DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Ärztliche Mitteilungen
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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen POST SCRIPTUM
Inflation
Der amerikanische Biochemiker Dr. phil. Donald T.
Forman hat ausgerechnet, daß sich die Inflation und der Dollarkurs auch auf den Wert des menschlichen Körpers auswirken. Schon im Jahre 1936 hat Dr. For- man festgestellt, daß die im menschlichen Körper enthaltenen chemischen Grundstoffe, gemessen an den Preislisten der chemischen Industrie, einen Ge- samtwert von 98 amerikanischen Cents ausmachen.
Dabei hat er selbst so seltene, als „Spurenelemente"
vorkommende Stoffe wie Nickel, Quecksilber, Gold und Silber mit gemessen. Nach damaligem Dollarkurs wären das etwa vier Reichsmark gewesen. Die vor- letzte dieser Rechnungen stellte Dr. Forman 1969 an
— er kam auf 3,50 Dollar. Seitdem ging es rasend aufwärts: Die letzte Rechnung von Januar 1974 ergab einen Gesamtwert von 5,60 Dollar, und seitdem sind
die Katalogpreise der chemischen Industrie noch um 10 bis 13 Prozent gestiegen. Bei dieser Versechs- fachung des Preises seit 1936 muß man allerdings hierzulande die Kursverluste des Dollars berücksich- tigen; unser Stabilitätsbewußtsein führt also auch dazu, daß unser Wert, in Geld ausgedrückt, nicht so schnell steigt. Die Zeitschrift der American Medical Association, aus der die eben genannten Zahlen stammen, sieht es allerdings anders. Sie weist dar- auf hin, daß der Wert des menschlichen Körpers nach dieser Rechnung erheblich von seinem Ge- wicht abhängt — die angegebenen Zahlen beziehen sich auf einen Durchschnittsmenschen von 150 (amerikanischen) Pfunden. Übergewichtige bräuch- ten deshalb nicht verschämt von ihrem „überflüssi- gen Fett" zu reden — sie sollen ihr Übergewicht viel- mehr als „Investition" ansehen. bt/Zeichnung: A.L.I.
46 Heft 1 vom 2. Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
