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Archiv "Zehn kleine Raucherlein" (11.09.1998)

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Academic year: 2022

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W

enn ich im Rahmen des Börsebius-Leser- service zu Steuerspar- modellen gefragt werde, sage ich dem neugierigen Anleger erstmal, daß meiner Meinung nach mindestens 90 Prozent der Angebote auf dem soge- nannten grauen Kapital- markt Schrott sind. Über- zeugt dies nicht, weil der An- rufer ausgerechnet die Perle gefunden zu haben glaubt, weise ich in aller Regel dar- auf hin, daß er in jedem Fall eine Risikobeteiligung ein- geht, er – oder sie – also für den Fall der Zeichnung ein waschechter Unternehmer wird, zumindest was die Risi- ken anlangt.

Solcherart Bedenken ha- ben anscheinend die Anleger des Dreiländerfonds DLF 94/17 nicht genügend geprüft, denn die rund 25 000 Zeich- ner des Fonds dachten, sie

würden halt in Immobilien und Wertpapieren investie- ren. Denkste, die Unterneh- mereigenschaft soll jetzt nun- mehr so aussehen, daß die Fondsinhaber so eine Art Musicalvorführer werden.

Außerdem sollen die Anle- ger zustimmen, daß der Musi- calfirma Stella in mehrstelli- ger Millionenhöhe Miete er- lassen wird.

Also: In dem Gebäude- komplex, der dem Fonds (und damit den Anlegern) gehört und in dem die Musi- cals „Miss Saigon“ sowie

„Die Schöne und das Biest“

aufgeführt werden, ist die Stella AG des Mehrheitsak-

tionärs Herrn Rolf Deyhle Hauptmieter. Das Dilemma ist nun, daß aus dem ehemali- gen strahlenden Börsenaspi- ranten Stella ein Sanierungs- fall geworden ist.

In dieser Situation – wohl um die Stella AG zu retten – schlossen die beteiligten Ban- ken und Walter Fink, persön- lich haftender Gesellschafter des DLF 94/17, mit Rolf Deyhle einen außergerichtli- chen Vergleich. Der sieht so aus, daß die rund 25 000 An- leger jährlich auf 20 Millio- nen Mark Miete des Haupt- mieters Stella verzichten sol- len. Als Gegenleistung erhält der Fonds 20 Prozent an der

Stella AG. Eine Wahlmög- lichkeit, das Angebot abzu- lehnen, war bestenfalls theo- retischer Natur, denn in die- sem Fall hätte dies zum Total- ausfall des Generalmieters Stella AG geführt, sprich zur völligen Pleite.

Die Risiken für die DLF- Anleger sind aber weiterhin enorm. Je geringer der Wert der Stella AG, um so größer sind die Aussichten, daß die Mietverzichte nie mehr rein- kommen.

Die Zeiten sind ja auch offensichtlich vorbei, in de- nen hierzulande Musicals genügend Leute zu Begeiste- rungsstürmen hinrissen und volle Kassen garantierten.

So sieht es ganz danach aus, daß da, wo strahlende Ge- winne und prima Steuervor- teile winkten, bloß eine Sternschnuppe rauskommen wird. Börsebius

[48] Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 37, 11. September 1998

S C H L U S S P U N K T

A

uf Initiative von Sanitäts- rat Dr. med. Adalbert Orth, Speyer, damaliger Präventionsbeauftragter der Landesärztekammer Rhein- land-Pfalz, fand im Sommer 1995 ein Schülerwettbewerb

„Frei von Tabak“ in rhein- land-pfälzischen Schulen statt. Einen der drei Hauptpreise erhielt Alex Herda (Gymnasium Nie-

der-Olm, Klasse 12) für das Gedicht „Zehn kleine Rau- cherlein“. Für die vom 28. September bis 4. Oktober von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereini- gung geplanten Präventionstage ist erneut ein Schüler- wettbewerb – diesmal zum Thema „Sucht“ – vorgesehen.

Schüler-

wettbewerb

„Frei von Tabak“

Börsebius zu Steuersparmodellen

Sternschnuppe Stella

Zehn kleine Raucherlein

Zehn kleine Raucherlein, die schliefen rauchend ein, Prompt ging ein Bett in Flammen auf, da waren’s nur noch neun!

Neun kleine Raucherlein, die rauchten in der Nacht, Den einen hat der Feind erspäht, da waren’s nur noch acht!

Acht kleine Raucherlein, die rauchten selbst beim Lieben, Das hält das beste Herz nicht aus, da waren’s nur noch sieben!

Sieben kleine Raucherlein, die trafen eine Hex, Die hungrig war auf Raucherfleisch, da waren’s nur noch sechs!

Sechs kleine Raucherlein, die haben laut geschümpft, Dem einen ist die Lung’ geplatzt, da waren’s nur noch fünf!

Fünf kleine Raucherlein, die neckten einen Stier, Das eine blies ihm Rauch ins Aug’, da waren’s nur noch vier!

Vier kleine Raucherlein, die reisten nach Shanghai, Der eine rauchte Opium, da waren’s nur noch drei!

Drei kleine Raucherlein, die rauchten auf dem Klo, Das Klo war voll von Biogas, da waren’s nur noch zwo!

Zwo kleine Raucherlein, die spielten was Gemeines, Wer mehr Zigaretten vertragen kann, da war es nur noch eines!

Das letzte kleine Raucherlein schwor ab dem Nikotin, Erholte sich und wurd’ gesund, geht Golfen im Tessin.

Alex Herda

Post Scriptum

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