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Ein Konzept für die Milchwirtschaft der Zukunft Pressetext

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Forschungsinstitut für biologischen Landbau Institut de recherche de l'agriculture biologique Research Institute of Organic Agriculture

Vollgas oder Vollgras?

Medienkonferenz vom 13. August 2002, Tierhaltergemeinschaft Buchsmatt, Anwil BL

Pressetext

Ein Konzept für die Milchwirtschaft der Zukunft

Die Tierhaltergemeinschaft Buchsmatt in Anwil BL hat in ein Stallbaukonzept investiert, das zu einem Modell der Milchwirtschaft der Zukunft werden kann.

Sie betreiben gemeinsam eine besonders tierfreundliche Milchviehhaltung, die erst noch weniger kostet. Der Tierschutz beider Basel hat das Konzept für gut befunden und finanziell unterstützt.

Johannes Gysin-Ruepp, Matthias Schaffner-Gysin und Beat Speiser, drei Landwirte aus Anwil im Kanton Basel Landschaft, haben sich zu einer Tierhaltergemeinschaft zusammengeschlossen. Sie haben einen Meili-Minimalstall mit 101

Holzboxenplätzen gebaut und letzten Herbst ihre Milchviehherden zusammengelegt.

Seither melken sie die Kühe gemeinsam.

Wie sie an der Pressekonferenz vor Ort am 13. August erklärten, bereuen die Landwirte den Schritt nicht. Matthias Schaffner: „

Wir freuen uns und sind stolz auf das gelungene Werk. Nach gut einem halben Jahr können wir eine sehr positive Bilanz ziehen.

Auch der kalte Winter war für die Tiere problemlos. Den Kühen gefällt es sehr gut in ihrem neuen Heim. Sie revanchieren sich mit guten, gleichmässigen Milchleistungen.“

Nachhaltig und in die Landschaft eingebettet

Obwohl der Stall bald eine der grössten Milchvieherden der Schweiz beherbergen wird, ist er von aussen kaum zu finden, denn er fügt sich bestens in die Landschaft ein. Bei der Planung war Eric Meili, Berater am Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick,

federführend. „Ich meine, dieses Konzept könnte ein Beispiel sein für eine zukünftige Milchproduktion in der Schweiz“, erklärt Meili. „Vor allem aber für die Zeit nach der

Kontingentierung. Wir haben in der Planung versucht, den drei Nachhaltigkeitskriterien der Agenda 21 des Umweltgipfels von Rio Rechnung zu tragen und Fortschritte zu erzielen im Sozialen (Zusammenarbeit, mehr Freizeit) im Ökologischen (Umstellen auf Bio) und im Ökonomischen (mehr Einkommen). Wir sind auf dem besten Weg zu diesen Zielen.“

Tiergerecht und trotzdem sehr preiswert

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Der Stall erfüllt die wichtigsten Anforderungen, die heute an einen Stall gebunden werden: Er erlaubt, da er aus Lothar-Holz günstig gebaut werden konnte, eine kostengünstige

Milchproduktion und erfüllt alle Anforderungen an die tierfreundliche Haltung. Die

ökonomische Seite erläutert Robert Müller vom Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach: „Milchviehställe sind kostengünstig, wenn sie pro Grossviehplatz höchstens 15'000 Franken kosten. Gemäss Kostenvoranschlag betragen die Kosten des neuen Stalls der THG Buchsmatt weniger als 11'000 Franken.“

Weil der Stall den Ansprüchen des Tierschutzes entspricht, wurde er gar aus dem Nutztierfonds des Tierschutzes beider Basel unterstützt. Ursula Linder begründet: „Diese Tierhaltung ist ausserordentlich tiergerecht: Viel Licht, Luft und Bewegung sind für die Tiere zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. Das sind die wichtigsten Faktoren für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere.“

Milchkühe haben kein Problem mit kaltem Wetter

Dass die Tiere als Stall nicht mehr brauchen als ein Dach über dem Kopf und eine trockene Fläche, wo sie liegen und fressen können, bestätigt Margret Keck von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik FAT in Tänikon: „Niedrige

Temperaturen sind für Rindvieh kein Problem. Kühe schätzen Wind und Witterungsschutz im Liegebereich, mehr braucht es aber nicht.“

Für die drei Landwirte gehen mit ihrem Konzept verschiedene Wünsche auf einmal in Erfüllung. Sie haben kürzere Arbeitszeiten, angenehmere Arbeit, verdienen bei der Arbeit mehr und können sich wieder Ferien leisten. Wenn einer in den Ferien ist, sind immer noch zwei anwesend, die die Stallarbeiten erledigen.

Bilder zum Meili-Minimalstall sowie die Texte dieser Pressemappe können ab der FiBL- Homepage heruntergeladen und frei verwendet werden: www.fibl.ch

Kontakt

Alfred Schädeli

Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Ackerstrasse, CH-5070 Frick

Telefon +41 62 865 72 72 Fax +41 62 865 72 73 E-Mail:admin@fibl.ch

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