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Reformation des Kirchenliedes von Luther bis heute

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96 RAAbits Musik Juli 2017

I/F

Reformation des Kirchenliedes von Luther bis heute Praise & Worship: Reformation 3.0?

Markus Galla, Herne

Martin Luther Israel Houghton

Ohne Martin Luther wäre der Gemeindegesang als wichtiges liturgisches Element nicht denk- bar. Passend zum Reformationsjubiläum bietet Ihnen diese Unterrichtsreihe die Gelegenheit zum fächerverbindenden Unterricht in den Fächern Musik und Religion im Lichte einer für beide Fächer bedeutsamen und faszinierenden Gestalt. Musikalisch werden Ihre Schülerinnen und Schüler mit einem modern klingenden Worship-Song in ihrer Lebenswirklichkeit abge- holt und dann behutsam auf eine spannende Reise durch die Zeit zurück bis ins 16. Jahrhun- dert geführt. Dabei interessiert neben einigen historischen Fakten insbesondere die Stellung des Kirchenliedes in der heutigen Zeit. Musika- lisch verwurzelt in der Pop-Musik überzeugen die Lobpreislieder insbesondere Jugendliche.

Lassen Sie sie erfahren, dass Musik mehr ist als Berieselung. Sie werden sie als „Instrument“

begreifen, das schon immer zur Übermittlung und Festigung von Meinungen oder Botschaf- ten (in diesem Fall des christlichen Glaubens) eingesetzt wurde und bis heute eingesetzt wird.

© Variety Attractions Inc.

Klassenstufe: 8–10

Zeitbedarf: 12 Unterrichtsstunden Themenaspekte: Das Kirchenlied im Wandel

der Zeit

Das Kirchenlied als zweck- gebundene Musik

Neues Geistliches Lied und christliche Popmusik Hören, beschreiben und vergleichen von Musik Klangbeispiele: CD 45 zu RAAbits Musik

(Juli 2017), Track 7–18 und zusätzliche Download- Links (Infothek und ROM- Teil der CD)

Word-Fassung: CD 45, ROM-Teil

Lucas Cranach der Ältere (1529)

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96 RAAbits Musik Juli 2017

Reihe 15 S 2

Verlauf Material

LEK Glossar Infothek

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Vorüberlegungen zum Thema der Reihe

Jugend und Kirche

Immer liest man in Zeitungen und Zeitschriften die Klage, dass Jugendliche sich nicht mehr für Religion und Kirche interessieren. Oft sind es sogar Kirchenvertreter, die sich zu derlei Aussagen hinreißen lassen. Auf den großen christlichen Events wie evangelischen und katholischen Kirchentagen oder dem Gospelkirchentag macht man eine andere Erfahrung. Auch die Jugendtreffen in Taizé sprechen eine andere Sprache, während die Kirchenbänke vieler Gotteshäuser leer bleiben. Insbesondere der Flüchtlingsstrom aus islamisch geprägten Ländern führt zu vielen Fragen, die Jugendliche in Bezug auf die ihnen fremde und die eigene Religion haben. Die Beantwortung dieser Fragen muss in erster Linie an dem Ort stattfinden, an dem Jugendliche die meiste Zeit verbringen: in der Schule. Doch nicht nur Glaubensinhalte gilt es zu diskutieren, sondern auch die kon- krete Ausgestaltung im Alltag. Dazu gehört seit Luther auch das Kirchenlied. Luther hat erkannt, dass Musik im Alltag der Menschen eine große Rolle spielt. Er hat dafür gesorgt, dass die Musik des Alltags Einzug findet in den Gottesdienst und dem Volk eine Stimme gegeben wird. Aus den lateinischen gregorianischen Gesängen der Schola wurde der muttersprachliche Gemeindegesang. Aus den schwer zugänglichen Melodien der Grego- rianik wurden Melodien, die oft den Bänkel- und Volksliedern entlehnt waren. Die große Verbreitung und schließlich auch feste Verankerung des reformierten Kirchenliedes in die Liturgie gibt Luther Recht und bis heute spielt Musik in den Kirchen eine große Rolle. Das Reformationsjubiläum 2017 (500 Jahre Reformation) und der damit verbundene einma- lige zusätzliche Feiertag am Reformationstag bietet viele Anreize für eine Beschäftigung mit dem Thema Luther, Reformation und Kirchenlied.

Stufenauswahl und Lehrplan-Aspekte

Mit Praise & Worship, oder zu Deutsch Lobpreisliedern, zieht erneut eine Musik in die Kirchen ein, die am Alltag der Menschen orientiert ist. Abseits der christlichen Texte ist sie von Pop-Musik nicht zu unterscheiden. Christliche Musiker füllen große Hallen und Stadien, gehen auf Welt-Tournee und bekommen Preise wie Grammy, Dove und Stellar Awards. Ihre Alben erreichen regelmäßig Gold- und Platinstatus und werden auf der gan- zen Welt verkauft und gehört. Dies rechtfertigt eine Betrachtung im Musikunterricht der Sekundarstufe.

Die Auswahl fällt auf die Klassenstufen 8 bis 10, weil in dieser Lebensphase die Jugend- lichen sich nicht nur intensiv mit Pop-Musik auseinandersetzen, sondern auch mit ethi- schen und religiösen Fragen. Für die evangelischen Schülerinnen und Schüler findet ein erster intensiver Kontakt mit Kirche und Religion statt: Der Konfirmandenunterricht als Vorbereitung auf die Konfirmation beginnt. Dieser häufig zweijährige Unterricht umfasst neben theologischen Aspekten auch den Besuch der Gottesdienste und damit den Kon- takt zum Kirchenlied. In vielen Freikirchen, die eine Kindstaufe ablehnen, findet während der Pubertät die Glaubenstaufe statt. Nach dem kirchlichen Unterricht in Sonntagsschu- len folgt die Taufe. Für die katholischen Schülerinnen und Schüler beginnt in der 9. Klasse oft der Firmunterricht.

Die Lehrpläne der Bundesländer sehen vor, dass sich Musikunterricht nicht ausschließ- lich mit ernster Musik beschäftigt, sondern auch mit populärer Musik. Musikunterricht soll die Vorerfahrungen der Lernenden im Umgang mit Musik berücksichtigen und diese durch fachspezifische Methoden erweitern. Darüber hinaus lässt sich das Thema in allen drei Inhaltsfeldern der Kernlehrpläne Musik verankern: Bedeutung von Musik. Wie wird die Musik wahrgenommen? Welche Emotionen löst sie aus? Was sagt sie aus? Entwick- lung von Musik. In welchem geschichtlichen und kulturellen Kontext befindet sich die Musik? Verwendung von Musik. Welchen Zweck, welche Funktion erfüllt die Musik? Für die Klassen 7 bis 9 werden als Kompetenzerwartungen genannt: Rezeption, Produktion und Reflexion. Insbesondere die Bereiche Rezeption und Reflexion werden von diesem

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96 RAAbits Musik Juli 2017

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Thema erfasst. Die subjektive Wahrnehmung, das Beschreiben sowie der analytische Umgang mit Text und Musik sind genauso wichtig wie das Beurteilen der historisch- kulturellen Hintergründe der Musik sowie ihrer musikalischen Entwicklung in Bezug auf den historischen Kontext.

Fachliche Hintergrundinformationen

Luther und das Kirchenlied

Neben einer ausführlichen Beschäftigung mit den Glaubensinhalten der Kirche befasste sich Luther auch mit der Liturgie der Gottesdienste. Die Menschen sollten verstehen, was geschieht und mehr in die Liturgie integriert werden. Ein Baustein der lutherischen Theologie war die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache. Ein weiterer Baustein die Schaffung deutscher Kirchenlieder und deren Integration in den Gottesdienst. Bis dahin war der Gottesdienst von lateinischer Sprache und den gregorianischen Gesän- gen der Schola geprägt. Das Volk hatte keinerlei Bezug zum liturgischen Geschehen. Mit Luther, der selbst musikalisch gebildet war und im Rahmen seines Studiums auch Musik intensiv studiert hatte, kamen erste, an Bänkel- und Volksliedern orientierte deutsche Kirchenlieder in den Gottesdienst und in die Häuser der Menschen. Zur damaligen Zeit wurde in den Wirtshäusern und Wohnhäusern viel gesungen. Die den Menschen des- halb bereits bekannten Melodien bildeten die Grundlage für unzählige Kirchenlieder der Reformationszeit. Neben Glaubensinhalten wurden auch die Psalmen als Textgrundlage genutzt. Die neuen Psalmgesänge Luthers und seiner Mitstreiter umfassten dabei oft bereits eine Interpretation des Originalpsalms sowie eine Übertragung auf die Lehren des Neuen Testaments. Die Verbreitung der Kirchenlieder erfolgte aufgrund der mehrheitlich analphabetischen Bevölkerung in der Regel mündlich. Dennoch gab es zu Luthers Zeiten in Wittenberg bereits erste Gesangbücher. Luther wusste, wie er seine Lieder schnell unter das Volk bringen konnte. Manchmal wurden bekannte Texte von Bänkelliedern nur leicht verändert, so geschehen beim Lied „Vom Himmel hoch“, dessen Originaltext lau- tete „Ich kumm aus fremden Landen her und bring euch viel der neuen Mär. Der neuen Mär bring ich so viel, mehr dann ich euch hie sagen will.“ Bekannte Komponisten wie Johann Sebastian Bach widmeten sich später dem Kirchenlied, schafften Chorsätze zu bekannten Melodien, vertonten biblische Texte, schrieben Messen. Der Choral ist bis heute die Grundlage der meisten Gottesdienste.

Sklaverei und Gospel

Mit der Entdeckung Amerikas und der Sklaverei entsteht aus den Elementen afrikani- scher Stammesgesänge, europäischer Folklore und biblischen, oft alttestamentlichen, Texten eine neue Form der christlichen Musik: der Spiritual. Die Lieder erzählen von den versklavten Israeliten, von Moses, von dem Auszug aus Ägypten und dem Einzug ins gelobte Land. Durch die Verbindung von Blues und Jazz mit Spirituals und den eng- lischen Hymnen entsteht zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Gospel. Während diese mitreißende Form der Kirchenmusik in den schwarzen Kirchen der Südstaaten schnell die Gottesdienste bereichert, bleiben die Hymnen die dominierende Form in den weißen Kirchen der USA. In Europa beherrschen weiterhin Choräle, gregorianische Gesänge und in England die Hymnen die Liturgie.

Neues Geistliches Lied

1961 erblickt ein Lied das Licht der Welt, welches die Kirchenmusik der beiden großen Landeskirchen nachhaltig verändern sollte: Danke (für diesen guten Morgen). Kompo- nist ist der evangelische Theologe und Kirchenmusiker Martin Gotthard Schneider, der mit diesem Lied den 1. Platz im Liederwettbewerb der Evangelischen Akademie Tutzing gewonnen hat. Bis heute steht dieses Lied gemeinsam mit „Herr Deine Liebe ist wie Gras und Ufer“ für das Neue Geistliche Lied, kurz NGL genannt. Mit Querflöte, Akustikgitarre

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Reihe 15 S 4

Verlauf Material

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und Gesang schuf man christliches Liedgut, welches mehr in der Tradition der Liederma- cher und Folksänger steht als in der Tradition des Chorals. Es entstehen auch Werke im Jazz- oder Rock-Stil. Eine neue Ära der Kirchenmusik bahnt sich an, die vor allem von den evangelischen Kirchen dankbar angenommen wird, während sich die Bischöfe der katholischen Kirche eher verschließen. So untersagte Erzbischof Kardinal Josef Frings die Verwendung des NGL im Gottesdienst. Die Deutsche Bischofskonferenz schloss sich 1966 seiner Meinung an. Papst Johannes Paul II. betonte, dass eine unbedachte Lied- auswahl das Heilige der Liturgie schädigt. Lieder sollten vielmehr dem Geist des Gre- gorianischen Gesangs folgen. Auch spätere Päpste, bis hin zu Papst Franziskus, warnen vor der Banalität neuerer Kirchenlieder. Letzterer begrüßt allerdings auch ausdrücklich neue Kompositionen, während hingegen Papst Benedikt XVI neue christliche Musik im Rock- oder Pop-Stil vehement ablehnte. Erst allmählich wird auf Drängen der Gemeinden nach und nach das NGL in die katholische Liturgie integriert. Dabei ist es das NGL, was speziell für liturgische Zwecke komponiert wird. Nicht ganz unschuldig an der Diskussion um eine Liturgietauglichkeit des NGL ist eine als Sacro-Pop oder Sacro-Rock bezeich- nete Strömung des NGL, die ihren Platz eher außerhalb der Kirchen bei Konzerten und Festivals findet. Dankbar angenommen wird das NGL hingegen von Jugendgruppen und -verbänden wie den Pfadfindern oder dem BDKJ. In der evangelischen Kirche beginnt man unterdessen mit der Aufnahme des NGL in das Evangelische Gesangbuch (EG) und damit auch in das dazugehörige Orgelbuch, denn ein großes Problem war die adäquate Begleitung des NGL in den Gottesdiensten, deren vorherrschendes Instrument die Orgel war. Nach und nach zogen dann in späteren Jahren auch Klavier, Gitarre, Querflöte und Schlagzeug in die Kirchen ein. Inzwischen sind nicht nur zahlreiche NGL-Liederbücher erschienen, sondern Arrangements für Gemeindebands, Chöre, Posaunenchöre.

Gospel-Boom durch Sister Act

Der Film „Sister Act“ mit Whoopie Goldberg in der Hauptrolle sorgte 1992 für einen neuen Gospel-Boom in den Kirchengemeinden, den man so seit den Edwin Hawkins Singers mit „Oh Happy Day“ 1969 nicht mehr erlebt hatte. Erneut schwappt Gospel von den USA nach Europa und beflügelt die deutsche Kirchenmusik. Unzählige Gospelchöre werden gegründet, über die nun auch die Musik, meistens in der Form des Vortragsstück, in die (evangelischen) Gottesdienste gelangt. Auch der 1988 gegründete Oslo Gospel Choir erfährt durch den Gospel-Boom einen starken Aufschwung und tourt nun auch in Deutschland. Die ruhigere, europäische Art des Gospels, die der Oslo Gospel Choir vertritt, kommt gut an und bis heute singen die deutschen Gospelchöre das häufig von Chorleiter Tore W. Aas selbst geschriebene Material auf ihren Konzerten. In Deutschland bleibt Gospel allerdings im Vergleich zu den USA ein in erster Linie auf konzertante Auf- führung beschränkter Musikstil, da sich die Titel selten für den Gemeindegesang eignen oder liturgisch ungeeignet sind. Die Stiftung Creative Kirche in Witten erfährt mit ihrem alle zwei Jahre stattfindenden Gospelkirchentag einen immensen Zulauf und die „Gos- pelchor-Dichte“ in Deutschland ist nach wie vor sehr hoch.

Praise & Worship

Praise & Worship oder Lobpreis und Anbetung sind Schlagworte für einen Musikstil, der aktuell weltumspannend Gottesdienste aller Konfessionen bereichert. Musikalisch greift man in erster Linie auf Elemente der Popmusik zurück. Die Texte sind oft sehr einfach gehalten und lassen sich auf einzelne Bibelaussagen zurückführen. In der Regel steht der Lobpreis Gottes, so wie er in den Psalmen der Bibel beschrieben ist, im Vordergrund.

Insbesondere die freikirchlichen charismatischen Gemeinden waren und sind Vorreiter beim Einsatz von Praise & Worship im Gottesdienst, da hier der Glaube an den Heiligen Geist, der in die Menschen hineinströmt und erst das Gotteslob ermöglicht, eine große Rolle spielt. Hier schließt sich auch wieder der Kreis zu Martin Luther, der eine ähnliche Auffassung vertrat. Die Musik ist deshalb häufig durch repetitive Elemente gekennzeich-

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net und besitzt manchmal hypnotisierenden Charakter, vergleichbar mit Ambient Music.

Modulierende Flächen-Sounds mit langem Hall, repetitive E-Gitarren, Motive mit Echo- Effekt, Schlagzeug-Loops und einfache Aussagen, die immer und immer wieder vom Sänger wiederholt werden, sind kennzeichnende Elemente vieler Worship-Songs, ins- besondere aus dem Umfeld der charismatischen australischen Hillsong Church. Praise

& Worship ist allerdings zu vielfältig, um sich darauf reduzieren zu lassen. Künstler wie Israel & New Breed, Fred Hammond, Hillsong Young & Free, Chris Tomlin, Matt Redman und andere mischen wie selbstverständlich verschiedene Musikstile und sprechen damit eine große Bandbreite an Hörern weltweit an: Ob Rock, Pop, Latin, Irish Folk, Hip-Hop, Electro, Jazz, Gospel, Funk, Disco – in modernen Worship-Songs sind sämtliche Musik- stile präsent. Die Texte sind einprägend und lebensnah, die Interpreten unterscheiden sich kaum von den Popstars der Jugendlichen. In Deutschland sind es vor allem Musiker aus den Freikirchen, die auf den Zug aufspringen. Albert Frey und Lothar Kosse zählen zu den bedeutendsten Lobpreis-Komponisten. Die Reihe „Feiert Jesus“ (CD und Lieder- bücher) sorgt für eine rasche Verbreitung des Materials in den Kirchengemeinden. Dabei wird stets auf einen Mix aus Eigenkompositionen, deutschen Übersetzungen und Titeln in Originalsprache zurückgegriffen. In jüngster Zeit entdeckt man alte Choräle und Hymnen neu und packt sie in ein zeitgemäßes Gewand. Doch auch neue Hymnen entstehen: Die irische Hymne „In Christ alone“ von Keith Getty und Stuart Townend, geschrieben und veröffentlicht im Jahr 2001, zählt zu einem der am meisten in Gottesdiensten gesungenen Worship-Songs weltweit.

Die aktuelle Situation in den Kirchen

Die katholische und die evangelische Kirche leiden unter starken Kirchenaustritten, wäh- rend viele Freikirchen Zulauf haben. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig und oft sehr individuell. Bemüht um mehr Attraktivität für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wendet man sich aktuellen Musikstilen zu. Da die Ausbildung von Kirchenmusikern popu- läre Musikstile in der Regel noch nicht umfasst, versucht man mit der Anstellung von Pop- musikern die Lücke zu schließen. Die evangelische Kirche startete mit der Schaffung von Stellen für Pop-Kantoren, die katholische Kirche zog im April 2017 nach und stellte den ersten Pop-Kantor Deutschlands im Bistum Essen ein. Ziel ist es, neue Wege zu finden, Praise & Worship in die Liturgie der Gottesdienste zu integrieren. Was in den Freikirchen, deren Gottesdienste oft keiner starren Liturgie folgen, problemlos möglich war, bedarf in der evangelischen und katholischen Kirche vieler theologischer Überlegungen. Des Weiteren ist die Ausbildung von popmusikalisch geschulten Kirchenmusikern notwendig.

So schaffte die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford zusammen mit der Stiftung Creative Kirche im Jahr 2016 den ersten Popmusik Studiengang für Kirchenmusiker mit dem Abschluss Bachelor „Evangelische Kirchen- musik Popular“ an der eigens dafür neu gegründeten Evangelischen Pop-Akademie in Witten. Auf katholischer Seite sind derzeit noch keine ähnlichen Ausbildungsangebote bekannt, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch hier entsprechende Studiengänge geschaffen werden. Parallel zu NGL und Praise & Worship wird das traditionelle Liedgut gepflegt, welches die Kirche seit Jahrhunderten begleitet.

Didaktisch-methodische Erläuterungen

Handlungsorientierung: Recherchen zum Thema

Wichtiger Aspekt der Reihe ist das eigene Recherchieren von Hintergründen im Internet oder in Bibliotheken. Da im Rahmen des Lutherjahres viele Online-Magazine und Portale der christlichen Kirchen Material im Internet zur Verfügung stellen, bietet sich den Schü- lerinnen und Schülern* genügend Raum für eigene Recherchen und für die individuelle

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur der Begriff „Schüler“ verwendet.

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Reihe 15 S 6

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Lösung der einzelnen Aufgaben. Viele Hintergrundinformationen, insbesondere zur histo- rischen Person Luthers, sind so spannend, dass die Gefahr besteht, dass sich die Schüler in der Recherche verlieren können. Für Recherchen innerhalb der Unterrichtszeit sind deshalb konkrete Materialien und Internetadressen vorgegeben, während für die indivi- duellere Ausgestaltung die Hausaufgaben vorgesehen sind.

Lernen in Kleingruppen

Die Themen der Reihe bieten sich für eine Arbeit in Kleingruppen an. Dies ist insbesondere auch für die Integration der nicht-christlichen Schüler von Vorteil, da diese Themenberei- che bearbeiten können, die sich nicht unmittelbar mit Glaubensinhalten auseinanderset- zen. Trotzdem profitieren sie später von der Präsentation der Gruppenergebnisse ihrer Mitschüler, ohne dass es zu Konflikten kommt. Die Themenbereiche sind so gewählt, dass auch Schüler ohne ausgeprägtes christliches Hintergrundwissen die Aufgaben lösen kön- nen. In der Gruppenarbeit können Schüler ohne kirchlichen Hintergrund von denjenigen lernen, die vielleicht gerade den Konfirmationsunterricht oder Firmunterricht besuchen und deshalb auf ihr Weltwissen zurückgreifen können.

Umgang mit dem Thema Religion im Musikunterricht

Der Umgang mit religiösen Themen außerhalb des Religionsunterrichts gestaltet sich zuweilen schwierig. Deshalb ist es wichtig, dass niemand gezwungen wird und keine religiösen Gefühle unterdrückt oder verletzt werden – zu unterschiedlich sind die Glau- bensinhalte der einzelnen Religionen. Beim Thema „Kirchenlied“ werden in der Regel tiefe Glaubensüberzeugungen übermittelt; aus diesem Grund sollte auf das gemeinsame Singen der Lieder im Klassenverband verzichtet werden. Nichts spricht aber gegen eine Projektgruppe, die ein Lied vor der Klasse vorträgt. Der Gemeindegesang ist im Islam quasi nicht existent. Aus diesem Grund kann es für muslimische Kinder oder auch Kin- der anderer Religionen interessant sein, zu erleben, wie ein christlicher Gottesdienst mit Gesang gestaltet wird. Im Gegenzug können muslimische Kinder den kunstvollen Gesang des Muezzins vorstellen, der die Gläubigen zum Gebet ruft. Auch übersetzte muslimische Gebetstexte können vorgestellt werden, um die muslimischen Schüler zu integrieren. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich jedoch, den Schwerpunkt des Unterrichts lieber auf der musikalischen Ebene zu belassen. Es gibt im Internet mittlerweile zahlreiche Seiten mit nützlichen Tipps zum interreligiösen Unterricht und zum Umgang mit religiösen Themen in einer multireligiös besetzten Schülergruppe. Auch die Kollegen des Faches Religion sind sicherlich mit Tipps behilflich.

Organisation der Projektphasen

Für die Bearbeitung der Aufgaben ist oft ein Computer mit Internetanschluss erforder- lich bzw. ein Abspielgerät für die Hörbeispiele. Wichtige Materialien stehen als Ausdruck zur Verfügung, sodass weite Bereiche der Reihe auch ohne Computer bearbeitet werden können. Einige Recherche-Aufgaben am Computer lassen sich auch in die Hausaufgabe verlagern.

Umgang mit dem Material

Das Material ist so angelegt, dass nach Klassenstufen differenziert damit gearbeitet werden kann. Während in der 8. Klasse der methodische Umgang mit längeren wissen- schaftlichen Texten noch stärker geführt werden muss, ist dies in der 10. Klasse schon gefestigter und auf Zwischenschritte wie z. B. das verschiedenfarbige Unterstreichen von Thesen oder Kernaussagen kann ggf. verzichtet werden. Es muss nicht immer alles Mate- rial für einen erfolgreichen Abschluss der Reihe bearbeitet werden. Das zusätzliche Mate- rial dient der Differenzierung innerhalb der Klasse bzw. Ergänzung/Erweiterung.

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Ziele der Reihe/Kompetenzen

Die Schüler

– kennen die Hintergründe zur Entstehung des Kirchenliedes und seiner Reformation durch Luther und seine Mitstreiter;

– können Aufgaben zur Geschichte des Kirchenliedes selbstständig bearbeiten;

– beherrschen den Umgang mit Computer und Suchmaschinen zur zielgerichteten Recherche;

– sind in der Lage, ihr Weltwissen in Bezug auf Popmusik zur Beschreibung von aktueller christlicher Musik anzuwenden;

– können Musik beschreiben, vergleichen, eine Höranalyse erstellen und das Gehörte bewerten;

– können ihr bisher erlerntes musikalisches Fachwissen (Instrumentenkunde, Formen- lehre, Harmonielehre) anwenden, um Unterschiede epochal verschiedener Werke zu erkennen und zu benennen.

– sind imstande, ihre Ergebnisse zu strukturieren und sie in einer Präsentation zusam- menzufassen

Schematische Verlaufsübersicht

Reformation des Kirchenliedes von Luther bis heute Praise & Worship: Reformation 3.0?

(Kl. 8–10)

Stunde1/2

Geschichte des deutschen Kirchenliedes bis Luther M 1 Stunde 3/4

Kirchenlied und Liturgie M 2, M 3

Stunde 5

Reformation des Kirchenliedes 1.0 M 4

Stunde 6

Ein feste Burg – vom 30-jährigen Krieg ins 21. Jahrhundert M 5 Stunde 7–9

Vom Neuen Geistlichen Lied zu Praise & Worship M 6-M 8 Stunde 10–12

Popmusik oder christliche Musik M 9

Minimalplan/Varianten

Je nach Klassenstufe und zur Verfügung stehender Zeit lassen sich verschiedene Varian- ten der Reihe umsetzen. In Klasse 8 kann auf den langen Text zu Beginn der Reihe verzich- tet werden und der Start direkt mit Luther und der Liturgie (Stunden 3 und 4) beginnen.

Um den Einstieg in die Reihe interessanter zu gestalten, wäre dann auch der Beginn mit Stunde 6 denkbar, um dann über die modernen Interpretationen des Luther-Klassikers zu Luther zurückzukehren. Bei knapper Zeit kann als Alternative zum Video über NGL auch der Wikipedia-Artikel als Informationsquelle herangezogen werden. Er ist zu finden unter https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Geistliches_Lied.

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Reihe 15 Verlauf Material S 1

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Materialübersicht

Mat. S.

Stunde 1/2: Geschichte des deutschen Kirchenliedes bis Luther

M 1 (Tx, Ab) Hoffmann von Fallersleben: Geschichte des deutschen 2 Kirchenliedes bis Luther

Stunde 3/4: Kirchenlied und Liturgie

M 2 (Tx, Ab) Kirchenlied, Gesangbuch und Liturgie 4

M 3 (Tx, Kb) Kyrie gestern und heute 5

Stunde 5: Reformation des Kirchenliedes 1.0

M 4 (Tx, Ab) Vater der Lieder: Luther und das Kirchenlied 7

Stunde 6: Ein feste Burg – vom 30-jährigen Krieg ins 21. Jahrhundert

M 5 (Tx, Ab, Kb) 500 Chöre und 500 Neuinterpretationen eines Liedes 8

Stunde 7–9: Vom Neuen Geistlichen Lied zu Praise & Worship

M 6 (Kb, Ab) Von „Danke“ zum Neuen Geistlichen Lied 10

M 7 (Ab, Tx) Mit „Praise & Worship“ in die Charts 12 M 8 (Tx) Mega Church und christliche Massenbewegungen 13

Stunde 10–12: Popmusik oder christliche Musik?

M 9 (Tx, Ab) Popmusik oder christliche Musik? 15

Klangbeispiele (Kb)

Die Klangbeispiele zu dieser Reihe finden sich auf der CD 45 zu RAAbits Musik (Juli 2017) als Track 7–18. Zusätzlich führt eine Linkliste (s. Infothek) auf weitere Beispiele z. B. für Stundeneinstiege.

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M 2 Kirchenlied, Gesangbuch und Liturgie

Der Ablauf der Heiligen Messe folgt in der katholischen Kirche einem festen Muster und gliedert sich in die Teile Eröffnung

mit Eröffnungslied, Eröffnung & Begrü- ßung (Kreuzzeichen), Kyrie, Gloria, Tagesgebet

Wortgottesdienst

mit Lesung, Antwortgesang, Halleluja- Ruf, Evangelium, Halleluja-Ruf, Predigt, Credo, Fürbitten

Eucharistiefeier

mit Gabenbereitung, Gabengebet, Präfation, Sanctus, eucharistisches Hochgebet, Vater Unser, Friedensgruß, Agnus Dei, Kommunionausteilung

Schluss

mit Dank, Schlussgebet, Segen, Schlusslied

Der Ablauf des Gottesdienstes in der lutherischen oder reformierten Kirche sieht in der Regel folgendermaßen aus:

Eröffnung und Anbetung

mit Eingangsvotum, Wochenspruch, Begrüßung/Abkündigungen (den Gottesdienst betreffend), Psalm, Kyrie, Gloria, Tagesgebet (alternativ Fürbittengebet)

Verkündigung und Bekenntnis

mit Lesung, Halleluja, Credo, Taufe, Predigt, Fürbitten (falls nicht schon in Eröffnung und Anbetung geschehen)

Abendmahl

mit Lobgebet, Sanctus (Dreimalheilig), Abendmahlsgebet I, Einsetzungsworte, Abend- mahlsgebet II, Vater Unser, Friedensgruß, Agnus Dei, Austeilung

Sendung und Segnung

mit Mitteilungen, Schlussgebet, Segen

Aufgaben

1. Vergleicht die beiden Liturgien miteinander und benennt Gemeinsamkeiten und Unter- schiede.

2. Recherchiert euch unbekannte Begriffe im Internet und definiert mit euren eigenen Worten vor allem die folgenden Begriffe: Kyrie, Gloria, Halleluja, Credo, Sanctus und Agnus Dei.

3. Fragt die Religionslehrer beider Konfessionen an eurer Schule, an welchen Stellen der Liturgie von der Gemeinde gesungen wird und was zum Beispiel gesungen wird. Wel- che Liederbücher werden in eurer Landeskirche in der Regel für den Gottesdienst ver- wendet?

4. Schaut euch im Gotteslob (GL) und im Evangelischen Gesangbuch (EG) Lieder für die in Aufgabe 2 genannten liturgischen Stationen an. Sucht einige Beispiele heraus und hört sie euch im Internet an (YouTube nutzen).

© iStock/johnnorth

Feier der Heiligen Messe

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96 RAAbits Musik Juli 2017

Reihe 15 Verlauf Material S 8

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M 5 500 Chöre und 500 Neuinterpretationen eines Liedes

2017 feiert die protestantische Kirche 500 Jahre Reformation. Im Mittelpunkt des Jubilä- umsjahres steht neben der Person Luther auch eine seiner bekanntesten Kompositionen:

Ein feste Burg ist unser Gott. Matthias Kleiböhmer hatte die Idee einer „Challenge“: 500 Chöre sollen ihre Interpretation von Luthers Kirchenlied auf Video festhalten und auf einer eigens dafür eingerichteten Website posten. Für jedes hochgeladene Video spendet ein anonymer Spenderkreis 100 an „Brot für die Welt“. Die Interpretationen reichen von klassischen Interpretationen bis hin zu Rap, Pop und Gospel.

Ein feste Burg ist unser Gott (verfasst wahrscheinlich 1527, veröffentlicht 1529) Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er

hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen. Der alt böse Feind, mit Ernst ers jetzt meint; groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf Erd ist nicht seins gleichen.

Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren;

es streit‘ für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erko- ren. Fragst du, wer der ist? Er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth, und ist kein andrer Gott, das Feld muß er behalten.

Und wenn die Welt voll Teufel wär, und wollt uns gar ver- schlingen, so fürchten wir und nicht so sehr, es soll uns doch gelingen. Der Fürst dieser Welt, wie saur er sich stellt, tut er uns doch nicht; das macht, er ist gericht‘: Ein Wörtlein kann ihn fällen.

Das Wort sie sollen lassen stahn und kein‘ Dank dazu haben;

er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.

Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: Laß fahren dahin, sie habens kein‘ Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben.

Text & Melodie: Martin Luther

Aufgaben

1. Informiert euch auf der Internetseite http://500choere.de über das Projekt.

2. Hört euch verschiedene, bereits hochgeladene Versionen an und vergleicht sie mit einer „klassischen“ Aufnahme des Chorals.

3. Überlegt gemeinsam, warum das Lied auch heute noch so beliebt ist und in Kirchen rund um die Welt gesungen wird. Schaut euch dazu auch den Text des Liedes an und interpretiert ihn vor dem Hintergrund seiner Entstehungs- zeit.

4. Vergleicht die Ausgabe aus dem Gesangbuch von Johann Spangenberg (Magdeburg 1545) mit der heute üblichen Form (siehe nächste Seite). Was hat sich verändert? Stellt Vermutungen an, warum die Veränderungen vorgenom- men wurden.

5. Wie würde eure Umsetzung klingen? Aus: Johann Spangenbergs Gesangbuch, Magdeburg 1545

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96 RAAbits Musik Juli 2017

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„Ein feste Burg ist unser Gott“ in der früheren und späteren Form

Text und Musik: Martin Luther

Text und Musik: Martin Luther

CD 45, Track 9 u. 10

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Reihe 15 Verlauf Material S 15

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M 9 Popmusik oder christliche Musik?

Trauungen und Trauerfeiern zählen zu den kirchlichen Kasualien, bei denen in den letzten Jahren Popmusik allgegenwärtig war und ist. Ein Stück, welches besonders häufig bei Beerdigungen/Trauerfeiern gesungen oder gespielt wird, ist das Lied „Angels“ von Rob- bie Williams. Es handelt sich um einen Popsong, der christlich umgedeutet wird. Unten seht ihr den Text von „Angels“ (Robbie Williams) im direkten Vergleich zum Worship- Song „Your presence is heaven to me“ von Israel & New Breed.

Angels (Robbie Williams)

Robby Williams

I sit and wait

does an angel contemplate my fate And do they know

The places where we go When we’re grey and old

‘cause I have been told

That salvation lets their wings unfold So when I’m lying in my bed Thoughts running through my head And I feel that love is dead

I’m loving angels instead

And through it all she offers me protection A lot of love and affection

Whether I’m right or wrong And down the waterfall Wherever it may take me I know that life won’t break me When I come to call

She won’t forsake me I’m loving angels instead When I’m feeling weak

And my pain walks down a one way street I look above

And I know I’ll always be blessed with love And as the feeling grows

She brings flesh to my bones And when love is dead I’m loving angels instead Chorus

Text: Robbie Williams/Guy Chambers

Your presence is heaven to me (Israel & New Breed)

Israel & New Breed

Who is like You Lord in all the earth?

Matchless love and beauty, endless worth.

Nothing in this world can satisfy

‘Cause Jesus You’re the cup that won’t run dry.

Your presence is heaven to me

Oh God, Your presence is heaven to me Treasure of my heart and of my soul In my weakness you are merciful.

Redeemer of my past and present wrongs Holder of my future days to come.

Your presence is heaven to me Your presence is heaven to me God, Your presence is heaven to me.

Your presence is heaven to me. So we sing Oh Jesus, oh Jesus

Your presence is heaven to me Oh Jesus, oh Jesus

Your presence is heaven to me All my days on earth I will await The moment that I see You face to face.

Nothing in this world can satisfy

‘Cause Jesus You’re the cup that won’t run dry Nothing in this world can satisfy

‘Cause Jesus You’re the cup that won’t run dry Jesus You’re the cup that won’t run dry Your presence is heaven to me Your presence is heaven to me Oh Jesus, oh Jesus

Your presence is heaven to me Oh Jesus, oh Jesus

Your presence is heaven to me

Text: Israel Houghton/Micah Massey

CD 45, Track 17 u. 18

© picture-alliance/dpa © Israel & New Breed

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