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Archiv "Härtere Gangart" (12.12.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

D

r. Detlef Balzer ärgert sich darüber, daß Vertreter der Ärzteschaft Gehör beim Bundeskanzler gefunden ha- ben. Der Ärger ist verzeihlich, denn Balzer, der im Vorstand dus Bundesverbandes der Orts- krankenkassen die Arbeitge- berinteressen vertritt, mag in dem Kanzlergespräch einen Konkurrenzvorteil einer kon- kurrierenden Gruppe sehen.

Bei einer Pressekonferenz an- läßlich der Vertreterversamm- lung seines Verbandes arg- wöhnte Dr. Balzer, die Ärzte wollten „offenkundig den Herrn Bundeskanzler zum An- walt ihrer Interessen machen".

Es sei „höchst befremdlich, daß Bundeskanzler und Ärztever- treter offenkundig zu Allein- gängen entschlossen sind". Da wird also in ein Gespräch, bei dem der Bundeskanzler ein ob- jektiver Zuhörer gewesen ist, finstere Komplizenschaft hin- eingeheimnist! Das ist schon böswillig.

Der AOK-Verband hat einen vorgeschobenen und einen echten Grund, die Sache derart zu verzerren. Balzer spricht da- von, der „Alleingang" berge die Gefahr, daß die Konzertier- te Aktion als gemeinsame Plattform aller am Gesund-

Härtere Gangart

heitswesen Beteiligten funk- tionsunfähig werde. Krokodils- tränen! Denn der Verband hat andererseits gar nichts dage- gen, daß der Bundesarbeitsmi- nister ein gesundheitspoliti- sches Konzept allein mit den

„Sozialpartnern" entwickelt (und erst das so verabredete Pro- dukt mit den übrigen Beteilig- ten abstimmen will). Ein solches Vorgehen, das die Konzertierte Aktion nun tatsächlich gefähr- det, wird von Balzer sogar aus- drücklich begrüßt. Und nun

wird auch sein Ärger wirklich verständlich: „Alleingänge"

anderer würden die sozialpart- nerschaftlichen Kreise stören.

Es mag sein, daß sich „Sozial- partner" gelegentlich so vor- kommen, als gehöre ihnen der soziale Sektor des Staates.

Doch die ständestaatlichen Zei- ten sollten vorbei sein. Unzeit- gemäße Alleingänge der „So- zialpartner" gefährden nicht nur die Konzertierte Aktion.

as speziell die Ärzte zu erwarten haben, wenn die „Sozialpartner" be- stimmen, was Gesundheitspoli- tik ist, das offenbarte dieser Ta- ge wieder einmal Gerd Muhr vom DGB. Unverfroren be- schuldigt er die Ärzte der Selbstbedienungsmentalität; er fordert die Krankenkassen auf, gegenüber den Ärzten eine härtere Gangart einzulegen.

Der Gesetzgeber möge die ge- eigneten Vorkehrungen tref- fen, rät der „Sozialpartner". NJ

Inhaltsverzeichnis 50

Aktuelle Politik

Medizinische Großgeräte:

„Steuerung" nicht

unter staatlicher Kuratel! 3723 Nachrichten

Aus Bund und Ländern: Psychologen for- dern vollen Zugang zur Heilkunde — Großer Andrang auf Studienplätze — Uni-Abteilung für Allgemeinmedizin — Fünf Jahre Care Deutschland — Geriatrie und Geron- tologie: Mehr Lehrstühle! — Anrechnungs- modell astrein? — Jugend — Gesund in die Zukunft — 700 Tage Warten auf Spendernie- re — Spaltbildungen: Elterninformation — Aus der DDR: „Unter häuslichen Bedingun- gen" — Ausland: Selbstbeteiligung wird

erhöht 3725, 3726

Kurzberichte

Studentenberg ist nur langsam abzutragen

— Nachholbedarf bei der Klinischen Phar-

makologie 3727

Auf zur Fortbildung 1985! 3728, 3729 Die Internationalen Fortbildungskongresse

der Bundesärztekammer Der Kommentar

Zweite Liste der analogen Bewertungen — Praxisphase: KVen sollen Zusagen konkre- tisieren — Nachholbedarf 3730, 3731 Tagungsbericht

Niedergelassene stellen sich

den Herausforderungen 3732

NVA-Bundeshauptversammlung fordert zur aktiven Strukturpolitik auf

Dr. rer. pol. Harald Clade

Themen der Zeit

Ausbildung und Berufsaussichten

der Arzthelferinnen 3734

Hening Bau

Blick über die Grenzen Medizintechnik —

Okonomie vor Therapie? 3736

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 50 vom 12. Dezember 1984 (1) 3709

Referenzen

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