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Archiv "Übergewicht" (27.11.1975)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

anlassen, sich bei ihnen auch Rat und Hilfe zu holen. Organisato- risch betrifft die Aufgabe in erster Linie die Schulärzte, ferner jene, die Untersuchungen nach dem Ju- gendarbeitsschutzgesetz durchfüh- ren. Erstere sind oft Kinderärzte, letztere meist Ärzte für Allgemein- medizin. Die Ärzte wären also da, nur, was sie tun, ist sehr reformbe- dürftig. Herztöne, Blutdruck, Wir- belsäule, Füße und Gang sind si- cher wichtig, aber von nicht minde- rer Wichtigkeit ist die seelische Haltung, die diese körperlichen Fol- gen bedingt — vom Morbus Scheu- ermann abgesehen. Nach den Gruppenuntersuchungen sollten regelmäßige Sprechstunden einge- richtet werden, der Schularzt sollte sachkundige Auskunftsquelle und Vermittlungsstelle zwischen Schüler und Lehrer sein und veranlassen, daß Eltern und Jugendliche gege- benenfalls einen Jugendarzt kon- sultieren. Ceteris paribus gilt dies auch für die Vorsorgeuntersuchung und den Betriebsarzt. Wer das Amt des Jugendarztes übernimmt, Pä- diater, Jugendpsychiater, Arzt für Allgemeinmedizin oder Internist, bleibe dahingestellt. Ich habe als Pädiater stets viele Jugendliche behandelt und fand schwer einen Nachfolger, der die diversen Hor- monbehandlungsschemata fortführ- te.

Jedenfalls sollte es ein Arzt sein, der jeweils die ganze Familie im Auge behält und von der Psyche jener Jugendlichen weiß, die oft be- sonders forsch und kritisch auftre- ten und in Wirklichkeit sehr ver- letzlich sind. Ihre Behandlung be- ginnt schon im Wartezimmer. Sie sollten dort nicht unter Kindern sit- zen, denn sie würden sich degra- diert vorkommen, und auch nicht unter den kritisch-feindseligen Au- gen sich zurückgesetzt fühlender Erwachsener, besonders nicht in der Kleinstadt. Es wäre daher wohl zu erwägen, besondere Jugend- sprechstunden oder Ambulanzen einzurichten. Die Jugendärzte dürf- ten auch kein sozialmedizinisches Problem ausklammern und müssen selbst sexuell völlig integer sein.

Es würde sich mit Sicherheit unter

Psychische Führung Jugendlicher

Jugendlichen alsbald herumspre- chen, daß man sie konsultieren kann. Dies gilt selbstverständlich auch für Gynäkologen, wenn sie sich der Probleme des heranwach- senden Mädchens gezielt anneh- men. Alles in allem: nicht das Spe- zialfach, sondern Sach- und Men- schenkenntnis machen den Arzt zum Jugendarzt.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. Helmuth Müller 8 München 19

Flüggenstraße 10

-

ECHO

Zu: „Übergewicht und Null-Diät"

von Dr. Rüdiger Petzoldt, Anne- marie Fröhlich-Krauel und Prof.

Dr. Karl Schöffling in Heft 19/

1975, Seite 1344 ff.

Übergewicht

„Auch klinische Totalfasten- kuren, mit denen verschiede- ne Ärzteteams in der Bun- desrepublik die Volkskrank- heit Übergewicht bekämpfen, haben ihre Tücken. Die Null- Diät auf der Klinik-Station, das abrupte Abstoppen jeder Nahrungszufuhr, hält der Normalpatient 150 Tage und länger aus, wenn er täglich mindestens 2,5 Liter kalo- rienfreier Getränke zu sich nimmt. Hierüber und über ihre weiteren Erfahrungen mit der stationären Null-Diät legten soeben Dr. med. Rüdi- ger Petzoldt, die Ernährungs- beraterin Annemarie Fröh- lich-Krauel und Prof. Dr.

med. Karl Schöffling, Leiter der Abteilung für Endokrino- logie an der Universität Frankfurt/Main einen im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT (Köln) veröffentlichten Auf- satz vor ..."

(Düsseldorfer Nachrichten)

ERGÄNZENDE MITTEILUNG

Arzneimittel gegen Husten (Antitussiva)

Zu seinem Beitrag „Arzneimittel gegen Husten (Antitussiva)", DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 41/

1975, Seite 2833 bis 2835, stellte uns Professor Dr. med. Gustav Ku- schinsky folgende ergänzende Be- merkung zu:

„Dies ist keine Richtigstellung ei- nes Irrtums, sondern eine Kritik an der nicht ganz seltenen Verände- rung von Inhaltsstoffen einer Spe- zialität, ohne diese Veränderung im Markennamen deutlich zu kenn- zeichnen. Ich hatte in meinem Bei- trag davon abgeraten, Capval-Si- rup zu verschreiben, weil Chloro- form darin enthalten sei (siehe Rote Liste 1974). Die Firma Dreluso teilt mir jetzt mit, daß sie das Chlo- roform aus dem Präparat entfernt habe. Vier weitere Bestandteile des früheren Präparates sind anschei- nend ohne weitere Erwähnung gleichfalls verschwunden. Dafür wird das Mittel jetzt nicht mehr Capval-Sirup, sondern Capval-Saft genannt.

Es ist sehr zu bezweifeln, daß die Ärzte den Unterschied zwischen alt und neu erkennen; denn Sirup und Saft sind jedenfalls für den Arzt Sy- nonyma.

In dem neuen mir zugesandten Capval-Prospekt findet sich auf der vierten Seite eine Beschreibung von Capval-Salbe, die Reizstoffe enthält und äußerlich angewendet werden soll. Diese Salbe hat mit dem hustenlindernden Inhaltsstoff von Capval-Tropfen, dem Narcotin, nichts zu tun. Ist es richtig, auch hier den Namen Capval zu wählen?

Es ist zu fordern, daß geschützte Namen von Spezialitäten eindeutig und konstant den erwarteten Inhalt haben. Änderungen der Zusam- mensetzung sollten durch einen Zusatz, zum Beispiel ‚neu' oder ,N`

gekennzeichnet werden, sonst darf sich eine Firma nicht beklagen, wenn die Ärzte gegenüber den Fir- menangaben mißtrauisch sind." K

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 48 vom 27. November 1975

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