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Die Kombination von langwirkenden Anticholinergika (LAMA) und Beta-2-Agonisten (LABA) mit 12- oder 24-Stunden- Wirkdauer bietet klar die maximale bisher erreichte Bron- chodilatation bei COPD. Die konsekutive Entblähung der Lunge und die etwas verbesserte Einsekundenkapazität bewirken für den Patienten spürbar die wiederholt doku-

mentierte Verbesserung der Lebensqualität. Im Einzelfall nicht direkt spürbar ist dagegen die in den Studien klar belegte Wirkung auf die Prävention von Exazerbationen.

Die inhalierten Kortikosteroide, die beim Asthma den Löwenanteil an der pharmakotherapeutisch erreichten Wirkung tragen, sind bei der COPD viel weniger wirksam, dosisabhängig mit zusätzlichen Nebenwirkungen assoziiert (Pneumoniefrequenz) und nur bei Patienten im fort - geschrittenen Stadium mit häufigen Exazerbationen

(> 2/Jahr) sinnvoll. Dabei kann wahrscheinlich mit sehr

niedrigen Dosierungen gearbeitet werden. Mehr ist hier sicher nicht besser!

Generell ist zu bedenken, dass die Pharmakotherapie der COPD zwar unverzichtbar, aber nur ein Teilaspekt der gesamten Behandlung ist. Rauchstopp und pulmonale Rehabilitation (Trainingstherapie) neben regelmässigen Grippeimpfungen dürfen nicht vergessen werden!

Bei der Behandlung der chronisch obstruktiven Lungen - erkrankung (COPD) kommen drei Klassen von Inhalativa zur Anwendung: langwirksame Betaagonisten (LABA), lang- wirksame Anticholinergika (LAMA) und inhalierbare Korti- kosteroide (ICS). Weil die Applikationsformen es heute mög- lich machen, werden häufig Zweierkombinationen in Form von LAMA/LABA oder LABA/ICS verwendet. Bis vor Kur- zem empfahl die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) die Kombination LABA/ICS als Erst- linientherapie für stabile COPD bei Hochrisikopatienten. In der neuen GOLD-Guideline 2017 wird nun LAMA/LABA als erste Wahl empfohlen. Die Vor- und Nachteile beider Kombinationen untersuchte ein systematischer Review.

Dabei kamen elf Studien mit gesamthaft 9839 Teilnehmern mit meistens moderater bis schwerer COPD ohne kürzliche Exazerbationen in die Auswertung. Die Studiendauer lag zwischen 6 und 52 Wochen.

Die kombinierten Resultate in den primären Endpunkten sind eindeutig: Verglichen mit einer LABA/ICS-Therapie traten unter einer LAMA/LABA-Kombination weniger Exazerbatio- nen (OR: 0,82; 95%-KI: 0,70–0,96) auf. Die Lebensqualität war gemäss St. George’s Respiratory Questionnaire höher, ebenso das forcierte expiratorische Einsekundenvolumen (FEV1). Was die sekundären Endpunkte betraf, traten unter der LAMA/LABA-Kombination weniger Pneumonien (OR:

0,57; 95%-KI: 0,42–0,79) auf. Auf die Gesamt mortalität hatte die Wahl der Kombination jedoch keinen Einfluss.

Die Autoren kommen zum gleichen Schluss wie die neueste Version der GOLD-Guidelines: Die LAMA/LABA-Kombina- tion bietet für stabile COPD-Patienten mehr Vorteile als eine

LABA/ICS-Kombination.

Quelle: Horita N et al.: Long-acting muscarinic antagonist (LAMA) plus long-acting beta-agonist (LABA) versus LABA plus inhaled corticosteroid (ICS) for stable chronic obstructive pulmonary disease (COPD). Cochrane Database Syst Rev 2017; 2: CD012066.

Zusammenfassungen: Valérie Herzog Herausgeber: Dr. med. Erik von Elm Cochrane Schweiz, swiss.cochrane@chuv.ch

Welche Zweierkombination bei stabiler COPD?

EXPERTENKOMMENTAR

Prof. Dr. med. Markus Solèr Chefarzt Pneumologie Stv. Leiter Medizinische Klink St. Claraspital

4016 Basel

E-Mail: markus.soler@claraspital.ch

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ARS MEDICI 132017

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