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Presse-Information vom 22. September 2007 Sehstörungen im Kindesalter: Auch ältere Kinder und Jugendliche profitieren von einer Therapie 105. DOG-Kongress in Berlin

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Presse-Information vom 22. September 2007

Sehstörungen im Kindesalter: Auch ältere Kinder und Jugendliche profitieren von einer Therapie

105. DOG-Kongress in Berlin

Eine Schwachsichtigkeit, die häufigste Augenerkrankung im Kindesal- ter, kann auch dann noch wirksam behandelt werden, wenn die Dia- gnose erst im späteren Kindes- und Jugendalter gestellt wird. Die Ergebnisse einer Pilotstudie von Dr. Maria Fronius von der Univer- sitäts-Augenklinik in Frankfurt/Main, präsentiert auf dem 105. DOG- Kongress, widerlegt das Verordnungsverhalten mancher Augenärzte:

Bei einer Umfrage der Frankfurter Experten hatte jeder fünfte Oph- thalmologe angegeben, keine Therapie mehr einzuleiten, wenn das betroffene Kind älter als sieben Jahre ist.

Schwachsichtigkeit ist die häufigste Augenerkrankung im Kindesalter.

Wenn ein Kind beispielsweise schielt, ein Auge sehr stark weitsichtig, seine Hornhaut verkrümmt oder trübe ist, übernimmt das andere gesunde Auge die Führung. Eine Fehlentwicklung des Sehsystems ist dann die Folge. Mit dem sehschwachen Auge kann das Kind seine Umge- bung nur noch undeutlich oder verschwommen wahrnehmen. Um das schwache Auge zu trainieren, lassen Augenärzte ihre kleinen Patienten mehrere Stunden am Tag eine Klappe tragen, die das gesunde Auge bedeckt.

Doch unklar ist, bis zu welchem Alter eine solche Therapie erfolgverspre- chend ist, wenn die Schwachsichtigkeit erst später, eventuell sogar erst im Jugendalter entdeckt wird.

Eine Umfrage von Dr. Maria Fronius von der Forschungseinheit „Seh- störungen des Kindesalters“ der Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main bei Augenärzten und Orthoptistinnen, Fachkräften für die Behandlung von Sehstörungen, zeigt, dass 20 Prozent der Augenärzte und 8,6 Prozent der Orthoptistinnen das Tragen einer Augenklappe nicht mehr verordnen würden, wenn das betroffene Kind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung älter als sieben Jahre ist. Demgegenüber nennen US-amerikanische Leitli- nien eine Obergrenze von zehn und deutsche Empfehlungen sogar eine Obergrenze von 18 Jahren.

Die Grenze definieren.Um die tatsächlichen Grenzen auszuloten, setzt das Team von Maria Fronius die Methode auch bei älteren Kindern im Rahmen einer durch einen Forschungspreis der Deutschen Ophthalmolo- gischen Gesellschaft geförderten Pilotstudie ein. In die Studie wurden bis- lang neun Kinder im Alter zwischen sieben und 15 Jahren eingeschlossen, bei denen die Sehschwäche erst so spät entdeckt wurde und bei denen

DOG

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.

Die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte

150 Jahre DOG –

150 Jahre Wissenschaftsaustausch und Innovation

in der Augenheilkunde 105. DOG-Kongress 20.-23. 9. 2007 Berlin

Präsident der DOG

Prof. Dr. med. Gernot I. W. Duncker Direktor der

Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde

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Andechser Weg 17 82343 Pöcking Fon 0 8157 9397-0 Fax 0 8157 9397-97 ritzert@proscience-com.de Kongress-Pressestelle

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Estrel

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andere Ärzte die Behandlung zumeist als nicht mehr sinnvoll abgelehnt hatten.

Elektronische Kontrolle.Um zu kontrollieren, ob sich die Patienten auch tatsäch- lich an die verordneten Tragezeiten (täglich fünf bis sieben Stunden) der Klappe halten, verwenden die Experten eine Augenklappe, die elektronisch so ausge- stattet ist, dass sie die tatsächlichen Tragezeiten erfasst. Denn das Nicht-Befol- gen der ärztlichen Anweisung, die Non-Compliance, ist bei dieser Therapie ein gravierendes Problem. Es ist für die Kinder sehr anstrengend, die Klappe zu tra- gen und sich nur mit ihrem schwachen Auge zu orientieren.

Wie die ersten Auswertungen zeigen, trugen die Kinder und Jugendlichen im ersten Monat ihre Augenklappe im Schnitt 4,6 Stunden und während der fol- genden drei Monate noch 3,8 Stunden täglich. In dieser Zeit besserte sich bei mehreren Kindern auch deutlich die Sehfähigkeit des schwachen Auges. „Wir konnten dabei bisher weder einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Kin- der und deren Compliance noch dem Alter und der Besserung der Sehkraft fest- stellen“, sagt Maria Fronius. „Die Untersuchung größerer Patientenzahlen wird eine genauere Analyse der günstigen Voraussetzungen für eine erfolgverspre- chende Therapie sowie auch eventueller Risikofaktoren ermöglichen. Aber diese Erkenntnisse sind wichtig, weil wir nun Hinweise haben, dass man selbst dann noch etwas tun kann, wenn die Diagnose erst später gestellt wurde.“

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Die DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft ist die medizinisch-wissenschaftli- che Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Ihr Ziel ist die Förderung der Ophthalmologie vor allem in den Bereichen Forschung und Wissenschaft. Zu diesem Zweck initiiert und unterstützt die Gesellschaft u.a. Forschungsvorhaben und wissen- schaftliche Studien, veranstaltet Kongresse und Symposien, gibt wissenschaftliche Fach- zeitschriften heraus und gewährt Stipendien vornehmlich für junge Forscher. Mit über 5300 Mitgliedern zählt sie zu den bedeutenden medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. Gegründet wurde die DOG 1857 in Heidelberg. Sie ist damit die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.

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