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Presse-Information vom 21. September 2007 Experten fordern „Augen-TÜV“ 105. DOG-Kongress in Berlin

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Presse-Information vom 21. September 2007

Experten fordern „Augen-TÜV“

105. DOG-Kongress in Berlin

Vor zwanzig Jahren war nur jeder zehnte Führerscheininhaber 60 Jahre und älter, inzwischen trifft dies auf schätzungsweise jeden vier- ten Fahrzeuglenker zu. „Wir müssen dieser Entwicklung Rechnung tra- gen. Das Sehvermögen von Fahrzeugführern sollte ab dem 40. Lebens- jahr regelmäßig überprüft werden“, fordert Professor Bernhard

Lachenmayr, München, Vorsitzender der Verkehrskommission der DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, auf dem 105. DOG-

Kongress.

„Schlechtes Sehvermögen erhöht das Unfallrisiko. Fahrzeuge werden alle paar Jahre auf technische Mängel geprüft, die Fahrer, die ein wesentlich größeres Risikopotential darstellen, werden nach dem Erwerb einer Fahr- erlaubnis der Klasse B nie wieder hinsichtlich ihres Sehvermögens unter- sucht“, kritisiert der Vorsitzende der DOG-Verkehrskommission, Professor Bernhard Lachenmayr, auf dem 105. DOG-Kongress in Berlin. Doch der Risikofaktor „beeinträchtigte Sehfähigkeit“ nimmt in einer alternden Gesell- schaft zu. Denn viele Augenerkrankungen treten erst ab einem bestimm- ten Alter auf, steigen dann aber expotentiell an.

Dazu gehören etwa degenerative Netzhauterkrankungen wie die Makula- degeneration, das Glaukom („grüner Star“) und Linsentrübungen („Kata- rakt“ oder „grauer Star“). Diese Erkrankungen entwickeln sich zumeist langsam und schleichend, weshalb die Betroffenen es oft nicht wahrneh- men. Gleichwohl erhöhen sie das Risiko für Verkehrsunfälle. Kanadische Wissenschaftler stellten in einer kürzlich veröffentlichten Studie fest, dass über 50-jährige Glaukompatienten in den vorausgehenden fünf Jahren sechsmal so häufig in einen Verkehrsunfall verwickelt waren wie gleich alte gesunde Personen.

Mit 40 lässt die Sehkraft nach. Schon für gesunde KFZ-Lenker ist das Fah- ren in der Dämmerung und bei Nacht besonders anstrengend. Aus einer Untersuchung im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen geht her- vor, dass bereits bei über 40-jährigen Fahrern das Dämmerungssehver- mögen ab- und die Blendempfindlichkeit zunimmt. Bei Netzhauterkran- kungen oder Linsentrübungen verschlechtert sich die Sicht in der Dämmerung und bei Nacht dramatisch. Menschen mit degenerativen Augenleiden sollten daher unbedingt ihre Fahrtauglichkeit mit ihrem Augenarzt besprechen und ihr Dämmerungssehvermögen sowie die Blendempfindlichkeit testen lassen. Diese Defizite können nicht – wie etwa eingeschränkte Sehschärfe - durch langsameres, besonders vorsich- tiges Fahren kompensiert werden. „Wenn nichts mehr erkannt werden

DOG

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.

Die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte

150 Jahre DOG –

150 Jahre Wissenschaftsaustausch und Innovation

in der Augenheilkunde 105. DOG-Kongress 20.-23. 9. 2007 Berlin

Präsident der DOG

Prof. Dr. med. Gernot I. W. Duncker Direktor der

Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde

Universitätsklinikum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ernst-Grube-Straße 40 06120 Halle (Saale) Telefon: 0345 557 1878 Telefax: 0345 557 1848 E-mail: praesident@dog.org Pressekontakt:

ProScience Communications GmbH Barbara Ritzert

Andechser Weg 17 82343 Pöcking Fon 0 8157 9397-0 Fax 0 8157 9397-97 ritzert@proscience-com.de Kongress-Pressestelle

ProScience Communications GmbH Barbara Ritzert

Estrel

Pressebüro im Raum 30212 Telefon: (030) 6831-30212 Faxnummer: (030) 6831-25502 www.dog.org

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DOG

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.

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kann, darf auch nicht mehr gefahren werden“, präzisiert Lachenmayr. Das bedeutet jedoch kein generelles Fahrverbot, sondern lediglich ein Nachtfahr- verbot. Wer tagsüber keine Probleme hat, darf auch tagsüber Autofahren.

Die Experten der DOG fordern daher, Führerscheininhaber ab dem 40. Lebens- jahr alle fünf Jahre und ab dem 60. Lebensjahr alle zwei Jahre auf Sehschärfe, Gesichtsfeld, Farbensehen, Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit zu testen.

Sehtest „übersieht“ die Dämmerung. Trotz aller Appelle der Experten: Die deut- sche Gesetzgebung macht noch immer einen Bogen um die routinemäßige Testung von Dämmerungssehen und Blendempflindlichkeit. Während der Europäische Rat eine generelle Prüfung dieser wichtigen Sehfunktionen emp- fiehlt, ist nach deutschem Recht nur „in Zweifelsfällen“ eine solche Prüfung not- wendig – „die in der Praxis eher unterbleibt“, befürchtet Lachenmayr. Das Para- doxe an der Verordnung: Eine Testung des Dämmerungssehvermögens ist nicht vorgesehen, ein Nachtfahrverbot kann indes von der Fahrerlaubnisbehörde ver- hängt werden.

„Wünschenswert wäre eine Initiative, ein allgemein anerkanntes, standardisier- tes Prüfverfahren für das Dämmerungssehen zu entwickeln und konkrete Grenzwerte in der Fahreignungsbegutachtung zu verankern“, so Lachenmayr. In den Niederlanden wurde bereits ein solcher Test entwickelt, der derzeit erprobt wird.

Weniger Unfälle mit Tagfahrlicht.Bereits vor über vierzig Jahren starteten For- scher in den USA und Kanada erste Versuche mit dem Tagfahrlicht. In den skan- dinavischen Ländern zeigen Unfallanalysen eindeutig einen positiven Effekt der dort längst eingeführten Tagesbeleuchtung von Kraftfahrzeugen. In Dänemark nahmen die Kollisionen beim Linksabbiegen seit der Einführung des Tagfahr- lichts im Jahr 1990 um 37 Prozent ab. Pilotprojekte auf der Insel Rügen und in Niedersachsen bestätigten in den neunziger Jahren auch in Deutschland den Erfolg. Besonders ältere Verkehrsteilnehmer profitieren vom Tagfahrlicht, weil sie herannahende Fahrzeuge früher erkennen können. Die DOG-Experten for- dern daher, „dass in Deutschland baldmöglichst ein echtes Tagfahrlicht umge- setzt und in die Fahrzeuge der modernen Generation integriert wird.“ „Ich hoffe“, so Lachenmayr, „dass die Bundesrepublik nicht wieder einmal - wie so oft bei derartigen Entscheidungen - das letzte Land weltweit bei der Einführung des Tagfahrlichtes ist.“

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Die DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft ist die medizinisch-wissenschaftli- che Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Ihr Ziel ist die Förderung der Ophthalmologie vor allem in den Bereichen Forschung und Wissenschaft. Zu diesem Zweck initiiert und unterstützt die Gesellschaft u.a. Forschungsvorhaben und wissen- schaftliche Studien, veranstaltet Kongresse und Symposien, gibt wissenschaftliche Fach- zeitschriften heraus und gewährt Stipendien vornehmlich für junge Forscher. Mit über 5300 Mitgliedern zählt sie zu den bedeutenden medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Gegründet wurde die DOG 1857 in Heidelberg. Sie ist damit die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.

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