Naturerbe
Grünes Band
Grenzen trennen. Natur verbindet.
kosovo*
*laut UNSCR 1244 und IGH Gutachten Deutschland
RusslandLitauen Lettland
Tschechien Slowakei Österreich
Slowenien
Ungarn Kroatien
Serbien
Rumänien
Bulgarien fyr MazedonienTürkei
Griechenland Albanien
Italien
Polen
Finnland
Estland Russland Norwegen
Montenegro
Grünes Band Fenno- skandien
Grünes Band Ostsee
Grünes Band Zentral- europa
Grünes Band Balkan
Wi
esen-A lant
Fischotter
Ehem alige G
renzanlage
Vom Todesstreifen zur Lebenslinie
Es gibt noch Naturwunder in Deutschland: Mitten durch unser Land zieht sich von der Ostsee bis ins sächsisch-bayerische Vogtland bei Hof ein 1393 Kilometer langes Grünes Band, zwi- schen 50 und 200 Meter breit. Ein zusammenhängender Streifen wertvollster Biotope und teils unberührter „Wildnis“: Es ist die ehemalige innerdeutsche Grenze mit großartigen Alt-
grasfluren, Busch- und Waldparadiesen, Feucht- gebieten und blühenden Heiden – ein einzigar- tiger Rückzugsraum für bedrohte Tiere und
Pflanzen. Im zweifelhaften Schutz der unmenschlichen Grenzan-
lagen mit Metallzäunen, Mi- nen und Grenzpatrouillen
bekam die Natur eine über 30-jährige Atem-
pause. Der Todesstrei- fen entpuppte sich für die Natur als Lebenslinie.
Grünes Band Deutschland – Vielfalt am laufenden Band
Im Jahr 2012 aktualisierte der BUND mit Unterstützung des BfN die „längste“ Bestandsauf- nahme in der Geschichte des deutschen Naturschutzes, die er erstmals 2001 durchgeführt hatte. Bei- de Kartierungen untermauern die enorme Bedeutung des rund 1400 Kilometer langen Grünen Bandes: In den 146 verschiedenen Lebensraumtypen des Grünen Bandes leben mehr als 1200 Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste-Arten, die bereits als verschollen oder ausgestorben galten, wie der Kurzschwänzige Bläuling in Thürin- gen. In Sachsen-Anhalt brütet die stark gefährdete Wiesenweihe mitten im Grünen Band. Raritäten wie Wanst- schrecke, Vogel-Azurjungfer, Schwarzstorch, Braunkehlchen, Fischotter, Luchs oder Wildkatze, Türkenbundlilie, Trollblume oder Küchenschelle finden im Grünen Band einen letzten Rückzugsraum.
Grünes Band Europa
Fast 40 Jahre lang teilte der Eiserne Vorhang nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Vom Eismeer bis ans Schwarze Meer verlief eine politische, ideologische und räumliche Barriere, an der die Na- tur weitgehend ungestört blieb. Das deutsche Grüne Band ist Teil und Keimzelle der Initiative Grünes Band Europa. Vom arktischen
Nationales Naturerbe
Noch im Wendejahr, im Dezember 1989, organi- sierte der BUND Naturschutz (BN) – der bayerische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – das erste Treffen von Naturschützern aus Ost und West in Hof. Hier wurden die Idee und der Name „Grünes
Band“ geboren – das erste gesamtdeutsche Naturschutzprojekt. Sei- ne besondere Bedeutung zeigt sich in der Anerkennung als „Nationales Naturerbe“. Zusammen mit den Nationalparken und Biosphärenreserva- ten gehört es zu den wichtigsten Naturlandschaften Deutschlands, die Bundesregierung führt es als Leuchtturmprojekt für den Schutz der Ar- tenvielfalt. Das Grüne Band ist das einzige nationale Biotopverbund- system und als solches im Bundesnaturschutzgesetz verankert.
Tagpos farduesenaasugWf e au t
www.gruenesband.info
Okeraue, Sachsen-Anhalt/Niedersachsen Orangerotes Habichtskraut
Saaleaue, Thüringen/Bayern
Rückgrat der Natur
Der überragende ökologische Wert lässt sich nicht allein aus der Zahl der Rote- Liste-Arten ablesen: Das Geheimnis liegt darin, dass dieses Band kaum unter- brochen ist. Es durchquert siebzehn Naturräume und verbindet über neun Bundes länder hinweg Lebensräume, die sonst in unserer Kulturlandschaft nicht mehr miteinander verbunden sind: Zum Beispiel Altgrasbrachen mit Feuchtgebieten, Trockenrasen mit Altholzbeständen, Sumpfgebiete mit Heide- flächen. Wie ein Rückgrat mit ausstrahlenden Rippen bildet das Grüne Band Quervernetzungen zu weiter entfernten Lebensräumen. Zusammen mit natur- nahen Gebieten im 5-Kilometer Umkreis vervielfacht sich die Fläche des Lebens- raumnetzes auf über 2200 Quadratkilometer – etwa die Fläche des Saarlands.
Schnitte ins Grüne Band
Gerade in den intensiv genutzten Ackerlandschaften unseres Landes brauchen wir das Grü- ne Band als unersetzliches Rückzugsgebiet und Wanderkorridor für bedrohte Tiere und Pflanzen, als längsten Lebensraumverbund Deutschlands und als Naturoase für uns Menschen. Doch das Grüne Band droht zu zerreißen: Kostbare Lebensräume werden umgeackert und damit entwer- tet. Insgesamt kreuzen etwa 450 Straßen das Grüne Band, oft unüberwindbar für die meisten Tiere. So haben sich alte Risse ausgeweitet und neue sind hinzugekommen.
Lücken schließen
Durch Lücken im Grünen Band sind Populationen von Pflanzen und Tie- ren räumlich und damit auch genetisch isoliert, was sie auch anfälliger für Krankheiten macht und zum Aussterben führen kann. Der BUND will die
„Lücken“ im Lebensraumverbund wieder schließen und ein durchgängi- ges Grünes Band entwickeln. Im Sommer 2012 startete das durch das
„Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ geförderte sechsjährige Projekt
„Lückenschluss Grünes Band“. Zusammen mit seinen Landesverbänden in Sachsen-Anhalt und Thüringen kauft der BUND geeignete Flächen und gestaltet sie natürlicher. So wird der Weg frei für Fauna und Flora. Um das Grüne Band als Rückgrat des nationalen Biotopverbunds zu stärken, wer- den Querverbindungen zu weiteren naturnahen Gebieten identifiziert. Sechs Naturschutzgroßprojekte des Bundes, das sind besonders großflächige und langjährige Vorhaben zur Sicherung national bedeutsamer Gebiete, schließen aktuell ca. 350 Kilometer des Grünen Bandes ein. Dadurch helfen sie mit, den Bio- topverbund zu erhalten, wiederherzustellen oder auszudehnen. Beim Lückenschluss kann der BUND zudem auf seine mehr als 25 Jahre andauernden Aktivitäten am Grünen Band aufbauen, die in mittlerweile neun Pilotregionen durchgeführt wer- den.
Juge ndw
orkc amp
zwischen den Akteuren des europäischen Grünen Bandes sicher. Der BUND ist eines der 23 Gründungsmitglieder und im Vorstand ver- treten. Seit vielen Jahren initiiert der BUND grenzüberschreitende und transnationale Projekte am Grünen Band Europa zur nach- haltigen Sicherung dieser einzigartigen Landschaften – als Re- fugium der biologischen Vielfalt und als lebendiges Denkmal eines zusammenwachsenden Europas. Die Europäische Union und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördern maßgeblich diese Aktivitäten. Ein Ziel des BUND ist es, das Grüne Band Europa als UNESCO Weltnatur- und -kulturerbe zu sichern. Eine vom BfN dazu durchgeführte Machbarkeitsstudie untermauert diese Idee. Das Grüne Band Europa ist ein Lebensraumnetzwerk von globaler Bedeutung und für die langfristige Bewahrung Europas einzigartiger Ökosysteme und ihrer biologischen Vielfalt essenziell. Mehr über unser gemeinsames europäisches Naturerbe unter: www.europeangreenbelt.org
Acke rlücke
bei Brochthausen Ecklingerode im Eichsfeld, Thüringen/Niedersachsen
Braunkehlchen auf ehem aligem Gre pf nz
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Fakten:
• 1393 km Länge
• 17712 ha (177 km²) Fläche
• 146 verschiedene Biotoptypen
• 64 % der Fläche bestehen aus gefährdeten Biotoptypen nach der Roten Liste Deutschlands • 29 % Naturschutz-
gebiete • 64 % Europa-Schutzgebiete (Natura2000) • 78 % Fließ-/Standgewässer,
extensives Grünland, ungenutzte Brachflä- chen & Wälder • 87 % der Fläche & ca.
80 % der Länge noch naturnah • 13 % der Fläche durch Acker, Intensiv-
grünland/ -weide, Bau von Straßen/Gewerbegebie-
ten zerstört.
Luchs
Zukunftsinvestition
1400 Kilometer tödliche Grenze durch Deutschland: 3000 Kilometer Zäune, 200 Kilometer Mauer, 829 Kilometer Kfz- Sperrgraben, 1339 Kilometer Kolonnenweg, 578 Beobach- tungstürme, 1,2 Millionen Tonnen Beton, 700000 Tonnen Eisen.
Der Aufwand am Eisernen Vorhang war gewaltig, eine Investition in die Zukunft war er nicht. Der Schutz des Grünen Bandes dagegen ist eine für Generationen wertvolle Investition: Als lebendiges Denkmal der jüngeren deutschen Zeitgeschichte, als Erinnerungslandschaft und als Bindeglied zwischen den alten und den neuen Bundesländern.
Jeder Einzelne kann etwas tun: Bitte helfen Sie dem Grünen Band mit einer Spende!
GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN DE43 430 609 678 016 084 700 • BIC GENODEM1GLS Stichwort: Grünes Band, Empfänger: BUND e.V.
Naturreichtum bewahren
Neben naturbelassener Wildnis brauchen viele Tier- und Pflanzenarten auch Ge- biete, die langfristig nur durch extensive und nachhaltige land- und forstwirtschaft- liche Pflege und Nutzung erhalten werden können, wie seltene Offenlandlebensräu- me. Wertvolles Grünland und blühende Heiden drohen ansonsten zu verbuschen.
Hier ist die Hilfe des Menschen gefragt. Viele Partner weben heute mit am Grünen Band. Bundes- und Länderbehörden, Kommunen, Kreise, Verbände, Landwirte und Schäfer, sowie zahlreiche Aktive und Ehrenamtliche vor Ort.
Das Grüne Band muss vollständig erhalten bleiben !
Knapp die Hälfte des Grünen Bandes befindet sich mittlerweile in Besitz der Länder mit Zweckbindung Naturschutz. Damit ist eine langjährige Forde- rung des BUND erfüllt. Ein Drittel ist aber noch in Privatbesitz. Vor- bildlich handelte der Freistaat Sachsen: Dort steht das Band seit 1996 vollständig unter Naturschutz. Obwohl bundesweit bislang 162 Naturschutzgebiete am Grünen Band ausgewiesen sind, stehen lediglich 29% des Gebietes unter Naturschutz – viel zu wenig für seinen dauerhaften Fortbestand. Der BUND fordert die Ausweisung als Nationales Naturmonument!
www.gruenesband.info
1393 kostbare Kilometer
Impressum
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
(BUND) • Friends of the Earth Germany • BUND-Projektbüro Grünes Band
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Hessestraße 4 • 90443 Nürnberg
Tel. 0911-575294-0 • Fax 0911-57529420 gruenesband@bund-naturschutz.de www.gruenesband.info
www.erlebnisgruenesband.de www.europeangreenbelt.org
Text, Konzept und Redaktion:
Dr. L. Geidezis • A. Heller • M. Kreutz • D. Leitzbach Gestaltung: hgs5 GmbH, Fürth • www.hgs5.net
Fotos: D. Damschen, Frankenwaldtourismus, T. Findeis, K. Frobel, L. Geidezis, GEO-Tag der Artenvielfalt, M. König, M. Kreutz, K. Leidorf, D. Leupold, Museum Mödlareuth / A. Schaffner, O. Olejnik, Partsch, W. Preußer, RANA / M. Schulze, E. Sammer, H. Schlumprecht, J. Schmidl, K. Schmidt, C. Starck, T. Stephan, W. Willner
Grafik: Bernhard Speh, BUND, Nel, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (Frankfurt a.M.)
4. Auflage, September 2016 Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Norden bis in den mediterranen Süden verknüpft das Grüne Band Eu- ropa fast alle Naturräume des Kontinents und bildet damit eine „Grü- ne Infrastruktur“ durch Europa: Entlang von 24 Staaten, auf einer Länge von über 12500 Kilometern. Über 46 Nationalparke liegen direkt am Grünen Band und mehr als 3200 Schutzgebiete finden sich in einem 50 km breiten Kor- ridor entlang des Grünen Bandes.
Paneuropäische Initiative
Das europäische Grüne Band ist in vier Hauptregionen gegliedert. Als Koordinator für die Re- gionen Zentraleuropa (Deutschland, Tschechien, Slowakei, Österreich, Ungarn, Slowenien, Ita- lien, Kroatien) und Ostsee (Estland, Lettland, Litauen, Polen und deutsche Ostseeküste) ist der BUND Ansprechpartner. Als Teil des paneuropäischen Netzwerks setzt sich der BUND gemeinsam mit den anderen Regionalkoordinatoren, nationalen Ansprechpartnern aus Behörden und Nichtregierungsorganisationen und weiteren Mitwirkenden für den Schutz des paneuropäischen Biotopverbunds ein. Fast alle Anrainerländer unter- zeichneten im Jahr 2013 eine „Gemeinsame Absichtserklärung“: Zur Erhaltung und Entwicklung des europäischen Grünen Bandes als ökologischer Korridor zum Schutz für Tier- und Pflanzenpopulationen. Im Jahr 2014 gründete sich der Verein European Green Belt Association e.V. Dieser vertritt die Initiati- ve und stellt die Gesamtkoordination und auch den Informationsaustausch
9.12.1989 Erstes Treffen zum Grünen B and in H
of Südliches Harzvorland, Macenkehsnrodacrse, Tdehieüri/Nngen
Mödlaren uter h ay19/B89en, Thüring
Fluss Soˇca, Slowenien
© European Green Belt Initiative
Schützen Sie eine für Europa einmalige Lebenslinie
Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen verbin- det Waldparadiese mit Grasfluren, Sümpfen und Heidelandschaften und beheimatet zahlreiche sel- tene Arten, die andernorts zum Teil schon ausgestor- ben sind. Intensive landwirtschaftliche Nutzung und Straßenbau drohen die Lebenslinie „Grünes Band“
zu zerstückeln. Mit Ihrer Spende erwerben wir Flä- chen, üben Druck auf die Politik aus und tun alles, um diesen einzigartigen Biotopverbund nachhaltig zu schützen und zu erhalten.
Werden Sie Pate!
Unterstützen Sie das Grüne Band als Pate! Ab ei- ner Spende von 5 Euro monatlich erhalten Sie Ihre persönliche Patenurkunde. Werden Sie Pate unter www.bund.net/spenden/patenschaften, per E-Mail dasgrueneband@bund.net, Telefon 030 / 275 86- 429 oder schicken Sie einfach umseitigen Coupon ausgefüllt in einem Umschlag an
BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Das Grüne Band, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Herzlichen Dank!
Schwerin Lübeck
Hamburg
Magdeburg
Wernigerode Goslar
Göttingen
Eisenach
Fulda Meiningen
Coburg
Plauen
Frankenwald
Burg Lenzen Schaalsee
Ratzeburger See
Elbe
Altmark
Drömling
Grabfeld
Ostsee
Hof
Harz Wendland
Helmstedt
Thüringer Wald
Rhön
Sonneberg Kassel
Salzwedel
Duderstadt Eichsfeld
SCHLESWIG-HOLSTEIN
NIEDERSACHSEN
BRANDENBURG MECKLENBURG-
VORPOMMERN
SACHSEN-ANHALT
SACHSEN
THÜRINGEN
HESSEN
BAYERN
Elbe Travemünde
Erfurt Lüneburg
Bad Hersfeld
Neuhaus
Vogtland Großes Bruch
Schiefergebirge
Grenzenlos Natur
Um die wertvollen Lebensräume nachhaltig zu sichern und auch für kommende Generationen erlebbar zu machen, kauft der BUND Flächen im Grünen Band. Bislang in neun Pilotregionen (siehe Karte ).
Hier führen wir mit unseren Gruppen vor Ort vielfältige Maßnahmen zum Schutz der kostbaren Natur durch. Zur Finanzierung all dieser Aktivitäten ist der BUND auf Ihre Spende angewiesen. Unterstüt- zen Sie das Grüne Band als Pate! Ab 5 Euro monatlich erhalten Sie Ihre persönliche Patenurkunde (unter www.bund.net/spenden/patenschaften oder per Coupon am Ende dieser Seite).
Delvenau - Bruchwaldreste und „Bewerkuhl“
Als südliche Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist die Delvenau Teil des Grünen Bandes.
Kostbare Bruchwaldreste und seltene Tiere wie Eisvogel, Kranich, Laubfrosch und Teichmolch gehören zu ihren Natur- schätzen. Biber haben sich in der „Bewerkuhl“ (Biberkuhle) wieder angesiedelt.
Letzter Rest Niedermoor
Das Große Bruch ist ein 45 Kilometer langes ehemaliges Niedermoor- gebiet zwischen den Flüssen Bode und Oker. In den 1950er- und 1960er- Jahren wurde das Gebiet fast vollständig trockengelegt und zu Acker- land umgebrochen. Dennoch haben sich Relikte der früheren Artenfülle wie Brachvogel und Kiebitz halten können – im Grünen Band, welches das Große Bruch auf einer Länge von rund 25 Kilometern durchzieht.
Durch Flächenankäufe bewahrt der BUND die letzten naturnahen Le- bensräume, die durch intensive Nutzung stark gefährdet sind.
Das WestÖstliche Tor im Eichsfeld
Die innerdeutsche Grenze verlief mitten durch die historisch gewachsene Landschaft des Eichsfeldes. Gemeinsam mit der Stadt Duderstadt, der Verwaltungsgemeinschaft
Lindenberg / Eichsfeld und der Heinz Sielmann Stiftung schuf der BUND hier das „West- Östliche Tor“: Zwei mächtige Eichenstämme heben sich auf einer BUND-Fläche von der Umgebung ab. Am Boden verbunden durch eine aus zwei Teilen verschweißte Edelstahl- schwelle und umstanden von Bäumen symbolisieren sie die überwundene deutsche Tei- lung. Bei der Einweihung im Juni 2002 verkündete der BUND im Beisein von Michail Gor- batschow erstmals die Idee für ein Grünes Band Europa.
Der Ulstersack – Heimat von Eisvogel & Co.
Die Rhön gilt als eines der vielgestaltigsten und artenreichsten deut- schen Mittelgebirge. Seit 1991 ist sie als UNESCO-Biosphärenreservat geschützt. Die frühere innerdeutsche Grenze verlief mitten hindurch. Um die Grenze an der Ulster zu sichern, hatte man das Ufer mit Basaltstei- nen befestigt. Anfang 2007 kaufte der BUND Flächen an und begann, dem Fluss mehr Platz und ein natürlicheres Ufer zurückzugeben. Ufer- schwalbe, Flussuferläufer und Eisvogel freuen sich! Die bedrohte Bech- steinfledermaus findet wieder ein abwechslungsreiches Jagdgebiet.
Aller – Refugium seltener Libellen
An der Aller bietet das Grüne Band den letzten Rest naturna- her Strukturen in der sonst weitgehend ausgeräumten Agrar- landschaft. Angelegte Kleingewässer, Gebüsche, Hecken so- wie Brachestreifen helfen Fischotter und Biber das Gebiet als Wanderkorridor zu nutzen. 2014 wies der BUND die vom Aus- sterben bedrohten Libellenarten Vogel- und Helm-Azurjungfern nach und fördert mit der Schaffung von Kleingewässern deren Ausbreitung.
Willi Wanstschrecke will ins Grüne Band
Die Wanstschrecke ist eine ausgesprochen seltene Heu
schreckenart. Aufgrund ihres dicken „Wanstes“ ist sie nicht sehr mobil und benötigt dringend zusammenhängende Lebensräume. Bei Mendhausen im Landkreis Hildburg
hausen kauft der BUND Thüringen Ackerflächen. Er wandelt sie in naturnahes Grünland um und
pflegt sie regelmäßig, um den Lebens
raum der Wanstschrecke und vieler weiterer Arten zu vergrößern.
Wo der Ziegenmelker ruft
Ausgedehnte Sümpfe, Moorflächen und Feuchtwiesen prägten früher das Stein- achtal und die Linder Ebene zwischen Mitwitz, Neustadt und Sonneberg. Wie viele andere Feuchtgebiete wurde die Region im 20. Jahrhundert entwässert und in- tensiv von der Land- und Teichwirtschaft genutzt. Doch die Lage im Schatten der innerdeutschen Grenze schützte das Tal vor der vollständigen Zerstörung.
Der BUND Thüringen erwarb ökologisch wertvolle Brachflächen, Zwergstrauch- heiden sowie Au- und Bruchwald, der BUND Naturschutz in Bayern kaufte Wie- sen und Teiche – eine Heimat für Heidelerche, Ziegenmelker, Sumpfblutauge und Rundblättrigen Sonnentau. Schafe und Ziegen sorgen dafür, dass die von BUND- Aktiven entbuschten Heiden nicht wieder zuwachsen. Seit 2016 läuft das Natur- schutzgroßprojekt „Grünes Band Rodachtal-Lange Berge-Steinachtal“, welches einen 127 km langen Abschnitt des Grünen Bandes umfasst.
Mich ail G
orbatschow
Eichsfeld, Thüringen/Niedersachsen
Muschw
itz, Thüringen/Bayern Schwarzstorch
Der BUND für das Band
Froschkonzert im Kranichkindergarten
Das Grüne Band in der Altmark bei Salzwedel ist geprägt von Feucht- und Moor- gebieten. Hier schuf der BUND Sachsen-Anhalt ein Refugium für nordische Gänse
und Kraniche, indem er Erlenbruchwälder und Grünland wieder vernässt und Kleingewässer anlegt. Seither brütet der Kranich auch im Grünen Band. Zu einem der wertvollsten Erlenbruchwälder Norddeutschlands entwickelte sich das 150 Hektar große, wieder vernässte Moorgebiet im Stadtforst Salzwedel. Seeadler, Schwarzstörche und Fischotter durchziehen die
Brachvogel
Eisvogel
Bec hstein
fledermaus
www.gruenesband.info
Heidekraut Warme Bode Harz, Sachsen-Anhalt/Niedersachsen Laubfrosch Raufußkäuze
Wakenitz – Amazonas des Nordens
Nördlich der Schaalseeregion fließt die Wakenitz, die wegen der urwüchsigen Erlenbruchwälder gerne Ama- zonas des Nordens genannt wird. Gefährdete Tiere wie Fischotter, Eisvogel und Bekas- sine finden hier eine Heimat. Der BUND kauft Flächen an, um seltene Biotope, wie Bruchwälder und Magerrasen zu schützen und zu pflegen.
Spurensuche in Wildnis und Geschichte
Die Regionen Elbe-Altmark-Wendland ( ), Harz ( ) und Thüringer Wald &
Schiefergebirge / Frankenwald ( ) wurden im Projekt „Erlebnis Grünes Band“
– begleitet vom BUND und gefördert vom BfN – für einen naturschonenden Tourismus erschlossen. Die abwechslungsreichen Angebote vereinen Natur, Kultur und Geschichte im Grünen Band mittels Audiotouren, Grenzerlebnis- punkten, Rad- und Wanderwegen und vielem mehr.
Mehr dazu unter www.erlebnisgruenesband.de
Ja, ich helfe das Grüne Band zu schützen!
☐ Ich möchte das Grüne Band dauerhaft als Pate unterstützen und erhalte eine persönliche Patenurkunde. Ich genehmige dem BUND den Einzug von ……. € (mindestens 5 € monatlich).
Die Abbuchung von meinem unten genannten Konto soll
☐ jährlich ☐ halbjährlich ☐ vierteljährlich ☐ monatlich erfolgen.
☐ Ich möchte ……. Anteilschein/e Grünes Band erwerben
und genehmige dem BUND den einmaligen Einzug von ……. € (mindestens 65 €) Zusendung ☐ an mich ☐ direkt an die/n Beschenkte/n (bitte die Adresse eintragen)
☐ Ich möchte regelmäßig per E-Mail informiert werden. E-Mail-Adresse: ……….……….……….…..
☐ Ich möchte regelmäßig Informationen zum Grünen Band / BUND per Post erhalten.
Großes Bruch, Sachsen-Anhalt/Niedersachsen
Lesegenuss und Bilder im Überschwang dazu Tourenvorschläge für Radler und Wanderer
versandkostenfreie Bestellung und weitere Infos über: www.grünes-band-wandern.de oder Telefon 06625 - 919344
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WestÖstliches Tor
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f- und Ziegenherde
Ziegenmelker
Wanstschrecke
Name, Vorname
Straße PLZ, Ort
Telefon (Bitte für Rückfragen angeben.) Kontonummer
Bank und BLZ
Name, Vorname der/s Beschenkten Straße
PLZ, Ort
Datum, Unterschrift
Bei Geschenken:
Kraniche
Moo rfrosch
Fester Einband, je Buch 320 - 332 Seiten, über 300 Abbildungen, Preis 22,50 € Alle sieben Bände im Paket zum Sonderpreis von 112,50 €
ausgedehnten Feuchtgebiete, Laub- und Moorfrosch fühlen sich im re- naturierten Cheiner Torfmoor pudelwohl. In der „Salzflora Hoyersburg“
werden natürliche, im Binnenland vorkommende Salzwiesen vom BUND erhalten. Für die jüngst wieder entdeckte und vom Aussterben bedrohte Libellenart Vogel-Azurjungfer werden Gräben gepflegt.
Vogel-Azurjungfer
Dukate
n-Feuerfalter