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Die kleine Fee

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Academic year: 2022

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http://vs-material.wegerer.at 2/2009 © Richard Mösslinger

Die kleine Fee

Da war einmal eine allerliebste, kleine, aufgeweckte Fee. Sie war sehr aufgeschlossen Neuem gegenüber und sehr sehr neugierig. Darum wollte sie einmal die Welt der Menschen kennenlernen. Die Oberfee erlaubte es ihr, aber nur unter dem Vorbehalt, ihr Feensein immer

voranzuhalten und sich nicht mit den Menschen und deren Schwächen einzulassen.

So ging sie als Mensch verkleidet unter die Leute und lebte unter ihnen.

Da lernte sie einen Mann kennen, der ihr gefiel, der sie umgarnte, der das Fernsein ihr vergessen machte. Als sie in einem kurzen Augenblick an die Warnung der Oberfee dachte, kehrte sie kurzzeitig zu ihr zurück und bat sie, ob diesen Mannes, Mensch werden zu dürfen. Diese riet ihr ab, da dies nur einmal möglich sei. Die Fee aber bestand darauf, kehrte auf die Erde, in die Welt der Menschen zurück und wurde dessen Frau.

Gebar Kinder, baute unter Anstrengungen ein neues Haus auf und merkte dabei gar nicht, wie sie sich selbst dabei aufgab und immer unzufriedener wurde, zumal sie der Mann, der sie einst so sehr umgarnte und hätschelte, immer mehr vernachlässigte.

Als sie sich dessen gewahr wurde, ging sie wieder zur Oberfee und bat, wieder zurückkehren zu dürfen. Diese jedoch antwortete: „Du hast es selbst gewählt, also finde dich damit ab“.

Traurig und verlassen kehrte sie zurück, darbte dahin, alles ertragen müssend.

Eines Tages begegnete sie einem anderen Mann, der, wie alle eben, seinesgleichen war, nur mit dem Unterschied, dass er anders fühlte als alle anderen. Er war zwar nur da, aber sie fühlte wie er war und da fasste sie Zuneigung zu ihm. In dieser Zuneigung erinnerte sie sich der Worte ihrer Oberfee: „Du kannst zwar nie mehr eine von uns werden, aber wenn dich einer so erfüllt, wie einst das Feensein, dann ist es der, der dich das Nichtsein vergessend und dadurch glücklich macht und durch dieses Glück wirst du wieder zu einer von uns.“

Und so geschah es auch. Ab diesem Augenblick führte sie ein Doppelleben. War sie zu Hause bei den Ihren, war sie

Mensch, Mutter und Frau. War sie aber, wenn auch nur in ihren Gedanken, bei dem anderen Mann, dem Neuerworbenen und Liebgwonnenen, war sie die Fee, die ihre Glückseligkeit und ihre Kraft, glücklich zu machen, mit einem Male wieder ihr Eigen nennen durfte und fortan war sie glücklich, auch als Mensch.

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