320
Anzeigen.
Catalogue of tlie Ouneiform Tablets in ihe Kouyunjik Collection
of the British Museum, by C. Bezold. — Vol. II. — Printed
by order of the Trustees. — London 1891.
The Tell-el-Amarna Tablets in the British Museum toith Auto¬
type facsimiles. — Printed by order of the Trustees. —
London 1892.—
Oriental Diplomacy, being the transliterated text of the Cunei¬
form Despatches between the Kings of Egypt and Westem
Asia in the XV*^ Century before Christ, discovered at
Tell el-Amama, and now preserved in the British Museum.
With full Vocabulary, Grammatical Notes &c., by Charles
Bezold. — London, Luzac & Co. 1893.
In etwas weniger als Jahresfrist — das zuerst genannte Werk
ist vom 13. October 1891, das letzte vom 9. September 1892
datirt — hat uns der unermüdliche Pleiss Bezold's mit den drei
vorliegenden wichtigen Werken beschenkt ; nur bei dem an zweiter
Stelle genannten hat er Dr. Budge zum Mitarbeiter gehabt.
Der neue Band des Kataloges der Kouyunjiksammlung zeichnet
sich durch dieselbe sorgfältige und gründliche Ausführung wie der
erste aus, und im Allgemeinen kann ich auf meine im 44. Bande
dieser Zeitschrift (196 ff.) erschienene Besprechung dieses letzteren
verweisen. Der Verfasser hat aber hier einige Aenderungen und
Kürzungen vorgenommen, wodurch es ihm möglich geworden ist,
etwa 6000 Nummem zu behandeln, gegen 2000 des ersten Bandes.
Wenn die mitgetheilten Auszüge in Polge dessen etwas spärlicher
geworden sind, so ist dadurch andererseits die Aussicht auf Vol¬
lendung des ganzen Katalogs in absehbare Feme gerückt. Der
Inhalt der hier beschriebenen Tafeln ist auch demgemäss ein reich¬
haltigerer; auch sonst ist dieser Theil der Sammlung ein interessanterer,
theils weil sie an religiösen Texten sehr reich ist, theils weil sie
viel mehr Unpublicirtes enthält. Freilich findeu sich auch hier un¬
zählige Omina-Texte und astrologische Tafeln , deren Inhalt , zur
Zeit wenigstens , die geringste Anziehung für die Assyriologen zu
haben scheint. Aber wie ich a. a. 0. schon bemerkt habe, dürfte
eine systematische Bearbeitung dieser Texte, die jetzt durch Bezold's
Brünnow, Oriental Diplomacy. 321
Bemühungen Jedem leicht zugänglich gemacht worden sind, überaus
wichtige Resultate zu Tage fördern. Sehr dankenswerth ist es
übrigens, dass Bezold den "Index to the Cuneiform Inscriptions
of Weitem Äsia" in verbesserter Auflage iu diesem Bande wieder¬
holt hat; die Benutzung desselben wird dadurch ungemein erleichtert.
Dem verdienten Verfasser ist durch diese rasche Weiterführung
seines grossen Werkes der warme Dank aller Assyriologen gesichert.
Die beiden folgenden Werke gehören zusammen, indem
"Oriental Diplomacy" eine Transscription nebst Glossar zu den
Amarna-Tafeln enthält. Die Ausgabe der Tafeln ist im Wesentlichen
das Werk Bezold's; die Mitarbeiterschaft Budge's erstreckt sich nnr
auf die Einleitung und Uebersicht des Inhalts der Texte (Summary
of Contents). Die Tafeln sind in Typendruck herausgegeben , ein
Verfahren, dass in seiner Deutlichkeit und Sauberkeit der Auto¬
graphie gegenüber so viele eigene Vorzüge besitzt, dass der Mangel
einer genauen paläographischen Wiedergabe der Zeichen dadurch
reichlich aufgewogen wird. Die Autographie giebt auch nur die
subjective Auffassung des Herausgebers wieder, und ist bei schwer
zu lesenden Stelleu sogar etwas gefährlich, weü sie leicht ein zu
grosses Vertrauen hervorrufen kann. Zudem hat sich der Verfasser
alle Mühe gegeben, den Ductus der Schrift nachzuahmen, so gut
es die Typen zuliessen; dass dabei einige Versehen mit untergelaufen sein mögen, ist bei so schwierig zu lesenden Texten selbstverständ¬
lich und verzeihlich. Von den 82 Tafeln sind 44 in meist wohl¬
gelungenem Lichtdruck wiedergegeben, so dass man die Eigenthüm¬
lichkeiten der verschiedenen Schriftarten leicht studiren kann. Die
Einleitung enthält eine allgemeine Beschreibung der Tafeln, eine
Zusammenstellung mehrerer kanaanäischer Glossen und endlich eine
Uebersicht über die Geschichte Aegyptens und Syriens in der Zeit,
aus der die Tafeln stammen. Es folgt eine eingehende Inhaltsangabe
sämmtlicher Texte, die zwar keine wörtliche Uebersetzung der oft
sehr schwierigen und vielleicht nie vollkommen zu erklärenden
Briefe ist, aber doch die nöthigen Anhaltspunkte bietet, um wenigstens
im Allgemeinen den Sinn zu erfassen, namentlich wenn man die
in "Oriental Diplomacy" gegebene Transscription und Glossar zu
Hülfe nimmt. Es ist bewunderungswürdig, wie sicher Bezold —
denn von ihm rührt ohne Zweifel die eigentliche philologische
Arbeit her, — die vielfach verschlungenen Verhältnisse, die den
Gegenstand dieser Briefe bilden, zu entwirren und einen Zusammen¬
hang heraus zu lesen vermocht hat. Nur derjenige, der sich mit
diesen Texten, die einen vom gewöhnlichen Assyrisch-Babylonischen
theilweise so stark abweichenden Wortschatz darbieten, eingehender
beschäftigt hat, kann die Schwierigkeiten würdigen, ,die mit der
Ausarbeitung dieser Inhaltsangabe von mehr als 80 zum Theil recht
umfangreichen Briefen verbunden waren. Beigefügt ist eine Biblio¬
graphie, deren Umfang das rege Interesse erkennen lässt, das durch
den in seiner Art einzigen Amarna-Fund hervorgerufen worden ist.
322 Anzeigen.
Was die Briefsteller anlangt, so ist Rib- Adda von Byblos
mit 14 Nummern vertreten, dann kommen Abimilki vou Tyrus
und Tusratta von Mitanni mit je 4, der König von AlaMya und
Bumaburias von Babylon mit je 3 u. s. w. Die interessanteste
Nummer ist der Brief Amenophis III. an Kallimma-Sin, das einzige
Beispiel eines in babylonischer Scbrift und Sprache abgefassten
Schreibens eines ägyptischen Königs. Auf den Inhalt der Briefe
kanu ich in dem engen Rahmen dieser Anzeige nicht näber ein¬
gehen; es werden auch noch viele philologische Vorarbeiten nöthig
sein , bevor diese Texte für die Geschichte ohne Weiteres benützt
werden können.
Durch die Transscription der Briefe und das Glossar, die Bezold
in dem an dritter Stelle genannten Werke "Oriental Diplomacy'
gegeben hat, ist es endhch auch für denjenigen, der diesen Texten
ferner steht, möglich geworden sich das Verständniss derselben
einigermassen zu erschliessen.
Den einzelnen Briefen sind auch hier Inhaltsangaben voraus¬
geschickt, die indess nicht so eingehend sind wie diejenigen in der
Textangabe und nur zur allgemeinen Orientirung dienen können.
Die Transscription ist eine musterhafte und auch das Glossar mit
seiner genauen Stellenangabe verdient das höchste Lob, wenn auch
manche Lesungen und Uebersetzungen sich wohl später als unhaltbar
herausstellen dürften. Die Gründe, weshalb Bezold von einer voll¬
ständigen Uebersetzung in diesem Werke abgesehen hat , müssen
wir als berechtigt anerkennen , wiewohl wir das Feblen einer
solchen , zu der er , nach den Proben seines eingehenden Studiums
dieser Texte zu urtheilen, vor Allen befähigt wäre, bedauern;
vieUeicht dürfen wir der HofFnung Ausdruck geben, dass er in nicht
allzufeiTier Zeit das hier Versäumte nachholen werde
In der Einleitung hat B. die lautlichen und grammatischen
Eigenthümlichkeiten dieser Texte eingehend und übersichtlich be¬
handelt; am interessantesten dürften die Zahlwörter sein, nament¬
lich die von 11—14 (p. XXXIX: il-ti-in-§i-i-ri-i, Si-i-in-si-i-ri-i, sä-la-
li-i-ri-i, ir-bi-Si-i-ri-i). Zum Schluss (pp. 119—120) steht noch ein
Verzeichniss von 18 kanaanäischen Glossen, die wohl zum grössten
Theil richtig erklärt sind. Nur ist labitu nicht als kanaanäische
Form anzuführen, was der Verfasser auch gefühlt hat, indem er es
0 ^
dem syr. JV-kX gleichsetzt; es wird wohl aramäisches Lehnwort sein.
Die Ausstattung aller drei Werke, namentlich der beiden ersten,
ist in jeder Hinsicht vorzüglich.
Heidelberg, Mai 1893.
Rudolph E. Brünnow.
Barth, Geyer's Gedichte und Fragmente des Aus iitn Hajar. 323
Gedichte und Fragmente des Aus ibn Hajar, (fesammeü, heraus¬
gegeben und übersetzt von Dr. Rudorf Geyer. Wien
1892. (Sitz.-Ber. der Kaiserl. Akademie der Wissenscbaften
in Wien. Philosophisch-Hist. Classe. Bd. 126, XIII).
Der Herausgeber dieser Gedichte hat eine weit schwierigere
Aufgabe unternommen , als die ohnehin schon bedeutende , welche
sonst den Bearbeitern arabischer Diwane obliegt. Ihm lag keine
von arabischen Philologen besorgte Gedichtsammlung vor, die text¬
kritisch zu bearbeiten und zu übersetzeu gewesen wäre, sondern er
musste erst mühsam die disjecta membra poetae aus z. Th. ent¬
legenen Quellen sammeln und die kleinen Theile zu Gedichtganzen
verbinden. Der Diwan des Aus ibn Hajar, der einst existirt hat,
ist ebenso wie der wahrscheinlich von Ibn es-SikkIt verfasste Com¬
mentar zu demselben vorerst für uns verloren ; keine der grossen
uns bekannten Gedichtsammlungen hat nennenswerthe Reste von
ihm aufgenommen , und auch das Kitäb al-Agänl ist in Bezug auf
unseren Dichter besonders dürftig. Trotz dieser Schwierigkeiten
konnte den Bearbeiter die Berühmtheit eines vorislamischen Dichters
— Aus' Blüthe fällt in die Mitte des 6. Jahrhunderts n. Chr. —
locken, der von den Arabern zu den hervorragendsten der taml-
mitischen Dichter gezählt, von Manchen sogar über Zuhair, von
Andern dem al-Hutai'a, an-Näbiga von Ga'da und Lebid an die
Seite gestellt wird. So unternahm er es denn, die kleinen Gedicht-
theile und Verse von Aus, welche sich in philologischen, lexico¬
graphischen, geographischen und schöngeistigen Werken der Araber
zerstreut vorfinden , zu sammeln und legt dieselben in der ohigen
Schrift nebst einer lehrreichen Einleitung und einer Uebersetzung
der gesammelten Poesien vor.
Der Pleiss, mit dem der Herausgeber die sehr weitschichtige
Litteratur nach Ausbeute für sein Unternehmen durchstreift hat,
fordert hohes, uneingeschränktes Lob. Wie mühsam es war, die
Elemente zu sammeln, aus denen er Gedichtsganze wiederherzustellen
suchte, zeigen die Nachweise zu jeder Nummer derselben; so sind
2. B. die 12 Verse von Nr. I aus acbt verschiedenen Quellen, von
denen keine zwei in einander greifen und etwa die Verbindung er¬
leichtern , zusammengeholt ; von den acht Versen der Nr. X sind
nur zwei Mal je zwei an einem Ort zusammen überliefert u. s. w.
Auch in der Zusammenfügung der Theile zu Ganzen erweist der
Herausgeber vielen Takt und Scharfsinn. Es liegt aber freilich
in der Sache selbst , dass bei so mangelhaften und zersplitterten
Textquellen ein befriedigendes Ganze nicht zu Stande kommen
kann , kleinere oder grössere Theile fehlen müssen , Verse mit
gleichem Metrum und Reim neben ein Gedicht gestellt werden
müssen, mit dem sie keinen erkennbaren Zusammenhang haben
u. dgl. m. Der Herausgeber ist sich dieses selbstverständlichen
Mangels seiner Samralung wohl auch bewusst geworden (S. 11 uut. — 12),
Bd. XI.V1I. 22
? r.
324 Anzeigen.
und er will sie auch nur als eine „Sammlung gesichteten Materials,
als kritischen Apparat für eine künftige auf einer Diwanvorlage
beruhende Ausgabe" angesehen wissen. Die eben angedeutete
natürliche Mangelhaftigkeit unseres Könnens in der selbständigen
Restitution wird uns immer wieder darauf zurückführen, die schon
von den Arabern gemachten Sammlungen zur Grundlage unserer
Bearbeitungen und Studien zu machen, weil sie, unbeschadet der
nicht geringen Mängel und der unvollkommenen Authenticität starker
Theile derselben, doch wenigstens relativ abgerundete und von den
berufensten Kennern redigirte Recensionen der alten Dichter dar¬
stellen. Der interessante Versuch und die Ergebnisse des Pleisses
unseres Herausgebers werden bei alleu Fachmännern Dank finden,
auch wenn sie , wie Referent , der Meinung sind , dass der Erfolg
solcher selbständigen Restitution nicht im Verhältniss zu der dafür
erforderten grossen Arbeit stehen kann.
Diesen Dank für die interessante Gabe möchte ich ausdrücklich
vorher aussprechen, bevor ich im Polgenden eine Anzahl von Stellen
bespreche, in welchen der Verfasser in seiner beigegebenen Ueber¬
setzung die Absicht des Dichters verkannt und in der Textgestaltung mir geirrt zu haben scheint.
I, 8 ^sSk'S ^^^t ^ yi\ jXij . Die letzten drei Worte
sollen bedeuten: „wenn ein Einbruch geplant wird". Das feminine
ö > >
Prädicat schliesst aber einen Infinitiv ^y>^ aus; es ist dafür der
0 > >
Plural i34.5»j zu lesen: „Wenn man der Blutrachethaten ge-
O ' > b
denkt." Das ^jS^ ^jt JJ:>oj hedeutet auch sicher nicht „und gleich
einem Beutelxistigen' , sondern enthält einen Eigennamen ; es stand
, -% * - u
vermuthlich ') hinter einem L«j_j ^1 ^ (wie in v. 5), so dass J^SvCj
zu lesen: („Nicht sah ich jemals) Einen der dem Ibn öanm gUch,
wenn man der Blutrache gedenkt." — I, 10: „Ich schwöre bei dem
1 3 > - 3 3
Herrn v.^^^ oLyoijJi (der Vers aus Bekri); lies LS'^j.<:\j, da es
auf Opfer im Plural sich bezieht. — In dem Trauergedichte
III, 1,2 ist von den beiden Ueberlieferungen die des Isläh auf¬
genommen , welche nicht erträglich ist : („Ist nicht imtergegangen Sonne, Mond imd Sterne) v,.^.».</iJ! lVIw-JI Jwc ^.^A.^i^Jl J.^.^^', was bedeuten soll ,wegen des harten Geschicks (das hereingebrochen
1) Der Vers ist isolirt Uberliefert uud vom Verf nur an diese Stelle gesetzt.
2 5
Barth, Geyer's Gedichte und Fragmente des Aus ibn Hajar. 325
ist) über den edeln . .". Offenbar ist aber mit lxL-JI erst
eingefiihrt, über wem sich der Tag verfinstert hat und die LA
des Nakd vorzuziehen:
» y o , O-E
J-*-Ä^^i, ,*.^\-iJi j i^xii ^j«^ ^j..^*äJi v_sb-jo ^1
t ^.^./OUiajt iAa^I J^C
Der anderen LA. ist schwerlich ein ertraglicher Sinn abzugewinnen. —
III, 5 „Du ragtest hervor in Allem ^_^Lb u5Lou» vIj^Uj Ui "
(aus Nakd eS-§i'r). Das Letztere kann nicht bedeuten: „Und wie
kam erst Dein helfeinder Eifer dem Bittenden entgegen"; denn i^o
- * - * o
steht so nicht admirativ und kann kein ^ regieren. Es
'
ist uJLou« zu vocalisiren: „Und kein Bittender kam Dem nahe,
was Du thatest, d. h. Keiner erbat so viel als Du wirklich ge¬
währtest." — IV, 3 (Schilderung der Geliebten)
_--oE , t ,, m S
^Ldai j. ^ Oi »'^/i iXxJ Lj^äj^ qK"
(aus Kämil 459). Schon das Metrum fordert sU, welches auch
Kämil hat. Demnach entfernt sich auch G.'s Uebersetzung „Deren
Speichel . . gleichsam mit grüngelbem Wasser getränkt war, der
in der Schenke fiiesst' ziemlich weit vom Richtigen. Der Vers
bedeutet: „Es ist als ob ihr Speichel . . getränkt wäre mit dem
Wasser eines dunkeln (Schlauchs, d. i. mit Wein) im
y - &E
Weinladen, eines reichlich sprengenden." ^jJ'o) als specielle Be¬
zeichnung des Schlauchs wie Mu'all. Lebid 59, Diw. Lebid 132, 3,
Agh. VIII 84, 2 V. u. (A'Sä). — IV, 5 „(Die Tadlerin) erhob sich
3 , O.
und tadelte ^^^^bUl äjAm, obgleich es nicht die (richtige)
e j j
Stunde zum Tadeln war", lies ilcU,. — IV, 18 von Kame-
O _ _ ^
linnen - (neben iJL=> ^-^) sind nicht „edle", sondern „bejahrte'
(daher z. B. Diw. Hud. ed. Wellh. S. 72, Z. 9 v. u. als Gegensatz
O- C O o 5 ,
zu »Xl). Das von ihnen ausgesagte -Lii.b ci«.**' Osi besagt nicht:
- V 5
„durch das Schwitzen abgemagerte", sondern „welche nahe darau
sind auszuschwitzen' (wie die Wolke nahe am Erguss ist). —
IV, 20 (vom dichten Regengewölk) „Ein Südwind treibt seine
i - ij > , o5 ' ,
vorderen Theile heran tUil gw*j ^.,jva j\_>;ci io ^Va^ mit der
22*
326 Anzeigen.
Uebersetzung: ,und treibt den Rest des regenschwangeren Gewölks
von dannen.' Die Vocalisation des nur aus Muljt. entnommenen
> E
Verses ist so schwerlich richtig. Ich denke, es ist jLsui! zu lesen:
,Und die hinteren Theile einer regensehwangeren Wolke, die Wasser
ergiesst, bringen es (das ganze Gewölk) zum Neigen.' — VII, 3 b.
j » y
Wieso sollojk.**ii iU-?^' »die langwierige Krankheit' sein? — VIII, 1
^y>-j^ i_c^ ijr?' ^-Äi^J'"^ >.XJiAs> !s>j.=>-j>i (^-j!
kann nicht heissen : „Gefunden ist im Stamm sein Nachfolger, aber
j
ein Ersatz für Abü Lailä ist nicht gefunden.' Es ist n.xJ.a-L.'t»-
zu lesen (wie auch richtig Tebr. 734) und zu übersetzen : ,Im
Stamme giebt es Manche, für die Ersatz zu finden wäre, aber kein
Ersatz wäre zu finden für A. L." — X, 4 in der Schilderung einer
o - i-s--£,5^o-
Schlacht : , An jedem Ort sah man t-» v -. .» U^-?; y ■ U .
Geyer übersetzt: ein scheuchendes Schwert, dessen Herr (damit
G c ,
blutige Zeichen) schrieb'. Indessen steht ._.'->.•'•. als Epitheton nicht
vom Schwert, sondern „meist vom Ross' (so Tebr. 298, 3 fF. mit
zwei Belegversen, denen noch Lebid 75, 3 Chäl. hinzugefügt werden
O.iE;
kann). Lies also auch 'jOJ^/o (der Vers ist nur aus Gahiz ent¬
nommen) und übers.: „Ueberall sah man ein gehetztes, schlank
, o£
gebautes (Ross), dessen Herr es vorwärts trieb", ^hiX^l = l5/^' >
s. Lane s. v. — Sehr missverstanden ist XI, 1 (aus Asäs): „Nicht
j c J e )
nennt Rabi'a unseren Namen" ^jca* Uji-»»j>Lj (Var. ^j^. ^^).
Geyer übersetzt: „zur Zeit, da Mudar durch unsere Edeltbaten
i ü J
nicht abfjestossm loird. Aber ^^a_>L.j ist natürlich = |_^^»
wie das Parallelglied und die Variante lehrt ; also : „Und nicht ver¬
kündet Mudar unseren Preis." Dasselbe Versehen ist G. auch unteo-
- OJ
23, 5 mit widerfahren. — XI, 4 („Dich überragt der ganze
) O - O - J
(Slamm) Qu'ain , Du bist der niedrige Steiss) ^^aj c>>.*c-> l^i " mit
der Uebers. „so oft um Hilfe gerufen wird" Das Peminin im
O- . r.
Prädicat beweist, dass hier Eigenname emes Stammes sein muss.
O-J J o -
Gemeint ist denn auch .^»i . j .Aij JQot. Handb. 32, Wüstenfeld,
Barth, Geyer^s Gedichte und Fragmente des Aus ihn Hajar. 327 ..& w,
Tabellen 3, 31. — XI, 5 öSyJt j*^ ist nicht: ,Du neidest
uns um die Datteln Iräq's", sondem „Du beschimpfst, höhnst uns
i J - eü- o,i
mit den D.' — XH , 4 Lfj J>;s^' i\3 L«jj ^.jl^'^u^ . Statt „Und
- b .
in al-U., an dem Tage, wo Du dort verweiltest" (das wäre ^»j)
übersetze : „Und in al-U. hast Du eines Tages Dich niedergelassen." —
XII, 27 (Vom Bezirk Dü Qär) j-frJ^i ^3.J>- J G.: „hat nach
dem Frühlingsregen Disteln". Da es in Glied b heisst: Und im
V O - ,
Sa'bän ist es verbrannt", seist ^jjo» in Glied a als „Kälte"
zu nehmen wie z. B. JHisäm 866, Z. 2 v. u. — XII, 32 (Der
-o£ i 0^.>^M,9
stamm Burd) i>^.a\ ^^xoäj^ ^^yiLi^ , Statt : „Entartete, alle
Menschen verartheilen ihren Charakter" ist zu übersetzen : „Zurück¬
gebliebene, die (anderen) Leute müssen ihre Angelegenheiten be¬
sorgen." „Verurtheilen" bedeutet ^^^^ nicht. — XVII, 4 l*s
j i J -E
^^JLc Jci:J Ui . Nach G. : „Und nicht waren sie feig (und warteten),
iE iE
dass wir sie angreifen." Vielmehr ist ^| = ^.^U, wie so oft im
Qorän und alten Dichtern ; also : „Und nicht waren sie kleinmüthig,
daram weil wir sie angriffen." — XVIII, 1 „Ich wollte meineu
j - - jo*-cE o£
Stamm aufrufen j^!^:fvlt >JUi^\ ^jS>- _^i j^i-" Das kann idcht
bedeuten: „(zu einer entschlossenen That) deren (Ausführung) die
c.
Versammlungen beschlossen haben " da 'sJusii:^. nicht „Versamm- , , o E
luug' und ^Jis>-\ nicht „bescbliessen" ist ; sondern „zur (Ausführang)
eines Entschlusses, den die sammelnden (Ereignisse) fest,
> - -
unlösbar gemacht haben." j>il^j>'J! ist im Schol. z. St. ja richtig
> i
mit j^/s^i paraphrasirt. — XIX, 2:
, o E - - oE i i i o , - - - y i , ^
U>>»J j^,t vä^..iljt &y>A\ »Lö jod/lyi JJ^yi Iii
ist statt mit G.: „Wenn hoher Werth zum Aufbau des Bösen be¬
nutzt wird . . " zu übersetzen: „Wenn den hohen (Bau der) Ehre
im Stiche lassen die schlechten Baumeister, so . . " j^i^j
in dieser Bedeutung auch Hutej'a 8,18; Lebid 106,3; 108,2;
Ahtal 162,2. — XX, 12 (Es möge Dich, den Fadäla beweinen)
2 5 *
328 Anzeigen.
J Ol
Li»^!y j.lX5> o!3. Nach Gr.: ,die abgezehrte (Mutter), deren
Arme vom Fieberfrost geschüttelt sind". Der Dichter meint aber:
„eine (die) mit Fetzen bekleidete ') (Gattin) , deren Armsehnen ent¬
blösst sind", wozu dann in Glied b folgt : „die mit Wasser stillt ein (d. h. Euer) schlecht genährtes Kind". — XXIII, 8 (Zarte Frauen,
> M I O
die leise lächeln beim Scherz) i_a_Jt^^_»»Ji ^^^^ iiiJl>i Jö bedeutet
nicht „zu denen sich (auch schon andere) Vorübergehende hin¬
gezogen gefülilt haben", sondern „und welche (quas) die Seite des
Halses zum Neigen bringt", d. h. die sich mit der einen Halsseite
hinneigen (zum Scherzenden)." — XXIII, 12 In dem im Nakd und
der Nihäje überlieferten Vers:
y ,i i\ , - -OoJ,t,-
^oL/at^ ji^ U iSi\ ^i-tJ»^. ^stJ^ f\y>\ ^.,Ls
nach G. : „Wenn die Feinde nach meinem Mantel greifen, so möge
mir Gott Schutz gewähren, während ich entfliehe" hat der Dichter
gewiss nicht dem Begehren der Feinde nach dem Mantel den
Schutz Gottes gegenübergestellt. Ich lese (^ti3j, und in Glied b
wird öjUai. herzustellen sein: „Wenn die Feinde meinen Unter¬
gang begehren, so schützt mich Gott, so dass ich mich (vom
Untergang) abwende ^) , d. h. entkomme". Bei der jungen Text¬
überlieferung wird diese Aenderung keinem Bedenken begegnen. —
3
XXIII, 14 (Mancher Kamelin) ist nicht „habe ieh ge¬
molken (in Sehweiss gebracht) ihren Rüeken", sondern „ich habe
mich ergötzt an (dem Reiten auf) ihrem Rücken". Der Dichter
construirt J.1jij mit dem Accusativ statt mit dem in Prosa üblichen
^ . — XXIII, 22:
j 6 - o j .. > -c*- - ^- * ' ' ^ \
v_j,L*fl5 ^^S^M^A JwaJJ! (J-_->« Lj^aj Jo^ ^yül V'^^ ^ '"^^
Die Uebersetzung G.'s : So oft die Tragkamele des Stamms von
ihr (meiner Kamelin) scheidet ein anhaltender, trennender Nacht-Ritt"
o -
ist wegen der unzulässigen Fassung von L^i_kj und der beiden
letzten Versworte, sowie wegen der Uebergehung von nicht
1) Vgl. die Erklärung Kämil 732, 3.
c -
2) So ist stätt ..u mit Nih. zu lesen.
, O- . - '
3) >./*^Äj i_i^LA3 ,.sich abwenden von . ."; s. Lane.
2 S *
Barth, Geyer's Gedichte und Fragmente des Av^ ibn Hajar. 329
haltbar. Uebersetze : ,So oft ein Nachtmarsch die Lastkamele des
Stamms von einander trennt, (indem) unter ihnen (den Lastkamelen)
ist theils ein lenksames'), theils ein (nach dem Hengst)
brünstiges'^). — XXHI, 24 (Das Kamel neigt sich wie der
> - ö - _ oE o
Schöpfende die Maschine neigt) ^.üLj »j:o^ ^^^^s^^tol ^Ul
Nach G. ,(der Schöpfende), der nach der heissesten Tageszeit zu
seiner Cisteme gekommen ist , während sie stark verdunstet ist.'
. o - . ,
Das kann indessen *ji>,.s>- -^uul nicht bedeuten. Es ist »./ötS»
L.^^ _ ^
ZU lesen '): ,über dem Brunnen , dessen Cisteme im Zustand des
Eintrocknens ist." — XXIH , 30 wird der Rücken des Esels ver-
, ' b-'O- >ü) ' '
glichen mit ,_ftJL5»jJt jJCais-j i>j5 qSIlX/i Iäo. Nach G. „einem
Flusskiesel, welchen die spielenden (Knaben) geglättet haben'. Ueber¬
setze : „welchen die Abhänge hinabgewälzt haben.' — XXIII, 40 b
(der Wildesel treibt die Eselin an eine Tränke) s./ jLjl/« »liai
Js>Jo\.£- J'j_>-!i missverständlich übersetzt: „zu welchem geschlichen
ist ein des Tränkewechsels kundiger, sich bückender (Jäger), statt:
„deren Kata- Vögel gewöhnt sind , immer wieder zu ihr herab¬
zukommen und sich (trinkend) über ihr neigen.' Der Jäger ist
erst im folgenden Verse (41) eingeführt:
- ' ~ j , , )
^^LiU. ^.^jftAiit q/! J-«._y«LJ lyOlAX ^U»^ *-t^ Lf*
der also nicht bedeutet: „Er (der Jäger) ist dahin gekommen von
den Banü S.', sondern: „Da traf er (der Wildesel) an ihr (der
Tränke) einen (Jäger) von den B. S, der durch Verbrennen von
Haaien die Witterung verhindert ..." — XXIII, ölb ^^^^.^Js\ll^
i , = - o E
^^Lo LT^äJ' 1^ LiUs»! ist Sentenz: „Und es giebt zuweilen (Um¬
stände) , die den Tod von einer Person abhalten' (wie ein solcher
in Glied a erwähnt ist). — XXIX, 10 „Ich habe gewählt vÄci^^ i3
nicht „einen mit Glücksgütem gesegneten Mann'; denn Asäs I, 287,
1) ^.^'Jw:*«! ist = 3>.> .
u .. . O
2) u>ö_a9 mit Particip \Jtj-*o von Tliieren „she lusted for the male"
(Lane).
3) Der Vers ist nur aus dem Druck der Nihäje entnommen.
330 Anzeigen.
o
woraus der Vers entuommeu ist, wird dazu gestellt iXs.\ym »ö ^\ =
^ jLs\/«j »^=»3 . sondern „einen Mann, der viele Mittel und Aus¬
wege kennt." — XXX, 2 („Verkünde ihm, wahrlich ich täusche Dich
3 3 3 O -
nicht") JJa'tj j«UJ! ^JikiJJS oLssJt xit^ uüt G.'s Ueber¬
setzung: „fürwahr er meint es gut und was die Leute reden ist
eitles Gescbwätz". Schon der Personenwechsel zeigt, dass es so
nicht in Ordnung ist. Es ist (j;^ zu lesen '), und das Ganze
bedeutet: „Pürwahr was die Menschen ausser der Wahrheit
reden, ist nichtig". — Im folgenden V. 3 (Sei nicht hart gegen
) 3 3 ^ ü -
Deinen Stamm) bedeutet J>jLäjj nicht „indem Du Dich von
ihnen fern hältst und ihnen fluchst", sondern „indem Du sie ver¬
lästerst und bekämpfst". — XXXI, 1 („Sein Herz ist nüchtern ge-
-
worden) Xolj. „und denkt nach", nicht „und ist wieder der Hoff-
ö c, i
nung zugänglich geworden." Im nächsten Vers (2) ^S>^ t-ji\ Jj'^
bl.i.:*-"Vj iX'i L*j ist statt: „Und jeder Mann wird gestählt durch das
was er zu ertragen hat" vielmehr nach Qorän 52, 21; 74, 41 zu
übersetzen : . . . „ist ein Pfand (hat einzutreten) für das, was er auf
sich genommen hat". — XXXI, 6
- i - ^ 3 Ü. b. )0-&£
^1LS\J i3L.=»Jt (;)_>.5i-^ L5>*^' y-^' i^^aX*»!^
ist von Geyer übersetzt: „Und ich vertausche auch eine starke
Sache gegen eine andere, wenn das Bündniss der Schwächlinge sich
löst." Der Held rühmt sich gewiss umgekehrt : „Ich tausche
die starke Sache ein gegen eine andere (schwache), wenn d. h.
während der Knoten des Dummen sich auflöst", seine Angelegen¬
heiten der inneren Stärke und des Halts entbehren. — XXXI, 7
- , b£ - - - -.
„Wenn ich an dem Krieg gesehen habe tiL^i^c! _.iJI lju."
Statt „einen Zahn krummer als der Teufel" ist zu übersetzen : „einen
krummen Zahn des Unheils ", einen unheilbringenden krummen
Zahn. — XXXI, 20 a (Der Sucher des Nab baums hatte einen Alaun
1) Der Vers ist nur aus lliz.inat al-A. entnommen. —
ist v—^.TaJ wegen des conditionalen zu lesen.
Aucb in Glied Ij
Barth, Geyer's Gedichte und Fragmente des Aus ibn Hajar. 33I
o Z ^ J-J- o - -o£
getroffen) (j*»_Ju '^^j^ ci«..^^^*-*'} . Das kann nicht heissen :
,da war sein Gemüth aus der Entmuthigung um sie aufgelebt*,
sondem nach der anderwärts überlieferten Phrase «Jüj.s
^^^1 ^JlXj ,er war wiüig für etwas" (Laue) t ^\
,er ging freudig, schnell ein auf etw." (Ahtal 165, 4) ist ^j^L^JÜ
zu lesen und zu übersetzen: „bereitwillig verzichtete er auf ihn"
(den auf der steilen Höhe zu suchenden Baum, weil ihm der Mann
nach Hemistich b ') einen bequemer zu erreichenden angab). —
o£ - o « j j _
XXXI, 38 (Pfeile) £w>:=ii ^^^^^i nicht „die einzeln sortirt worden
sind", sondern „die ohne Spitze und Gefieder, noch nicht her¬
gerichtet, ausgewählt sind", wesshalb fortgefahren wird „und die
mit Pfeilspitzen zusammengesetzt wurden". — XXXI, 47:
OJ OJ W-O i> , 0-- jE
^^iw u>U/i5jjj ^j! tjiwOiXj (^iXJlj ^VjjJi j^jIlXJ! uSki>i u«-^j
soll den complicirten Sinn haben : „Der aber ist nicht Dein Bruder,
der im Bunde verbleibt mit dem, der Dich beschimpft, wenn er
>
den Rücken wendet . .'. Es ist vielmehr ^ij^Ji zu lesen als
jE , '- -
Apposition zu und das wird, wie üblich, mit j
eingeführt: „Der aber ist nicht der dauernd mit Dir verbündete
Bruder, der Dich tadelt, wenn er den Rücken wendet und lobt,
^ « Oh
wenn er zu Dir kommt. — XXXII , 9 oJiX*»i über¬
setze : „bis sie festes Wohnen erlangten" statt „bis ihr Entschluss
sich festigte". — Das. V. 11 ljJl=» . ö vom Pluss bedeutet „mit
sich bäumenden (Wellen)" s. Ahtal 135, 2 vom Meer, nicht
„mit steilen Wänden". — XXXV, 1 (Wenn je eine Kamelin aus¬
gerüstet wird zu al-Hakam) L^bLto besagt einfach : „so möge
sie irre gehen", nicht zu ihm gelangen ; er hat es nicht verdient. — V. 2 ist iCJo „ein harter (nicht „ein tauber") Fels". — XXXV, 4
-OJJ o> --OJ
1) Wo wohl mit Nr.s ^♦jlä ^*ifij . statt zu lesen ist: „der weniger Anstrengung zumuthete."
332 Anzeigen.
JJs-O, D-
(Du hast mir selbst eine geringe Gabe versagt) L^Lsj tii jüuo 1.^.^^
(so nach Lisän) kann unmöglich heissen : biete sie nur feil , Du
wirst nicht um sie angesprochen werden. Die Lesart des TA,
- s - O-
'iSic statt äjiaj *) giebt einen klaren Sinn: „Gieb zu, dass es ein
-.o. - S
Vergehen war, das Dir nicht verziehen werden wird' ; vgl. jtc jLi!
Kämil 39, 4; 707, 10; Mas'üdi 1, 91, 4 u. v. A. — XXXVI, 1, 2:
J--0-IO s ü Ose«,-
f,\y> \ii^.Ah ^jlj L*jiAi Ä-üt ,_5-l-c
- &
j 3 0> -
I*U^ tjlj f.-*.^ tli 1—'l-ji ^ ÖjLLj Lr-AJi
sind von G. ziemlich stark missverstanden: „1. Mir geht ein ge¬
leisteter Schwur Allem vor, und bei einem solchen giebt es, auch
wenn es wünschenswerth wäre, kein Zögern; 2. Und für einen
nächtlichen Gast giebt es bei mir keine Pliege, die (ihn) nicht
schlafen lässt, noch selbst schläft.' — Der Sinn ist vielmehr:
1. „Auf mir liegt (als Pflicht) ein sehr alter Schwur, und es wird
nicht gehngen ihn anzutasten (zu verletzen) , auch wenn es an¬
gestrebt werden sollte -). 2. Nicht kommt des Nachts an meine
0 - & i - -
Gäste eine Pliege , welche . .'. — XLIII , 28 otö c ' ' "'
-O , J J V
Kj^^äj iJjjÄ^t . statt „sie gaben Dat aS-S. zu trinken', übersetze :
„sie labten sich mit einem Trunk (Blutes der Peinde) von D. aS-§. —
-o- JJ jüE
LIX, 2: ^ jic '.lyjjl JuiJj bedeutet nicht : „schon oft
bin ich meinen Zielen nachgegangen auf eiuer starken . . ', sondern:
„schon oft habe ich über meine Sorgen die Oberhand gewonnen
durch eine starke . . ' » j^^J-c o^i s. v. a. x-JL-c „he
obtained power over him' (Lane) z. B. IHiL 462 M.
Von Versehen in der Textgestaltung, unter denen sich
gewiss auch mehrfach Druckfehler befinden, seien ausser deu im
o -
Obigeu angeführten noch namhaft gemacht: II, 10 statt _a_s^
S-&-
1) Ich würde dafür 'i-fJu als ungefähres Synonym von iijic vorschlagen.
2) Zwischen den Versen 1 und 2 stand noch Einiges; sie sind erst vom Herausgeber vereinigt.
Barth, Geyer's Gedichte und Fragmente des Aus ibn Hajar. 333
1. JJ^r, IV, 8 Cjß: ^.,t 1. (IV, 20 ist Süd-, nicht
Ostwind); VII, 4 für 'i^^ß 1. iO.j/1; X, 1 1. Jjl^; XII, 7 fiir
, oi ° '
j'öüi! Jc>i 1. jUüJi, wie ja auch Schol. S. 40, Nr. 3 richtig hat;
XII, 26 für .als fröhlicher« 1. tJj^^; XVII, 7 statt
t 3 ^Cj 3
^.jb^^l 1- '^f^. N. loci; XVII, 12 vom Staub ist
3^^^ ' JÄ-i i,-
passender als ; XVII, 15 für 1^5^*0^* sobr. ,iS^", da es
- O, J —■ 3
transitiv ist ; XVIII, 7 das ') i^i^ l^^s "^^"^ Ueberlieferung '
ist ganz richtig: „Auf, helft Eurem Stamm!" Syt-J^^ ist eine un-
o- ,
erlaubte Aenderung ; XXIII, 4 statt 1- ! XXIII, 6 b statt
6 , o,. j o.
(.Jp til^ 1. |.^, da es parallel mit v_;U.iJ! in a steht; XXIII,
51 statt glj>ÄL! j_j'>iaiJi ^ 1. ^I^lXJü, wie auch Schol. S. 65 hat;
' i'E S , i- ' iä.
XXIII, 52 ik../«! \.M OLjJj, sehr. >u<!, ebenso lies im Commentar S. 65
O il - ö - J iE
»!_/«! »-S-f J L-J statt »Lxt ; „er sprach eine Verwünschung über
seine Mutter aus"; XXVI, 1 für L Ijijö; XXVIII, 1 statt
3 - O 3 , 3 . . QJ3 3 JC.-- Jü-
usjoi.^ jaS\^ 1- iäij;xi>./« (= jyj "..ii-*); XXIX, 2 für 1. »jikXjcj
XXXI, 16a (vom Schwert: Es sind scheinbar Spuren des Ameisen-
>> o--ej-
kriechens) jo^i^- oy*^ CT'° ^-ti*-^^^ ii>* kann weder heissen „auf
den Flächen seiner glänzenden Seiten" (Geyer), noch wüsste ich
den Worten einen andern geeigneten Sinn abzugewinnen. Die von
- - - o -
mebreren Zeugen überlieferte Lesart NjbL> {^tr^ ist dagegen
3 0~ o 3
klar und passend. — XXXI, 44b ^.j»,JJs* Druckfebler für ^iJii^
-o - o-
XXXII, 4b für jLJü» ^^ lies mit Ag. , Nas, Maj.
3 30 3 ü5S> i „
XXXII, 15 ist in dem Halhvers f..^xL>-^ |.tyit *) ^^^ijc^,^ (G. :
„Du hast mir die Liebe zu . . . vermacht und ich wende ihnen
i-
1) So ist das t_^t. der Handsclirift gemeint.
- o - -
2) gij^.^ bei Geyer ist wohl Druckfehler.
334 Anneigen.
O J - i J
meine Fürsorge zu' das letzte Wort als ^kAÄii>5 ,und die Preund¬
schaft zu ihnen" zu lesen. Das zweite Versglied ist gleichfaUs nicht o -
in Ordnung ; ich vennag es aber nicht herzustellen. — XLIII, 6
ist vulgär; 1. ^^^sSj.
Es konnten im Vorangegangenen nur solche Punkte zur Sprache
gebracht werden, in denen Widerspruch zu erheben ist, und sie
liessen sich noch um Einiges vermehren. Dass aber der Verf. auch
an nicht wenigen Stellen das Verständniss des schwierigen Dichters
durch seine Uebersetzung wesentlich gefördert hat, sei zum Schluss
nochmals dankend hervorgehoben.
J. Barth.
335
Schriften der Araber in hebräischen Handschriften,
ein Beitrag zur arabischen Bibliographie.
Von Moritz Steinschneider
Im „Bollettino Italiano degli studii orientali' Nuova Serie, Fi¬
renze 1877 — 1882, N. 4 ff. p. 65-369 (Manoscritti arabici in
caratteri ebraici) habe ich, nach einigen einleitenden Bemerkungen
über die Bedeutung und Beschaffenheit dieser wenig bekannten
Quelle für die arabische Litteratur, als 1. Artikel die Mss. behandelt,
welche griechische Autoren in arabischer Bearbeitung ent¬
halten; ein 2. Artikel sollte die muslimischen Autoren behandeln;
die Autoren jüdischer Gehurt waren ausgeschlossen, weil die Schriften
derselben fast ohne Ausnahme in hebräischer Schrift erhalten, in
einem anderweitigen und engeren Zusammenhange zu einer ein¬
gehenden Darstellung gelangen sollten, in einer Monographie über
die arabische Litteratur der Juden, deren erster Entwurf
vom Jahre 1845 von anderen Arbeiten bei Seite gedrängt, aber
nicht aufgegeben oder vernachlässigt, hier nur zur Begründung der
Vertheilung des Stoffes erwähnt ist. Die arabischen Schriften der
Juden gehören zwar theilweise zur Geschichte der Litteratur und
namentlich der Wissenschaft der Araber, worin sie in einzelnen
Fällen sogar eine hervorragende Stelle einnehmen; allein die Be¬
schaffenheit der Quellen und andere , hier zu weit ab führende
Umstände empfehlen eine gesonderte Zusammenfassung aller jüdischen
Schriften. Die Abschriften, welche die Juden, wohl meist aus Be¬
quemlichkeit, oder Gewohnheit, oder Ungeübtheit im arabischen
Schriftzuge, von nicht-jüdischen Werken in hebräischen Charakteren
anfertigten , können wohl auch für die Culturgeschichte der Ab¬
schreiber verwerthet werden; allein die Aeusserlichkeit der Schrift
erscheint als etwas sehr Untergeordnetes gegenüber dem Inhalt;
jene Abschriften gehören zunächst in die arabische Handschriften¬
kunde und ihre Zusammenstellung geschieht nur des Bedürfnisses
rmd der Bequemlichkeit halber. Die Handschriftenkataloge sondern
1) Beim Abdruck ist die L'mschreibung der ZDM6. substituirt, woraus Störungen der alphabetischen Reihenfolge entstanden , welche nur durch Vor¬
setzung des ursprünglichei. Schlagworts zu rectificiren waren.
Bd. XLVII. 23