z.

Geront. 2 (1969) 156 — Hempel, W. J.: Quanti- tative und topische Probleme der Alternsvor- gänge im Gehirn, Verh. dtsch. Ges. Path. 52 (1968) 179 — Bernsmeier, A.; Gottstein, H.:

Hirndurchblutung und Alter, Verh. dtsch. Ges.

Kreise — Forsch. 24 (1958) 248

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Dieter Platt Direktor des Instituts für Gerontologie

Fachbereich Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg und

2. Medizinische Klinik Klinikum Nürnberg Flurstraße 17 8500 Nürnberg

Schwangerschaft bei mütterlicher

Phenylketonurie

Bei der Phenylketonurie ermögli- chen die Frühdiagnose im Neugebo- renenalter und die sofort eingeleite- te Therapie eine annähernd normale Entwicklung des Kindes. In den letz- ten Jahren wurde nun von zahlrei- chen Neugeborenen berichtet, de- ren Mütter eine Phenylketonurie hat- ten. Sie waren an Herzfehler, intra- uteriner Wachstumsstörung und Mi- krozephalie sowie an statomotori- scher Retardierung erkrankt.

Die sich daraus ergebenden Fragen:

• Beziehung zwischen Phenylala- ninkonzentration im mütterlichen Serum und Ausmaß der kindlichen Schädigung.

• Verhindert eine Korrektur der biochemischen Veränderungen bei der Mutter eine fetale Schädigung?

wurden in der bisher publizierten Li- teratur kontrovers beantwortet.

Die Autoren stellten zur Beantwor- tung dieser Fragen die in der Litera- tur mitgeteilten Befunde zusammen und ergänzten sie durch eigene Be- obachtungen. Die Daten von 524 Schwangerschaften bei 155 Frauen wurden analysiert; bei 34 Schwan- gerschaften war nach Bekanntwer- den der Schwangerschaft eine phe- nylalaninarme Diät wieder begon- nen worden. Die Rate der Spontan- aborte war bei den unbehandelten Frauen gegenüber einem Kontroll- kollektiv nicht erhöht; die Häufigkeit des Auftretens von Schäden des Kin- des (Mikrozephalie, mentale Retar- dierung und Herzfehler) war in die- ser Gruppe aber deutlich höher als in einer Kontrollgruppe. Je höher die Phenylalaninkonzentration im müt- terlichen Blut war, desto häufiger traten diese Schäden auf. 95 Prozent der Mütter mit Phenylalaninkonzen- trationen von mehr als 20 mg/100 ml im Serum hatten ein mental geschä- digtes Kind. Eine diätetische Be- handlung der Mutter wurde bei ins- gesamt 34 Schwangeren durchge- führt; von drei Patientinnen war sie vor der Konzeption wieder aufge- FÜR SIE GELESEN Geriatrie

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 10. September 1981 1731

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

nommen worden. Ein sicherer Effekt auf den Ausgang der Schwanger- schaft ließ sich in dieser Gruppe sta- tistisch nicht nachweisen; es wur- den sowohl gesunde Kinder als auch Kinder mit letal verlaufenden Herz- fehlern und Mikrozephalien gebo- ren. Die Autoren empfehlen daher den Einfluß einer präkonzeptionel- len diätetischen Behandlung auf die Entwicklung des Kindes in weiteren Studien zu analysieren. Dmn

Lenke, R. R.; Levy, H. L.: Maternal Phenylke- tonuria and Hyperphenylalaninemia, N. Engl.

J. of Med. 303 (1980) 1202-1208, Amino Acid Laboratory, Massachusetts General Hospital, Fruit Street, Boston, MA 02114

Akute interstitielle

Nephritis unter Cimetidin

Eine transitorische Erhöhung von harnpflichtigen Substanzen (Kreati- nin, Harnstoff-N) im Serum gehört zu den gängigen Nebenwirkungen einer Ulkusbehandlung mit Cimeti- din. Die Autoren berichten über die extrem seltene Komplikation einer akuten interstitiellen Nephritis bei einem 21jährigen Patienten, der zwei Wochen nach Beginn einer Be- handlung mit 4mal 300 mg Taga- met® an Fieber, Myalgien, Leukozy- tose und Leukozyturie (20 bis 30 Leukozyten/Gesichtsfeld) erkrankte.

Im Sediment waren bei einer geziel- ten Kontrolle neben Leukozyten und Erythrozyten auch hyaline und fein- granulierte Zylinder nachweisbar.

Eine Nierenbiopsie ergab licht- und elektronenmikroskopisch ei- ne schwere interstitielle Nephritis.

Nach Absetzen der Medikation nor- malisierten sich die erhöhten Se- rumkreatinin- und Harnstoffspiegel ebenso wie der pathologische Sedi- mentbefund. Wahrscheinlich han- delt es sich um eine der selte- nen medikamenteninduzierten Über- empfindlichkeitsreaktionen unter dem Bild der interstitiellen Nephri- tis; bislang wurden bei über 10 Mil- lionen Behandlungen mit Cimetidin nur wenige Fälle beobachtet.

McGowan, W. R.; Vermillion, S. E.: Acute inter- stitial nephritis related to cimetidine therapy, Gastroenterology 79 (1980) 746-749, Johnson City Memorial Hospital Johnson City, Tennes- see 37601, USA

Orale Prostaglandine für die Ulkustherapie?

Oral zu verabreichendes 16,16 Dirne- thylprostaglandin E2 hemmt nach- haltig die Säuresekretion und die Gastrinfreisetzung beim Menschen.

Untersuchungen bei Ulcus-duodeni- Patienten und Patienten mit einem Zollinger-Ellison-Syndrom zeigten eine nachhaltige Suppression der nahrungsinduzierten Säurestimula- tion ohne Nebenwirkungen. 0,1 14/

kg intravenös oder 1 .rg/kg oral führ- ten zu einer Abnahme der Säurepro- duktion um 80 bis 90 Prozent. Die nahrungsbedingte Gastrinfreiset- zung wurde durch die orale oder in- travenöse Prostaglandinmedikation signifikant gehemmt. Erste Thera- piestudien mit PGE 2-Analogen zei- gen eine beschleunigte Abheilung des Magen- und Zwölffingerdarmge- schwürs.

lppoliti, A. F.; Isenberg, J.I.; Hagie, L.: Effect of oral and intravenous 16,16 dimethyl prostag- landin E 2 in duodenal ulcer and Zollinger-Elli- son syndrome patients. Gastroenterology 80 (1981) 55-59, Medical and Research Service, VA Wadsworth Hospital Center, Los Angeles, California 90073, USA

Biliäre Leberzirrhose im Frühstadium

James und Mitarbeiter berichten über Ermittlungen an 93 Patienten mit primärer biliärer Leberzirrhose.

Fast die Hälfte der Patienten (45 von 93) wies bei der Diagnosestellung keine Symptome der primären biliä- ren Leberzirrhose auf; bei vielen wurde der antimitochondriale Se- rumantikörper durch immunologi- sche Untersuchungen wegen ande- rer Erkrankungen entdeckt. 13 Pa- tienten mit normalen Leberfunk- tionswerten hatten eine symptom- freie Leberzirrhose. 6 dieser 13 Pa- tienten wurden durch histologische Untersuchungen ermittelt, und für die übrigen 7 ergab die Histologie den Verdacht auf primäre biliäre Le- berzirrhose, alle hatten einen positi- ven antimitochondrialen Serumanti- körper-Titer. Die Letalität dieser symptomfreien Patienten differierte während der folgenden viereinhalb

Jahre nicht von der Mortalität der Durchschnittsbevölkerung. Nur ei- ner der 45 Patienten ohne Sympto- me starb während des Beobach- tungszeitraumes (8 Monate bis 12 Jahre). 37 Patienten litten an Erkran- kungen, die möglicherweise im Zu- sammenhang mit der primären biliä- ren Leberzirrhose standen, 16 davon an Schilddrüsenerkrankungen, 9 an rheumatöser Arthritis und 5 an ver- schiedenen Bindegewebserkran- kungen. Die Autoren schlußfolgern, daß sich bei vielen Patienten mit symptomfreier primärer biliärer Le- berzirrhose wie bei der autoimmu- nen Schilddrüsenerkrankung keine offensichtliche Organschädigung

entwickelt. Nre

James, 0.; Macklon, A. F.; Watson, A. J.: Pri- mary biliary cirrhosis — A revised clinical spec- trum, Lancet 1 (1981) 1278-1281, 0. James, Medical Unit 1, Freeman Hospital, Freeman Road, Newcastle upon Tyne NE7 7DN, Groß- britannien

Ultraschall, CT und ERPC in der Pankreasdiagnostik

Die Autoren berichten über einen Methodenvergleich bei einem Kol- lektiv von 41 Patienten, die den drei Untersuchungsmethoden Ultra- schall, CT und ERPC unterzogen wurden. Dabei zeigt sich eine deutli- che Überlegenheit der ERPC gegen- über der Sonographie und der Com- putertomographie, insbesondere bei der Diagnostik kleiner Pankreaskar- zinome, ferner bei der Beurteilung der chronischen Pankreatitis. Die Autoren sehen den Wert der Sono- graphie vorwiegend in der Verlaufs- kontrolle von Pankreaspseudozy- sten im Rahmen der chronisch rezi- divierenden Pankreatitis. Die Ab- grenzung ausgedehnter entzündli- cher und neoplastischer Pankre- asprozesse sowie die Darstellung der das Pankreas umgebenden anatomischen Strukturen sind da- gegen Domäne der Computertomo- graphie. Pin

Gmelin, E.; Weiss, H.-D.; Fuchs, H.-D.; Reiser, M.: Vergleich der diagnostischen Treffsicher- heit von Ultraschall, Computertomographie und ERPC bei der chronischen Pankreatitis und beim Pankreaskarzinom, Fortschr. Rönt- genstr. 134 (1981) 136-142

1732 Heft 37 vom 10. September 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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